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Ich habe meinen 99er Turbo (M79) in den letzten Tagen versucht einzustellen, weil der Motor im Leerlauf
immer Aussetzer hatte und im Schubbetrieb und z.B: in 30er Zonen so zuckel-ruckelig lief, dass es keinen Spaß bereitete, den Wagen zu fahren.
Das Abgas war im Leerlauf bei 0.90-0.97, schwankte durch den unruhigen Leerlauf stark.
Was ich getan habe:
1. Zündkerzen geprüft: alle rehbraun, Elektrodenabstand 0.8mm NGK EP6E >> reduziert auf 0.6-0.7mm
2. Zündkabel (BERU) durchgemessen: alle 5-6kOhm, zur Zündspule 2.2k >> etwas zu hoch
3. Neuer Verteilerfinger und Kappe von BOSCH, Widerstände OK
4. Ventilspiel gemessen: Einlassventile OK, Auslassventile 1 und 2 OK, 3 (>0.35mm <0.38mm), 4 (>0.38mm <0.40mm) >> das sind die Fühlerlehren, die ich zur Verfügung habe.
5. Neue Kerzen NGK BP6ES verbaut, auf 0.6mm eingestellt
6. Neue NGK Zündkabel eingebaut (Widerstand nicht gemessen)
>> keine wirkliche Veränderung der Situation, Springt gefühlt besser beim Kaltstart an..
Ich hatte schon eine Weile vor mittels Piezo-Drucksensoren den Systemdruck und Steuerdruck zu messen, was ich nach einigen Dichtheitsproblemen nun auch umgesetzt habe.
Ausserdem habe ich eine WBO2 (Breitbandlambdasonde - Spartan 3) verbaut, um das Abgas messen zu können.
Das alles an einem Gerät, welches analoge Signale in OBD wandelt, so dass ich mit dem Smartphone im Motorraum Drehzahl, Ladedruck (also eher Vakuum ;-)) Systemdruck und Steuerdruck sowie AFR/Lambda sehen kann.
Im Rahmen meiner Motorreinigung habe ich den WLR auch zerlegt und neu abgedichtet. Mengenteiler und Stauscheibe nur ausgebaut und wieder eingesetzt, sahen für den Rest des Motorraums erstaunlich sauber aus.
Alle Kraftstoffleitungen durch neue ersetzt, vom Tank bis zu den Einspritzdüsen. Neue Einspritzdüsen verbaut, neuer Kraftstofffilter.
Zurück zu den Einstellungen und Erkenntnissen.
7. Drücke Kalt mit gebrücktem KPR und Stecker vom WLR abgezogen: 0.2bar Steuerdruck, 5.1bar Systemdruck
8. Drücke Warm: 2.2bar Steuerdruck, Systemdruck 5.1bar
>> INFO: Sollwerte Turbo M79: Systemdruck 5.2 bis 5.8bar; Steuerdruck Kalt (25°C): 1.3-1.6bar; Steuerdruck Warm: 3.4 bis 3.8bar
An allem gezweifelt und einen Satz alte, unbekannte Einspritzventile eingebaut. Lief schlechter (magerer), aber die Aussetzer im Leerlauf unverändert.
Also WLR zelegen und einstellen...dachte ich mir. Ist ja keine Raketenwissenschaft. Habe ich dann auch einige male getan, bis mein warmer Steuerdruck bei 3.6bar war und kalt ist er noch ein paar zehntel zu hoch.
Anstatt den großen Kolben mit den Anschlüssen im Gehäuse zu bewegen habe ich kurzerhand einen neuen Stift auf Maß geschliffen....technisch also das gleiche Ergebnis.
Motor an, erst mal warmfahren >> lief natürlich schlecht, Gemisch Irgendwo....
9. Gemisch bei warmen Motor wieder auf 0.93 Lambda eingestellt...hat noch immer Aussetzer im Leerlauf und auch sonst keine Verbesserung...eher schlechter aber der Steuerdruck stimmte nun
10. zu einem lokalen Treffen gefahren, beide Drücke sind während der Fahrt leicht abgesunken, Systemdruck 4.8-4.9 bar; Steuerdruck 3.3bar
War kürzlich bei der HU (nicht selbst dabei), dort wurde CO eingestellt und auf dem Ausdruck stand auch, dass die Zündung bei 23° steht. Das habe ich nicht angezweifelt.....
11. Zündung einstellen, stand bei 2000 U/min ohne Vakuum bei 40+° Also 13er in die Hand und Zündung einstellen, siehe da, wie schön der laufen kann, wenn die Zündung richtig eingestellt ist.
12. Jetzt natürlich wieder Gemisch und Leerlauf neu einstellen....endlich ein ruhigerer Leerlauf und ohne Probleme auch bei 850 U/min...zuvor wolle er nicht gerne unter 1000 U/min
13. Probefahrt: Springt super an, und läuft 100x besser ruckelt kaum noch, die Richtung passt.
Nun zu meinen Beobachtungen: Systemdruck ist 0.5-1bar zu niedrig, Steuerdruck etwas zu gering.
Im Leerlauf kann ich das Gemisch so einstellen, dass ich ein Lambda von 0.93 oder so erreiche, aber sobald ich leicht Gas gebe, wird das Gemisch deutlich zu mager, dann geht es sofort auf 1.06 bis 1.16 Lambda.
Ergebnis ist das wohl typische Magerstottern, nicht ganz so schlimm wie zuvor das Zündungsstottern, aber auch nicht gut. Ausserdem hat er gefühlt auch keine Leistung, erst wenn ich den Mikroschalter der Anfettung erreiche, springt er auf 0.85 Lambda und läuft entsprechend kräftig und zieht gut.
Wenn ich ihn im Leerlauf extrem fett stelle (0.7) magert er unter Last dennoch auf 1.09 zu stark ab.
Etwas irritiert bin ich nun wo der Steuerdruck doch passt (vorher war er bei 2.2bar) dass ich zu mager unterwegs bin.
Mit dem Steuerdruck von 2.2bar hatte ich ein perfektes Gemisch, Teillast bei 0.94, Vollast bei 0.83. Es war fast keine Veränderung zwischen Leerlauf und Teillast zu erkennen.
Jetzt vermute ich, dass jemand zuvor den WLR auf den zu niedrigen Systemdruck angepasst hat (man kann Spuren der Einstellung erkennen).
Einfach wäre es jetzt, den kurzen Stift wieder in den WLR zu bauen, Steuerdruck sinkt, Gemisch wird fetter....passt soweit...aber ich will eigentlich den ursächlichen Fehler beseitigen und nicht nur Symptome beseitigen.
Was soll ich nun tun? Ausgleichsscheiben (0.5 - 0.8mm) für den Systemdruckregler besorgen? Wo bekommt man die? Kann das mein Hauptproblem sein?
Oder ist doch was am Mengenteiler nicht in Ordnung? In den habe ich mich thematisch noch nicht eingearbeitet, aber wenn ich das so überfliege, dann bekommt der Steuerkolben von unten Systemdruck und von oben Steuerdruck, das Verhältnis muss besser passen.
Pumpe habe ich noch nicht ausgelitert...
Druckspeicher ist noch original, die Entlüftung nach unten ist zugerostet und wenn man ihn schüttelt ist Flüssigkeit in dem Federraum...die könnte ich aufbohren und schauen, was passiert.
So, viel Text, dank an alle, die bis hier gelesen haben, über Tips und Ratschläge bin ich dankbar.
Lennart
immer Aussetzer hatte und im Schubbetrieb und z.B: in 30er Zonen so zuckel-ruckelig lief, dass es keinen Spaß bereitete, den Wagen zu fahren.
Das Abgas war im Leerlauf bei 0.90-0.97, schwankte durch den unruhigen Leerlauf stark.
Was ich getan habe:
1. Zündkerzen geprüft: alle rehbraun, Elektrodenabstand 0.8mm NGK EP6E >> reduziert auf 0.6-0.7mm
2. Zündkabel (BERU) durchgemessen: alle 5-6kOhm, zur Zündspule 2.2k >> etwas zu hoch
3. Neuer Verteilerfinger und Kappe von BOSCH, Widerstände OK
4. Ventilspiel gemessen: Einlassventile OK, Auslassventile 1 und 2 OK, 3 (>0.35mm <0.38mm), 4 (>0.38mm <0.40mm) >> das sind die Fühlerlehren, die ich zur Verfügung habe.
5. Neue Kerzen NGK BP6ES verbaut, auf 0.6mm eingestellt
6. Neue NGK Zündkabel eingebaut (Widerstand nicht gemessen)
>> keine wirkliche Veränderung der Situation, Springt gefühlt besser beim Kaltstart an..
Ich hatte schon eine Weile vor mittels Piezo-Drucksensoren den Systemdruck und Steuerdruck zu messen, was ich nach einigen Dichtheitsproblemen nun auch umgesetzt habe.
Ausserdem habe ich eine WBO2 (Breitbandlambdasonde - Spartan 3) verbaut, um das Abgas messen zu können.
Das alles an einem Gerät, welches analoge Signale in OBD wandelt, so dass ich mit dem Smartphone im Motorraum Drehzahl, Ladedruck (also eher Vakuum ;-)) Systemdruck und Steuerdruck sowie AFR/Lambda sehen kann.
Im Rahmen meiner Motorreinigung habe ich den WLR auch zerlegt und neu abgedichtet. Mengenteiler und Stauscheibe nur ausgebaut und wieder eingesetzt, sahen für den Rest des Motorraums erstaunlich sauber aus.
Alle Kraftstoffleitungen durch neue ersetzt, vom Tank bis zu den Einspritzdüsen. Neue Einspritzdüsen verbaut, neuer Kraftstofffilter.
Zurück zu den Einstellungen und Erkenntnissen.
7. Drücke Kalt mit gebrücktem KPR und Stecker vom WLR abgezogen: 0.2bar Steuerdruck, 5.1bar Systemdruck
8. Drücke Warm: 2.2bar Steuerdruck, Systemdruck 5.1bar
>> INFO: Sollwerte Turbo M79: Systemdruck 5.2 bis 5.8bar; Steuerdruck Kalt (25°C): 1.3-1.6bar; Steuerdruck Warm: 3.4 bis 3.8bar
An allem gezweifelt und einen Satz alte, unbekannte Einspritzventile eingebaut. Lief schlechter (magerer), aber die Aussetzer im Leerlauf unverändert.
Also WLR zelegen und einstellen...dachte ich mir. Ist ja keine Raketenwissenschaft. Habe ich dann auch einige male getan, bis mein warmer Steuerdruck bei 3.6bar war und kalt ist er noch ein paar zehntel zu hoch.
Anstatt den großen Kolben mit den Anschlüssen im Gehäuse zu bewegen habe ich kurzerhand einen neuen Stift auf Maß geschliffen....technisch also das gleiche Ergebnis.
Motor an, erst mal warmfahren >> lief natürlich schlecht, Gemisch Irgendwo....
9. Gemisch bei warmen Motor wieder auf 0.93 Lambda eingestellt...hat noch immer Aussetzer im Leerlauf und auch sonst keine Verbesserung...eher schlechter aber der Steuerdruck stimmte nun
10. zu einem lokalen Treffen gefahren, beide Drücke sind während der Fahrt leicht abgesunken, Systemdruck 4.8-4.9 bar; Steuerdruck 3.3bar
War kürzlich bei der HU (nicht selbst dabei), dort wurde CO eingestellt und auf dem Ausdruck stand auch, dass die Zündung bei 23° steht. Das habe ich nicht angezweifelt.....
11. Zündung einstellen, stand bei 2000 U/min ohne Vakuum bei 40+° Also 13er in die Hand und Zündung einstellen, siehe da, wie schön der laufen kann, wenn die Zündung richtig eingestellt ist.
12. Jetzt natürlich wieder Gemisch und Leerlauf neu einstellen....endlich ein ruhigerer Leerlauf und ohne Probleme auch bei 850 U/min...zuvor wolle er nicht gerne unter 1000 U/min
13. Probefahrt: Springt super an, und läuft 100x besser ruckelt kaum noch, die Richtung passt.
Nun zu meinen Beobachtungen: Systemdruck ist 0.5-1bar zu niedrig, Steuerdruck etwas zu gering.
Im Leerlauf kann ich das Gemisch so einstellen, dass ich ein Lambda von 0.93 oder so erreiche, aber sobald ich leicht Gas gebe, wird das Gemisch deutlich zu mager, dann geht es sofort auf 1.06 bis 1.16 Lambda.
Ergebnis ist das wohl typische Magerstottern, nicht ganz so schlimm wie zuvor das Zündungsstottern, aber auch nicht gut. Ausserdem hat er gefühlt auch keine Leistung, erst wenn ich den Mikroschalter der Anfettung erreiche, springt er auf 0.85 Lambda und läuft entsprechend kräftig und zieht gut.
Wenn ich ihn im Leerlauf extrem fett stelle (0.7) magert er unter Last dennoch auf 1.09 zu stark ab.
Etwas irritiert bin ich nun wo der Steuerdruck doch passt (vorher war er bei 2.2bar) dass ich zu mager unterwegs bin.
Mit dem Steuerdruck von 2.2bar hatte ich ein perfektes Gemisch, Teillast bei 0.94, Vollast bei 0.83. Es war fast keine Veränderung zwischen Leerlauf und Teillast zu erkennen.
Jetzt vermute ich, dass jemand zuvor den WLR auf den zu niedrigen Systemdruck angepasst hat (man kann Spuren der Einstellung erkennen).
Einfach wäre es jetzt, den kurzen Stift wieder in den WLR zu bauen, Steuerdruck sinkt, Gemisch wird fetter....passt soweit...aber ich will eigentlich den ursächlichen Fehler beseitigen und nicht nur Symptome beseitigen.
Was soll ich nun tun? Ausgleichsscheiben (0.5 - 0.8mm) für den Systemdruckregler besorgen? Wo bekommt man die? Kann das mein Hauptproblem sein?
Oder ist doch was am Mengenteiler nicht in Ordnung? In den habe ich mich thematisch noch nicht eingearbeitet, aber wenn ich das so überfliege, dann bekommt der Steuerkolben von unten Systemdruck und von oben Steuerdruck, das Verhältnis muss besser passen.
Pumpe habe ich noch nicht ausgelitert...
Druckspeicher ist noch original, die Entlüftung nach unten ist zugerostet und wenn man ihn schüttelt ist Flüssigkeit in dem Federraum...die könnte ich aufbohren und schauen, was passiert.
So, viel Text, dank an alle, die bis hier gelesen haben, über Tips und Ratschläge bin ich dankbar.
Lennart