Klima ohne Funktion...

arh

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18. Aug. 2006
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SAAB
900 I
Baujahr
1992
Turbo
FPT
Hallo, guten Morgen

Da es letztes WE ziemlich warm war, sollte eigentlich die Klimaanlage in unserem schwarzen 900er anspringen, tat sie aber nicht. Beim betätigen des Schalters tut sich: ... nichts!
Der Kompressor war schon immer akkustisch präsent wenn er zugeschaltet wurde, ein helles sirren wenn die Kupplung griff.
Aber jetzt ist totale "Stille".
Sicherungen sind alle i.O.

Die Anlage ist noch mit dem alten (R 12)? Kältemittel befüllt, die Schläuche sind aber von 2000, d.h. da wurde wohl schon mal was gemacht...

Hat jemand einen Tip, wo ich mit der Suche beginnen soll?

Bin ziemlich ratlos, weil sich halt gar nichts mehr rührt.

Vielen Dank und einen "kühlen" Tag.

arh

Ach ja: 900 LPT, 215Tkm, Bj. 92
 
Zu wenig Kältemittel? Dann springt der Kompressor nicht mehr an. Da er vom Kältemittel geschmiert wird, dient das seinem Schutz.
Gruß, DanSaab
 
...erster verdächtiger, wie schon angesprochen, der druckschalter, der die anlage nicht in betrieb nimmt, weil zu wenig kühlmittel im system ist. lässt sich einfach prüfen:

den druckschalter, der am trockner sitzt, überbrücken - dies bitte nur kurz, denn wie auch schon geschrieben, hat das kühlmittel eine schmierende wirkung, die bei zu wenig kühlmittel nat. nicht mehr ausreichend gegeben ist... trockner sitzt im rechten kotflügel. erster blick ins schauglas oben drauf. was siehst du...???
dann mal den druckschalter brücken und anlage einschalten. läuft der linke lüfter an...??? dann hast du deinen fehler schon gefunden...
 
Vorne am Trockner (Hinter dem Blinker rechts) sitzt ein Druckschalter.

Lass den Motor mal laufen, schalte die Klima auf "an", zieh den Stecker am Trockner und überbrücke ihn (Nur für einige Sekunden).

Springt der Kompressor und auch der Lüfter an, ist das schon mal soweit in Ordnung.

Dann fährst Du mit der Info zu einem Kältelogistiker oder zu einem Klimaanlagen Service, die die Anlage evakuieren und mit Kontrastmittel befüllen sollen. Damit lassen sich Undichtigkeiten aufdecken. Sie sollen auch schauen, ob noch Restdruck in der Anlage ist.

Da es durchaus normal ist, dass sich die Anlage nach 9 (!!!) Jahren entleert, ohne wirklich undicht zu sein, lässt Du sie wieder befüllen. Den Trockner wechselst Du, damit die Anlage noch lange hält (Skanimport ist günstig). Die meisten Händler bieten für das R12 ein Ersatzmittel (R409A, R413A). Falls nicht, fährst Du zum Nächsten.

Sind Teile undicht, müssen die natürlich getauscht werden (Kondensator, Schläuche o.ä.).
 
Richtig wäre: Anlage mit Stickstoff auf Dichtheit prüfen lassen (Stickstoff ist deutlich billiger als Kältemittel, wohl deswegen machen es viele Betriebe nicht). Wenn dicht, Anlage geschlossen lassen und mit R413 füllen. Achtung; Risiko Überfüllung! Dann spricht das Überdruckventil am Kompressor an und das das gibt's nur zusammen mit dem Kompressor.

Wenn die Anlage nicht dicht ist, Leck suchen und beheben. Wenn Anlage sowieso offen Trocknerpatrone tauschen. Überlegen, ob nicht Wechsel auf R134 sinnvoll ist. Dazu müßte man allerdings den Kompressor ausbauen und das enthaltene Kompressoröl sorgsam auslaufen lassen. Auch hier, Risiko Überfüllung.
Gruß
 
Ich habe ein Angebot auf Umrüstung auf 134 für 270 Mücken tutto completto. Ist das realistisch? Und Helmut: Was hat es denn mit dem Öl auf sich? Warum muss das denn raus? Verträgt es sich nicht mit 134?
 
Kontrastmittel ist ja noch im R12 Ersatzmittel drin. Werde zunächst auf Leckagen prüfen lassen. Wenn welche da sind, kommt neues Geschläuch, sonst nicht. Oder wolltest Du mich auf etwas anderes "aufmerksam machen".
 
Der Betriebsdruck von R 134 und R413 (besteht hauptsächlich aus R134) ist höher als bei R12. Allein schon dadurch sind bei alten Anlagen die Verluste höher. Ansonsten scheint der aktuelle Stand der Technik so zu sein: Der Austausch von Schläuchen und O-Ringen ist entgegen früheren Annahmen nicht notwendig, auch die meisten Kompressoren haben keine Probleme. Das R134-Öl verträgt sich nicht mit dem R12-Öl, deswegen muß dieses möglichst restlos raus. Dazu ist es notwendig, die Trocknerpatrone zu tauschen und den Kompressor auszubauen. Im eingebauten Zustand läßt sich das alte Öl nicht aus dem Kompressor entfernen, weil die Öffnungen höher liegen als der Ölpegel. Vorzugsweise sollte Esther-Öl verwendet werden, weil dieses sich noch am besten mit den immer verbleibenden geringen Mengen von altem Öl verträgt.
Soweit mein Kenntnisstand - und ohne Gewähr.
Gruß
 
Vielleicht noch als Ergänzung zu meinen Tipps.

Der Trockner sollte aus dem Grunde nach dieser Zeit gewechselt werden, weil er nach einigen Jahren kein weiteres Wasser mehr aufnehmen kann. Es verbleibt dann weiter im Systemkreislauf und kann zu Schäden führen.

@jungerrömer
270 € mit kompletten Dichtungssatz und Neubefüllung mit R134A sind okay. Ist der Trockner mit dabei? Mach es aber nur, wenn die Anlage undicht geworden ist. Größtes Problem ist wie schon gesagt (Beim Wechseln der Dichtung) der Verschluß zum Kondensator, weil durch gewaltsames bzw. unsachgemäßes Öffnen manchmal Schäden und damit spätere Undichtigkeiten verursacht werden. Da sich die Werkstatt dann häufig für unschuldig hält, kommt der Kondensator preislich als kleines Schmankerl hinzu. Deshalb solltest Du mit dem Werkstattmeister das Teil vorher begutachten und ihn fragen, ob er es sich ohne Schäden zu verursachen zutraut.

R409A/R413A kosten zwischen 80 und 120 €, ohne Trockner (+50 €).
 
...bei? Mach es aber nur, wenn die Anlage undicht geworden ist. Größtes Problem ist wie schon gesagt (Beim Wechseln der Dichtung) der Verschluß zum Kondensator, weil durch gewaltsames bzw. unsachgemäßes Öffnen manchmal Schäden und damit spätere Undichtigkeiten verursacht werden. Da sich die Werkstatt dann häufig für unschuldig hält, kommt der Kondensator preislich als kleines Schmankerl hinzu. Deshalb solltest Du mit dem Werkstattmeister das Teil vorher begutachten und ihn fragen, ob er es sich ohne Schäden zu verursachen zutraut.

R409A/R413A kosten zwischen 80 und 120 €, ohne Trockner (+50 €).


Du meinst jemanden der Dir nach 18-20 Jahren noch eine Garantie gibt...?:biggrin:
 
Die Anschlüsse sind grundsätzlich problematisch, weil eine verzinkte Muffe auf Alu trifft. Das korrodiert zwangsläufig. Normalerweise gibt dann das Alugewinde nach. Aber zumindest zum Nachschneiden der Muffe an den Schläuchen gibt es ein Spezialwerkzeug - hat bloß kaum eine Werkstatt. Man kann allerdings versuchen, die Reste von Alu aus den Gewindegängen der Muffe zu kriegen. Allerdings dürfen auf gar keinen Fall Alusplitter im Kreislauf bleiben!
Gruß
 
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