Anleitung für Steuerkettentausch?

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SAAB
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Turbo
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Hallo,
ich fahre einen 9000CS, 2,3L BJ´92, 205TKm B234-Block und habe gestern festgestellt, dass die Geräusche, die ich den Tassenstößeln zugeschrieben hatte, wohl doch von der Steuerkette stammen. Ursprünglich traten die klackernden Geräusche nur unmittelbar nach dem Kaltstart auf und verschwanden nach 2-3 Minuten, zusätzlich waren sie sehr rythmisch. Nun hört man es dauerhaft und es ist eher ein Rasseln mit ungleichmäßigem Klackern.
Gestern habe ich nun den Zylinderkopfdeckel nabgenommen und festgestellt, dass
1. der Spanner definitiv am Anschlag ist (geschätzt mindestens 2cm, konnte aber nicht nachmessen, da er noch nicht ausgebaut wurde)
2. die Kette auslassseitig Kontakt bekommt zum Metall des Gehäuses (da wo sie nach Umlauf über das vordere Stirnrad in der Führung nach unten verschwindet), was m.E. das metallische Klackern erklärt.
Die Spannung der Kette erscheint noch einigermaßen ok, die Kette lässt sich zwischen den Stirnrädern ca. +/- 0,5mm bewegen.
Zu allem Überfluss kommt noch, dass ich in 2 Tagen eine längere Strecke fahren muss und ich den Wagen dann brauche.
Ich habe mir nun eine neueoffene Kette (die alte ist übrigens noch eine mit offenen Hülsen) und Spanner bestellt und suche dringend eine Anleitung zum Kettenwechsel von oben. Muss z.B. die Drehmomentstütze entfernt werden, um an den Spanner zu kommen, oder gibt es da einen besonderen Trick?
Ich weiß, dass im Normalfall auch Schienen und Räder mitgewechselt werden sollten, aber, wie gesagt, mir fehlt momentan die Zeit für eine sorgfältige Reparatur. Kann mir jemand helfen? Ich habe schon stundenlang gesucht, aber nichts Brauchbares gefunden.
Ich wäre Euch für Hilfe wirklich dankbar!!!
Gruß,

Hartmutst
 
Bei dem Bild würde ich mir um die Ausgleichwellenkette (und Ritzeln/Führungen) viel größere Sorgen machen....

Einfach nur eine neue Steuerkette reinziehen, ist wie auf einen Mehrfachknochenbruch ein Pflaster kleben....:tongue:
 
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort,
aber dass es sich dabei um keine ordentliche Reparatur handelt, ist mir klar. Ich habe nur keine Zeit, um die Arbeiten so auszuführen, wie ich es eigentlich gerne täte. Ich brauch den Wagen wie gesagt, außerdem muss die Lösung auch nicht weitere 200TKm halten, einige 10.000 würden völlig reichen, da ich sowieso auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger bin....
Um bei Deinem Bild zu bleiben: Eine Pflasterlösung würde mir momentan völlig ausreichen, wenn ich damit nur halbwegs sicher ins nächste Dorf käme...
Eine möglichst einfache Lösung wird also nach wie vor gesucht!

Mit besten Schraubergrüßen!
Hartmutst
 
Als Pflasterlösung kannst Du doch 'einfach' von oben ene neue offene Kette einziehen.
Dazu Kettenspanner ausbauen und zurücksetzen, Kette öffnen, neue Kette mit Ketenschloß (Laufrichtung beachten!) anhängen, Motor drehen bis Kette komplett eingezogen, mit Kettenschloß verbinden und Kettenspanner wieder einbauen.
Falls Du den Spanner (und kein Kettenschloß) bestellt hast kannst Du ihn zurückschicken, der alte kann weiterverwendet werden.
Mit 0,5 mmm meinst Du Bewegung quer zur Laufrichtung? Wichtiger ist das Spiel der Kettenglieder , d.h. lässt sich die Kette am Zahnrad abheben?
Murks ist es allemal.
 
Zum Einziehen gibts entweder ein Spezialwerkzeug, damit die Kette nicht überspringen kann, oder einen Sack voll Kabelbinder, mit denen die Kette immer wieder am an den Nokenwellenrädern zu fixieren - hat hier glaub ich wer mal gemacht...
Bei dem Baujahr würde mir aber eher die Ausgleichswellenkette Sorgen machen bzw. deren Ritzel bzw. die Reste davon, die herumschwirren...
 
das Spezialwerkzeug solltest du die Organisieren sonst haust du die Ventlie krumm (ist dieser komsiche Widerstand beim durchdrehen...)
 
Vielen Dank für Eure Tipps!

@saab900turbo: es sind natürlich 5mm Spiel zwischen den Stirnrädern, also rauf /runter.
Abheben lässt sich die Kette mit den Fingern so nicht, aber ich denke, dass im Betrieb größere Kräfte wirken.

@transalper: welches Spezialwerkzeug meinst Du? Ich wollte die alte Kette auf der Spannerseite auftrennen und die neue Kette an die alte ranhängen,
wobei ich die Verbindung mit einer Schraube + Mutter als Nietenersatz (natürlich mit Schraubensicherung fixiert) herstellen wollte.
Dann habe ich die Absicht, die neue Kette mit der stramm gehaltenen alten Kette über das Kurbelwellenritzel (wird von einem Helfer mit Knarre gedreht) zu ziehen,
bis sie wieder auf der Spannerseite auftaucht. Danach die alte Kette abnehmen und die beiden Enden der neuen Kette verbinden.
Ist das von der Vorgehensweise her sinnvoll? Was ist die genaue Funktion des Spezialwerkzeuges?

Ach ja, den Ausgleichswellenantrieb werde ich mir natürlich genau ansehen, damit von da keine bösen Überraschungen kommen,
aber die Geräuschursache ist momentan wohl ziemlich sicher die Steuerkette.
Noch nicht ganz klar ist mir, wie ich die Kette dann verniete. Es gibt wohl ein Spezialwerkzeug, das aussieht, wie eine Hebelpresse,
aber das habe ich natürlich nicht. Wie löst Ihr das Problem?
Mit dem Hammer an den Stirnrädern zu operieren erzeugt ein mulmiges Gefühl bei mir. Mit einem Feilkloben (ist so eine Art Minischraubstock,
um Schlüsselrohlinge zu bearbeiten) und einer Kugellagerkugel könnte man die Niete vielleicht auftreiben. Oder einfach mit einer Beißzange quetschen?
Natürlich würde ich das gerne vorher ausprobieren, weil ich nicht weiss, wie hart das Material ist, habe aber leider keine Möglichkeit dazu.
Habt Ihr vielleicht noch Tipps?
 
Hmm - also Ohne passendem Werkzeug wird das nix..
Ein Kettenwerkzeug gibts vielleicht beim Motorradschmied - der braucht sowas für die Antriebsketten, oder Fahrradmech - das entspricht eher den Diomensionen der Saab Kette.
Das Spezialwerkzeug für das durchziehen (welches die Kette sowohl Ansaug- als auch abgasseitig am Ritzel hält) hat der Saab Mech.. Hab es leider noch nie gesehen, nur selbst davon gelesen - Zur Not kann man sich das auch selber basteln - wenn erweiterte Schweisskenntnisse und Werkzeug zur Bearbeitung von Blechen vorhanden ist. Also entweder beim saab Mech ausleihen (vielleicht gleich mit dem Kettenwerkzeug), oder dort machen lassen... (wird glaub ich mit ca. 2 h Arbeit verrechnet...) Wie du das mit der Schaube zum Verbinden der Ketten hinkriegen willst ist mit schleierhaft, und ob die Schraube dann durch das Schutzblech um das KW Ritzel passt...
 
Augleichswellentrieb ist m.W. nicht zu sehen von oben.
 
Augleichswellentrieb ist m.W. nicht zu sehen von oben.

... und nach dem was Du über den Steuerkettentrieb erzählt hast, hast Du sicher auch schon ein Öldruckproblem aufgrund von AW-Ritzelbröseln im Ölsieb...

Ich glaube das ist das was hier sagen wollen... :redface:

Vizilo
 
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