Hallo sumpfpost,
ich halte es für einen Irrtum, dass der Freilauf im Saab beim Schalten wie eine Art Saxomat, also automatische Kupplung, wirken soll. Dass man seinen Effekt so ausnutzen kann, ist natürlich denkbar. Ob es ihm gut tut, ist eine andere Frage.
Der Freilauf stammt aus der Zweitakter-Ära und hat dort den Sinn, bei Bergabfahrten ohne Gas zu verhindern, dass der Motor wegen mangelnder Schmierung festgeht. Er hat auch den Sinn, das Stuckern des Zweitakters beim Gaswegnehmen zu verhindern.
Ich habe mal in meinen alten Zweitakter-Betriebsanleitungen (Saab 93 und Saab 96) nachgesehen, was dort zum Thema "Freilauf" unter "Schalten" steht: Nichts. Der Schaltvorgang wird normal beschrieben: Auskuppeln, Gangwechsel, Einkuppeln. Unter "Freilauf" wird dort seine Funktion beschrieben und darauf hingewiesen, dass er nicht zum Schalten gedacht ist. Wie gesagt, Zweitakter.
In meinem Sonett-Handbuch lese ich unter "Gangwechsel": "Es ist möglich, ohne Kupplungsbetätigung herunterzuschalten, wenn der Freilauf eingeschaltet ist. Beim Heraufschalten empfehlen wir, die Kupplung zu benutzen." Dann folgt der Hinweis, dass man den Schalthebel präzise führen und im Leerlauf eine kurze Pause machen soll.
Auch in den Werkstatthandbüchern "Saab 95, 96, GT-750" und "Saab 95, 96 V4" finde ich bei der Beschreibung des Freilaufes keinen Hinweis darauf, dass man ihn wie eine automatische Kupplung benutzen kann.
Ich muss sagen, der Gedanke, den Freilauf wie eine automatische Kupplung zu benutzen, ist mir bei meinen Autos (Saab 93, 96, 95, Sonett) nie gekommen, weil mir der Hintergrund dieser Einrichtung klar war.
Kann es sein, dass bei Dir bei Antritt der Fahrt die Leerlaufdrehzahl (Startautomatik) leicht erhöht ist, so dass der Freilauf noch nicht sauber trennt? Das könnte die Logik hinter dem Hinweis im Sonett-Handbuch sein, weil eine Drehzahlanpassung beim Herunterschalten eher gegeben ist als beim Heraufschalten.
Gruß, DanSaab