Bessere Basswiedergabe durch geänderte Lautsprecherpolung?

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SAAB
900 I
Baujahr
1990
Turbo
FPT
Hier ein kurzer Erfahrungsbericht von den Tücken des Hifi-Einbaus im 900 I und dazu noch eine Frage.
Es geht um dieses Auto:
Saab 900 MJ90
Radio/CD/Navigation: Becker Traffic Pro High Speed
Frontsystem: Fostex FE 103E
Hecksystem: Saab Speaker im Original-Einbauplatz

Problem: Nachdem ich die o.g Kombination in meinem neuen Fahrzeug installiert hatte, konnte mich der Bassbereich überhaupt nicht überzeugen. Es war sogar noch schlechter, als an meinem anderen 900er mit 30€ Lautsprechern vorne u. hinten. Muss da ein Subwoofer her?
Später bemerkte ich dann, dass der Bass etwas lauter wurde, wenn man vorne mittels des Balance-Regers nur die rechte oder linke Seite alleine laufen ließ, seltsam....

Lösung: Einer der Frontlautsprecher war verpolt angeschlossen, d.h. ich hatte die Plus und Minus Anschlüsse vertauscht. (Das geht, weil die Stecker gleichgroß sind) Dadurch kam es anscheinend zu einer Phasenverschiebung mit einer hörbaren Absenkung im Bassbereich. Also einfach die Stecker andersherum angeschlossen und siehe da: auch mit beiden Speakern gibt es Bass. So weit so gut, aber zufrieden war ich noch nicht.

Problem Teil 2:
Heute fiel mir auf, dass ich durch das Aufdrehen der Hecklautsprecher per Fader nicht wirklich zusätzliche Klangfülle oder Bassfundament produzieren kann. Und dies, obwohl die Membranfläche der Orginal Saab-Hecklautsprecher ja nicht die allerkleinste ist.

Lösung oder nicht?:Heute Abend habe dann testweise bei beiden(!) Frontlautsprechern Plus und Minus gegeneinander vertauscht. Sie laufen jetzt also gegenphasig zu den Hecklautsprechern, wenn ich den Kabelbaum korrekt "lese". Der Effekt: Nochmals gesteigerte Basswiedergabe, wenn Front- und Rearspeaker zusammen laufen.

Frage: Hat jemand ähnliche Erfahrungen damit gemacht, die Hecklautsprecher verpolt gegenüber dem Frontsystem anzuschließen?
In den Weiten des Internet ist die Rede davon, dass es sinnvoll sein kann, einen Subwoofer phasenverdreht anzuschließen, um Laufzeitunterschiede auszugleichen. Kann eine solche Aussage auch in diesem Fall gelten oder phantasiere ich mir da etwas zusammen?

Jan
 
He ho Jan, das mit der Phasenverschiebung wäre auch bei mir mal einen Versuch wert. Allerdings habe ich mittlerweile einen Subwoofer drin, der dezent unten herum Druck macht. Schaun mer mal, ich kann bei diesem Aktivsubwoofer die Phasenverschiebung auch stufenlos einstellen.
 
mal theoretisch betrachtet:

Ca. 1,7m Abstand der Lsp. vorn/hinten

Ca. 340m/s Schallgeschwindigkeit.

Laufzeit 1,7m/340m/s -> 5 ms

unverpolte Lsp:
Frequenz 200Hz -> Periodendauer 5 ms -> Anhebung durch gleichphasige Überlagerung -> mehr Bass...

Aber: Frequenz 100Hz -> Periodendauer 10 ms -> (teilweise) AUSLÖSCHUNG durch gegenphasige Überlagerung -> weniger Bass...

verpolte Lsp:
Frequenz 200Hz -> Periodendauer 5 ms -> (teilweise) AUSLÖSCHUNG durch gegenphasige Überlagerung -> weniger Bass...

Aber: Frequenz 100Hz -> Periodendauer 10 ms -> Anhebung durch gleichphasige Überlagerung -> mehr Bass...


und so weiter für andere Frequenzen
 
Jepp :smile: !!
Und das Ganze auch bei endsprechenden Frequenzvielfachen...

:hello:
 
Und die richtige oder - je nachdem - falsche Verpolung prüft man mit einer 1,5 Volt-Batterie. Man sieht dann wie die Membran je nach Anschluß nach vorne oder hinten schwingt.
Gruß Helmut
 
Und die richtige oder - je nachdem - falsche Verpolung prüft man mit einer 1,5 Volt-Batterie.(...)
Genau, wenn Batterieplus an Lautsprecherplus liegt, schwingt die Membran nach vorne. Dies habe ich eben getestet und es ist wirklich so, dass die hinteren Lautsprecher jetzt "verdreht" zum Frontsystem angeschlossen sind.

@martinsaab: Jau, die theoretische Betrachtung kann ich nachvollziehen, wusste nur nicht mehr, wie man es berechnet. So gesehen erkauft man sich durch die Verpolung der Systeme gegeneinander eine Anhebung in einem Frequenzbereich mit einer Absenkung in einem anderen.
Theorie hin oder her, rein subjektiv beurteilt klingt es bei mir jetzt einfach besser als vorher. Ich habe heute sogar noch die Hecklautsprecher etwas runtergedreht, da es im Stand und bei langsamer Fahrt im CD-Betrieb doch etwas zu bassig war.
Wer also das gleiche Problem hat wie ich, kann es ja zumindest mal probieren. Es ist schnell gemacht und kostet kein Geld. Wenn's hilft, gut, wenn nicht, rückgängig machen.:smile:
Gruß
Jan
 
Ich weiß ja nicht, was Du von den originalen hinteren Saab Lautsprechern erwartest?? Das sind doch die ganz normalen 4 x 10" "Wabbeldinger" - klar, dass da kein Bass rauskommt!!

Vorne hast Du mit den Fostex schon das Optimum für den Preis drin - obwohl Breitbänder sehr guter Klang mit hohem Wirkungsgrad. Sehr gut auflösender Mittel- und Hochtonbereich. Von vorne und diesen Membranen Bass zu erwarten wäre vermessen.

Der Bass, der für das menschliche Ohr nicht ortbar ist, sollte im Normalfall immer "von hinten" kommen. Da eine vernünftige Konstruktion im 900er mit den Originalöffnungen schlecht oder so gut wie nicht machbar ist, würde ich das ganze mit einem Sub, einem eigenen Verstärker (wenn gewünscht) und einem guten Mittel-Hochtonsystem lösen. Oder man zerschneidet sich halt seine schöne Hutablage...
 
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