Gleichzeitig lese ich jeden Tag, wie nicht Automatik Fahrer gegen Bäume und andere Gegenstände fahren.
Wer nicht mit eine Automaten klar kommt, der sollte/muss das Fahren sein lassen.
[...]
Achso: ich fahre jeden Tag 200 km mit einem Schalter und privat einen Automaten.
Habe keinerlei Probleme mit beiden Systemen.
Ja natürlich greift man als Umsteiger Neuling ab und zu nach dem Schaltknauf.
Und ja: es passiert am Anfang auch schon mal, das man mit links bremst. Spätestens wenn der Gurt das tut was er machen soll, weiß man das man das tunlichst lassen sollte.
Dem ersten Absatz kann man nicht oft und vehement genug zustimmen. Daß der Kupplungsfuß auf der Bremse landet ist mir bei an der ersten Ampel meiner ersten Automatikfahrt auch schon passiert. Und nach jahrelanger Automatikabstinenz auch schon ein zweites Mal. Sobald man aber Automaten und Handschalter gleichzeitig im Fuhrpark hat, ist das überhaupt kein Problem. Da ruft das Hirn halt schon beim Starten das jeweils passende Programm auf, und dann läuft das...
Ich stelle mal die Behauptung auf, das wir einen wesentlich besseren Verkehsfluss hätten, wenn mehr Fahrzeuge Automatik hätten.
Ein sehr großer Anteil von Schaltwagenfahrern wäre mit einem Automaten besser bedient.
Wenn ich immer das erbärmlich langsame Loszockeln bei Grünlicht erlebe, eine Katastrophe.
Bis dann mal die Kupplung getreten wurde, der richtige Gang gefunden wurde, und wo war nochmal das Gaspedal?..... da ist schon fast wieder Rot.
Da ist der Automatikfahrer schon einen halben Kilometer weiter.
Es kann aber doch nicht sein, daß wir uns an Vollpfosten orientieren! Dann darf nämlich irgendwann niemand mehr ein Auto selber steuern. Oder irgendetwas selber entscheiden...
Wer zu blöd, zu ungeschickt, zu klapperig oder zu
[sonstwas einsetzen] ist, um ein Auto zu bedienen (oder eine Verkehrssituation mental zu verarbeiten), der hat auf der Straße nichts verloren. So einfach ist das!*
Das Nichtlosfahren an der grünen Ampel hat übrigens in den letzten Jahren in der Tat erhebliche Ausmaße angenommen. Es korreliert mit der zunehmenden Verbreitung von Start-Stop-Automatiken. Wenn ich einen Mietwagen fahre, schalte ich die immer als erste Amtshandlung aus. Ersten mag ich keinen unnötigen Verschleiß, zwietens kostet die nämlich tatsächlich Zeit. Es gibt bessere und schlechtere, aber gefühlt fehlte in allen Autos, in denen ich das System bis jetzt erleben
durfte mußte immer eine gute halbe Sekunde. Das macht durchaus den Unterschied aus, ob man bei Gelb die Kupplung tritt, den Gang einlegt und bei Grün sofort losrollen kann, oder ob der Motor dann erst gerade anspringt... Würden mehr Menschen ihre Start-Stop-Automatiken deaktivieren Welt ein besserer Ort.
Ja...
Tja, aber das ist genauso einfach zu meistern wie ein Automatikhebel, der auch die eine oder andere Sperre beinhaltet. Ich würde also anders formulieren: wer mit dem von ihm gewählten Getriebe nicht zurecht kommt, der sollte entweder nicht mehr Autos aussuchen oder nicht mehr fahren...
Wie oben: Zustimmung.
Möglich, könnte dann aber auch mehr Auffahrunfälle geben, die auch nicht unbedingt den Verkehrsfluss anregen...
denn pennen kann man auch mit Automatik...
aber stimmt schon, Automatik egalisiert die mehr oder weniger vorhandenen Unzulänglichkeiten im Umgang mit der Technik. Ich verstehe sowieso nicht, warum es nicht schon lange nur noch Automatikfahrzeuge gibt für den öffentlichen Straßenverkehr. Weil manche meinen, sie könnten besser und sportlicher schalten als eine Automatik? Komischerweise ist diese Vorstellung besonders weit verbreitet bei Leuten, die so überhaupt keinen Bezug zu Technik haben. Bei einem hauptberuflichen Rennfahrer kann ich die Einstellung ja noch verstehen...
Es gibt genau einen Grund für ein handgerührtes Schaltgetriebe: es macht Spaß. Natürlich ist beispielsweise ein DKG, das beim runterschalten automatisch Zwischengas gibt, schneller. Aber der Tanz auf den Pedalen und das Selberrühren macht einfach mehr Laune. Das sollte ein völlig akzeptabler Grund sein, um Rundenzeiten geht es im Straßenverkehr nämlich nicht.
Richtig ist allerdings, daß es für Leutem die von A nach B wollen und sonst mit dem Autofahren nichts am Hut haben, eine Automatik auf den ersten Blick sinnvoller erscheint. Allerdings würden die sich dann noch weniger mit dem Autofahren beschäftigen.
Ihr verwechselt da gerade nen bisschen was... In den Rennwagen sind keine Automatikgetriebe, sonder automatisierte Schaltgetriebe... Wenn da keiner am Hebel zieht schaltet da auch nix... Einzig die Betätigung ist eine andere und die Kupplung wird nicht gebraucht, außer beim Anfahren.
Und das Automatikgetriebe in meinem 9000 ist für eine flotte Fahrt auf enger Landstraße völlig unbrauchbar da immer im falschen Gang. Je nach Strecke sperre ich das Getriebe im 2. oder 3. Gang, hat mit Automatik also auch nicht mehr wirklich was zu tun.... Das mag mit modernen Getrieben besser gehen (will ich mal hoffen) kann ich aber nicht beurteilen, da ich noch keins entsprechend bewegt habe.
Ich mag ja den Fünfgangautomaten im Vectra. Niedrige Drehzahl auf der AB, gemütlich und entspannt in der Stadt, und für kurvige Landstraßen oder Gebirgspässe gibt es ja die flappy pedals. Ein nahezu optimaler Kompromiß für einen Reisewagen.
In einem reinen Spaßauto würde ich die aber nicht haben wollen.
Letztlich geht es doch nur darum, sich selbst eine Fahrweise so routiniert anzugewöhnen, dass man eben keine Bedienfehler macht. Es gibt noch genügend andere Fehlerquellen. Wie das geschieht, ist doch vollkommen egal. Das Problem sehe ich weniger in der ein oder anderen Technik, als viel mehr darin, sich selbst falsch ein- und leider zu oft zu überschätzen, und aufzuhören, sich selbst kritisch zu sehen und sein Verhalten zu perfektionieren.
Ich springe auch oft ziwschen Automatik und Handschaltung hin und her, u.a. weil ich den 9-5 mit Automatik (in erster Linie aufgrund der längeren Übersetzung) präferiere, den 9k aber - witzigerweise aus dem gleichen Grund - als Handschalter. Anfangs gab es die eine oder andere unbeabsichtigte Vollbremsung, und mal ein fast abgewürgter Motor, aber seit langer Zeit nun funktioniert der Umstieg jedesmal problemlos, und zwar unbewusst. Die Bedienung beider Getriebearten scheint vollkommen in meine Routine übergegangen zu sein, und zwar unabhängig von einander. Nur braucht das eben ein selbstkritisches und bewusstes "Training", bis es soweit ist. Ich fürchte, die Mehrzahl der Autofahrer hat dazu weder die Geduld noch den Ehrgeiz...
Auch das ist im Prinzip das alte Thema: es nehmen zu viele Leute am Straßenverkehr teil, die dazu nicht geeignet sind. Unfähigkeit aufgrund von Ausbildungsmangel kann man mit Training beheben, Unwissenheit und Ignoranz kann man bei vielen Menschen dadurch bekämpfen, daß man ein Bewußtsein für die Notwendigkeit schafft, aber es gibt eben auch einen gewissen Bodensatz, der einfach geistig wie charakterlich ungeeignet ist. Der wird in der Praxis offenbar nicht wirksam genug aus dem Verkehr gezogen.
Anstatt die Autos den idioten anzupassen (und sich damit noch mehr gelernte Idioten ranzuzüchten) sollte man besser die Idioten entfernen. Ich plädiere ja schon seit langem für verpflichtende Fahrtrainings und Auffrischungen. Der Durchschnittsdeutsche gibt im Laufe seines Lebens
332.000 Euro fürs Autofahren aus. Was wären da bitteschön 150 oder 200 Euro für ein Fahrtraining oder eine Nachschulung alle zwei Jahre?
*
Und nein, damit pöbele ich auch nicht gegen alte Menschen oder Behinderte. Ich habe den ein oder anderen "Greis" kennengelernt, der mit 80 körperlich und geistig besser beieinander war als so mancher 50-Jährige. Am Extremsten war der Großvater eines Forenmitgliedes, der mit weit über 90 noch besser Auto fuhr (und geistreichere Konversationen führte) als 90% aller anderen Menschen, die mir je begegnet sind. Oder den Rollstuhlfahrer, der im Alltag einen auf Handgas umgebauten luftgekühlten Flachkäfer fährt und für besondere Anlässe ein Alfa-Coupé (keine Ahnung, welches... GT? Junior? Jedenfalls sowas bildhübsches...) und mir mit beiden trotz Handgas auf jeder kurvigen Mittelgebirgslandstraße oder Rennstrecke gnadenlos um die Ohren fahren würde, gerne auch quer.
Niemand ist perfekt, jeder hat irgendwelche Einschränkungen. Es geht aber darum, zu erkennen, was man kann und was nicht und dann einen Weg zu finden, damit umzugehen. Das kann von Üben (Fahrtrainings, extra-Fahrschule, oder einfach nur in einem leeren Parkhaus Anfahren am Berg übern...) über Kompensation (ich weiß, meine Reflexe sind nicht mehr die Besten, also halte ich besonders große Sicherheitsabstände und fahre in unübersichtlichen Situationen langsamer und habe dann den Fuß immer schon über der Bremse) bis zur Vermeidung (Nachtblind? Ok, dann fahre ich eben nicht bei Dunkelheit. 80 Jahre und dank Granatsplitter im Auge kein räumliches Sehen mehr wie mein Großvater? Gut, dann eben nicht mehr mit dem Rennrad durch den Berufsverkehr...) reichen. Bei vielen Verkehrsteilnehmern fehlt einfach die Bereitschaft, sich mit erstens mit dem Autofahren, zweitens mit dem Straßenverkehr allgemein und drittens mit sich selber auseinanderzusetzen.