Doppelvergaseranlage

gerald

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Hallo an die Alt-900 Fraktion !

Diesmal eine Frage , die glücklicherweise nicht so eilig ist ...

Mein Winterauto ist ein ´83er 900GLs Sedan .

Ich habe voriges Jahr den Vergaser beim Spezialisten überholen lassen und bin dann eigentlich erst seit Dezember wirklich damit gefahren .

Was mir immer wieder auffällt , ist , dass ich etwa 4 - 5 Sekunden ( klingt wenig , fühlt sich aber sehr lang an :redface: ) orgeln muss , bis der Wagen anspringt , sobalt er ein paar Stunden gestanden hat .
Starte ich sofort oder auch nur eine Stunde nach dem Abstellen wieder , springt er fast an , bevor ich den Schlüssel noch berührt habe ... Es liegt also nicht am Motor generell oder an den kalten Temperaturen .

Ich habe viel mehr das Gefühl , als müsste er erst wieder Sprit nachpumpen . Ich hatte ein ähnliches Problem vor vielen Jahren mal bei meinem VW T2 , bei dem immer die Schwimmerkammer leer lief .
Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los , dass es hier auch so sein könnte .
Die Schrauben der Schwimmerkammern sind fest ( obwohl die Dichtung bei der hinteren durchaus etwas feucht aussieht ) .
Dann ist mir heute noch etwas aufgefallen : Die Vergaser haben ja oben diese Messingröhrchen von der Schwimmerkammerentlüftung .
Soweit ich das vom Einvergaser noch in Erinnerung habe , sollten die verschlossen sein , wenn man dran saugt und erst dann aufgehen , sobald man die Drosselklappe ein wenig öffnet . Beim hinteren Vergaser ist das auch so . Beim vorderen allerdings nicht . Da ist die Entlüftung auch ohne Betätigung des Gaszugs offen .
Beim Einvergaser gabs da , wenn ich mich recht erinnere , eine Schraube , wo man das Verstellen konnte . Bei den beiden hier finde ich da nichts .

Könnte es sein , dass die Schwimmerkammer durch diese Entlüftung nach ein paar Stunden ausgetrocknet ist ? Wie ist das jetzt mit offen oder zu und lässt sichs beim Doppelvergaser auch einstellen ?
Oder hat jemand andere Ideen zu dem Symptom ?

Vielen Dank im Voraus !
 
Hallo Gerald!

Ich lese interessiert mit .....:rolleyes:

..... kann Dir dazu leider keinen Tipp geben, solange die Anlage ohne Mucken läuft, werde ich mich da nicht dranwagen!


Aber diese Entlüftung kann ich mal kontrollieren!


Gruß Jevo
 
Habe zwar einen i, aber auch meiner orgelt ewig bis er anspringt. Eine Beobachtung bisher: In Frankreich getankter 95-Oktan Superkraftstoff mit 10% Ethanolanteil vermindert das Problem. Mein Freundliche hat mal was von schlechter Spritqualität gemurmelt, weswegen der Motor wirklich länger Sprit pumpen muss. Weiß aber nicht so recht, ob es daran liegen soll.
 
Hallo !

Danke für die Idee mit der schlechten Spritqualität .

Wirklich glauben kann ich es allerdings nicht , da in dem Fall ja alle Saabs ( zumindest die mit vergleichbarer Motorisierung ) das selbs Symptom zeigen müssten . Und das tun sie definitiv nicht . Ich würde nicht einmal mit Sicherheit zu behaupten wagen , ob dieser Saab das vor dem Austausch des Vergasers schon gemacht hat . Allerdings fuhr ich ihn die paar Male damals eigentlich nur im Frühling/Sommer , also bei angenehmeren Temperaturen ...
 
Hallo Gerald,

ich weiss zwar nicht welche Vergaser bei deinem 900 verbaut sind, aber grundsätzlich haben Vergaser keine Schwimmerkammerentlüftung. Die Messingröhrchen bei Doppelvergasern dienen dem Anschluss von Unterdruckschläuchen für die Drosselklappeneinstellung und sollten immer verschlossen sein, da sonst Nebenluft gezogen wird und das Gemisch abmagert (einfach Gummistopfen drauf).
Wenn die Vergaser direkt und nur mit einer Papierdichtung mit dem Kopf verbunden sind, können sie zu heiß werden und das Benzin schlicht verdunsten. Im Fahrbetrieb merkst du im Winter nichts (im Sommer käme es zu Dampfblasenbildung) aber wenn der Motor abgestellt wird verdunstet durch die Restwärme der Sprit in der Schwimmerkammer. Bei Motoren mit mech. Benzinpumpen heisst das orgeln nach längerer Standzeit. Normalerweise sind Vergaser immer entweder in Gummi oder mit min. 5mm starken Pertinaxscheiben mit den Ansaugbrücken verbunden um Wärmebrücken zu vermeiden.
Zu heisse Vergaser können auf Dauer, wegen der mit längerer Fahrdauer immer größer werdenden Gemischabmagerung zu kapitalen Motorschäden führen.
Vielleicht solltest du das mal prüfen

Gruß
 
Hallo Veloce !

Die Vergaser beim 900 sind zwei Stromberg 150 CD .

grundsätzlich haben Vergaser keine Schwimmerkammerentlüftung. Die Messingröhrchen bei Doppelvergasern dienen dem Anschluss von Unterdruckschläuchen für die Drosselklappeneinstellung und sollten immer verschlossen sein
Ich fürchte , da ist mein Werkstatthandbuch anderer Ansicht ...
 

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In der Schwimmerkammer befindet sich ja der Schwimmer selbst und auch ein kleines Durchflußventil, das über den Schwimmerstand gesteuert wird.

Möglich wäre noch, dass der Schwimmer von der Höhe nicht richtig eingestellt oder das das Ventil nicht richtig arbeitet (Undicht, wenn es geschlossen sein müsste o.ä.).

Aber eigentlich sollten diese Dinge bei einer Überholung des Vergasers gemacht worden sein.

Ansonsten kenne ich das Phänomen nur, wenn der Wagen lange gestanden hat oder er nach hitziger Fahrt abgestellt wurde. Bei letzterem bilden sich durch die Hitze Benzindämpfe - sprich der Sprit verdunstet.
 
Hallo Veloce !

Die Vergaser beim 900 sind zwei Stromberg 150 CD .

Ich fürchte , da ist mein Werkstatthandbuch anderer Ansicht ...


Nein Gerald, ich musste es erst auch dreimal lesen. Klassicher Übersetzungsmissverständnis.
Mit den Belüftungsventilen ist ein seperates Leerlaufluftsystem gemeint. Das " belüftet" nicht die Schwimmerkammer, sondern stellt die Gemischaufbereitung über ein Leerlaufsystem bei geschlossener Drosselklappe sicher. Bei den älteren wird auch der Leerlauf über die Drosslklappenstellung bzw. Schieber und Hauptdüse geregelt "Bei den früheren geschah die Belüftung ausschließlich über das Luftfilter", so Handbuch
 
Nein Gerald, ich musste es erst auch dreimal lesen. Klassicher Übersetzungsmissverständnis.
Mit den Belüftungsventilen ist ein seperates Leerlaufluftsystem gemeint. Das " belüftet" nicht die Schwimmerkammer, sondern stellt die Gemischaufbereitung über ein Leerlaufsystem bei geschlossener Drosselklappe sicher. Bei den älteren wird auch der Leerlauf über die Drosslklappenstellung bzw. Schieber und Hauptdüse geregelt "Bei den früheren geschah die Belüftung ausschließlich über das Luftfilter", so Handbuch

dem ist nicht so.
Die Schwimmerkammerbelüftung ist bei diesem Vergaser genau das, was der Name vermuten lässt und hat mit dem Leerlaufsystem nichts zu tun.
Zweck des Sache ist, bei warm abgestelltem Motor zu verhindern, daß sich leicht flüchtige Bestandteile des Kraftsoffs verdrücken und somit das Wiederanlassen erschwert wird. Genau Geralds Problem.
 
Hallo !

@ hft :

Genau Geralds Problem

Da bin ich leider nicht ganz so sicher ...
Wenn ich das Werkstatthandbuch richtig verstanden habe , dient das Ventil dazu , das Wiederanlassen im WARMEN Zustand zu erleichtern . Damit habe ich aber nicht das geringste Problem . Wie gesagt , da läuft der Motor beinahe schon , bevor ich noch den Schlüssel berührt habe ...

Das Problem tritt bei mir ausschließlich auf , wenn der Wagen mehrere Stunden ( ich sage jetzt mal 3 Stunden oder länger ... ) gestanden hat .

Momentaner Stand der Dinge ist :
Ich habe die Schrauben gefunden , mit denen sich die Ventile justieren lassen ( sehen anders aus , als ich es von den Einvergasern gewohnt war ) .
Also habe ich versucht , das vordere einzustellen , was mir aber anfangs nicht gelingen wollte . Egal wie weit ich die Schraube auch rausdrehte , der Anschlag selbst wollte nicht weiter rauf gehen .
Also hab ich mal auf Verdacht an der Standgasschraube gedreht , was ja laut Werkstatthandbuch mit der Ventilschraube zusammenspielt . Und plötzlich gelang es mir , das Ventil wie gewünscht zu justieren . Dann noch das Standgas wiedereingestellt ...
Das sollte also jetzt auf jeden Fall passen .

Ob das natürlich auf mein Problem irgendeinen Einfluss hat , wird sich erst zeigen müssen ...

Möglicherweise liegt das Problem ja auch ganz wo anders , zB. dass der Sprit in der Benzinleitung aus irgendeinem Grund wieder in den Tank zurückläuft und dann erst wieder nach vorne gepumpt werden muss oder irgendwas in der Art ...

Ich werde auf jeden Fall berichten , ob das Justieren was gebracht hat .
 
Möglicherweise liegt das Problem ja auch ganz wo anders , zB. dass der Sprit in der Benzinleitung aus irgendeinem Grund wieder in den Tank zurückläuft und dann erst wieder nach vorne gepumpt werden muss oder irgendwas in der Art ... .
... bei meinem 99GLs 1978 ist ein ähnliches Problem vorhanden, diesbezüglich wurde auch mit diesem Gedanke gespielt; wobei mangels Vergaser-Kenntnisse und negative Justierungenerfahrungen, wurde dies bewusst den Vergaser-Fachmännern überlassen, aber das Verhalten ist immer noch der selbe!

Gi.Pi.
 
ich weiss zwar nicht welche Vergaser bei deinem 900 verbaut sind, aber grundsätzlich haben Vergaser keine Schwimmerkammerentlüftung.

Kann ich nicht so stehen lassen, meine Rochester Quadrajet 4-fach Gasfabrik hat sogar ein ausgeklügeltes Ventilationssystem, und je nach Fahrzustand oder Motor aus wird die Schwimmerkammer per Ventil mit einem Kohlekanister verbunden, der die Dämpfe schluckt, ähnlich dem EVAP System bei den 900ern mit Kat. Verzweifelter Versuch, Kalifornische Abgasgesetzgebung mit nem Vergaser zu schaffen - keine Ahnung obs so was je hier gab bei den elektronisch geregelten Vergasern wie Pierbug 2EE usw.

Gruss

Ingo
 
Hallo !

Also ich mags ja nicht verschreien , schließlich bin ich jetzt erst einen Tag mit dem neu justierten Vergaser gefahren . Aber ich habe das Gefühl , dass das Starten um Welten besser funktioniert .
Vielleicht war das Belüftungsventil ja nicht die einzige Ursache des Startproblems , aber ganz sicher nicht unschuldig dran !
Was ich allerdings jetzt noch bemerkt habe , ist , dass es unter der Benzinpumpe leicht feucht ist . Die kommt dann sicherheitshalber auch noch neu ...
 
Hallo liebes Saab-Forum,

ich bin heute 1000km durch Deutschland gefahren und hätte gedacht, mit einem 99er zurückzukommen.
Ganz ist das noch nicht ausgeschlossen, doch mein technisches Unwissen bzgl. des Modells ließen mich zögern, die Überführung auf eigener Achse anzugehen.

Da einige Karosseriearbeiten anstehen, möchte ich ausschließen, dass die Technik "wrack" ist. Einige hier sehen es andersherum, das weiß ich. Aber ich möchte nur eine Baustelle (3-4 Karosseriestellen) haben. Deshalb mal hier kurz ein paar Details & anschließende Fragen.

Geht um einen Saab 99 GL CC aus 1978 (Doppelvergaser), ca. 7 Monate Standzeit in trockener Tiefgarage, 340.000km gelaufen

1) startet klöternd auf 2-3 Pötten, läuft erst nach 2 Minuten rund, dabei: 3x kleine Feuerwolke aus Vergasernähe (angeblich gereinigte/neue Vergaser verbaut). Frage: könnte das am Vergaser liegen? Mir ist vom späteren B202L bekannt, dort kann durch einen Riss im ZK ja Wasser in einen Brennraum kommen und eben solche schlechten Startvorgänge erzeugen.

2. Steuerkette rasselt/klackert im Leerlauf recht stark. Ist der Wechsel bei eingebautem Motor möglich?

3. Kühlsystem baute keinen Druck auf (Temperatur blieb in der Anzeige auf Mitte). Das irritierte mich. Liegt's auch mal am Kühlerdeckel?

4. Wasserpumpe: Problemthema am H-Motor? Mit welchen Kosten würde die oft genannte Umrüstung auf elektrische WaPu zuschlagen? Kann das Ableben der originale Wasserpumpe irgendwie vorweg erkannt werden (Symptome?)?

sorry, wenn einige Fragen etwas naiv erscheinen mögen. Wäre klasse, kurz Feedback zu bekommen. Vielen Dank u. Gruß, -M arten
 
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Wenn es ein 78er ist, so hat der die Wapu im Block drin.
Die Kette kann nicht bei eingebautem Motor gewechselt werden.
Ventildeckel runter nehmen und mal das Kettenrad an der Kurbelwelle inspizieren, sieht das schon aus wie ein Fräsenblatt, geht nichts mehr ohneSpendermotor, da die Kettenräder nicht mehr lieferbar.
Es kann durchaus sein, dass die Steuerzeiten bei arg zerschlissenen Ketten flattern, mit Fehlzündungen als Folge, da der Zündverteiler wie die WaPu auf der Hilfswelle läuft, die wiederum von der Kette angetrieben werden.
Der Druckverlust kann auch mit von der WaPu kommen
 
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Vielen Dank! Damit hilfst Du mir sehr. Ja,Wapu saß wohl oben im Block mit diesem rundförmigen silbrigen Deckel. Der Motor lief nach 3 Minuten absolut ruhig (abgesehen vom Kettenrasseln). Müssten die (wohl halbwegs korrekten Steuerzeiten) dann nicht auch beim Startvorgang für runden Motorlauf/Motorstart sorgen?

Ganz herzlichen Dank für Deine Infos.
 
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Da Du Dich ja offenbar schon entschieden hast, den Wagen nicht zu nehmen ( was mir nach Deinen Beschreibungen nur vernünftig erscheint ) , nur ein paar Anmerkungen:

Die Wasserpumpe ist tatsächlich beim B-Motor ein Reizthema. Repsätze sind kaum oder nur über gute Kontakte zu kriegen, der Umbau erfordert mehrere Spezialwerkzeuge und viel Erfahrung ( ich schraube viel an meinen Sääben, aber DAS habe ich machen lassen - und selbst dem ausgewiesenen Saab Spezialisten gelang es nicht auf Anhieb, das Ding dicht zu bekommen ) .

Steuerkette tauschen geht wohl kaum bei eingebautem Motor, denn schon zum Rückstellen des Kettenspanners muss meines Wissens der Moto raus.

gereinigte/neue Vergaser sind so ein Thema. Habe angeblich generalüberholte Vergaser mal bei ebay ersteigert. Damit sprang mein Wagen damals gar nicht erst an. Lt. Vergasermanschen, dem ich sie dann zur Überholung brachte, war das ein ganz wild zusammengefüreltes Bastelteil.
Also entweder liegts an denen oder ( und das halte ich fast für wahrscheinlicher ) der Zylinderkopf hat einen Riss. Da ja die Kopfdichtung erst gemacht wurde, scheint da Handlungsbedarf geesen zu sein. Und da auch ich bei meinem ´78er GLE die Kopfdichtung schon gemacht habe, und seine Symptome ebenfalls nicht verschwunden sind, werde ich den wohl auch dahingehend untersuchen lassen.

Wenn der Wagen karosserietechnisch 1A wäre, wäre ein Tauschmotor eine Überlegung wert. So scheint es sich aber um ein klares Restaurationsübjekt zu handeln.
 
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