Ich bin nicht der 9000 Experte, aber da ich, als ich meine 9000 gekauft habe hier viel nachgelesen habe ( den obligaten Hinweis auf die Suchfuktion spare ich mir ) , versuche ich die Sache in wenigen Sätzen zusammenzufassen:
Frühe 9000 bis Baujahr etwa ´93 litten überdurchschnittlich häufig an Zahnausfall an den Kettenrädern der Ausgleichswellen. Ursache war zu weiches Material. Teilweise kam es schon um die 100tKm zu kapitalen Motorschäden, weil die Steuerkette absprang. Auftreten wie gesagt gehäuft, aber ohne klar erkennbare Verteilung nach spezieller Serie, Bauzeitraum etc. . Turbos wegen der höheren Belastung etwas häufiger betroffen, aber kein klares Wenn -- Dann.
Frühere "Lehrmeinung": bei den möglicherweise betroffenen Motoren unbedingt Steuerkette, Kettenräder ( und weil`s in einem Aufwasch geht ) und Kopfdichtung neu, dann ist Ruhe ( Stichwort für die Suchfunktion: Kettenkur ).
Mittlerweile scheint die Meinung nicht mehr so eindeutig zu sein. Steuerketten und Kettenräder gibt´s bei den bekannten Teileanbietern. Da aber allgemein die Qualität der Aftermarketteile in den letzten Jahren einen teilweise erschreckenden Tiefpunkt erreicht hat, ist das Vertrauen darin ziemlich geschwunden.
Dazu kommt, dass fast alle 9000 mittlerweile eine Laufleistung erreicht haben, bei der die Kettenräder, wären es die besagten aus zu weichem Material, sowieso längst zahnlos wären, bzw. im Umkehrschluss, wenn sie bis jetzt gehalten haben, vermutlich auch noch länger leben werden.
Das ist das klassische Problem und dieses kündigt sich durch keinerlei Vorzeichen an. Die Kette springt irgendwann vom nunmehr fast zahnlosen Kettenrad ab, Motor tot , Ende.
Das andere Problem, das dick-tracy anspricht ist davon unabhängig und hat mit der normalen, allerdings belastungsabhängigen Längung der Steuerkette und dem Verschleiß der Gleitschienen zu tun. Früher galt als Richtwert, dass die Steuerkette ab etwa 200tKm zu schwächeln beginnt und dann getauscht werden sollte. Bei stärker belasteten Turbos oder aufgrund der kürzeren Übersetzung höher drehenden Automaten früher als bei gemächlich gefahrenen Saugern.
Dieser Defekt kündigt sich durch ein rasselndes Geräusch an, man hat also in der Regel ausreichend Zeit, zu reagieren. Ich habe heuer bei meinem Besuch in der Schweiz einen 9000i gehört, der Geräusche machte wie ein Kettenpanzer. Der Besitzer fährt ihn angeblich schon seit vielen tausend Kilometern so ( ich würde mich keinen Meter mehr fahren trauen !!! ) , ohne dass der Wagen bisher verstorben wäre.
Diagnose also entweder akustisch oder auch durch Kontrolle des Kettenspanners. Reines Einziehen einer anderen Kette gilt als umstritten, da die ebenfalls betroffenen und am Problem nicht unerheblich beteiligten Gleitschienen ( und schon gar nicht die allenfalls betroffenen Kettenräder des anderen Problems ) dabei nicht mit ersetzt werden . Somit keinesfalls eine rundum sorglos Lösung.
Ich hoffe, dass die Kurzversion so halbwegs korrekt wiedergegeben ist. Ergänzungen oder Korrekturen bitte duch die 9000 Spezialisten.