Ausbau Wasserpumpe 99er H-Motor

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SAAB
99
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1984
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Ohne
Welche Schraube will nicht raus? Mal wieder die letzte...
Der unterste, am schwersten zugänglichste Bolzen der WaPu (SW12, der anscheinend in den Block geht)
sitzt fester, als mir lieb ist und ich will ihn auf keinen Fall abreißen.

Was hilft? Kältespray? Fluidfilm? Eine bestimmte Bauform von Schlüssel...?
Ich habe das Gefühl, hier nur einen Versuch zu haben.

Wer kann mir aus seiner Erfahrung heraus einen Rat geben?
Werde ihn dankbar annehmen.

Cheers

Helmut
 
die Erfahrung fragt: hast Du einen Motorkran ?
sorry

da kannste nur linksrum drehen, hält oder hält nicht, keine Chance etwas richtig oder falsch zu machen.
 
Hm, Motorkran hab ich (noch) keinen...
Wollte keinen Fehler aus Unwissenheit begehen.
Danke, hft!

Helmut
 
Gerade habe ich zum Vergleich bei meinem Ersatzmotor (MY 1982) die Riemenscheibe der Wapu abgenommen
und festgestellt, dass hier fünf Schrauben M8 SW13 verbaut sind, und nicht wie bei dem Motor im Fahrzeug (MY84)
drei SW13 plus zwei SW12. Hat hier schon ein Vorbesitzer gewindemäßig rumgepopelt...?
Rostige Stahlschrauben im weichen Alu-Gewinde ist halt keine gute Zusammenstellung.

SW12er Schlüssel sind verdammt kurz, man hat keinen gescheiten Hebel. Letzte Möglichkeit, die ich sehe,
wäre 'ne 12er Halbzoll-Nuss ein Stück zu kürzen, damit ich mit meinem guten, alten Gedore-Hebel ansetzen kann.

Musste mich einfach mal ausweinen...:frown:
 
Sooo, nun ist die Schraube draußen und die WaPu auch. Uff. Es hat tatsächlich funktioniert:

- Nuss beschafft, mit "Flange drive" - wichtig, da der Sechskantkopf schon ein bisschen beschädigt war.

- Nuss auf der Drehbank 7mm abgestochen (gekürzt).

- Mit Gelenkhebel von der rechten Fahrzeugseite her angesetzt, zum heiligen Gedore von Hazet gebetet und Schraube gelöst.

- Lappen untergestopft, dann mehrfach WD 40 mit der Pipette zugegeben.

- In Urlaub gefahren. WD40 und Kühlmittelreste 2 Wochen wirken gelassen (zumindest zur Gewissensberuhigung).

- Mit Ratschenschlüssel die versiffte Schraube rausgeschraubt. Hierbei muss man aufpassen, dass der Ratschenschlüssel nicht nach unten wegrutscht und sich auf ewig zwischen Motor und Spritzwand verkeilt.


Zuvor war mir noch eine der oberen Schrauben abgerissen (Riemenseite), die bereits gelöst war.
Zum Glück war auf der anderen Seite ein Gewindeloch für den hinteren Pumpendeckel (Schlauchseite).

- Schraube M8 auf der Drehbank hohlgebohrt und als Bohrbuchse eingeschraubt.

- Schraubenrest "von hinten" (Schlauchseite) mit Winkelgetriebe zentrisch aufgebohrt (Sackloch) und M6 Rechtsgewinde reingeschnitten. Sehr aufwendige Geschichte... Immer wieder mit kleinem Neodym-Magnet die Späne rausgeholt...

- Langen Bolzen M6 mit Schaft von achtern reingedreht, und der Schraubenrest kam raus.

Nach dem ganzen Aufwand bekommt die WaPu jetzt Titanschrauben spendiert...
 
Klingt, als war der Urlaub ein wohlverdienter Vorgriff :smile:
 
WaPu ist zwar draußen, aber so richtig freuen kann ich mich noch nicht.
Die beiden "langen" (65mm) Schrauben, die in den Motorblock gehen,
lassen nichts Gutes vermuten.
Die obere war beim Ausbau schwarz und ölig, die untere rostig und nass.
Sieht aus, als wäre auch die Steuergehäusedeckeldichtung inkontinent.
Um diese zu erneuern, müssten ja KW-Riemenscheibe und Ölpumpe ab.
Geht beim 99er wohl kaum bei eingebautem Motor...

Muss auch der Zylinderkopf runter, um den Steuergehäusedeckel demontieren zu können?

Habe auch überlegt, die neuen (Titan-)Schrauben für die Wapu mit Hylomar reinzudrehen,
um den 99er wenigstens manövrierfähig zu machen.
 
Steuerdeckeldemontage bei eingebautem Motor wird nix und der Kopf sollte auch runter, wenn Du nicht eine Inkontinenz gegen die andere tauschen möchtest. wahrscheinlich ist bei dem Baujahr auch noch eine Papierdichtung zwischen Motor und Getriebe verbaut, die wird´s dann auch noch zerfetzen.
Schneide zunächst die Gewinde im Motorblock nach und bau die neue Wasserpumpe ein und nur wenn sich dann die befürchtete Undichtigkeit einstellt operierst Du weiter. Titanschrauben würde ich an der Stelle nicht verwenden, katstrophal schlechter Reibwert, die reißen bei der nächsten Demontage sicher ab und lassen sich dann kaum noch ausbohren. Nimm normale 8.8 Schrauben und setze sie nicht mit Hylomar sondern mit reichlich Fett ein.
 
Erstmal herzlichen Dank für deinen schnellen Rat, hft! Eine Frage hätte ich noch zum Nachschneiden der Gewinde.
Gehe ich da ganz konventionell vor mit dem 3-teiligen Gewindebohrersatz oder benutze ich nur den Fertigschneider?
 
Der Wapu-Blues nimmt kein Ende...
Eins der Gewinde ist deformiert und keine Schraube geht mehr rein.
Vorhin hab ich festgestellt: Es ist bereits eine - wie gesagt, deformierte - Stahlbuchse drin.

Jemand muss die vor vielleicht 20 Jahren eingebaut haben. Wie hat man das (damals) bei einer Instandsetzung
gemacht? Gepresst? Eingeschraubt (wie bei TimeSert)?

Zum evtl. Rausbohren hätte ich ganz kurze Bohrer in der Abstufung 6,8 - 7 - 7,5 - 8 und ein winziges Winkelgetriebe.
Time Sert M8 habe ich da. Platz sollte gerade so reichen, weil es das "oberste" Loch ist.
Bin aber noch am Zweifeln, ob das so funktioniert...
 
Wirklich 'nur' deformiert', oder ausgerissen?
Kenne die Ecke gar nicht. Daher für Fall 1 mal so einfach in die Luft gefragt: Nachschneiden? Oder noch besser 'nachformen' mit so einem Mittelding aus geschlitzter Schraube und Gewindebohrer?
 
Gewindebohrer und schlitzgedremelte Schraube hab ich schon probiert - greift beides nicht.
Ich wollte mit einem 6,8er Kernlochbohrer vorsichtig "den Weg bereiten" - und stellte fest, dass
kleine Stahlspäne kamen (statt Alu).
 
Ich wollte mit einem 6,8er Kernlochbohrer vorsichtig "den Weg bereiten" ...
Sechs-acht ist für M8 aber auch schon 'nicht gerade klein'.

Und was heißt 'greift nicht'? Dreht oben leer, oder rutscht durch? In ersterem Falle würde ich es mal mit dem ersten Gang eines 3gängigen Gewindebohrersatzes und nicht zu wenig achsialem Druck versuchen.
 
Es lässt sich nichts reindrehen (1.Fall). Gewindebohrer hab ich auch schon vergeblich probiert.
Ich muss noch genauer untersuchen, was genau da drin ist. Vielleicht ist's ja ein Helicoil.
Jedenfalls ist es offenbar am Gewinde-Einlauf beschädigt.

Nachtrag:
So, jetzt hat es endlich geklappt, mit dem Endoskop reinzugucken (blöde Stelle...). Es sieht tatsächlich aus wie ein zerdrücktes oder zerdehntes Helicoil. Könnte auch eine Hülse sein. Man kann es nur schlecht erkennen.
Deswegen lässt sich da auch nix reindrehen bzw. nachschneiden. Jetzt muss ich's halt irgendwie rauspopeln <kopfkratz>.
 
TimeSert ist jetzt drin. Hat 4 Stunden gedauert, bis es soweit war.
Es kamen tatsächlich helicoil-artige Reste zum Vorschein, das Ganze ließ sich nur elend mühsam und kleinschrittig rausbohren.
Federstahl in Alu - nicht gerade das Gesündeste.

Habe die neue Wapu mal testweise angeschraubt - passt. Uff...
 
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