Ich denk die ist gesichert weil Saab Parts ausgegliedert ist? Also werden die in den Lagern vorhandene Teile verkauft und dann ist schluss oder wie?
Nur alleine die Rüstzeiten zum Auflegen einer Teile-Charge gehen derart ins Geld, daß sich unter normalen Fertigungsbedingungen erst ab deutlich vierstelligen Stückzahlen lohnen. Die Produktion muß zudem vorfinanziert werden und der Telebestand gelagert und verwaltet. Das mag bei alltäglichen Verschleißteilen durchaus klappen, Baugruppen die lediglich in homöopätischer Menge nachgefragt werden, sind dann dagegen ein heftiges Minusgeschäft.
Wenn es dann zusätzlich um Bauelemente mit schon im Vorab recht niedrig angesetzter Ausfallwahrscheinlichkeit geht, dürfte bei einer Zahl von insgesamt gut zehntausend überhaupt ausgelieferten Fahrzeugen die Schmerzgrenze auch bei vielen nicht auf anderem Wege zu ersetzenden Teilen erreicht sein.
Rechnet selbst - Verschleißteile wie Bremsscheiben liegen bei Automobilen der gehobenen Mittelklasse bei gut gemittelter 30%-Quote auf eine kalkulierte durchschnittliche Fahrzeuggesamtnutzungszeit von zwölf Jahren. Heißt, der durchschnittliche Wagen braucht nach immer jeweils vier Betriebsjahren einen neuen Satz. Also, nach vier und acht Jahren. Bedeutet, es kann bei der Anzahl der Fahrzeuge des 9-5 II von einem Teilebedarf von 20.000 Bremsscheibensätzen ausgegangen werden. Da findet sich *garantiert* ein Hersteller, das rentiert sich allemale.
Nehmt aber einfach mal als Gegenpol den Schaltbock des Automatic-Getriebes, also das Wählhebel-Modul. Derartige Teile gehen, solange keine fehlerhafte Konstruktion oder mangelnde Fertigung vorliegt, quasi niemals kaputt. Zumindest nicht kalkulatorisch innerhalb von zwölf Jahren, auch wenn das in der Praxis manchmal anders aussieht. Zudem ist's ein recht spezifisches Teil, nicht so eine Allerwelts-Baugruppe wie Bremsscheibe oder Klötze. Für wen also solte es lohnen, Schaltböcke zu fertigen...?
Bedeutet in letzterem Falle - Was nicht schon jetzt bereits hergestellt ist, kann nur durch Beschaffung aus Unfallwagen oder Ersatzteilträger ersetzt werden. Dürfte also in eine recht üble Sucherei ausarten, falls solch ein Fall eintritt - denn Lagerbestände in hinreichendem Umfang dürften nirgendwo vorhanden sein - und wenn, dann *garantiert* für die Teile, die man gerade NICHT braucht. Nachschub kommt dann wohl keiner mehr, wenn die System-Lieferanten bereits jetzt schon hingehen und ihre Fertigungswerke schließen, Werkzeuge verschrotten oder vorhandene Anlagen dauerhaft für andere Produkte an anderen Standorten umbauen.
Für einige Teile heißt das dann in der Tat "Wenn ausverkauft, dann ausverkauft..." - Ganz großes Kino, bei einem Fahrzeugmodell, welches gerade erst seit einem Jahr auf dem Markt ist.