Ich habe eine private Antwort auf meinen Beitrag #18 bekommen, der ich entnehme, dass ich in #18 mißverstanden worden bin. Deshalb zwei Dinge zur Klärung.
1. Ich habe mein Alter genannt um darzustellen, dass ich mit Zweitaktern aufgewachsen bin, DKW Munga bei der Bundeswehr, DKW F-89, Gutbrod Superior und so weiter. Ein Zweitakter ist für mich also kein exotisches Ding, sondern ein einfacher Motor mit nur drei beweglichen Teilen. Und einem so einfachen Motor sollte man auch mit einfachen Mitteln und Methoden begegnen. Stroboskop, Drehzahlmesser etc. braucht man nicht, denn das gab es damals auch noch nicht. Man braucht Gehör und Gefühl, dazu einen Schraubenzieher und eine Fettpresse für das Fahrgestell. Das was heute als Oldtimer durch die Gegend rollt war damals unser automobiler Alltag.
2. Das Einstellen des Leerlaufes ist so einfach wie nur was, ohne Stroboskop.....
Auto warmfahren, Leerlaufgemisch-Regulierschraube reinschrauben, bis der Motor fast ausgeht, dann wieder rausschrauben, bis er wieder einigermaßen läuft. Dann mit der Stellschraube für die Leerlaufdrehzahl den Punkt für einen ordentlichen Leerlauf finden. Das ganze einige Male hin und her, bis der Motor richtig schön rund läuft. Also im Prinzip so, wie von saabrio93 in seinem Beitrag #15 beschrieben. Ob der Motor dann mit 600 oder 800 Umdrehungen läuft, ist ziemlich egal. Hauptsache schön rund.
Dann eine ausgedehnte Probefahrt und den Leerlauf ggf. etwas nachjustieren. Das Kerzenbild prüfen und ggf. Zündung kontrollieren, wozu normalerweise eine Prüflampe reicht. Keep it simple!
Weitere Hilfsmittel der damaligen Zeit: Der normale Daumennagel eines Menschen hat ca. 0,7 mm. Zum Prüfen des Elektrodenabstandes der Zündkerze nur den Daumennagel einsetzen.
Oder der gute alte Bosch-Kerzenspiegel. Damals war Bosch noch was! Die Papieruhr ersetzt bei den alten Kisten Tech-2 und vergleichbares. Man dreht das Kerzengesicht in der mittleren Darstellung auf das Bild der eigenen Kerze und findet oben verschiedene Diagnosen.
Mit den heutigen Methoden sollte man sich dem alten Gerät nur mit Vorsicht nähern. Let the good old times roll!
Das habe ich mit meinem Beitrag gemeint. Ich stamme übrigens weder aus der Kfz-Branche noch aus ihrer näheren Umgebung.