Hallo Saab-Gemeinde,
ich versuche mal mein Glück hier in diesem Forum, nachdem ich seit langem relativ vergebens versuche, mein Problem zu Diagnostizieren bzw. zu beheben.
Ich werde hier in einem etwas umfangreicheren Text versuchen, bestmöglich darzulegen was ich während der Fahrt "fühle" und was ich feststellen konnte und auch, was ich bereits getan habe.
Ich habe bereits in vielem Gruppen, Foren und auch mit anderen Mechanikern/Mechatronikern und einem Saab-Software-Spezialisten viel Zeit mit der Diagnose verbracht, leider bisher ohne großen Erfolg.
Ich fahre einen Opel Signum, 2.0 Turbo 175PS mit dem B207L, hier Z20NET genannt. Baujahr ist 2008, also TD04-11T und graue Einspritzdüsen sowie schwarze Zündspulen. Das Auto hat das 6-Gang F40 Schaltgetriebe.
Das Auto hat jetzt vor kurzem die 230.000km geknackt und hat mir bisher auch immer wenig Kopfzerbrechen bereitet. Allerdings habe ich seit über einen Jahr folgendes Problem, welchem ich nicht Herr werde:
1. Das Auto hat ruckler im Leerlauf, recht ungleichmäßig ohne feststellbares Muster bzw. ohne "Regelmäßigkeit".
2. Das Auto fängt bei einsetzendem Ladedruck an zu "vibrieren". Dieses ist von der Frequenz eher schnell und vom Geräusch am ehesten zu vergleichen mit dem, wenn mann eine Kopfsteimpflasterstraße entlang fährt.
Diese Art der Vibration ist nur in der Karosserie (Bodenblech, Sitz) zu spüren und wenn man weiss worauf man achten muss, auch zu hören. Im Lenkrad ist es nicht zu spüren.
Es ist nicht vergleichbar mir Vibrationen einer Unwucht in den Rädern, der Bremsen oder ähnlichen Fahrwerksschwingungen.
Ich habe vor einer Weile eine Logfahrt durchgeführt und dabei festgestellt, dass das Auto im Bereich 2000-2500 Umdrehungen, also wenn der Ladedruck maximal einsetzt, viele Fehlzündungen detektiert. Dabei sind nicht spezifische Zylinder betroffen, es ist auf allen Zylinder quasi gleich. Bild von dem KnockCount-Diagramm weiter unten.
3. Wenn das Phänomen auftritt habe ich das Gefühl, wie gegen den Wind zu fahren. Das Auto hat Leistung, gefühlt aber weniger. Während der Logfahrt sehen aber alle Werte gut aus, nichts fällt aus der Reihe. Es ist auch nicht wetterabhängig, ich bin aber der Meinung, je länger das Auto auf Betriebstemperatur ist, desto häufiger ist das Problem vorhanden. Manchmal, wenn das Auto kalt ist, hat er das Problem direkt. Manchmal hat er aber auch seine volle Leistung, daher habe ich auch den Vergleich, dass es sich anfühlt, wie gegen den Wind zu fahren. Bevor das Problem angefangen hat hatte ich auch die "volle Leistung", auch daher habe ich den Vergleich.
4. Das Auto setzt keinerlei Fehler, weder früher noch aktuell. Es scheint sich also alles innerhalb der Toleranzen zu bewegen.
5. Das Auto verbraucht unverhältnismäßig viel Sprit, während das Problem präsent ist und hat einen erhöhten Verbrauch, wenn alles mehr oder weniger "normal" ist. Bevor das Problem begann konnte ich das Auto mit knapp unter 8L/100km auf der Autobahn, 120-140km/h bewegen, mittlerweile sind bei konstanten Autobahndfahrten um die 120km/h, auch mit Tempomat, meist nicht unter 9L/100km drin. Im Stadverkehr pendelt der Verbrauch zwischen 11 und 13 Litern.
Ich muss dazu sagen, das ich überwiegend eine zurückhaltende Fahrweise habe, wenig Gas, viel Last, schalte in der Stadt bei 2500/Umdrehungen und fahre je nach Tempo und Situation im 5. oder im 6. Gang. Bei Beschleunigung wird aber ausgedreht, meistens bis 4500-5000/Umdrehungen.
Das Auto wird auch oft genug freigefahren, allerdings fahre ich meist nie schneller als 150km/h, mein Mittel ist 130km/h. Ich fahre Schätzungsweise bis zu 50% Stadt, 30% Landstraße und 20% Autobahn, dann auch immer lange Strecken.
Aufgrund vieler Erfahrungsberichte habe ich folgende Dinge bisher getan, getestet und ersetzt:
-Die Steuerketten wurden beim Vorbesitzer bei ca. 200.000km ersetzt. Dabei habe ich mir nocheinmal bestätigen lassen, dass das richtige Spezialwerkzeug verwendet wurde. Es wurde von einem Opel-Mechaniker in einer Opel-Werkstatt mit B207-Erfahrung mit einem originalem Opel Steuerketten- und Ausgleichswellenkettensatz ersetzt.
-Ich habe die verdichterseitige "Blow-Off"-Membran, die Ladedruckregelventile (beide, Ersatz von Pierburg) und einige Unterdruckschläuche ersetzt
-Ich habe die Zündkerzen erneuert, natürlich nur die vorgeschriebenen von NGK
-Ich habe vorbeugend alle Zündspulen ersetzt, ebenfalls mit den originalen und sehr teuren Spulen
-Ich habe alle Steckverbindungen zu Steuergerät, Ionenmodul, Zündspulen, Ladedruckventilen und weitere geprüft und gereinigt
-Ich habe bestmöglich die Kabelbäume auf defekte geprüft, aber nicht durchgemessen (fehlendes Prüfwerkzeug um in die Steuergerätestecker zu kommen)
-Ich habe alle ladedruckführenden Schläuche ausgebaut, gereinigt und auf Dichtheit geprüft. Danach wurde alles wieder mit neuen Schellen befestigt
-Ich habe das Wellenspiel des Laders Verdichterseitig geprüft und für gut befunden, nahezu kein Spiel vorhanden, in jegliche Richtung
-Ich habe die Auspuffanlage demontiert, den KAT von unten geprüft und alles mit neuen Dichtungen montiert. Auch Undichtigkeiten am Abgasstrang sind nicht vorhanden. Das Auto hat im Mai seine AU mit bravour ohne irgendwelche Abweichungen bestanden
-Ich habe den Krümmer einer Sichtkontrlle unterzogen und erstmal nichts feststellen können
-Ich habe die Drosselklappe gereinigt und auch angesteuert, ein wenig Öl habe ich in der Ansaugbrücke. Ansonsten keine Auffälligkeiten, welche ich jetzt erst einmal feststellen hätte können
-Ich habe zuletzt noch einmal die Zündkerzen ausgebaut und begutachtet. Diese sehen nicht nach zu magerem Betrieb aus, in der Mitte sehen sie sehr gut aus, am Rand gab es jedoch Rußablagerungen. Das deckt sich auch mit ordenrlich Rußablagerungen an meinen Endrohren.
Aufgrund der mittlerweile längeren Auseinandersetzung mit dem Problem würde ich folgendes als "gesetzt" ansehen:
-Das Auto läuft eher zu fett als zu mager
-Steuerzeiten passen, da das Problem unregelmäßig auftritt und verschieden stark ausgeprägt ist
-Das Auto hat keinen Kompressionsverlust, vor allem Richtung Öl- und Kühlwasserkreislauf, keinen Ölverbrauch, keinen Wasserverbrauch etc. und ist komplett Dicht, da keine Betriebsmittel austreten. Zudem ist auch Leistung vorhanden, nur halt schwankend und kein "mitziehen" eines oder mehrerer Zylinder, das Auto läuft "rund", aber nicht immer "ruhig"
-Es ist kein Zündspulenproblem, da quertauschen und Ersatz keine Besserung brachten und das Fehlerbild nicht zu defekten Spulen passt (hatte erst einen anderen Wagen mit Zündspulen-Zündaussetzern in der mache und das hat sich komplett anders dargestellt)
Was ich nicht prüfen konnte aufgrund fehlender Messtechnik/Prüftechnik:
-Oszilloskopmessungen der Taktungen verschiedener Sensoren oder der Einspritzventile
-Dinge, welche man nur mit Tech2 genauer betrachten kann
-Kraftstoffdruck, da ich bisher keinen passenden Schrader-Ventil-Adapter in den geliehenen Koffern finden konnte
-Spritzbild der Einspritzventile, das wird aber bald nachgeholt
-Geführe Bauteildiagnose mit Soll-/Ist-Wervergleichen aufgrund fehlender Diagnosetechnik. Seit ich nicht mehr vollberuflich im KFZ-Bereich arbeite habe ich darauf keinen Zugriff mehr
Ich würde mich über Erfahrungsaustausch, Fachsimpelei, alternative Prüfansätze oder einfach eine Idee, was ich übersehen haben könnte, freuen. Wenn ich etwas vergessen habe, reiche ich das gern nach.
Vielen Dank!
LG
ich versuche mal mein Glück hier in diesem Forum, nachdem ich seit langem relativ vergebens versuche, mein Problem zu Diagnostizieren bzw. zu beheben.
Ich werde hier in einem etwas umfangreicheren Text versuchen, bestmöglich darzulegen was ich während der Fahrt "fühle" und was ich feststellen konnte und auch, was ich bereits getan habe.
Ich habe bereits in vielem Gruppen, Foren und auch mit anderen Mechanikern/Mechatronikern und einem Saab-Software-Spezialisten viel Zeit mit der Diagnose verbracht, leider bisher ohne großen Erfolg.
Ich fahre einen Opel Signum, 2.0 Turbo 175PS mit dem B207L, hier Z20NET genannt. Baujahr ist 2008, also TD04-11T und graue Einspritzdüsen sowie schwarze Zündspulen. Das Auto hat das 6-Gang F40 Schaltgetriebe.
Das Auto hat jetzt vor kurzem die 230.000km geknackt und hat mir bisher auch immer wenig Kopfzerbrechen bereitet. Allerdings habe ich seit über einen Jahr folgendes Problem, welchem ich nicht Herr werde:
1. Das Auto hat ruckler im Leerlauf, recht ungleichmäßig ohne feststellbares Muster bzw. ohne "Regelmäßigkeit".
2. Das Auto fängt bei einsetzendem Ladedruck an zu "vibrieren". Dieses ist von der Frequenz eher schnell und vom Geräusch am ehesten zu vergleichen mit dem, wenn mann eine Kopfsteimpflasterstraße entlang fährt.
Diese Art der Vibration ist nur in der Karosserie (Bodenblech, Sitz) zu spüren und wenn man weiss worauf man achten muss, auch zu hören. Im Lenkrad ist es nicht zu spüren.
Es ist nicht vergleichbar mir Vibrationen einer Unwucht in den Rädern, der Bremsen oder ähnlichen Fahrwerksschwingungen.
Ich habe vor einer Weile eine Logfahrt durchgeführt und dabei festgestellt, dass das Auto im Bereich 2000-2500 Umdrehungen, also wenn der Ladedruck maximal einsetzt, viele Fehlzündungen detektiert. Dabei sind nicht spezifische Zylinder betroffen, es ist auf allen Zylinder quasi gleich. Bild von dem KnockCount-Diagramm weiter unten.
3. Wenn das Phänomen auftritt habe ich das Gefühl, wie gegen den Wind zu fahren. Das Auto hat Leistung, gefühlt aber weniger. Während der Logfahrt sehen aber alle Werte gut aus, nichts fällt aus der Reihe. Es ist auch nicht wetterabhängig, ich bin aber der Meinung, je länger das Auto auf Betriebstemperatur ist, desto häufiger ist das Problem vorhanden. Manchmal, wenn das Auto kalt ist, hat er das Problem direkt. Manchmal hat er aber auch seine volle Leistung, daher habe ich auch den Vergleich, dass es sich anfühlt, wie gegen den Wind zu fahren. Bevor das Problem angefangen hat hatte ich auch die "volle Leistung", auch daher habe ich den Vergleich.
4. Das Auto setzt keinerlei Fehler, weder früher noch aktuell. Es scheint sich also alles innerhalb der Toleranzen zu bewegen.
5. Das Auto verbraucht unverhältnismäßig viel Sprit, während das Problem präsent ist und hat einen erhöhten Verbrauch, wenn alles mehr oder weniger "normal" ist. Bevor das Problem begann konnte ich das Auto mit knapp unter 8L/100km auf der Autobahn, 120-140km/h bewegen, mittlerweile sind bei konstanten Autobahndfahrten um die 120km/h, auch mit Tempomat, meist nicht unter 9L/100km drin. Im Stadverkehr pendelt der Verbrauch zwischen 11 und 13 Litern.
Ich muss dazu sagen, das ich überwiegend eine zurückhaltende Fahrweise habe, wenig Gas, viel Last, schalte in der Stadt bei 2500/Umdrehungen und fahre je nach Tempo und Situation im 5. oder im 6. Gang. Bei Beschleunigung wird aber ausgedreht, meistens bis 4500-5000/Umdrehungen.
Das Auto wird auch oft genug freigefahren, allerdings fahre ich meist nie schneller als 150km/h, mein Mittel ist 130km/h. Ich fahre Schätzungsweise bis zu 50% Stadt, 30% Landstraße und 20% Autobahn, dann auch immer lange Strecken.
Aufgrund vieler Erfahrungsberichte habe ich folgende Dinge bisher getan, getestet und ersetzt:
-Die Steuerketten wurden beim Vorbesitzer bei ca. 200.000km ersetzt. Dabei habe ich mir nocheinmal bestätigen lassen, dass das richtige Spezialwerkzeug verwendet wurde. Es wurde von einem Opel-Mechaniker in einer Opel-Werkstatt mit B207-Erfahrung mit einem originalem Opel Steuerketten- und Ausgleichswellenkettensatz ersetzt.
-Ich habe die verdichterseitige "Blow-Off"-Membran, die Ladedruckregelventile (beide, Ersatz von Pierburg) und einige Unterdruckschläuche ersetzt
-Ich habe die Zündkerzen erneuert, natürlich nur die vorgeschriebenen von NGK
-Ich habe vorbeugend alle Zündspulen ersetzt, ebenfalls mit den originalen und sehr teuren Spulen
-Ich habe alle Steckverbindungen zu Steuergerät, Ionenmodul, Zündspulen, Ladedruckventilen und weitere geprüft und gereinigt
-Ich habe bestmöglich die Kabelbäume auf defekte geprüft, aber nicht durchgemessen (fehlendes Prüfwerkzeug um in die Steuergerätestecker zu kommen)
-Ich habe alle ladedruckführenden Schläuche ausgebaut, gereinigt und auf Dichtheit geprüft. Danach wurde alles wieder mit neuen Schellen befestigt
-Ich habe das Wellenspiel des Laders Verdichterseitig geprüft und für gut befunden, nahezu kein Spiel vorhanden, in jegliche Richtung
-Ich habe die Auspuffanlage demontiert, den KAT von unten geprüft und alles mit neuen Dichtungen montiert. Auch Undichtigkeiten am Abgasstrang sind nicht vorhanden. Das Auto hat im Mai seine AU mit bravour ohne irgendwelche Abweichungen bestanden
-Ich habe den Krümmer einer Sichtkontrlle unterzogen und erstmal nichts feststellen können
-Ich habe die Drosselklappe gereinigt und auch angesteuert, ein wenig Öl habe ich in der Ansaugbrücke. Ansonsten keine Auffälligkeiten, welche ich jetzt erst einmal feststellen hätte können
-Ich habe zuletzt noch einmal die Zündkerzen ausgebaut und begutachtet. Diese sehen nicht nach zu magerem Betrieb aus, in der Mitte sehen sie sehr gut aus, am Rand gab es jedoch Rußablagerungen. Das deckt sich auch mit ordenrlich Rußablagerungen an meinen Endrohren.
Aufgrund der mittlerweile längeren Auseinandersetzung mit dem Problem würde ich folgendes als "gesetzt" ansehen:
-Das Auto läuft eher zu fett als zu mager
-Steuerzeiten passen, da das Problem unregelmäßig auftritt und verschieden stark ausgeprägt ist
-Das Auto hat keinen Kompressionsverlust, vor allem Richtung Öl- und Kühlwasserkreislauf, keinen Ölverbrauch, keinen Wasserverbrauch etc. und ist komplett Dicht, da keine Betriebsmittel austreten. Zudem ist auch Leistung vorhanden, nur halt schwankend und kein "mitziehen" eines oder mehrerer Zylinder, das Auto läuft "rund", aber nicht immer "ruhig"
-Es ist kein Zündspulenproblem, da quertauschen und Ersatz keine Besserung brachten und das Fehlerbild nicht zu defekten Spulen passt (hatte erst einen anderen Wagen mit Zündspulen-Zündaussetzern in der mache und das hat sich komplett anders dargestellt)
Was ich nicht prüfen konnte aufgrund fehlender Messtechnik/Prüftechnik:
-Oszilloskopmessungen der Taktungen verschiedener Sensoren oder der Einspritzventile
-Dinge, welche man nur mit Tech2 genauer betrachten kann
-Kraftstoffdruck, da ich bisher keinen passenden Schrader-Ventil-Adapter in den geliehenen Koffern finden konnte
-Spritzbild der Einspritzventile, das wird aber bald nachgeholt
-Geführe Bauteildiagnose mit Soll-/Ist-Wervergleichen aufgrund fehlender Diagnosetechnik. Seit ich nicht mehr vollberuflich im KFZ-Bereich arbeite habe ich darauf keinen Zugriff mehr
Ich würde mich über Erfahrungsaustausch, Fachsimpelei, alternative Prüfansätze oder einfach eine Idee, was ich übersehen haben könnte, freuen. Wenn ich etwas vergessen habe, reiche ich das gern nach.
Vielen Dank!
LG