Bremse weich!?

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22. Jan. 2007
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SAAB
9000 II
Baujahr
1994
Turbo
FPT
Hallo!

Mal wieder hat mein Saab eine kleine Auffälligkeit gezeigt, von der ich mir nicht sicher bin ob es nicht ein ernstes Problem ist. Darum die Frage an die komepetenten Ferndiagnostiker hier im Forum..

Es geht um einen:
9000er '89er 2.0 FPT, Handschalter, kein ACC.

Vorgeschichte:
Ich musste den Guten etwa 4 Wochen unbewegt stehen lassen, und bin in den vergangenen tagen in mehreren Abschnitten ca 1000km gefahren.
Der Wagen musste ngeschleppt werden, weil die Batterie zunächst so leer war.
Es war dann alles normal, bis ich gestern morgen in den Wagen stieg, wie gewohnt beim Starten auf Kupplung und Bremse getreten hab: Das Bremspedal konnte ich durchtreten bis auf Anschlag. Alle Warnlampen erlöschen nach Start des Motors, die (!)-Anzeige leuchtet noch ein bisschen länger (als zb AntiLock), geht aber auch dann recht schnell aus. Irgendwie fühlt sich das immer noch so an als wäre kein Druck im System.

Leicht beunruhigt habe ich den Wagen im Stand laufen lassen, Tropfen auf dem Boden oder fehöende Bremsflüssigkeit kontrolliert. Beides normal (keine Tropfen/Bremsfl. auf dem Sollstand).

Nach ca 1/2 oder 1 Minute ist auch Druck auf dem Pedal und alles fühlt sich an wie normalerweise. Es ist volle Bremsleistung bis ins ABS vorhanden, dies auch nach mehreren Bremsungen. Während der Fahrt leuchten keine Lampen.

Was kann das sein?

Viele Grüße,
Daniel
 
Ist das nach jedem Start so`? Oder war es nur einmalig?

Bevor man wie ein wilder bremst, sollte man (vor allem nach langer Standzeit) warten, bis sich der Systemdruck aufgebaut hat....
 
Hmm, ich bin kein Techniker, aber so wie Du das hier beschreibst, würde ich damit schon mal in eine Werkstatt fahren, vielleicht ist ja nur die Bremsflüssigkeit am Limit, afaik sollte man die ab und an wechseln, da das Zeug ja hygroskopisch ist. Allerdings würde sich zuviel Wasser im System glaube ich erst beim Bremsen durch geringe/keine Bremsleistung bemerkbar machen, einfach nur ein plattes Pedal könnte auch durch Luft im System kommen, aber die Frage wäre dann, wo kommt sie her...
 
Es ist mir gestern das erste mal aufgefallen. 3 Tage davor bin ich mit dem Wagen das letzte mal gefahren, davor hat er 4 Wochen (draußen) gestanden.

Das Pedal sackt nicht durch. Man kann es vor Starten der Elektrik eben recht leicht durchdrücken, also ein weiches Pedalgefühl. Startet man den Wagen, dauert es kurze Zeit bis Anti-Lock erlischt, und etwa 30sec bis (!) erlischt.

Danach ist dann sowohl der Pedaldruck als auch das Bremsverhalten völlig normal. Anti Lock leuchtet während der Fahrt ebensowenig wie das (!)-Zeichen.

Dieses Sypmtom taucht bis jetzt nur auf wenn der Wagen etwas länger gestanden hat. Nach einer Stunde Stand ist das Pedalgefühl auch mit ausgeschalteter Zündung hart.

Ich meine, dass die während der Fahrt ab und an aus dem Motorraum eine Pumpe surrt (nicht die Benzinpumpe). Das könnte dann die ABS Pumpe sein.

Grüße
 
Von dem, was Du schreibst, müßte Luft im System sein. Das geht aber nicht von selber weg und kommt dann wieder...

Es könnte auch der Druckspeicher (Bombe) sein, der defekt ist....und nicht mehr den Druck hält...
 
Ich habe vor nicht allzulanger Zeit den Bremsbombentest aus dem anderen Forum gemacht, mit dem Ergebnis, dass die Bombe in Ordnung war. Dann würde ja der ABS-Kompressor die Bombe jedesmal aufladen, wenn ich die Zündung einschalte was den dann entstehenden Druck erklärt.

Was mich dann wundert ist, dass die Bombe am letzten Freitag noch funktionierte, und dann von einem aufs andere Mal defekt ist. Ich mache morgen den Test nochal..
 
Bremsbombentest

Der nach Anleitung aud dem anderen Forum durchgeführte Test ergab folgendes:

1. Prüfung: Wann erlöschen die Warnlampen?
Ergebnis soll: 30-50 sec.; <30 sec = Bombe kaputt, >50 sec = ABS-Pumpe kaputt
Ergebnis: erlöschen von Anti-Lock nach 39, erlöschen von (!) nach 38 sec.
Bemerkung: Summen aus dem Motorraum bis 50 sec., vermutl. ABS-Pumpe.

2. Prüfung: Wann gehen die Lampen an (beim Treten des Pedals)?
Ergebnis soll: >=5 mal treten = Bombe okay
Ergebnis: Lampen gehen nach 6 maligem Treten an.

3.Prüfung: Wann wird das Bremspedal hart?
Ergebnis soll: >12 maligem Treten
Ergebnis: Bremspedal verhärtet nicht (auh nicht nach 25 maligem Treten)

Soweit das Prüfprotokoll.
Zur Bremsflüssigkeit: Die Kupplung ist vor ca 1,5 Jahren gemacht worden. Dabei wird mindestens ein Teil des Systems gespült worden sein.

Ich hoffe ich konnte zur KLärung der Faktenlage etwas beitragen und freue mich auf weitere Hinweise und Tipps.

Viele Grüße,
Daniel

P.S.: Die oben ermittelten Daten decken sich mit geringen Abweichungen mit dem was ich beim letzten Bremsbombentest ermittelt habe.
 
Adio Hauptbremszylinder.
Wahrscheinlichkeit 80%
(vermutlich Rückschlagventil...)

Fahr mal auf eine nasse Fläche und tritt mit Gewalt in die Eisen.
ABS-Pulsen??
Wenn nicht, Adio ABS-Hydraulikeinheit
Wahrscheinlichkeit 20%
 
Das Bremsverhalten ist vollkommen normal. Habe das auf einem leeren (aber überwiegend trockenen) Parkplatz ausprobiert. Aus 40kmh bremst er bis ins ABS (deutliches Rattern) mit deutlicher Verzögerung, Geschwindigkeiten darüber habe ich nicht probiert.
Ebenso ist der Stand der Flüssigkeit im Reservoir bei laufenden Motor da, wo sie nach Betriebsanleitung stehen soll.
 
Dann wird's wohl ein gelegentlich klemmendes Rückschlagventil des Hauptzylinders sein.
Dieses sollte normalerweise verhindern, daß der aufgebaute Systemdruck bei Bremsbetätigung zurück in den Ausgleichsbehälter strömt.
Wenn das Ventil auch nur geringfügigst klemmt, kann jederzeit der Tritt ins unverhofft Leere gehen.
Das ganze kann temperaturabhängig auftreten. Im kalten Zustand hakts, warm funktionierts noch.
Zumindest hast Du ständig die Gefahr, nicht zu wissen ob die Anlage voll zieht oder nicht.
Unbeabsichtigte Vollbremsung oder zu geringe Verzögerung in kritischen Situationen - nicht gerade der Traum vom Fahren...

Früher gab es ähnliche Symptome häufig dann, wenn wegen morscher Dichtung der Unterdruckglocke des Bremskraftverstärkers den Saugrohrunterdruck nicht mehr halten konnte, oder der Unterdruckschlauch undicht war. Nur wurde dann die Bremse zunehmend *härter* und nicht weicher.

Tritt mal versuchsweise bei *KALTEM* Fahrzeug im Stand voll auf die Bremse und starte erst dann bei vollem Pedaldruck den Motor. Beschreibe was Du fühlst.

Ich setze übrigens voraus, daß sorgfältig entlüftet und entwässert wurde.
Sonst sind meine Diagnosen hinfällig...
 
nach kurzer Standzeit (<2h):
Bremspedal ist bei ausgeschalteter Zündung recht hart, wird weich sobald die Zündung eingeschaltet wird. Bremsdruck und Verhalten ganz normal.

nach längerer Standzeit (>2h):
Bremspedal lässt sich mit ein wenig Kraft auf den Anschlag drücken wenn die Zündung ausgeschaltet ist. Sobald die Zündung eingeschaltet ist und die Pumpe mit ihrer Pumperei zuende ist steht normaler Druck zur Verfügung. Auch hier lässt sich das Bremspedal dann mit etwas Kraft auf den Anschlag drücken. Das entspricht dann einer abrupten Vollbremsung mit gleichzeitigem Pulsieren des Pedals also einsetzendem ABS.

Zusammengefasst:
Wenn der Wagen über Nacht stand, und ich am nächsten Tag einsteige, zum Starten auf die Bremse trete fällt mir auf, dass das Bremspedal eben nicht hart ist und dann normal-weich wird, sondern weich ist und dann normal-weich.



Von einer ordentlichen Entlüftung des Systems gehe ich ebenfalls aus.
 
@ jossef_reich:
was schließt Du denn jetzt aus meiner Schilderung des Startvorgangs?

Ich hab ja nicht ins Leere getreten. Es ist nicht so, dass das Pedal irgendwie durchsackt oder so. Das Bremspedal fühlt sich bei ausgeschalteter Zündung und längerer Standzeit eben weicher an als ich das bisher gewohnt war.

Viele Grüße
 
@ jossef_reich:
was schließt Du denn jetzt aus meiner Schilderung des Startvorgangs?
Viele Grüße

Dass ich an Deiner Stelle trotzdem zwecks Vermeidung unnötiger kostenintensiver Instandsetzungen als Erstes die gesamte Bremsanlage gründlichst mit neuer Bremsflüssigkeit durchspülen lassen würde.
Kostet nicht die Welt und wäre eh in der nächsten Zeit fällig - weil offensichtlich nicht sichergestellt ist, daß beim Kupplungswechsel ein vollständiger Tausch des Hydrauliköls durchgeführt wurde.

Vakuumentlüften und am nächsten Morgen prüfen, ob der Fehler immernoch auftritt.

Abgesaugte Bremsflüssigkeit möglichst in sauberem Behälter auffangen und nach krümeligen Fremdkörpern absuchen, die mal Teile eine Dichtung gewesen sein können. Die Suppe sich ruhig mal eine Stunde ruhig im Auffangbehälter stehen lassen und darauf achten, ob sich Feinpartikel absetzen.

Habe übrigens auch schon Druckspeicher gesehen, die trotz bestandenem Test dennoch defekt waren.
Aber nur auf Verdacht tauschen bringt selten was - außer Kosten.
Grundsätzlich immer Fehler erst mal systematisch einkreisen.
Und dabei im Zweifelsfall möglichst viele Fehlerursachen mit einfachen Mitteln auszuschließen.

Und genau da fängst Du jetzt halt mit dem simplen Öltausch an - und arbeitest Dich langsam vor...

Und prüf bitte nochmal - warmgefahrenes Fahrzeug, ausgeschalteter Motor unmittelbar nach Fahrtende:
(Zündungschlüssel abgezogen, quasi *geparkt*)
Mehrmals kurz nacheinander aufs Bremspedal treten, genau so wie früher die Stotterbremse ohne ABS.
Sollte sich anfänglich *normalweich* mit spürbarem Druckpunkt wie im Fahrbetrieb anfühlen.
Wie oft kannst Du drauftapsen, bis es bretthart wird?
Und wie weit ändert sich - wenn überhaupt - beim Verhärten der Druckpunkt?
 
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