Ausgleichswellen- Lagerschalen wechseln

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SAAB
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Baujahr
1972
Turbo
Ohne
Fast schon erwartungsgemäß ist mein Stirnradschaden ein Folgeschaden einer defekten Ausgleichswellen- Lagerung. Seltsamerweise hatte die Ausgleichswelle (AW) kein spürbares radiales, dafür aber ca. 2mm axiales Spiel (sollte zwischen 5 und 15/100 mm liegen). In der Ölwanne lag das "Weißmetall" des AW- Lagers; jedenfalls ein nicht geringer Teil. Wohl Glück, dass sich das Stirnrad verabschiedet hat, bevor der Öldruck in den Keller ging. Zu meiner Frage:

Wie werden die Lagerschalen eingebaut? Die Suche ergab nur, dass sich jemand ein Einbauwerkzeug gedreht hat. Mein Werkstatthandbuch schweigt sich ganz aus; im Haynes Manual steht, dass das Auswechseln Sache des Saab- Händlers ist. Bevor ich mit dem Block zum Motorbauer meines Vertrauens gehe: hat jemand einen Tip, wie der Einbau ohne Spezialwerkzeug machbar ist? Funktioniert z.B. Erwärmen des Blocks und Abkühlung der Lagerschale (Kältespray)? Für Hinweise bin ich wie immer dankbar.

Willi
 
Die Ölwanne ausbauen, die Ausgleichswelle nach hinten hin gerichtet ausbauen, die Lagerschalen mit einem Schraubendreher herausschlagen.
michel
 
Hallo,

worum geht es denn da? Ich kenne die Situation nicht ... (beim Saab)

Aber ist es einfach ein Lagersitz in der Motorhälfte und ein Lager was da rein soll?

Dann (bei Motorrad klappt sowas prima) würde ich die Motorhälfte in einen Backofen legen oder die Lagerfläche auf so eine Einzel-Herdplatte (Camping. elektrisch). Damit heiß machen, was geht. Das wird nicht zu heiß. Eventuell mit Heißluftfön unterstützen (einfach daneben legen, dass der auf das "Zielgebiet" zeigt).

Das Lager in den Froster, klar.

Vorher muss man sich was suchen (oft geht eine große Nuss, sehr gut auch das alte Lager / der Lagerring) mit dem man auf das Lager außen!! gezielt Gewalt aufbingen kann. (1-3 gezielte, nicht zu sachte Schläge mit dem Hammer)

Wenn man sich alles gut zurecht gelegt hat, dann geht sowas sehr einfach, oft wegen der Temperaturdifferenz quasi von alleine.

Grüße!

PS: Ich hab sowas bisher nur an der Kobination mit Alu-Motorgehäuse gemacht!
 
Hier ist es Grauguss und es müssen 2 Lagerhülsen ausgewechselt werden, welche eines davon an der Stirnradseite und das andere genau an der gegenüberliegenden Seite sitzt .

michel
 
Worum geht es denn da? Ich kenne die Situation nicht ... (beim Saab)
Genau...
Dann ... würde ich die Motorhälfte in einen Backofen legen
Ja, ja... Ein V4 Block im Backofen... :confused:

Die hintere Lagerhülse könnte mann mit der Ausgleichswelle reinziehen, für die vordere Hülse braucht mann Spezialwerkzeug, wie dies;
balancetool.jpg
Auch gut auf die Öllöcher achten!
 
So, die Lagerhülsen sind drin. Ich habe mir aus einer Gewindestange und ein paar passenden Unterlegscheiben eine Vorrichtung gebaut, die das Einziehen ermöglicht. Die Gewindestange wird statt der Ausgleichswelle eingesetzt, die Lagerhülsen dann vorsichtig eingezogen. Aufwand: Baumarktmaterial für unter 10.-€. Der Hinweis von 72sonett, dass man die hintere Lagerhülse mit der Ausgleichswelle einziehen kann, habe ich nicht ausprobiert: ich habe die vordere Hülse zuerst eingezogen, dann die Ausleichswelle benutzt, um die hintere Hülse winklig zu positionieren. Das Einziehen war dann kein Problem mehr.

Gruß
Willi
 
Ich habe ein paar Fotos. Wie stellt man denn die hier ein?

Willi
 
Rechtsunten ´erweitert´

Unter Zusätzliche Einstellungen 'Anhänge verwalten:'

Dann Rechtsoben 'Dateien hochladen'
und einfugen...

Einfach... :biggrin:
 
Hallo WILLI,

bei direkt >Antworten< oben in der Kopfleiste ist neben der Blauen Kugel der Eingang zum Bilderhochladen.

Gruß->
 
Ich versuchs mal:

hier ist der grundsätzliche Aufbau zu erkennen (vordere Lagerhülse):

Foto0041.jpg

Die große Unterlegscheibe drückt das Lager in Position:

Foto0043.jpg

Nach dem Einpressen: der "rote Rand" um die innerern Unterlegscheiben ist schlichtes PVC- Isolierband. Einmal zum Schutz der Lagerfläche und dann als Zentrierhilfe:

Foto0044.jpg

Hinteres Lager funktionierte analog: nach dem Zentrieren im Block mit der Ausgleichswelle konnte es leicht eingezogen werden. Hinten wurde die große Unterlegscheibe (die zum Einpressen) am Schleifbock auf den richtigen Durchmesser gebracht (waren nur ca. 0,5mm abzunehmen). Alles in Allem geringer finanzieller Aufwand und eine halbe Stunde Arbeit, um die Vorrichtung zu bauen.

Fotos sind nicht besonders, weil mit dem Handy gemacht. Das Prinzip sollte aber klar werden.

Gruß
Willi
 
Hat doch prima geklappt !

Sowohl mit dem Einpressen, wie auch mit den Bildern.

Man kann sich also auch ohne Spezialwerkzeug behelfen !

Gruß->
 
Man kann sich also auch ohne Spezialwerkzeug behelfen !
Kann man nach meiner Erfahrung fast immer. Spezialwerkzeuge sind häufig dazu da, den Werkstattbetrieb zu beschleunigen und zu vereinfachen. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber meistens kann man auch als Amateur ohne das spezielle Werkzeug ein gutes Ergebnis erzielen.

Willi
 
Hat er gut gemacht. Und ist sicher nervenschonender als die freihändige Reinklopf-Methode, mit der ich´s immer gemacht hatte.

Ciao!
 
Fotos sind nicht besonders, weil mit dem Handy gemacht. Das Prinzip sollte aber klar werden.

Erstens - sind die Bilder besser, als so manch anderer Pixel-Haufen, der hier im Forum verbreitet wird - und Zweitens - nette Aktion, erinnert an Zeiten, in denen wir damals bei den P-Baureihen die Wellenlager gleich bei der Alu-Umfrüstung von "fertigen" Novotex-Räder in ähnlicher Weise "behandeln" mussten.
 
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