Sonstiges Fahrzeug nach langer Standzeit wiederbeleben

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SAAB
900 I
Baujahr
1990
Turbo
Ohne
Hallo Saab-Freunde,

bei der Frage handelt es sich konkret zwar um einen Volvo 740 GL (Bj 1986) , ist aber prinzipiell für alle lang gestandenen Autos relevant, deshalb wage ich es, das Thema hier zu stellen:
In meiner Familie gibt es das oben genannte Fahrzeug, das vor 7 Jahren in der Garage abgestellt wurde, und seit damals nicht bewegt wurde. Zum Abstellzeitpunkt war es voll fahrtauglich, hatte TÜV (bzw. das österreichische Pendant), und in gutem Zustand.

Nun soll das Auto wiederbelebt werden, und ich möchte nicht einfach eine neue Batterie anklemmen und versuchen zu starten. Doch wie wäre hier am motorschonendsten vorzugehen? Als erstes würde mir einfallen, Öl und Filter zu wechseln. Was noch?

Vielen Dank im Voraus für zweckdienliche Hinweise!
Schöne Grüße
Herwig
 
Öl plus Filter ist klar, zum späteren Betrieb natürlich Bremsflüssigkeit erneuern. Zündkerzen sollten neu gemacht werden, ansonsten Unterdruckschläuche prüfen (nach dem Probelauf)

Nach sieben Jahren sollte auch der Sprit erneuert werden, dazu kommt der Kraftstofffilter.
Auch die Volvos wurden mit K-Jetronic bis 1986? bestückt, dieses Einspritzsystem ist reagiert besonders empfindlich auf alten Sprit (Schmutz und Wasseranteil) .
Die Motorvariante wäre als auch wichtig zu wissen.
 
Vielen Dank! Sprit ist eine gute Idee, hätte ich nicht daran gedacht.
Bremsen sind eine andere Baustelle, da würde ich auch die Bremsschläuche erneuern.

Ach ja, Motor: 2.3 Liter Vergaser (also nicht der Einspritzer GLE). Kein Kat.
 
Ich werde auch mal die Reifen ins Spiel- waren ja beim abstellen schon nicht neu, vermutlich.
Kann grade jetzt im Herbst ungemütlich werden, wenn’s direkt wegschmiert.

Öl würde ich zweimal wechseln, das erste mal nur zum spülen was günstiges mit 10-40er Viskosität.
Das Benzin wird ein kleines Problem, ist der Tank voll- wohin damit? Muss aber m. E. Definitiv raus, gibt nur Ärger.

Ach ja: Das müsste ein Motor mit Zahnriemen sein, allerdings glaube ich sogar Freiläufer. Den Deckel mal runter und nachschauen schadet nicht, auch nicht bei den anderen Riemen.


Viel Glück

Matthias
 
Ich würde zudem vor dem ersten Start den Motor ohne Kerzen und bei abgeklemmter Benzinpumpe durchdrehen bis Öldruck aufgebaut ist (also das Lämpchen erlischt)
 
Frage allgemein:
Das alte Öl im kalten Zustand ablaufen lassen (läuft schlecht, kommt nicht alles raus) und nachfüllen?
Dann nach Warmlauf einen kompletten Öl- und Filterwechsel?
 
Für den ersten Start sollte es das alte Öl noch tun.
 
Ja, ich habe es mir gedacht. Jeder hat so seine eigene Vorstellung zum Thema Öl.
Mit erst Ablassen mache ich dann aber nichts falsch.
 
Ja, ich habe es mir gedacht. Jeder hat so seine eigene Vorstellung zum Thema Öl.
Mit erst Ablassen mache ich dann aber nichts falsch.
Definitiv nicht. Mache ich meist auch so, es sei denn ich sehe, dass das Öl schön sauber ist. Ich stelle Fahrzeuge immer mit frischem Öl ab, wenn ich die länger stehen lasse.

Aber bei altem dreckigen Öl würde ich auch immer ablassen
 
Ich stelle Fahrzeuge immer mit frischem Öl ab, wenn ich die länger stehen lasse.
Aber auch die Wechselvorschriften 1x im Jahr unabhängig von der Laufleistung haben ja ihren Sinn, und bei 7 Jahen würde ich dem auch nicht mehr trauen. Wobei wir hier ja nur von einem Start zum Warmwerden reden - aber auch den würde ich nach der Zeit lieber mit (teilweise) frischem Öl machen wollen. Darauf kommst's doch nun wirklich nicht an.
 
....und bitte keine Wundermittel ins Öl, gibt ja Motorreiniger etc.
Sauberes Öl und Sprit sind ausreichend, danach Wechselintervalle verkürzen und fahren.
Hatte vor Jahren Motorreiniger nach der langen Standzeit eingefüllt, hat den Motor super gereinigt, leider auch die Kolbenringe von der Ölkohle befreit, gab einen 1A-Kolbenklemmer und defekten Zylinderkopf:hmpf:
 
Danke für Eure Antworten!
Ich fasse mal zusammen, was vernünftig scheint:
  • altes Öl ablassen, neues rein (günstiges 10W-40 z.B.) + neuer Filter
  • altes Benzin raus, frisches rein
  • Kontrolle des Zahnriemens, ob noch in gutem Zustand oder eben nicht (im vorliegenden Fall handelt es sich um einen Freiläufer B230K, also nicht existenzbedrohend)
  • Stand der Kühlflüssigkeit - könnte über die Jahre ja ausgelaufen sein
  • --> Starten bzw. Durchdrehen ohne Zündkerzen und Benzinpumpe, bis Öldruck aufgebaut ist
  • neue Zündkerzen
  • --> Startversuch des Motors
  • nach kurzem Intervall Ölwechsel
In weiterer Folge Reifen, Bremsen, Schläuche, Kühler, etc. Aber es ging mir in erster Linie um das Starten des Motors.
Vielen Dank! Nun habe ich ein besseres Gefühl, wie der Motor wieder zu einem langen Leben erweckt werden kann.
Schöne Grüße
Herwig

PS: falls es weitere Hinweise gibt, würde ich sie in obiger Liste einpflegen. Vielleicht braucht sie ja mal jemand.
 
Ich würde zudem vor dem ersten Start den Motor ohne Kerzen und bei abgeklemmter Benzinpumpe durchdrehen bis Öldruck aufgebaut ist (also das Lämpchen erlischt)
Aus meiner Sicht der mit weit, weitem Abstand wichtigste Punkt überhaupt. Bevor da irgendwie Druck (und sei es nur der durch die Kompression) auf die Lager kommt, muss erstmal wieder Öl da sein. Außerdem dreht die Fuhre ohne Kerzen schneller, was die Ölpumpe effektiver arbeiten läßt.
 
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