Tja, da seid Ihr nicht die einzigen, die sich das fragen.
Ist doch irgendwie offensichtlich, dass ich genau
das im Auge behalte, oder? (Und auch ich lese manchmal solche Geschichten und denke: Häää? Was hat den den geritten?) Und warum passiert mir sowas? Und warum erzähle ich die Geschichte hier, wenn mich hinterher alle für doof halten?
Das liegt daran, dass ich eine etwas andere Sichtweise auf Fehler habe. Das "tolle" an Problemen ist nämlich: Man spricht nur darüber, wenn sie auftauchen. Menschen, die keine Probleme hatten, schreiben nämlich keine Forenbeiträge. Wäre es so, würde niemand jemals Probleme erwarten, denn meistens gibt es ja keine. Aber es schreiben nur die anderen. Und dann kann man rückblickend alles super zerlegen und beurteilen. (Mache ich selbst genug. Ich bin gut in sowas.) Dabei unterliegt man aber Trugschlüssen, nämlich dem, dass die Information, die zur Vermeidung des Problems erforderlich war, vorlag und dem, dass sie auch wahrgenommen und richtig eingeordnet wurde.
Der Grund ist ganz einfach der, dass der Vorbesitzer angab, erst ca. 50km vor der Besichtigung aufgefüllt zu haben, und wir gemeinsam schon etwas herumgefahren waren. (Unterbewusstsein sagt: Motor ist okay, also ist auch Öl drin.) Vielleicht stimmte das nicht, aber vielleicht frisst der Turbo auch wesentlich mehr als gedacht. (Das wissen wir noch nicht, kann beides sein.) Jetzt müsste man wissen, wie der Ölstand bei Abfahrt war, oder? Natürlich habe ich seine Aussage durch einen kurzen Blick auf den Ölstab verifiziert.
Natürlich! (Aber vielleicht war der Blick etwas zu kurz? Zu spät, das Unterbewusstsein hat schon registriert: Haut hin.) Schnell noch den Zettel vom letzten Wechsel kontrolliert. Sieht auch gut aus. (Unterbewusstsein sagt: Wow, Du hast extra genau hingeguckt! Hier, ein bisschen Glückshormon.) Beim ersten Tankstopp gucken? Ich bin doch gerade erst losgefahren. (Unterbewusstsein so: Nun aber los!) Schon 400km später wie gesagt was nachgefüllt. Messen? Quatsch, muss ja erst runterlaufen. (Unterbewusstsein so: Außerdem sind es doch erst 400km von den 1000km, in denen er Menge x verbraucht... Unterbewusstsein ist nicht gut in Mathe.)
Was ich daraus lerne:
1. Verlass Dich nicht auf Dein Gefühl. Guck nach. Ritualisier es. Lass Dich nicht beim Ritual stören.
2. Guck mit Licht und wisch den Stab ganz trocken.
3. Ölstand prüfen dauert fünf bis zehn Minuten, weil das Öl eben erst runterlaufen muss - nicht zehn Sekunden. (Das hat nichts mit dem zeitlichen Aufwand zu tun, sondern mit der Einstellung.)
4. Bei Pausen auf der Autobahn am besten gleich die Haube aufmachen. (Mit offener Haube fährt man nicht los.)
5. Am besten bei jedem Tankstopp nach dem Bezahlen nachschauen. Optimaler Zeitpunkt. Aber das ist eigentlich noch zu selten. Daher:
6. Kilometerzähler für Ölchecks nutzen.
7. 5L statt 1L Reserve dabei haben, wenn das Auto überhöhten Ölverbrauch zeigt. Spart Geld.
8. Bei unbekannten Autos auch schon mal nach 100km gucken. Oder direkt beim ersten Tanken noch mal in Ruhe ohne den Verkäufer im Ohr. (Hoffentlich ist der Tank beim Kauf nicht voll...)