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- 12. Sep. 2010
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- 9-3 I
- Baujahr
- 2001
Hallo liebe Gemeinde,
seit letzten Samstag bin ich Pilot von 230 sehr unternehmungslustigen Pferdchen in Gestalt einer '01er 9-5 Aero Limousine! Ich möchte hier eigentlich nicht nur mein neues Auto sondern auch mich als (recht neues) Forumsmitglied vorstellen.
Die Liebe zu Saab reicht bei mir bis in die Kindheit zurück, genauer gesagt bis zu einem silbernen, winzigen Metallmodell eines Saab 900 I. Es fristete nicht das dröge Dasein, gemeinsam mit meinen anderen Spielzeugautos in einer dunklen Kiste zu schlummern bis die nächste Spielrunde anstand, sondern stand stets poliert im Bücherregal. Der 900er Dreitürer in Anthrazit unseres Nachbarn, um den ich in den nächsten Jahren herumschlich, sobald ich gehen konnte, tat sein übriges.
Jahre später legte mein Vater sich einen silbernen 9000er Turbo zu. Ich war fünfzehn Jahre alt, spürte wie es mich beim Beschleunigen in den Sitz drückte und wusste: So was will ich auch mal haben!
Wieder ein paar Jahre später hatte ich dann den Führerschein in der Tasche und suchte nach einem eigenen Auto. Und was tat ich, dem die Liebe zu Saab sozusagen in die Wiege gelegt wurde? Richtig – ich kaufte mir einen Volvo. Aber keinen zuverlässigen Schwedenpanzer der klassischen Sorte, nein; meine Liebe zur besonderen Form trieb mich in die Arme – respektive hinters Steuer – eines Volvo 480. Jeden Euro meines neben der Schule sauer verdienten Geldes pumpte ich in den kleinen Schweden. Allein, es half nichts: Das, was man vorne zusammenrepariert hatte, schimmelte am Heck wieder durch. Nach dem dritten Kollaps der Elektrik binnen eines halben Jahres warf ich die Schlüssel in die Schublade, schraubte die Nummernschilder ab und machte mich auf die Suche nach einem würdigen Nachfolger.
Das Abitur hatte ich inzwischen überstanden und einen Job als Schauraumgestalter gefunden. So schön das war – ich durfte ab jetzt jeden Tag 50 Kilometer Land- und Bundesstraße zur Arbeit gondeln. Also suchte ich für meinen Neuen nach allem, was der 480 nicht war: Komfortabel, kraftvoll, recht zuverlässig und viertürig.
Ein Freund hatte sich kurz zuvor einen 9-3 I gekauft, den ich probefahren durfte. Ich verliebte mich augenblicklich wieder in meine alte Herzensmarke Saab – auch wenn besagter 9-3 bei ausführlicherer Probefahrt dank Untermotorisierung die Beweglichkeit eines asthmatischen Dachses aufwies. Dennoch blieb ich erst einmal auf der Spur diverser 9-3.
Fragt mich nicht, wieso ich nicht gleich auf den 9-5 kam. Ich hatte ihn – anders als die 900er, den 9000 und den 9-3 – ganz einfach nicht auf dem Schirm. Bei 9-5 dachte ich an die (meine Wahrnehmung, liebe Besitzer, bitte nicht böse werden) eigenartige Chrombrillenfront, aufgepappt an eine schwammige Kombi- bzw. Limousinenform. Den 9-5 hatte ich (sehr zu Unrecht!) immer als das hässliche, zu groß geratene Entlein im Saab-Portfolio im Kopf gespeichert. Dann geriet ich zufällig bei meiner Onlinesuche an den 9-5 der ersten Baureihe mit Chromnase. Und war sofort verliebt.
Ich beobachtete über Wochen den Markt. Vorrangig Limousine, vorrangig Aero. Nach zwei glücklosen Probefahrten machte ich mich mit einem Freund dann letzten Samstag auf nach Neckarsulm, wo eine schwarze Aerolimousine auf mich wartete. Ich machte mir keine Hoffnungen, dieses Mal den automobilen Traum meiner Träume zu finden. Doch es kam anders. Ich hatte das magische Saab-Erlebnis: Ich setzte mich in das Auto und fühlte mich augenblicklich so, als säße ich schon seit Jahren hinter diesem Steuer. Der Motor summte kaum hörbar über die Autobahn, beim Gasgeben ein rundes Gänsehautbrummen des Turbos. Ich kuschelte mich in den Ledersitz und hatte mich nach wenigen Metern Fahrt schon entschieden: Das war er.
Von außen und innen schaut der Große aus wie neu. Es gab nur einen Vorbesitzer, heute stattliche siebzig Jahre alt, der sein Leben lang nur Saab gefahren war aber sein Hobby wegen Krankheit nun aufgeben musste. Der Aero besuchte regelmäßig und ausschließlich die Saabwerkstatt zur Inspektion (dem hervorragenden optischen Zustand nach wahrscheinlich auch zur Autowäsche ), außerdem plusminus 10k Kilometer zum Ölwechsel. Originale Saab-Alus für Sommer und Winter, und einen Satz fabrikneuer Michelin-Sommerreifen brachte der Große ebenso mit wie eine als dekadent zu bezeichnende Vollausstattung. Mängelliste? Am linken Außenspiegelplastik fehlt eine Ecke und der rechte Nebelscheinwerfer hat einen Riss. That's it.
Gerade steht er Seite an Seite mit dem 900 I unserer Mitbewohnerin und dem 9-3 II der Nachbarn und wartet ungeduldig auf seine Winterschuhe. Jedes Mal, wenn ich in seine Richtung schaue, habe ich ein breites Grinsen im Gesicht.
An dieser Stelle kann ich mich auch gleich noch für die diversen Hilfen und Kaufberatungen hier im Forum bedanken, die mich zwei Mal vor einem wahrscheinlichen Fehlkauf bewahrt haben. Schön, hier zu sein!
Schöne Grüße,
Sören
PS: Sobald die Winterreifen drauf sind und sich das Schneegestöber einstellt gibt’s mehr Fotos!
seit letzten Samstag bin ich Pilot von 230 sehr unternehmungslustigen Pferdchen in Gestalt einer '01er 9-5 Aero Limousine! Ich möchte hier eigentlich nicht nur mein neues Auto sondern auch mich als (recht neues) Forumsmitglied vorstellen.
Die Liebe zu Saab reicht bei mir bis in die Kindheit zurück, genauer gesagt bis zu einem silbernen, winzigen Metallmodell eines Saab 900 I. Es fristete nicht das dröge Dasein, gemeinsam mit meinen anderen Spielzeugautos in einer dunklen Kiste zu schlummern bis die nächste Spielrunde anstand, sondern stand stets poliert im Bücherregal. Der 900er Dreitürer in Anthrazit unseres Nachbarn, um den ich in den nächsten Jahren herumschlich, sobald ich gehen konnte, tat sein übriges.
Jahre später legte mein Vater sich einen silbernen 9000er Turbo zu. Ich war fünfzehn Jahre alt, spürte wie es mich beim Beschleunigen in den Sitz drückte und wusste: So was will ich auch mal haben!
Wieder ein paar Jahre später hatte ich dann den Führerschein in der Tasche und suchte nach einem eigenen Auto. Und was tat ich, dem die Liebe zu Saab sozusagen in die Wiege gelegt wurde? Richtig – ich kaufte mir einen Volvo. Aber keinen zuverlässigen Schwedenpanzer der klassischen Sorte, nein; meine Liebe zur besonderen Form trieb mich in die Arme – respektive hinters Steuer – eines Volvo 480. Jeden Euro meines neben der Schule sauer verdienten Geldes pumpte ich in den kleinen Schweden. Allein, es half nichts: Das, was man vorne zusammenrepariert hatte, schimmelte am Heck wieder durch. Nach dem dritten Kollaps der Elektrik binnen eines halben Jahres warf ich die Schlüssel in die Schublade, schraubte die Nummernschilder ab und machte mich auf die Suche nach einem würdigen Nachfolger.
Das Abitur hatte ich inzwischen überstanden und einen Job als Schauraumgestalter gefunden. So schön das war – ich durfte ab jetzt jeden Tag 50 Kilometer Land- und Bundesstraße zur Arbeit gondeln. Also suchte ich für meinen Neuen nach allem, was der 480 nicht war: Komfortabel, kraftvoll, recht zuverlässig und viertürig.
Ein Freund hatte sich kurz zuvor einen 9-3 I gekauft, den ich probefahren durfte. Ich verliebte mich augenblicklich wieder in meine alte Herzensmarke Saab – auch wenn besagter 9-3 bei ausführlicherer Probefahrt dank Untermotorisierung die Beweglichkeit eines asthmatischen Dachses aufwies. Dennoch blieb ich erst einmal auf der Spur diverser 9-3.
Fragt mich nicht, wieso ich nicht gleich auf den 9-5 kam. Ich hatte ihn – anders als die 900er, den 9000 und den 9-3 – ganz einfach nicht auf dem Schirm. Bei 9-5 dachte ich an die (meine Wahrnehmung, liebe Besitzer, bitte nicht böse werden) eigenartige Chrombrillenfront, aufgepappt an eine schwammige Kombi- bzw. Limousinenform. Den 9-5 hatte ich (sehr zu Unrecht!) immer als das hässliche, zu groß geratene Entlein im Saab-Portfolio im Kopf gespeichert. Dann geriet ich zufällig bei meiner Onlinesuche an den 9-5 der ersten Baureihe mit Chromnase. Und war sofort verliebt.
Ich beobachtete über Wochen den Markt. Vorrangig Limousine, vorrangig Aero. Nach zwei glücklosen Probefahrten machte ich mich mit einem Freund dann letzten Samstag auf nach Neckarsulm, wo eine schwarze Aerolimousine auf mich wartete. Ich machte mir keine Hoffnungen, dieses Mal den automobilen Traum meiner Träume zu finden. Doch es kam anders. Ich hatte das magische Saab-Erlebnis: Ich setzte mich in das Auto und fühlte mich augenblicklich so, als säße ich schon seit Jahren hinter diesem Steuer. Der Motor summte kaum hörbar über die Autobahn, beim Gasgeben ein rundes Gänsehautbrummen des Turbos. Ich kuschelte mich in den Ledersitz und hatte mich nach wenigen Metern Fahrt schon entschieden: Das war er.
Von außen und innen schaut der Große aus wie neu. Es gab nur einen Vorbesitzer, heute stattliche siebzig Jahre alt, der sein Leben lang nur Saab gefahren war aber sein Hobby wegen Krankheit nun aufgeben musste. Der Aero besuchte regelmäßig und ausschließlich die Saabwerkstatt zur Inspektion (dem hervorragenden optischen Zustand nach wahrscheinlich auch zur Autowäsche ), außerdem plusminus 10k Kilometer zum Ölwechsel. Originale Saab-Alus für Sommer und Winter, und einen Satz fabrikneuer Michelin-Sommerreifen brachte der Große ebenso mit wie eine als dekadent zu bezeichnende Vollausstattung. Mängelliste? Am linken Außenspiegelplastik fehlt eine Ecke und der rechte Nebelscheinwerfer hat einen Riss. That's it.
Gerade steht er Seite an Seite mit dem 900 I unserer Mitbewohnerin und dem 9-3 II der Nachbarn und wartet ungeduldig auf seine Winterschuhe. Jedes Mal, wenn ich in seine Richtung schaue, habe ich ein breites Grinsen im Gesicht.
An dieser Stelle kann ich mich auch gleich noch für die diversen Hilfen und Kaufberatungen hier im Forum bedanken, die mich zwei Mal vor einem wahrscheinlichen Fehlkauf bewahrt haben. Schön, hier zu sein!
Schöne Grüße,
Sören
PS: Sobald die Winterreifen drauf sind und sich das Schneegestöber einstellt gibt’s mehr Fotos!