Edelstahl Stehbolzen im Triumph Motor ?

gerald

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Danke
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Hallo !

Ich brauche wieder mal Euren Rat .

Bei meinem ´70er 99 ist jetzt der Motor ausgebaut und er wird wegen fortschreitender Inkontinenz zerlegt und neu abgedichtet .
Im Zuge dessen hat mir ein Bekannter geraten , auch gleich die Achillesferse des Motors , die Stehbolzen des Zylinderkopfes zu optimieren .
Für die , denen dieser Motor nicht mehr geläufig ist :
Es handelt sich im Prinzip von der Konstruktion her um einen halben V8 Motor wie er im Triumph Stag verbaut war . Aus diesem Grund hat der Motor auf einer Seite normale Kopfschrauben , auf der anderen aber Stehbolzen , die diagonal durch den ganzen Kopf auf die andere Seite führen . Abgesehen davon , dass das anpresstechnisch eher suboptimal ist und den Motor noch anfälliger für Kopfdichtungsschäden macht , ist Kontaktkorrosion ein großes Problem . Stehbolzen aus Eisen führen durch einen Kopf aus Alu und werden dabei auch noch permanent vom Kühlwasser umspült . Das macht jedes Abnehmen des Kopfes zur mittleren Katastrophe .

Der Bekannte schlug vor , die Stehbolzen aus Edelstahl fertigen zu lassen , damit da in Zukunft nichts mehr festkorrodieren kann .
Macht das Sinn ? Wie siehts mit der Festigkeit und Elastizität von Edelstahl aus ? Ist der für diesen Einsatzbereich überhaupt geeignet ?

Danke schon mal im Voraus !
 
Hallo !

Ich brauche wieder mal Euren Rat .

Bei meinem ´70er 99 ist jetzt der Motor ausgebaut und er wird wegen fortschreitender Inkontinenz zerlegt und neu abgedichtet .
Im Zuge dessen hat mir ein Bekannter geraten , auch gleich die Achillesferse des Motors , die Stehbolzen des Zylinderkopfes zu optimieren .
Für die , denen dieser Motor nicht mehr geläufig ist :
Es handelt sich im Prinzip von der Konstruktion her um einen halben V8 Motor wie er im Triumph Stag verbaut war . Aus diesem Grund hat der Motor auf einer Seite normale Kopfschrauben , auf der anderen aber Stehbolzen , die diagonal durch den ganzen Kopf auf die andere Seite führen . Abgesehen davon , dass das anpresstechnisch eher suboptimal ist und den Motor noch anfälliger für Kopfdichtungsschäden macht , ist Kontaktkorrosion ein großes Problem . Stehbolzen aus Eisen führen durch einen Kopf aus Alu und werden dabei auch noch permanent vom Kühlwasser umspült . Das macht jedes Abnehmen des Kopfes zur mittleren Katastrophe .

Der Bekannte schlug vor , die Stehbolzen aus Edelstahl fertigen zu lassen , damit da in Zukunft nichts mehr festkorrodieren kann .
Macht das Sinn ? Wie siehts mit der Festigkeit und Elastizität von Edelstahl aus ? Ist der für diesen Einsatzbereich überhaupt geeignet ?

Danke schon mal im Voraus !

Ganz so einfach ist dies aber nun auch wieder nicht . Nicht wegen der Festigkeit, sondern der Grund, weshalb Du an diesen Austausch gedacht hast , funktioniert nur bedingt. Was also bedeutet, auch da kann sich Rost bilden, weil aus dem Kühlwasser Rostpartikel an den Edelstahl gelangen und dieser dann auch rosten kann. Das zweite Übel und dies halte ich für noch problematischer, ist dies, Edelstahl verträgt diese Temperaturwechsel nicht so gut wie Eisen ( siehe beim Ofenbau ). Es müßte dann schon ein ganz spezieller Edelstahl sein, wobei ich sogar glaube, selbst V 4 A eignet sich dazu nicht wirklich gut .
Deine Befürchtungen bei einem Kopfwechsel kenne ich zur Genüge , damals habe ich den Kopf mit der Axt vom Rumpf trennen müssen. Lieber Himmel ist das ein Mist. Aber ich hatte alles Stehbolzen, keine Schrauben drin. Die einen hab ich abgerissen, die andern haben sich so gut wie überhaupt nich bewegen lassen wollen, also ich kenne Deine Befürchtungen .

michel
 
Hallo Gerald,

ich frage mal einen Bekannten, welchen Werkstoff er einsetzen würde betr. Ausdehnungskoeffizient und Korrosion.

Könnte Dir die Teile nach Muster fertigen lassen, der Mann ist immer wieder für ne Gefälligkeit zu haben
 
Hallo!

Ich denke auch, daß Edelstahl keine gute Wahl ist. Edelstahl ist spröder als normaler Stahl und bringt nicht die notwendige Elastizität für diese Anwendung mit. Meiner Meinung nach sollte man da normale Stehbolzen nehmen.

Gruß,
Erik
 
Vor allem hat Edelstahl eine zu hohe Wärmeausdehnung und würde aller Wahrscheinlichkeit nach zu Undichtigkeiten in dem Bereich fürhen...
 
Ich denke auch, dass Edelstahl keine gute Lösung ist. Abgesehen davon, dass es schwierig sein wird Edelstahl mit den passenden Eigenschaften zu finden, wird sich das Korrosionsproblem dadurch wahrscheinlich nur verlagern. Es werden ja immer unterschiedliche Metalle leitend miteinander verbunden, Gussstahl, Alu und Edelstahl. In solchen Fällen wird immer das unedlere Metall korrodieren. Bei den normalen ZK-Schrauben und -Bolzen ist das erst mal die Zinkschicht.
Bei Edelstahlbolzen kann es dann sein, dass sich das Alu vom ZK zersetzt und die Bolzenlöcher dadurch zuwachsen.

Was helfen könnte, wäre vielleicht die dem Kühlwasser ausgesetzten Teile der Bolzen neutral zu beschichten, z. B. Lackieren, mit Hohlraumwachs einschmieren oder so. Bei meinem Wartburg habe ich einfach Kupferpaste genommen, kann aber keine wirkliche Langzeiterfahrung nachweisen. Nach drei Monaten konnte ich den Kopf jedenfall ganz easy wieder abnehmen.

Wichtig ist natürlich auch, dass der Kühlerfrostschutz auch einen Korrosionsschutz hat und das Wasser nicht zu aggressiv ist. Zum Thema Kühlwasser gibt es ja auch schon diverse Freds.
Meiner Meinung nach ist weiches oder entkalktes Leitungswasser gut geeignet. Destiliertes Wasser ist nicht gut, da es keine Ionen mehr enthält und sich diese dann aus den Metallen zieht. Den Kalk im Wasser reduzieren kann man übrigens indem man das Leitungswasser einmal aufkocht und wieder abkühlen lässt. Dadurch wird der Kalk gebunden und setzt sich im Wasserkocher ab statt im Kühler.
 
Hallo !

Danke Euch allen . Das sind ja sehr eindeutige Meinungen , die sich eigentlich mit meinen Befürchtungen decken .
Also werde ich doch wieder auf normale Stehbolzen zurückgreifen . Und bei meiner Kilometerleistung mit dem Wagen sollte ich den Kopf ohnehin nie wieder abnehmen müssen , wenns mit rechten Dingen zugeht ...
 
...Und bei meiner Kilometerleistung mit dem Wagen sollte ich den Kopf ohnehin nie wieder abnehmen müssen , wenns mit rechten Dingen zugeht ...

Falls Du noch über eine zeitgenössische ZKD ("NOS") verfügst, wahrscheinlich nicht.

Falls Du auf eine Dichtung aus aktuellen Werkstoffen zurückgreifst, kommt es darauf , ob Du den 99 länger als weitere 6-8 Jahre im Bestand hast.
 
Hallo Klaus !

Falls Du noch über eine zeitgenössische ZKD ("NOS") verfügst, wahrscheinlich nicht.
Ja !

kommt es darauf , ob Du den 99 länger als weitere 6-8 Jahre im Bestand hast.

Den 99 hat mein Vater neu gekauft , als ich zur Welt kam . Der Wagen ist in unrestauriertem Zustand 2 ( gut , mit ausgebautem Motor momentan gerade nicht ... ) incl. Originallack . Insofern stellt sich die Frage danach , wie lange ich den zu besitzen gedenke , nicht wirklich ...
 
Ja , das sollten sie sein .
 
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