2.3 t Biopower

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29. Feb. 2008
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76
Danke
3
SAAB
9-5
Baujahr
2009
Turbo
FPT
hallo,

ich liebäugel mit einem 2.3 bio power.
wer kann mir etwas über die zuverlässigkeit dieser motoren sagen? sind sie genauso langlebig wie die reinen benziner?
was ist mit den kaltstartproblemen? soll schon bei + 10 grad zu problemen führen.
ich wäre euch für schnelle antwoerten ganz dankbar, da der kauf drängt.

danke heiner
 
Hallo Heiner,

ich fahre seit 1,5 Jahren einen 2007er 2.3 BioPower und bin superzufrieden damit.
Kaltstartprobleme habe ich nie gehabt und ich fahre ausschließlich mit E85.
Das einzige Manko für mich ist der zu kleine Tank für den E85 Betrieb.
Ich fahre zu 80% Autobahn und da ist der Verbrauch schnell bei um die 13 Liter und da ist dann immer bei ca. 400km tanken angesagt.
Zur Langlebigkeit kann ich nichts sagen aber was ich so von anderen gehört habe sind da auch welche mit 280.000 km dabei - das sagt ja schon viel.
Ich würde mir den 9-5er mit dem Motor immer wieder holen.
Ach ja vor 2 Monaten habe ich dann noch eine Hirsch Leistungssteigerung gemacht und das ist wirklich der Hammer wie der Saab jetzt beschleunigt und das bei geringerem Verbrauch von ca. 1 Liter pro 100km. Aber ich muss zugeben das es doch oft Spaß macht in den Sitz gedrückt zu werden so dass es nicht immer klappt mit dem Benzinsparen :-)
Ich hoffe Dir ein wenig weitergeholfen zu haben.
VG, Thomas
 
danke, thomas,
für deine hinweise. den kleinen tank kann man nun leider nicht ändern.
aber deine bestätigung der zuverlässigkit hilft mir schon weiter.
hast du ggf. noch weitere hinweise zum 2.3er, auf die ich beim gebrauchtkuaf achten sollte?
wie ist es mit lenkung, kupplung, bremsen etc.?
gibt es noch andeRe bio power fahrer hier?

lg. heiner
 
hallo heiner,
ich fahre einen gehirschten 2,3 BP - Bj 3/2009. Es sind erst 50000 km auf der Uhr, von Langzeiterfahrung kann daher nicht die Rede sein ;-)
Bin superzufrieden, beachte allerdings auch alle Regeln: nur synthetisches Öl, Ölwechselintervalle deutlich unter den Saab-Vorgaben (meiner bekommt sogar alle 7000-8000 km einen Wechsel). Lenkung und Kupplung sind bisher unauffällig, allerdings musste ich schon mal die Bremsbeläge wechseln. Ist aber kein echtes Problem. Pflege den Wagen gut und suche Dir eine gute Werkstatt - damit stehen und fallen die Reparaturkosten (und Deine Zufriedenheit).
Problematisch: da der Energiegehalt von Ethanol im Vergleich zu Benzin geringer ist, verbraucht der Biopower mehr im Ethanolbetrieb, bei Kurzstrecken "säuft" er. Prüf daher Dein Fahrprofil (wenn Du nur Kurzstrecken fährst, solltest Du keinen Saab in Betracht ziehen) und beachte im Falle eines Kaufes die "üblichen" Regeln: Motor erst warmfahren, bevor Du hohe DRehzahlen/Leistung verlangst; nach hohen Anforderungen (z.B. richtig schnelle Autobahnfahrten), den Motor vor dem Ausschalten "nachlaufen" lassen. Solche Empfehlungen findest Du hier im Forum viele.
Laufruhe und Ansprechverhalten finde ich beim Biopower prima, aber auch das ist subjektiv (an einem Audi- oder BMW-Dick-Diesel wirst Du Dir die Zähne ausbeissen - ob Du denen Paroli bieten willst, musst Du aber selber entscheiden). Mir ist wichtig, etwas für die Umwelt zu tun (auch wenn die Ökofraktion behauptet, Ethanol schade der Umwelt, bin ich von dem Konzept überzeugt); preiswerter als Benzin und manchmal sogar Diesel ist es allemal). Für Detailfragen schicke mir eine PN, wir können dann telefonieren!
LG
schwedenstromer

 
hallo schwedenstromer,

vielen dank für deine erfahrungen. da hab ich ja schon mal zwei durhweg positive äusserungen. ein klares votum dafür!
wie sind deine erfahrungen mit kaltstart? was ist im winter bei richtigen minustemperaturen?
ich habe von einer motorheizung gehört, die dann den start erleichtern soll.

lg
heiner
 
Die Autos springen auch bei -15° ohne Probleme an.
 
das klingt gut, danke
aber wofür dann diese motorheizung?
und noch die frage nach der verarbeitung?
die soll ja seit gm-zeiten schlechter geworden sein.
könnt ihr mir etwas zum klappern, gerade im innenraum, sagen?
danke
lg heiner
 
Bei meinem keine Probleme (der steht aber auch fast immer in der Garage - Zuhause und in der Firma). Im Winter wird dem Ethanol vom Hersteller mehr Benzin beigemischt, das soll den Kaltstart erleichern (da hat man dann statt E85 etwa E70). Bis etwa -15 Grad startet der Wagen jedenfalls ohne Problem. Als es mal ein paar Tage lang kälter war, habe ich etwas mehr Benzin zugetankt (man kann ja Ethanol und Benzin in jedem Verhältnis mischen) - das gab mir ein "sicheres Gefühl". Motorheizung habe ich nicht, die kann man wohl auch nicht nachrüsten. Die Motorheizung ab Werk halte ich aber für ziemlich sinnlos: sie funktioniert elektrisch und man muss ein Kabel in die Steckdose stecken. Als Laternenparker würde ich jedenfalls nachts kein Kabel von meinem Auto über den Bürgersteig und möglicherweise über einen Vorgarten o.ä. ins Haus legen. Und wenn man eine Steckdose in der Garage nutzt, steht der Wagen in der Garage - dort ist es vermutlich ein paar Grad wärmer als draußen. Und damit erübrigt sich m.E. eine Motorheizung.
In Schweden sollen wohl viele Autos (auch "Nicht-Ethanoliker") so eine elektrische Motorheizung haben.
Jedenfalls ist ein Saab ein echtes Winterauto: ich bin mit meinen bisherigen 9-5ern (natürlich mit Winterreifen und angepasster Fahrweise) immer super durchgekommen. Heizung und Sitzheizung sind sowieso top.
Gruß
schwedenstromer
 
Tja, die Verarbeitung ...
Da gehen die Meinungen auseinander. GM hat unbestritten einige Dinge weggespart.
Klappern tut meiner nicht, allerdings knarzt manchmal der Sitz (auch das ist wohl ein bekanntes 9-5er Problem, hatte mein voriger auch). Für ein Auto etwas jenseits der 50.000-Euro-Schwelle ist das meiner Meinung nach gerade noch erträglich. Vor allem: wen soll ich dafür "haftbar" machen. Meine beiden Händler haben mittlerweile andere Marken auf dem Hof und zeigen überhaupt kein Interesse mehr an mir als Kunden (ich bin inzwischen bei einer freien sehr guten Werkstatt).
Audi setzt ja angeblich Maßstäbe bei der Verarbeitungsqualität - ich finde das gesamte Audi-Design einfach nur fürchterlich!! Da kann es noch so hochwertig verarbeitet sein. Aber das ist natürlich subjektiv.
schwedenstromer
 
Hej Heiner,

ich nutze den Motorblockheizer eigentlich immer in der kalten Jahreszeit, dieser Tauchsieder für das Kühlwasser wärmt das Herz meines biopower immer nett vor und es ist demzufolge weniger Verschleiß für Mechanik, Anlasser und Batterie. Ich fahre schon rd. 150.000 km nur mit E85 und habe meinen Schatz auch ggfs. bei -15 C immer zum Laufen bekommen, auch wenn mangels Steckdose mal keine Vorwärmung möglich war.

Good luck!

leo_klipp
 
hallo leo,
danke für deine hinweise.
ich sehe du fährst schon seit 150 T km mit e85. das ist schon eine langzeiterfahrung.
muss ich auf irgend etwas besonderes achten im vgl. zum reinen benziner?
wie oft wechselt du das öl? nimmst auch synthe. öl? sind irgendwelche teile besonders gefährdet?
wenn du mir hierzu noch ein paar hinweise geben könntest.
vielen dank
lg heiner
 
oh danke, kannte ich noch nicht.
da stehen ja viele wichtige hinweise drin.
werde ich mal gründlich studieren.

lg heiner
 
Hej Heiner,

ich fahre fast ausschließlich Langstrecke, lasse Service nach Bordbuch (Ölwechsel bei biopower alle 15TKM) machen. Benutzt werden nur vollsynth. Öle (Mobil 1, Aral, Elf) der Viskositäten 0W30/40 mit MB-Freigabe 229.5 (soll das hochwertigste sein). Ansonsten gibt es gegenüber dem Benziner wohl nur einen kürzeren Zündkerzenintervall. Ich kann ansonsten nur positives zum E85-Gebrauch berichten, insbesondere die KM-Kosten gehen bei 0,99 € pro Liter (GE) echt in Ordnung.

Grüße
leo_klipp
 
Hallo Heiner,

ich fahre seit fast 5 Jahren und über 175.000 km einen 2,3t Bio Schalter (Vector) und kann ihn Dir mit nachfolgenden Einschränkungen nur empfehlen:

1. Hirsch
Gabs bei EZ 05.07.07 noch nicht, d.h. ich bin die ersten Monate ohne gefahren. Fahrleistungen angesichts 185/210 PS eher befriedigend als gut. Verbrauch nie unter 13-14 l/100 km. Alle 400 km tanken. Hab mir Hirsch dann Ende 11/07 mit dem 1. Service-Intervall geleistet und hatte unmittelbar danach das Gefühl, ein "neues" Auto zu besitzen. Die Leistungssteigerung auf 220/230 PS und das gestiegene Drehmoment von 310 auf 360 Nm konnten datenmäßig die tatsächlich empfundene Steigerung der Fahrfreude nicht annähernd wiederspiegeln. Dazu sank der Verbrauch um mind. 0,5 l/100 km. Also wenn 2,3t Bio, dann m.E. nur MIT Hirsch...

2. Reichweite
Ein echtes Manko. Mit Hirsch konnte ich die Tank-Intervalle allmählich von ca. 400 auf 450 km erweitern. Etwa mit Erreichen der 100.000 km sank der Verbrauch weiter. Inzwischen muß ich i.d.R. "nur" noch alle ca. 500 km tanken, der Verbrauch liegt nur noch selten über 12,5-13 l/100 km bei "sportlicher" Fahrweise, bei "sparsamem" Fahren schaffe ich auch unter 12 l/100 km, auf langen Urlaubsfahrten mit Tempomat ca. 130 km/h auch schon mal 11-11,5 l/100 km. Das Problem ist, daß der E85-Tank nur ca. 68 l fasst, von denen aber ca. 8 l aufgrund einer Mulde kaum erreichbar sind. Das SID zeigt deshalb bei vollem Tank immer eine zu hohe Reichweite an. Wenn man bei roter Tankleuchte eine scharfe Kurve nimmt, erhöht sich die Reichweite plötzlich wieder, aber mehr als 63-64 l habe ich selbst dann nicht rein bekommen, wenn ich lt. SID schon längt hätte trocken sein müssen...

3. Tankstellen
Eine Reichweite von ca. 500 km setzt voraus, daß auf den üblichen Fahrten eine E85-Tanke in der Nähe liegt. Auf längeren Fahrten muß man entsprechend planen und den (Tank-)Pausen-Rhythmus anpassen. Das kann sogar Spaß machen und zu neuen Erfahrungen/Bekanntschaften führen, ist aber nicht Jedermanns Sache...

4. Kosten
Es lohnt sich wirtschaftlich nur, wenn die Stamm-E85-Tanke gute Qualität zu guten Preisen bietet. Wer (wie ich) beinahe täglich in Nähe der Gulf-Tanke in GE vorbeifährt, tankt guten Stoff zu einem unschlagbaren Preis (99,9 ct/l), wobei man noch mit Tank-Karte (pro 1.000 l) 1 ct brutto=netto "cash", d.h. bar auf die Hand rückerstattet bekommt. Wer woanders schlechtere Qualität zu höherem Preis, womöglich noch mit größeren Tank-Umwegen, tanken muß, ist mit einem 2,3t oder T ohne Bio und mit 75 l-Tank besser aufgehoben...

5. Sitze
Ich habe die Aero-Sitze und da gibts wirklich NIX zu meckern. Kein Knarzen o.ä. und auf langen Strecken besser als z.B. im 5er BMW. Von der regulären Vector- und Linear-Ausstattung hört man allerdings wiederholt Klagen...

6. Allgemeines
Wartungsintervalle von 14-15.000 km sind geboten, aber auch sinnvoll. Ohne BP sind 30.000 km vorgesehen, was zu lang erscheint. Noch kürzere Intervalle sind m.E. nur dann nötig, wenn man halt entsprechend weniger fährt. Kaltstart-Probleme hatte ich nie, auch nicht bei Nachtfrost unter -10 Grad...

Bei näheren Rückfragen gern auch PN

Gruß
Tom
 
Ein aufschlussreicher Erfahrungsbericht, Tom. Danke dafür :smile:
 
Danke, Tom,
für deine ausführlichen Hinweise.
mit den Einschränkungen kann leben, da ich sie z.t. Schon von meinem jetzigen 2.0se
kenne.
Die Antworten hier bestätigen also meinen Kauf, der jetzt perfekt ist.
ich bin gespannt, wenn ich den Wagen abhole, wie mein Eindruck ist.
später dann mehr, wenn ich den Wagen habe.
gruss
heiner
 
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