Sorry, Josef, sehe ich anders - ich habe ja nun zweimal die Alternativ-Variante durch... nix rostfreie Basis, aber überschaubar. Der Fairnis halber mal grob überschlagen, also die eigenen Arbeitsstunden nicht mit einkalkuliert.
Basispreis (Schrott-Import) bestenfalls 1.000
Überführung von - nach 300
Etwa 30 Stunden Abrüstzeit + 10 Stunden Sichtung
Karosseriebauer/Lackierer bestenfalls 2.000
Versiegelung und Unterboden 300
Neues Verdeck rund 2.000
Armaturenbrett 800
Polsterarbeiten mindestens 1.000
Umbau EU-Norm 300
Zwischenstand: jetzt liegen wir bei einer Grundinvestition von knapp 8.000 Euro. Noch nicht dazu gerechnet: Motor / Getriebe / Antrieb / Achsen / Bremsen / Reifen / Felgen / Abgasstrang / ggf. Turbolader / und jetzt ist er (bis auf die Neulackierung) noch nicht wirklich aufgehübscht. Rechne nun nochmal etwa 1.000 bis 2.000 Euro an Ersatzkosten für verfaulte und verschlissene Kleinteile. Plus die etwa 100 Stunden, alles wieder zusammen zu bauen.
Nee nee, da liegst du mit ner gepflegten deutschen Spießerkarre, die Rostansätze hat mit einem Einkaufspreis von 5-8.000 meiner Meinung nach deutlich günstiger.
Lies das Kleingedruckte in meinem Beitrag oben und streich erstmal die letzten vier Posten, denn wer sich eine rostfreie Karosse aus den Staaten holt, sollte mindestens Verdeck und Innenraumteile da liegen haben - einschließlich der Technik, die in die aufbereitete Karosse verpflanzt wird. Selbst wenn nicht - Gute Technik mit brau chbarem Interieur aber wirtschaftlich gesehen total durchgefaulter Karosse ist für zwei bis drei Tausender immernoch fast überall zu bekommen. Fast alle Fahrzeuge haben ein Blechproblem - die Technikschäden lassen sich dagegen fast immer für erträgliches Geld lösen.
Die "Spießerkarren" mit minimalem Rostansatz dagegen erweisen sich dagegen im Nachhinein nicht selten als Überaschungs-Eier - Häufig sind sie bei genauerer Betrachtung schlechter, als es auf den ersten Blick scheint, wirklich gute gibt es nur noch selten, diese sind meistens in fester Hand - Und selbst wenn man doch Glück hat und einen einigermaßen brauchbaren Wagen ergattert, kommen auch hier Kosten für Versiegelung bis im schlimmsten Falle zu Teilersatz des Bleches hinzu.
Merke - Für die Verwindungs-Steifigkeit eines Cabrios ist es entscheidend, daß in Falzen und Blechdopplern noch keinerlei Rostansatz vorhanden ist. Wenn einmal die Feindichtungen spröde geworden sind und Wasser eingedrungen ist, hat man verloren. Da hilft auch kein nachträgliches Versiegeln mehr. Da aber diese Dichtungen bei *allen* Fahrzeugen, unabhängig ihrer Herkunft spröde werden, hat man mit einer Karosse, die in einem "Wüsten-Staat" selten Kondensfeuchtigkeit ausgesetzt war, die deutlich besseren Karten, durch nachträgliches Versiegeln einen in Sachen Korrosion stabilen Zustand zu erreichen. Dies geht allerdings beim folgenden Einsatz in unseren klimatischen Gefilden nur dann *wirklich* gut, wenn der Kübel komplett leergeräumt wurde und die Komplett-Kur bekommt.
Von Deiner Rechnung bleibt nach meiner Abschätzung nur der erhebliche Zeitaufwand für das Umbauen und eine Komplettlackierung. Falls schon ein Fahrzeug mit üblem Blech aber brauchbarer Technik vorhanden ist, tauscht man somit nur die Karosse und ergänzt beim Neuaufbau mit ein paar zusätzlichen Teilen, die ansonsten auch früher oder später fällig geworden wären. Die Vergleichs-Rechnung lautet somit - Anschaffung einer Arizona- oder New-Mexico-Karosse gegen Kosten für komplett Durchschweißen. Zerlegt werden müsste auch ein zu schweißender Wagen.
Übrigens - Fast alle die in den letzten Jahren hier bei uns neu auf den Markt gekommenen, im wesentlichen rostfreien W112 oder Porsche 356 oder Käfer-Cabrios sind US-Reimporte, denn bei uns *gibt-es-einfach* keine aufbauwürdige Substanz mehr. Sehr bald wird sich dieser Zustand auch beim 901-Cabrio einstellen. Nicht umsonst wildern schon Viele in Süditalien oder Spanien, um brauchbares Blech für einen Neuaufbau zu ergattern.