Kompressionswerte

cfu

Registriert
16. Sep. 2003
Beiträge
295
Danke
4
Moin moin,

hab heute bei meinem schwarzen 16S von 84 mal Kompression gemessen:
8.3 7.1 7.4 8.5 (Zylinder 1-4)
scheint mir ziemlich niedrig, der Eimer braucht auch immer relativ lange, bis er anspringt. Was meint ihr dazu?

Messprozedur: Motor warmlaufen lassen, alle Zündkabel ab, Kompressionsprüfer rein und 3x orgeln mit durchgetretenem Gaspedal

Gruß cfu
 
...ja, der ist fällig. Mit Glück nur Ringe, sonst das große Programm. Hatte ich auch gerade. Und wieder typisch, hehe, immer die mittleren beiden... Aber bei dir sind auch 1 und 4 schon deutlich unterhalb der Verschleißgrenze (10 1/2-11 solltens schon sein).
Steht übrigens nicht primär im Zusammenhang mit dem Startvorgang - eher im Gegenteil: gegen geringere Kompression dreht sichs leichter!
 
Hm, wie wär's mit unsauber schließenden Ventilen oder sowas (hab eigentlich keinen Bock, den Motor schon wieder auszubauen)??
Eigentlich läuft er noch ganz gut, Beschleunigung scheint ganz okay, bis 160 zieht er auch ganz annehmbar (war damit noch nich auf der Bahn, ob er vmax noch schafft, weiß ich also nich).
Das schwache Starten klingt auch mehr nach nem müden Anlasser, der orgelt trotz guter Batterie nur sehr unwillig.
Kann man sich ohne Motorausbau versichern, dass es wirklich die Kolbenringe sind?
 
Wenn Du ein bißchen Motoröl in den zu messenden Zylinder einfüllst (5 ml reicht) und die Kompression dann besser ist, sind es die Kolbenringe. Zum Trost: die Werte sind recht gleichmäßig und dein Meßinstrument wahrscheinlich kein geeichtes. Möglicherweise gibts ja kein Problem.
 
So, hab heute nochmal gemessen, ohne zusätzl. Öl im Zylinder und mit, dabei hab ich die Kiste im Gegensatz zu gestern richtig warmgefahren:

ohne Öl 10.0 8.8 8.8 10.2
mit Öl 10.4 9.2 9.5 10.6

was meint ihr dazu?

Noch ein paar Sachen die mir aufgefallen sind:
die Kompressionswerte scheinen ziemlich davon abzuhängen, wie ich beim Orgeln Gas gebe (also einfach durchtreten, dabei pumpen oder zwischendurch mal ganz lassen), gibt's da vielleicht auch ein Problem mit der Zylinderfüllung?
Das Kompressionsmessgerät hat keinen 6kant-Ansatz für eine Nuß oder sowas, d.h. das Ding wird nur handfest in das Kerzengewinde geschraubt - hält das wirklich 10bar aus??
Das Motoröl hat noch nicht viel Strecke gesehen, ist aber glaube schon relativ lang drin (stand zwischendurch 1.5jahre), ist dadurch evtl. auch die Kompression schlecht?


Gruß cfu
 
...also ich denke, du wirst um eine Überholung nicht herum kommen - klingt alles sehr typisch. Bei meinem gab es folgendes Phänomen: erst ab 4k hat er richtig viel Öl verbraucht. Darunter war kaum etwas festzustellen. Mach mal neues Öl rein und fahr 1kkm mit hoher Drehzahl, dann nachmessen. Ich schätze er hat dann 1/2 - 1 Liter weniger.
Viel Glück
 
An dem Kompressionstester sollte ein Gummidichtring sein. Im Gegensatz zu den Metalldichtringen müßte der Handfest schließen...
 
Moin

Hab mal bei meinem 8V Turbo gemessen, hat da zufällig noch jemand die Originalwerte? Ansich sieht's gut aus, 10.2, 10, 10.1, 10.3, aber vielleicht müssen das beim 8V ja auch 14 oder so sein ;). Auto ist nur im Standgas warmgelaufen.
 
Meine Oma hat mir mal erzählt, dass:

ein Saab 901 Turbo auf allen 4 Zylindern ca. 9,5 Sollwert "häbe",
ein Sauger dagegen zwischen 12 und 13, also absichtlich mehr !
(Warum wohl ?) *g*

Oberstes Gebot: Haupsache annähernd gleichmässig...

Diverse äusserst belustigte Grüsse vom

Gerd B.
 
hi,

zum thema gaspedal: das muss voll durchgetreten sein, sonst kommt da nur murks bei raus. evtl. luftschlauch vor der drosselklappe entfernen und drosselklappe blockieren, dann kommt auch genug luft rein. wenn du die dk geschlossen läßt, saugt er die luft durch einen 0,5 mm großen spalt, daher die geringeren werte. motor so lange orgeln lassen, bis sich der druck nicht mehr ändert. benzinpumpe vorher lahm legen, damit er während des startens nicht ständig benzin einspritzt.
zündkerzen alle raus, dann dreht der motor auch leichter hoch.
 
Hab ich gemacht (Vollgas und Bezinpumpe aus). Sieht man auch schön am Manometer, ohne Gas sinkt der Zeiger leicht.
 
...na prima. Dann freut sich deine Maschine auf ein langes Leben.
 
Ich hoffe es... wenn das Getriebe oder sonstwas großes hin ist, kommt er leider weg. Gelaufen ist er schon 310tkm, und man merkt's.
 
Anders'rum...

... der Eimer braucht auch immer relativ lange, bis er anspringt.

Bin gerade auf diesen Thread gestoßen, mit allerdings konträrer Fragestellung. Folgende Frage zum obigen Zitat:

Anders'rum - extrem spontanes Anspringen - lässt auf gute Kompression schließen?

Danke!

Torben
 
extrem spontanes Anspringen - lässt auf gute Kompression schließen?

Eher gegenteilig. Also bei den 7,5 - 9 mit ausgerödelten Kolbenringen sprang er sofort an (eine Umdrehung) - nach der Revision waren es mindestens drei Umdrehungen (hat sich seit nunmehr 20kkm nicht verändert) Dann ca. 5 Min. bis Öldruck voll da (Hydros, Kupplung) und ca. 10 Min. bis Wasser- und Öl-Temperatur regulären :biggrin: Druckaufbau erlaubt ...
 
bei den 7,5 - 9 mit ausgerödelten Kolbenringen sprang er sofort an (eine Umdrehung)

Kann man das irgendwie erklären? Auf den ersten Blick leuchtet mir nicht ein warum eine geringere Kompression die Zündfähigkeit verbessert? Damit müssten ja alle Turbos schneller anspringen als die Sauger??? *verwirrt* Mein GLi war auch so ein Anspringer auf den ersten Moment.....
 
Damit müssten ja alle Turbos schneller anspringen als die Sauger??? *verwirrt*.....

Sehr gut überlegt, matti. Daran sieht man:
Kompression und Verdichtung sind zwei ganz verschiedene Sachen, wie man ja an den Einheiten schon sieht, und haben nichts miteinander zu tun.

Mit dem Anspringen hat das alles nichts zu tun, Zusammenhänge sind da eher Zufall. Wenn ein Motor keine Kompression nmehr hat, springt er halt nicht mehr an.
 
Und was lernen wir daraus ? ...

... für gutes Anspringen sollten die Kolbenringe ausgerödelt sein !

Guten Morgen allerseits

Gerd B. :biggrin:

PS: Zu "ausgerödelt" sagt ein Schwabe: Man kann än alte Hut durchschmeisse..
 
@ matti:
Meine vermutung:

Mit geringerer Kompression schafft es der Anlasser es besser, den Motor durchzudrehen - und vor allem schneller.
So kann mit geringerer Kompression bei der ersten Umdrehung dennoch mehr und stärker verdichtetes Gemisch im Zylinder sein.
 
Kompression und Verdichtung sind zwei ganz verschiedene Sachen

Hallo Marbo! Ja freilich, ich dachte auch an die geringeren Kompressionswerte der Turbomotoren im Vergleich zum Saugmotor.
Beim GLi war ich mir übrigens sehr sicher, das nachtriefende Einspritzventile der Grund für den Schnellstart waren.
 
Zurück
Oben