DAT-System von vor 10 Jahren. Ich lach mach schlapp

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06. Aug. 2012
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SAAB
900 I
Baujahr
1984
Turbo
FPT
Über Weihnachten mal die alten Unterlagen bekommen und gesichtet.

Waren die Leute damals so blauäugig, einfach nur dämlich oder Abzocker?

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Und er fährt immer noch, unser Eisblauer, zwar nicht mehr erste Hand laut Zulassungen aber immer im Familienbesitz :biggrin:
Geschätze Wertsteigerung über 1000%. Damals hätte man kaufen sollen.
 
Die Karre war damals rd. 21 Jahre alt, also wohl so ziemlich im Tal der Täler.
Wenn sich das 'normal' beim Gesamtzustand auf ein durchschnittliches 21 Jahre altes Auto beziehen würde, käme der Preis doch hin. Und für Kisten dieses Altes gibt es doch ohnehin weder Schwacke- noch DAT-Bewertungen.
Wo liegen denn heute die Preise für einen durchschnittlichen, also gnadenlos verbrauchten, 902 aus '94? Da würden die meisten Neuwagen-Händler wohl auch nicht viel mehr als Inzahlungnahme bieten.
 
Nun ja, einen 84er Turbo 16S mit 165tkm aus 1. Hand würde ich nicht unbedingt mit gerockten 902 vergleichen wollen, auch nicht aus 2005-Sicht.
Wobei die Frage ist, ob der "Händlereinkaufspreis" selbst heute viel höher wäre... will sich ja kaum wer hinstellen, abgesehen von "Spezialisten".
 
Da muß man schon betrachten, wie der Händlereinkaufspreis ermittelt wird.
Nämlich zieht DAT vom Listenpreis penibel alle Mängel zu Werkstattpreisen ab, da bleibt dann nicht viel.
Aussagekräftig für den damaligen Zeitwert wäre der Basispreis für das Auto, steht der nirgends?
 
Ich erinnere mich, dass ein älterer Herr einen neuwertigen Alfa 90 mit dem 2.5 Ltr. 6 Zyl. kaufen wollte. Das war kurz nach Öffnung der Ostgrenzen und die Gebrauchtwagenpreise schossen in die Höhe, weil es kaum Autos gab. Der Wagen war aus der Schweiz importiert, in makellosem Zustand, immer in der eidgenössischen Markenwerkstatt gewartet. Der Sohn dieses Herrn arbeitete bei einem Opel-Händler und bot an, "die Kiste mal durch die DAT-Bewertung zu jagen". Heraus kam ein "Dokument", das einen Preis von DM 2.000,-- Händler-EK auswies, weshalb er meinte, mehr als 2.500,-- könne man nicht zahlen. Inzwischen hatten sich mehrere andere Interessenten gefunden und schließlich wurde das Auto für DM 12.500,-- verkauft.

Ich sehe das so, dass dieses Bewertungssystem nur dazu dient, dem Autohaus ein Papier in die Hand zu geben, damit die Inzahlungsnahme nicht zum Verlust führt. Wenn der Verkäufer dem Kunden sagt, für Ihr Auto gebe ich noch EUR 75,--, dann dreht der durch. Wenn aber so ein "Gutachten" vorgelegt wird, kann er den Kunden besser überzeugen. Das Gleiche gilt für die lächerlichen Wiederbeschaffungswerte, die eine gegnerische Versicherung ansetzt. In beiden Fällen wird der Kunde bzw. der Geschädigte über den Tisch gezogen.

Beim Alfa wurde vermutlich noch eingerechnet, dass den beim Opelhändler keiner sucht und der vermutlich ewig steht, zumal das Autohaus damals ziemlich versteckt mitten in der Stadt lag. Heutzutage dank Internet alles kein Problem mehr. Vor 25 Jahren war die Präsentation der Gebrauchtwagen auf dem Gelände viel wichtiger. Dazu Kleinanzeigen im "Blättchen".

Im Falle unserer Autos, nicht mehr in der Schwackeliste, also "ohne Wert", hätte man schlechte Karten. Deshalb ist ein Gutachten von Classic Data viel wert. Die bewerten das Auto als Liebhaber-/Sammlerstück in einer Art Parallelmarkt und nicht nach normalen Gebrauchtmarktkriterien.

Ich habe noch nie ein Auto in Zahlung gegeben, sondern den alten in Eigenregie verkauft und dafür mit dem Händler knallhart verhandeln können. Es ist zwar sehr bequem, wenn man dem die Kiste einfach hinstellt, aber man verliert ziemlich viel Geld.
 
Ich habe vor Jahren meinen 9-3 in Zahlung geben wollen um einen Neuwagen für meine Frau zu kaufen. Bei 3 Händlern wurde der Wagen mit absolut objektiven (und den Namen nach gleichen) Computerbewertungssystemen taxiert. Der errechnete Ankaufspreis schwankte dabei um 3000 €.
Ursache hierfür waren versteckte Eingaben wie unfallfrei unbekannt statt ja. Dies senkt den Preis um kleine 2000 €.
Ehrlich war lediglich der FIAT Händler. "Ich gebe Ihnen 2000 € Rabatt, aber behalten Sie den SAAB. Der letzte den ich angekauft habe, steht seit mittlerweile 2 Jahren."
 
Ich sehe das so, dass dieses Bewertungssystem nur dazu dient, dem Autohaus ein Papier in die Hand zu geben, damit die Inzahlungsnahme nicht zum Verlust führt.

Das ist halt der Sinn und Zweck eines Autohauses.Vielleicht machen die das sogar, um am Ende noch etwas dabei zu verdienen. :rolleyes:
 
Das ist unbestritten. Am Neuwagen verdient das AH nur wenig. Bei Garantiearbeiten legen die oft noch drauf. Muss ein Auto in Zahlung genommen werden, muss das AH erst einmal Geld dazulegen und hoffen, dass die Kiste schnellstens verkauft wird. Daher ist es nachvollziehbar, dass das AHH mit allen Mitteln den Ankaufpreis drücken will. Deshalb ja meine Ansicht, dass es für alle Beteiligten besser ist, man verkauft das Auto selbst und handelt dafür einen günstigen Preis für den neuen aus. Es gibt auch Ausnahmen. Wenn jemand bereits vormerken lässt, dass er ein bestimmtes Modell gebraucht sucht, kann man anders handeln. Dann steht die Kiste sich nicht die Reifen platt.
 
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