Nichts für Ungut, aber du solltest mal in einer Werkstatt - vor allem beim Vertragshändler - arbeiten
@brose.
Mit Handwerk hat das in den seltensten Fällen noch etwas zu tun. Nicht falsch verstehen, es gibt noch gute, kompetente und vor allem ehrliche Werkstätten, jedoch sind das meist eben nicht die großen Buden.
Wenn ich mir alleine die Probleme mit meinem Jahreswagen anschaue, frage ich mich ernsthaft ob da in Teilen noch menschliches Hirn vorhanden ist.
Lenkung massivst ausgeschlagen, NOx Sensor defekt, zu wenig Getriebeöl.
Dann wirst du am Telefon noch ernsthaft gefragt, ob du wieder anrufst oder man sich bei dir melden soll.
Woher soll ich denn wissen, wann das Auto fertig ist?
Das ist der Service der heutzutage üblich ist.
Am Ende des Jahres geht es nämlich nur noch im die Bilanz. Alle Prozesse sind heute möglichst kostenoptimiert und bis ins letzte Detail standardisiert.
Gleichzeitig herrscht enormer Preisdruck im Gebrauchtteile-Handel (ist teilweise nicht mehr feierlich), damit die Werkstätten und Zwischenhändler möglichst hohe Margen einfahren.
Ich sage damit nicht, dass der Job einfach ist, aber einfach das der Wandel dazu beigetragen hat diese Betriebe mehr als nur "handwerkliche Arbeitsplätze" zu sehen.
Jedes Unternehmen will das meiste rausholen,
koste es was es wolle.
Heutzutage schenkt dir keiner was, warum also auch die?
@Poke neben den hier genannten Empfehlungen, kannst du dich vielleicht auch mit einer freien Werkstatt in Verbindung setzen.
Die Technik am 9-5 ist wirklich sehr einfach und für jeden mit mechanischem Verständnis zu handhaben.
Es ist höchstens die "Kunst" die paar Schwachstellen zu kennen. Namentlich:
- Pleullager
- Rückschlagventil Ventildeckel-DroKa
- Ventildeckel (Dichtung und Ölkohle in den Röhrchen; Gleitschiene dort auch tauschen)
- BKV (zischt bis man das Pedal leicht berührt)
- Unterdruckschläuche
- Ölwannensieb
- Heizungsventil (kann lecken)
- EVAP
Vielleicht fehlt da noch was, aber das kommt mir gerade so in den Sinn.
Je nach Laufleistung sollte man selbstverständlich auch den Kettenspanner ausbauen und messen.
In Sachen Rost sollte man die hinteren Radläufe entfernen und mal drunterschauen.
Ebenso die Schweller (hinterer Radlauf/Tür).
Bei Fahrzeugen vor 2002 sind auch gerne die Löcher in der Reserveradmulde mit ihren Gummistopfen vom Rost befallen.
Insofern das Fahrzeug gut arbeitet, würde ich nur den Ventildeckel vorsorglich reinigen, das Rückschlagventil prüfen, Unterdruckschläuche erneuern, Kettenspanner prüfen, die Ölwanne abnehmen, falls noch nie geschehen und dabei auch sofort das Pleullagerspiel vermessen.
Eventuell gleich neue Pleullager einbauen.
Kosten nicht viel und du bist auf der sicheren Seite.
Sollten diese Verschleiß zeigen, nicht die Hauptlager vergessen!
Anschließend noch neue Zündkerzen (BCPR7ES-11) und einen neuen Ölfilter mitsamt Öl rein.
Ob mit dem Auto alles stimmt, kann die Werkstatt relativ einfach mit dem Tech2 prüfen.
Man kann über das Menü "Engine>Trionic 7>Read values" nämlich die "Airmass deviation" (Abweichung der Luftmasse), sowie die Knocks und Fehlzündungen pro Zylinder anzeigen lassen.
Sollte die Abweichung der Luftmasse negativ sein, geht es Richtung Unterdrucksystem und damit verbunden der BKV (-24% = 99% BKV defekt!). Wenn positiv zieht der Motor Nebenluft.
Wenn viele Knocks pro Zylinder zu erkennen sind, jedoch keine Abweichung der Luftmasse vorliegt ist dies alarmierend.
Dies bedeutet dann nämlich, dass der Motor zu wenig Kraftstoff bekommt (vorausgesetzt die Luftmasse ist nicht abweichend!).
Dies kann vom leckenden Injektor, einer defekten Kraftstoffpumpe oder einem sterbenden CPS reichen.
So viel aber zur Theorie.
Kompliziert sind diese Sachen alle nicht.
Höchstens die Ölwanne kann etwas zu viel für die heimische Werkstatt sein.
Vielleicht hat der ein oder andere etwas anzufügen. Meist ist es nämlich besser mit "festen" Themen zu kommen, anstatt nur mit "schauen Sie mal drüber".