Gibt es frühzeitige Anzeichen, bevor eine Zylinderkopfdichtung durchbrennt?

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SAAB
9000 II
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1997
Turbo
FPT
Meine Frau war heute nur kurz in der Ortschaft und dann noch auf dem Weg (20km) zu einer Bekannten unterwegs, als sie mich ganz aufgeregt anrief, das der SAAB hinten am Endschalldämpfer eine gewaltige graue Rauchwolke ausstieß und auch aus dem Motorraum dieser Rauch, der aber nicht nach Öl roch, ausgetreten ist.
Sie hat dann den Motor sofort ausgemacht und mich angerufen.

Als ich dann später am Wagen war und eigentlich jede Menge Sauerei im Motorraum er wartet habe, sah der aus wie immer. Keine Wasserspuren, keine Stellen an der man erkennen kann, dass hier was ausgetreten ist.
Wenn meiner Frau als der Rauch nicht aufgefallen wäre, dann hätten wir vermutlich, hier auch nichts Weiteres gemacht.
Es fehlt allerdings einiges an Kühlwasser, der Stand ist kurz vor dem Minimum. Die Kühlwassertemperaturanzeige war bisher auch mehr im unteren Bereich, aber man hat auch gut an der Anzeige sehen können, wenn der Thermostat im ZK-Kreislauf aufmacht.

Jetzt erstmal die einleitende Frage, kommt es öfters vor, dass so ein ZKD-Defekt innerhalb weniger Kilometer auftritt oder gibt es davor schon eindeutige Warnzeichen?
Bzw. was kann man vorsorglich machen, um den Zustand der ZKD zu prüfen?
 
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Der Ölpeilstab sieht normal aus, das Öl innerhalb der Markierung. Oder auf sollte ich da achten?
 
So sieht der Stab und Deckel aus.
 

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Schleichender Wasserverlust. Dann schnell mehr Wasserverbrauch. Kann innerhalb von Sekunden durchbrennen wenn erstmal ein Schaden an der Dichtung ist... und dann ist kein Halten mehr.

Hier ein tagesaktuelles Bild von einem Bekannten... Mit CappuccinoIMG-20250221-WA0000.jpg
 
Kein "Cappuchino" am Ölpeilstab bzw. im Öl schließt ebenso wie fehlende Ölspuren im Kühlwasser einen ZKD-Schaden *nicht* aus, denn beides tritt nur auf, wenn ein Schaden zwischen einem Kühlwasser- und einem Ölkanal zu einer Verbindung zwischen diesen geführt hat.
Liegt die Lokalisation des Schadens anderswo, bestimmt diese Stelle, was passiert - grundsätzlich können Wasser oder Öl nach außen austreten, wenn die Verbindung dorthin entsteht, oder eben eine Verbindung zwischen dem Verbrennungsraum und einem Ölkanal oder (offenbar häufiger) Wasserkanal. Letzteres führt im Betrieb zu erhöhtem Druck im Kühlsystem und "Überkochen" des Ausgleichsbehälters und im Stand zum Einsickern von Wasser in den betroffenden Zylinder. Hier besteht dann die Gefahr, dass (gerade nach längerer Standzeit) sich im Zylindrr so viel (nicht komprimierbares) Wasser ansammelt, dass es beim nächsten Start zu einem Wasserschlag führen kann. Sollten also Probleme beim Anlassen in Form von unrundem Motorlauf auf 3 Zylindern in den ersten Sekunden auftreten, ist das ein ernstzunehmendes Anzeichen dafür!
 
Wichtig:
Motor nicht mehr starten.
Zündkerzen rausschrauben, schauen ob irgendwo das Wasser in den Zylindern steht.
 
Wichtig:
Motor nicht mehr starten.
Zündkerzen rausschrauben, schauen ob irgendwo das Wasser in den Zylindern steht.
seh ich völlig anders.
Ottokraftstoff verbrennt zu CO2 und H2O. Fährt man im Winter Kurzstrecke kondensiert das Wasser im Auspuff und zwar deutlich mehr als man erwarten würde. Fährt man dann einmal ein paar Kilometer mehr, etwa zur Freundin, erreicht die Suppe im Auspuff irgendwann den Siedepunkt und verdampft unter starker Wolkenbildung.
Zunächst sollte man das Auto ein paar Tage beobachten und das Auto normal weiter nutzen, erst wenn sich weiter Auffälligkeiten zeigen. sollte man diesen nachgehen
 
Ja, ich finde ja auch, dass mein Saab immer irgendwie mehr dampft als andere Autos, die mit mir an der Ampel stehen - ohne dass etwas defekt ist.

erst wenn sich weiter Auffälligkeiten zeigen. sollte man diesen nachgehen
In diesem Fall:
Es fehlt allerdings einiges an Kühlwasser,
...wäre das der Punkt, sofern gemeint ist, dass der Kühlwasserstand jetzt abgesunken ist und nicht schon immer so niedrig war.
 
das müsste man ja schon irdendwie "bemaßen" können um es zu beurteilen.
Die langjährige Praxis zeigt, 90% des verlorengegengene Kühlwassers wurde vorher zuviel eingefüllt.
Man braucht einfach ein hinreichendes Gasvolumen im Kühlsystem um die Ausdehnung der Flüssigkeit bei Erwärmung aufzunehem ohne den Öffnungsdruck des Kühlerdeckels zu erreichen. man sollte sich angewöhnen nicht nachzufüllen, solange morgens beim Starten die Check Radiatorlampe nicht anbleibt.
 
Die Kisten sind ja keine Neuwagen mehr.. wäre doch auch gut möglich, dass eine Komponente einfach langsam aufgibt bzw. aufgegeben hat.. z.B. Dichtung, Wärmetauscher, Kühler, Schlauch.. gibt ja genug Möglichkeiten.. Dann hat sie noch just in dem Moment vermehrt auf den Kurzstrecken-Winter-Dampf geachtet..

Auffüllen weiterfahren, Temperatur beobachten.. wenns kaputt ist wechselt man sie halt
 
das müsste man ja schon irdendwie "bemaßen" können um es zu beurteilen.
Die langjährige Praxis zeigt, 90% des verlorengegengene Kühlwassers wurde vorher zuviel eingefüllt.

Da stimme ich dir zu.
Nur verlassen sollte man sich darauf nicht.
Bei meinem 9k war genau diese Notwendigkeit, plötzlich Wasser nachfüllen zu müssen, nachdem das zuvor nie der Fall war, die erwähnte Quantifizierung, die den Weg zur defekten ZKD wies, die deutlich sichtbar Wasser durchlies:
1740230349511.png
1740230515552.png
 
Kurzer Zwischenstand von mir.

Der Wagen steht jetzt bei mir auf dem Hof und so wie es hoffentlich aussieht, ist du ZKD wohl erst auf dem letzten KM bevor sie den Wagen abgestellt hat durchgebrannt, zumindest hat sie die Rauchwolke erst da bemerkt.

Die Zündkerzen sind draußen und da ist auch alles trocken, wenn ich mit der Lampe in den Brennraum leuchte. Aber der Ausgleichbehälter ist jetzt von MAX runter auf fast leer, daher gehe ich kein Risiko mehr ein. Die Kompression ist auf allen Zylindern im Bereich von 11 bar.

Jetzt habe ich mir erstmal diesen Zylinderkopf Dichtung Tester bestellt, da ich ja nach einen zweiten 9000er hier stehen habe. Daher wird der auch gleich mituntersucht, bevor ich die notwendigen Teile für den Motor bestelle.

https://www.ebay.de/itm/266997752670

Natürlich wird an dem mit der Panne der Motor nicht mehr gestartet und der Kopf kommt auf jeden Fall runter. Bei der Gelegenheit gibt es dann auch einen „Rundumschlag für alle Problemteile“, an die man dann leichter herankommt.

Die ZKD ist jetzt 12 Jahre bzw. 120 Tkm im Einsatz. Welchen Hersteller für die Dichtung würdet ihr hier nehmen oder von welchen Herstellern sollte man die Finger lassen?

Sobald das Wetter besser wird und mich die Arbeit nicht so stresst, geht es dann ans Werk.
 
Da stimme ich dir zu.
Nur verlassen sollte man sich darauf nicht.
die Möglichkeit halte ich mit "90%" und der Empfehlung zu beobachten für hinreichend abgedeckt.
Aber die Entscheidung scheint ja bereits gefallen.
 
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