Erdbeben-Spende

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Hallo,

wer hat denn schon für die Erdbebenopfer in Haiti gespendet? Wieviel und an welche Organisation?
 
Ein Zwanzigstel meines Nettogehalts an Ärzte ohne Grenzen.
 
Hallo,

wer hat denn schon für die Erdbebenopfer in Haiti gespendet? Wieviel und an welche Organisation?

Das ist wieder etwas, was ich nie verstehen werde:

Katastrophen sind schlimm, zerstören Menschenleben, Werte und Kultur.

Spenden sind vermutlich eine Möglichkeit zu helfen.

Aber:

Wenn ich jetzt z.B. 20,00 EUR spende, in wessen Tasche fließt diese Spende?

Reibt sich z.B. ein Lebensmittelhersteller die Hände und sagt "Super! Endlich ein Erdbeben, dann kommen ja bald die Bestellungen für meine Babynahrung rein!" ?

oder sagt eine Airline "Super! Ein Erdbeben, dann werden ja bald unsere Flugzeuge gechartert, um Material und Personal in das Katastrophengebiet zu fliegen!" ?

Ehrlich gesagt halte ich gar nix davon, wenn Lieschen Müller mit Tränen in den Augen 5 EUR per SMS oder sonstwie spendet und damit eine Art Anteilnahme zeigt.

Was in Haiti jetzt (und vermutlich in den nächsten 15-20 Jahren) benötigt wird, ist professionelle Hilfe humanitärer und militärischer Art, deren Kosten in der Höhe des Bruttoinlandproduktes eines mittelgroßen europäischen Landes entspricht und die Spenden direkt aus der Industrie und dem Gewerbe bzw. Gelder aus den Haushaltsmitteln der Staatengemeinschaft und nicht das Kleingeld von uns.

Das ist besser aufgehoben, wenn es z.B. an die Heilsarmee zur Unterstützung Obdachloser oder an die Einrichtungen gespendet wird, die keine andere Unterstützung bekommen.

Z.B. ein Automobilhersteller spendet 10 LKW oder ein Windkraftanlagenhersteller eine Windkraftanlange.

Versteht Ihr, was ich meine?

In Haiti ist die Welt untergegangen in einer Dimension, wie wir es uns von hier aus vermutlich auch nicht nur annähernd vorstellen können.

Als ich die Bilder sah, wie mit Baggern die Leichen zusammengeschoben wurden, bin ich fast umgekippt.

Möge Gott die Überlebenden schützen und Ihnen Kraft für den Wiederanfang geben.

Viele Grüße

Andreas_HH
 
Alle Opfer mit offenen Brüchen habe keine Überlebenchance mehr, sie werden sterben.

Das kann man sich nicht vorstellen, die Helfer muessen gezwungen werden aufzuhören, damit Sie sich selbst nicht gefährden, da Sie nicht trinken und nicht essen und pausenlos im Einsatz sind.

Wenn ich dann darüber nachdenke das viele Urlauber auf die Dom-Rep fliegen und die Region schamlos ausgebeutet wird :-(

Man kann nur beten und hoffen, dass die Hilfskonvois noch rechtzeitig durchkommen.:frown:
 
Ich habe bisher dafür nichts gespendet, und werde es vermutlich auch nicht tun.

Ich achte beim täglichen Agieren darauf, dass ich möglichst verträglich konsumiere - mich können auch keine 2 Wochen flix mal auf irgend'ne tropische Insel reizen, auf der ein sonstewie Palast steht, und 5 km weiter die Leute nicht mal ordentliches Wasser haben!

Ich kaufe fair-trade, wo es geht, meide die großen Handelsketten, achte auch beim Kleidungskauf auf die Marke, die Herstellungsmethoden und und und.
Jedesmal ein bisschen, anstatt 1x groß für den Schaden bezahlen.

Ich bin für Ursachenbekämpfung, nicht ständig nur Schadensbegleichung!
 
Ich werde hierfür sicher auch kein Geld geben. Unicef, nach der Spendekrise, bekommt wieder Geld von mir, weil ich denke, die können für langfristige Projekte verwenden.

Ansonsten teile ich die Meinung von Andreas und gebe deuschen Hilfsorganisationen, die sich speziell um Projekte kümmer, teilweise in meiner Nähe, die ich für wichtig erachte.

So schlimm das für Haiti und den Menschen dort ist, hier sind die Staaten dieser Welt gefordert, so wie es die USA, (in diesem Fall mal positiv) machen. Haben ja auch noch ein wenig gut zu machen. Nicht plabbern, klotzen. Kommt nicht oft vor.
 
Ich bin für Ursachenbekämpfung, nicht ständig nur Schadensbegleichung!

...dann bekämpf Du mal die Ursachen von Erdbeben.

Ansonsten finde ich diesen thread als das Ärgerlichste, dass ich bislang im Forum gelesen habe. Es geht hier um eine der größten Naturkatastrophen der Menschheit. Wer spenden möchte, soll dies tun. Aber warum sollten wir hier zu einem Wettbewerb im Gutmenschentum, mit entsprechender Selbstvermarktung, aufrufen.
 
Naturkatastrophen sind natürlich, oder nicht?!
Der Mensch sollte sich zu einem Leben MIT der Natur und FÜR die Natur bekennen und sich dahingehend einrichten.

Wenn weiterhin Raubbau, Zerstörung und Ressourcenverschwendung betrieben wird, muss sich nicht gewundert werden!

Dass immer erst etwas Großes passiert werden muss, so groß, damit's pressetechnisch auch gut "vermarktet" werden kann, ist ärgerlich, höchst ärgerlich!
Da fehlen Verantwortungsgefühl und Bewusstsein im allgemeinen Handeln.
 
Naturkatastrophen sind natürlich, oder nicht?!

Wenn weiterhin Raubbau, Zerstörung und Ressourcenverschwendung betrieben wird, muss sich nicht gewundert werden!

Damit verhinderst Du vielleicht (!) Tsunamis, aber bestimmt keine Erdbeben und nur darum gings doch ursprünglich, oder? Außerdem lässt sich das Argument gegen Spenden auch genauso gut gegen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur verwenden. Was nützt es schon, wenn ich als einzelner den Müll trenne, nicht mit meinem SAAB zum Briefkasten fahre etc. pp. Da warte ich doch lieber, bis die netten Konzerne was tun, die Chinesen ihre Schlote mit Filtern ausrüsten und die Regierung ne Abwrackprämie raushaut.
 
Ums Verhindern geht's mir doch da gar nicht - wer soll und kann das schon verhindern?

Aber ich bleibe hier trotzdem nicht tatenlos sitzen oder such' mir beim Einkauf das günstigste Produkt raus, weil die anderen erstmal anfangen sollten, bevor ich was tu'...
Und was, wenn die anderen dasselbe behaupten?!
Da agiere ich lieber, vielleicht auch etwas mehr im Stillen, als Vorbild und leiste meinen Beitrag.

Was die Konzerne tun, reicht mir noch lange nicht... da mache ich lieber selbst etwas, anstatt den anderen Leuten die Verantwortung in die Schuhe zu schieben - ich mein ja eben, dass da Verantwortungsgefühl / Verantwortungsbewusstsein fehlt.
 
Ums Verhindern geht's mir doch da gar nicht - wer soll und kann das schon verhindern?

Aber ich bleibe hier trotzdem nicht tatenlos sitzen oder such' mir beim Einkauf das günstigste Produkt raus, weil die anderen erstmal anfangen sollten, bevor ich was tu'...
Und was, wenn die anderen dasselbe behaupten?!
Da agiere ich lieber, vielleicht auch etwas mehr im Stillen, als Vorbild und leiste meinen Beitrag.

Was die Konzerne tun, reicht mir noch lange nicht... da mache ich lieber selbst etwas, anstatt den anderen Leuten die Verantwortung in die Schuhe zu schieben - ich mein ja eben, dass da Verantwortungsgefühl / Verantwortungsbewusstsein fehlt.

Mag ja alles sein,

aber mit dem Erdbeben (worum es ja hier geht) hat das nichts zu tun....


Und Dein Begründung fürs Nich-Spenden hat sich so angehört:
Ich habe bisher dafür nichts gespendet, und werde es vermutlich auch nicht tun.

Ich achte beim täglichen Agieren darauf, dass ich möglichst verträglich konsumiere - mich können auch keine 2 Wochen flix mal auf irgend'ne tropische Insel reizen, auf der ein sonstewie Palast steht, und 5 km weiter die Leute nicht mal ordentliches Wasser haben!

Ich kaufe fair-trade, wo es geht, meide die großen Handelsketten, achte auch beim Kleidungskauf auf die Marke, die Herstellungsmethoden und und und.
Jedesmal ein bisschen, anstatt 1x groß für den Schaden bezahlen.

Ich bin für Ursachenbekämpfung, nicht ständig nur Schadensbegleichung!


Etwas unpassend, bei Erdbeben-Opfern...
 
Die Frage, die ich mir stelle:

Was ist die Alternative?
Das Erdbeben kann man sicher durch noch so viel Einsatz nicht verhindern... aber das Ausmaß der Schäden doch, oder nicht?

Die US-Amerikaner bauen so fleißig Holzhäuser etc., und lernen dabei nicht aus den Dingen, die das in der Vergangenheit nach sich gezogen hat... sicher fliegt oder schwimmt ein Holzhaus leichter weg als ein robuster gebautes Steinhaus oder so.
Selbst die Römer wussten, wie sie erdbebensichere Grundmauern und Kellergewölbe errichten...
 
Die Frage, die ich mir stelle:

Was ist die Alternative?
Das Erdbeben kann man sicher durch noch so viel Einsatz nicht verhindern... aber das Ausmaß der Schäden doch, oder nicht?

Die US-Amerikaner bauen so fleißig Holzhäuser etc., und lernen dabei nicht aus den Dingen, die das in der Vergangenheit nach sich gezogen hat... sicher fliegt oder schwimmt ein Holzhaus leichter weg als ein robuster gebautes Steinhaus oder so.
Selbst die Römer wussten, wie sie erdbebensichere Grundmauern und Kellergewölbe errichten...

Die Antwort auf Deine Frage nach der Alternative hat nichts mit der ursprünglichen Frage zu tun. Wir reden aneinander vorbei. Der von Dir beschriebene Verhaltenskodex, den ich im Übrigen voll unterstütze und auch "lebe", ist keine Alternative für die Erdbebenopfer in Haiti. Da vergleicht man doch Äpfel mit Birnen. Natürlich sollten nicht die Symptome, sondern die Ursachen bekämpft werden. Von mir aus können wir sofort damit anfangen. Aber erklär das mal den Haitianern.

"Hi, wie ich sehe, habt Ihr Holzhäuser gebaut. War ja klar, dass die einstürzen. Und hey, Eure Regierung ist eine korrupte Saubande, die Euch jahrzehntelang nach Strich und Faden vera....t hat und die Amis sind auch keine große Hilfe mit Ihrem Sozialdarwinismus und so... Ich weiß was wir machen können! Statt ein paar Euro zu spenden, die Euch eh nix nützen, kaufen wir reichen Industriestaatler einfach weiter Fair-Trade, dann seid Ihr in Zukunft gar nicht erst auf Spenden angewiesen."

Hmmmm.... das gäbe Ärger. Versteh mich nicht falsch. Ich verstehe, worauf Du hinaus willst, aber es geht hier nur darum, wie man den unmittelbar Betroffenen jetzt (und nicht letzte Woche oder in Zukunft) helfen kann. Natürlich unabhängig davon, dass sich sich jeder einzelne Gedanken machen sollte, welchen Beitrag er zu einer "gerechteren Welt" leisten kann.
 
Jetzt kann man gar nicht helfen. Das, was an Hilfslieferungen ankommt kann ja mangels Infrastruktur und Logistik nicht verteilt werden...

Wer etwas sinnvolles tuen mag, der schreibt sich einen Vermerk in seinen Terminkalender und schaut sich in ein paar Monaten an, welche Organsisation sich wo und wie engagiert und unterstützt dann da.
Denn in ein paar Monaten wird man Haiti wieder vergessen haben. So wie die ganzen langen Jahre zuvor.
 
DANKE, kinglear!

Ich sehe eben derzeit auch keine Ziele, wohin das Geld dann fließen soll... vielleicht sollte man da eben ganz woanders anfangen - aber ich will nicht ständig der Einwohner eines "Industriestaates" sein, der die Haitianer von sich abhängig macht, indem er ihnen hier und da mal Geld pumpt, wenn etwas Großes passiert ist.
Das kann ich einfach nicht - mich hierhin zu stellen, weil ich dann die ganze Zeit im Hinterkopf hätte:
"Ha, ohne mich könntet ihr das alles nicht... schaut euch doch mal an!"

Sowas auch hat mich davon abgehalten, 'ne Kinderpatenschaft zu übernehmen... in 'nem Menschenkatalog zu blättern und mir ein Kind auszusuchen, nur weil das vielleicht hübschere Haare hat.

Ich habe da selbst noch keinen echt gefestigten Standpunkt...
Die Hilfsorganisationen der "großen Staaten", die dorthin kommen, wenn's gerade mal nötig ist... und dann im Vordergrund Bürokratie steht - und auf der Gegenseite die Opfer, die plündern, weil sie anders nicht wissen, wie sie an das kostbare Gut herankommen sollen. Och Mensch... ich weiß auch nicht so recht.

Aber vielen Dank, dass man das hier so frei diskutieren kann - ach, ich fühl' mich wohl hier. :smile:
 
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Ansonsten finde ich diesen thread als das Ärgerlichste, dass ich bislang im Forum gelesen habe. Es geht hier um eine der größten Naturkatastrophen der Menschheit. Wer spenden möchte, soll dies tun. Aber warum sollten wir hier zu einem Wettbewerb im Gutmenschentum, mit entsprechender Selbstvermarktung, aufrufen.

:flowers: Danke !
 
Ich sehe eben derzeit auch keine Ziele, wohin das Geld dann fließen soll...
Bitte ? Nur weil gerade mal keine Landeerlaubnisse erteilt werden ? Und womit sollen die Landebahnen wieder instandgesetzt werden ? Ach sollen die da unten doch alle verrecken... Oder was ? (Ich hoffe der Sarkasmus ist keinem durch die Lappen gegangen, muss man ja aufpassen heutzutage hier im Forum)

PS: Jemand 'ne Idee wer an den Flugplaetzen werkelt ? Aerzte Ohne Grenzen ist da wohl nicht die richtige Organisation, oder ?
 
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