99 GLE - brauche dringenst Hilfe

gerald

Saaboteure e.V.
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02. März 2003
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Danke
1.635
SAAB
95
Baujahr
1966
Turbo
Ohne
Hallo an die Experten !

Heute brauche ich ganz dringend Eure Hilfe .

In Österreich ist dieses Wochenende die große Oldtimermesse in Tulln . Und dort stelle ich für den Saab Club zwei meiner Schätzchen aus . Eines davon ist der 99 GLE , den ich vor eineinhalb Jahren von Olly gekauft habe .
Und gleich diese erste längere Ausfahrt ist mächtig in die Hosen gegangen .

Vorgeschichte :
Der Wagen lief vermutlich aufgrund eines defekten O-Ringes des Systemdruckreglers ( ich hoffe das Ding heisst so ) viel zu fett . Also hat einer der Vorbesitzer alles Mögliche heruntergedreht , damit der Wagen gerade noch akzeptabel lief . Nur im warmen Zustand ließ sich der Motor einmal abgestellt oder abgestorben nicht mehr starten .

Ich habe dann auf Rat von hft den Mengenteiler mit neuen O-Ringen versehen und die Kiste lief nicht mehr . Klar , wenn alles Andere komplett verstellt ist . Sicherheitshalber habe ich dann einen anderen Mengenteiler verbaut , der nahezu neuwertig und trocken gelagert war - mit selbem Ergebnis .
Dann habe ich Standgas und den CO Wert wieder eingestellt ( rund 2% ) und der Wagen lief sehr schön .
Das Einzige , was mir auffiel war , dass nach dem Einstellen und Abstellen des Motors dieser beim nächsten Starten nur mehr auf 2 Zylindern lief .
OK , durchs Verstellen zu fett gewesen , also Kerzen raus , gereinigt und alles war bestens .

Heute fuhr ich zu besagter Messe . Der Wagen lief traumhaft , bis er mir nach etwa 25 Kilometer an einer Kreuzung ausging und sich nicht mehr starten ließ .

Kerzen raus , Funke da , vielleicht ein wenig schwach , ich könnte es aber nicht schwören .
Einspritzdüsen raus , Sprit da .
Nach ein wenig Gefummel ließ er sich dann - warum auch immer - wieder starten , lief seidenweich bis zu einer Passage , wo ich längere Zeit im Standgas rollen musste . Ab da begann er das Gas schlecht anzunehmen und zu rucken bis er schließlich vermutlich wieder nur auf 2 Zylindern lief .
Nächste Kreuzung : Schluss !
Abgestorben , nicht mehr zu starten .

Ich hatte eine Garnitur neue Kerzen mit und die habe ich dann montiert . Start , seidenweicher Lauf , alles bestens .
Bis ich dann wieder an einige rote Ampeln kam . Nach jeder Ampel wurde das Ruckeln stärker , die Gasannahme schlechter .
Mit Mühe und Not habe ich dann noch nach etwa 30 Kilometer das Messegelände erreicht .

Dort stand er dann während des Aufbau des Clubstandes . Als wir fertig waren und ich den Wagen an seinen Platz stellte , sprang er problemlos an und lief wieder einwandfrei .

Die Kerzen waren beim Ausbau absolut trocken , bestenfalls leicht rußig .

Ich gehe jetzt einmal davon aus , dass der Fehler nach wie vor in der Einspritzanlage zu suchen ist - nur wo ?
Und angenommen , die Sache läuft so fett , dass die Kerzen versagen , müssten die dann nicht feucht sein ?
Und was hat das Ganze einerseits mit warmem Motor , und noch unverständlicher mit Laufen im Standgas zu tun ????

Ich wäre Euch sehr dankbar , wenn jemand weiterhelfen könnte , denn die Kiste steht jetzt 50 km von mir entfernt auf der Messe und ich muss sie Sonntag Abend/Nacht wieder nach Hause bringen .
Dienstag soll der Wagen typisiert werden ( unsere Hauptuntersuchung ) aber ich habe Angst , es nicht mal bis zur Prüfstelle zu schaffen ...

Hilfe !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Hallo Gerald,

Ich habe da einen Verdacht: Versuch doch mal mit einem Multimeter und einem Föhn den Zündverteiler zu wärmen, es könnte sein, dass sich der Hallgeber der darunter sitzt, sich bei fehlendem Fahrtwind erwärmt. Wert bei kaltem Motor glaube um die 2kOhm und wenn bei Erwärmung der Wert nach oben geht, hast Du den Übeltäter. Messung unter Zündvertilerkappe im Alugehäuse der Stecker mit den zwei Anschlüssen.
Falls es das ist , könntest Du Dich mit Kältespray durchmogeln)
Viel Erfolg

Gruss

Heinz
 
@ Heinz. Unterbrecherkontakt.

Prüf mal die Stromversorgung des Warmlaufreglers. (nicht gegen Masse , sondern die beiden Kabel im Stecker gegeneinander!!)
 
Diese Idee find ich gut !...

@ Heinz. Unterbrecherkontakt.

Prüf mal die Stromversorgung des Warmlaufreglers. (nicht gegen Masse , sondern die beiden Kabel im Stecker gegeneinander!!)
...aber bitte nicht die beiden Steckerpole miteinander verbinden :biggrin::biggrin::biggrin:, sondern ein Voltmeter dazwischenhalten... ! Gell ? :smile:
Vielleicht kannst Du sinngemäss diese Grafik >klick< als Hilfestellung verwenden. Achte auf das rot eingezeichnete Plus-und Minuszeichen beim Warmlaufregler und die Masseableitung zum Lichtmaschinengehäuse; vielleicht ist die korrodiert, oder lose... ?
Host me ?

Viel Erfolg !
Gerd
 
Hallo !

@ Heinz : August hat leider recht . Die "normalen" 99 hatten noch keine elektronische Zündung wie die Turbos . Die kam beim "Fußvolk" erst ´84 . Also kein Hallgeber ...

@ August und Gerd : Danke für den Tipp . Werde ich auf jeden Fall einmal durchmessen .
Nur wie ließe sich die Symptomatik mit einem defekten Warmlaufregler erklären ( sorry , ich verstehe die Dinge wenns geht einfach gerne ) ? Ich dachte , der Warmlaufregler ändert nur den Steuerdruck während der Warmlaufphase , sprich , funktioniert gleichsam als Choke ?
Inwiefern würde er bei warmem Motor was bewirken ? Klar , wenn kein Strom drauf wäre und die Bimetallfeder nicht erwärmt wird , liefe er dann im warmen Zustand zu fett .
Was cih aber insofern für unwahrscheinlich halte , da ich den CO Wert von 2% bei warmem Motor eingestellt habe . Und auch kalt springt er einwandfrei an .
Ausserdem , wie ließe sich der Zusammenhang zu den Standgasphasen erklären ?

Habe heute übrigens die Zündkerzen inspiziert , die ich gestern neu reingeschraubt habe . Und sie sehen genauso aus , wie sie nach 30 Kilometer aussehen sollten - nämlich wie neu . Also kein Ruß oder ähnliches ...
 
Der Warmlaufregler regelt den Steuerdruck. Bei kaltem Motor um 1 bar, betriebswarm 3,8 bar. Um die Anreicherung zügig zurückzunehmen und dann den Steuerdruck konstant zu halten wird der Warmlaufregler elektrisch beheizt (Schaltung parallel zur Kraftstoffpumpe). Der Warmlaufregler ist am Thermostatgehäuse befestigt, sodaß ein Wärmeübergang stattfindet, der verhindert, daß der betriebswarme Motor beim Neustart eine Kaltstartanreicherung bekommt. Läuft der Motor im Stand, reicht der Wärmeübergang um den vollen Steuerdruck auch ohne elektrische Heizung zu erreichen, im Fahrbetrieb jedoch wird der Warmlaufregler vom Fahrtwind abgekühlt, und es stellt sich ein schwankender Steuerdruck um 2,5 bar ein. Hältst Du dann an, steigt der Seuerdruck wieder und das Gemisch magert ab.
Du hast 2% CO eingestellt, aber bei welchem Steuerdruck ?
 
Hallo August !

Danke für die detaillierte Erklärung ! Damit kann ich absolut etwas anfangen . Und das würde auch erklären , warum die Symptome beim Einstellen des Co Wertes nicht auftraten , denn da stand der Wagen ja .
UNd es würde auch erklären , warum die Kerzen immer trocken waren . Ich war ja bisher eher davon ausgegangen , dass das Gemisch zu fett geworden wäre und die Kerzen damit hätten nass sein müssen .

Vielen Dank ! Ich werde nachmessen und berichten .
 
@Gerald: Schande über mich! Hatte scheinbar schon zu lange keinen GLE in den Fingern. August wird die Lösung aufgrund der Zusammenhänge haben:smile:
 
Wieso Schande ?

:listen:: "Wer immer strebend sich bemüht"...

Gerd

Weil ich seit ca. 1985 an Saab schraube und nicht daran gedacht habe, dass der GLE noch keine elektronische Zündung hat. Wenn die Haube auf ist machts dann schnell *PLOING*
 
Hallo !

@ Heinz : Naja , gerade wer an sovielen Sääben schraubt , kann da schon mal durcheinander kommen .

Und nein , August hatte - leider oder glücklicherweise , wie mans nimmt - auch nicht recht .
Habe gestern gleich in der Früh die Stromzuführungen von Warmlaufregler und Zusatzluftschieber durchgemessen . Einwandfrei Strom da ...

Tagsüber ist mir dann die Idee gekommen , ob es nicht ev. an der Zündspule liegen könnte .
Hatte ich vor Jahren mal bei meinem Triumph Herald . Wenn sie heiss wurde , schlug sie durch , die Kiste ruckelte , starb ab und aus wars . Nach dem Abkühlen wieder alles bestens .

Und weil der Aufwand nur eine Schraube und vier Stecker sind , habe ich vor der Heimfahrt prophylaktisch eine andere reingehängt . Siehe da : Heimfahrt ohne Probleme !

Noch mag ichs nicht verschreien , obs nicht vielleicht daran lag , dass die Heimfahrt am späten Abend war und damit insgesamt bei kühleren Temperaturen . Aber ich bin vorsichtig optimistisch .
Was das Ganze natürlich mit den vorangegangenen Standgasphasen zu tun hat , ist mir nur bedingt klar .
Wenn ich vor einer Ampel stehe , staut sich die heisse Luft im Motorraum . Gut , da passts . Aber wieso er dann nach einer sehr langen Bergab-Passage abstarb , verstehe ich nicht . Die Kiste lief ewig im Standgas , produziert also weniger Wärme als unter Last , und wird zusätzlich noch durch den Fahrtwind gekühlt ...
Aber egal , ich hoffe mal , dass es das trotzdem war .

Und wenn alles klappt ,wird er morgen typisiert und dann kann ich ihn endlich fahren !
 
Hallo !

Tja , mit Typisieren war wohl nix ... Auch wenn er noch so schön ist , so hat er doch ein paar Mängel .

  • Bremse steckt - war nach der langen Standzeit nicht wirklich überraschend , aber die Hoffnung stirbt zuletzt ...
  • ein Traggelenk gefiel dem netten Herren nicht - nun ja , nach weiteren 100 tkm wäre das vielleicht irgendwann mal tatsächlich ein Problem geworden :rolleyes:
  • und das Automatikgetriebe verliert etwas Öl
Soweit das Negative . :redface:

Das Positive :smile: : Die Kiste lief sowohl beim Hinfahren wie auch beim Heimfahren ( und da war es definitiv schon warm ) einwandfrei . Das ursprünglich gepostete Problem scheint also tatsächlich von der alten Zündspule verursacht worden zu sein .

Jetzt aber gleich eine neue Frage :
Wenn ich mir schon die Abdichtung des Automatikgetriebes anschauen muss , würde ich auch gleich das Öl wechseln .
Wie geht das eigentlich bei der Automatik ? An der Unterseite habe ich mehrere Deckel gesehen , aber keine Ablassschraube . Was schraubt man ab , was lässt man besser zu ?
Weiß jemand , ob es dafür Dichtungen noch bei Saab gibt oder hat gar die Ersatzteilnummern ?
 
Ruf' mich am besten mal an, Tel. als PN :smile:
 
Hallo René !

Herzlichen Dank nochmal für Deine ausführlichen Ratschläge !
 
Aber gerne!

Anbei auch gleich noch meine Bezugsquelle für das M2C-33G vom Sommer letzten Jahres:
Mineralölgroßhandel Christian Kürbis
Am Berge 4, 01705 Freital
Tel: +49(0)351 6506646,
Fax: +49(0)351 6556948
kuerbis1956@msn.com


Gibt es dort im praktischen 20l-Kanister und wird natürlich auch verschickt. Preis lag meiner Erinnerung nach noch klar im zweistelligen Bereich.
 
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