Karosserie Konservierung nach SAAB-Vorgaben beim 9-3 (I) ?

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SAAB
900 I
Turbo
FPT
Konservierung nach SAAB-Vorgaben beim 9-3 (I) :
Was hat man sich darunter vorzustellen?
Welche Arbeiten wurden dabei ausgeführt?

Aktueller Anlass meiner Frage ist der 9-3 Viggen eines Freundes, der seit Auslieferung in 2000 bis vor kurzem in erster Hand war , ein durchgestempeltes Scheckheft der ausliefernden Werkstatt (bei HH) inklusiver aller Korrosionsschutzbehandlungen (6 !) hat.

Ich konnte nach erster Durchsicht kein Wachs, Fett oder Ähnliches in den Hohlräumen oder am Unterboden und der Hinterachse feststellen.
Letztere weist den üblichen Rost aller Anbauteile, Schrauben usw. auf und am Boden unterhalb der Vordersitze finden sich deutliche Unterrostungen des werksseitigen "Schutzes".
 
Nach meiner Erfahrung fanden keine Nachbehandlungen statt, wenn in der Werkstatt da nicht speziell drauf geachtet wurde.
Die Stempel sagen m.E. eher aus, dass die Kontrolle stattgefunden hat - nicht, dass der Korrosionsschutz ab Werk verbessert oder erweitert wurde.

Ich hab' über die Jahre diverse 900-II, 9000, 9-3 und 9-5 gesehen, besichtigt etc. und bei denen nach Möglichkeit auch die Servicehefte durchgesehen. Die Anzahl der Stempel bei den Korrossionsschutzkontrollen hat insgesamt gesehen nichts über den Zustand der Karosserie aussagen können.
 
Gute Frage!

Bis jetzt ist mir leider auch nichts weiter bekannt, was da laut Service gemacht werden sollte. Daß der Unterboden mit der Zeit anfängt zu gammeln ist leider ein allgemeines 9-3(I) Problem. Üblicherweise sind die Falze an Blechüberlappungen, die Bereiche rund um Karosserie-Stopfen herum und insb. der Bereich um die Wagenheberaufnahmen betroffen.

Als wir neulich mit dem Endoskop in die offenen Träger-Hohlräume vorne und hinten sowie in die Schweller geschaut haben, konnte man sehen, daß Saab ab Werk zwar schon die Hohlräume innen behandelt hat (vermutlich Wachs). Da sind aber nicht alle Ecken und Flächen nahtlos bedeckt. Es gibt hier und da Stellen, die man nicht erwischt hat. Vermutlich hatten die Leute im Werk da eine knappe Zeitvorgabe und haben mit der Lanze nur einmal kurz von vorne nach hinten durch gezogen und das wars. Zumal der Schweller anscheinend eine Art mittige Trennwand hat, so daß man quasi von einem inneren und einem äußeren Schweller sprechen kann. Den äußeren erreicht man nicht so einfach.

Wird bei mir demnächst alles angegangen. Wer seinen 9-3 (und 900/II) länger erhalten möchte ist gut beraten, dort gewissenhaft tätig zu werden. Ich denke, ohne Endoskop und professionelles Werkzeug wird das nichts gescheites.
 
Naja, ich habe beim 1992er 900 CV diese Kontrollen ca. 6 Jahre lang nach Neukauf regelmässig bei der Vertragswerkstatt in HD durchführen lassen und dabei wurden die Hohlräume , Wellentunnel etc. tatsächlich nachbehandelt (damals mit Waxoil).

Der o.g. Viggen wird nach der Reparatur natürlich auch reichlich Fett bekommen, aber ärgerlich sind die Schäden schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich habe beim 1992er 900 CV diese Kontrollen ca. 6 Jahre lang nach Neukauf regelmässig durchführen lassen und dabei wurden die Hohlräume , Wellentunnel etc. tatsächlich nachbehandelt (damals mit Waxoil).
Damals wusste man wohl noch das Autos rosten können:biggrin:. Aber ähnlich war es bei meinem zweiten 901. Der wurde als Neuwagen an die Scania Deutschland in Koblenz ausgeliefert und gleich mit Waxoyl behandelt, anschließend wurde der Schutz noch zwei Mal aufgefrischt bevor der Wagen wieder verkauft wurde. Alle drei Behandlungen wurden in einem zusätzlichen Wartungsheft von Waxoyl eingetragen und abgestempelt.

Bei meinem 9-3III ist auch 1x der Bereich Korrosionschutzkontrolle ausgefüllt, vermutlich wurde auch nur inspiziert...
 
Der Stempel sagt wie Strudel schon schrieb, garnichts aus. Da wird höchstens mal geschaut ob sich nicht irgendwo ein Rostloch in der Größe einer Faust befindet :biggrin:
Die Rostvorsorge beim Saab 9-3 war ab 2000 fürn A... da ist kaum (bzw. stellenweise garnichts) drin. Bei meinem 9000er hingegen ist überall 1-2cm dick das Fett drin.

Die großen Plastikverkleidungen erledigen durchs Reiben bei Verwindungen ihr übriges.
 
Fett wird aber nicht ab Werk im 9000 verwendet worden sein. Da tippe ich eher darauf, daß da jemand eine Nachbehandlung durchgeführt hat.
 
Da ich mich auch grad mit einem 9-3 vergnüge:

Rost an den Seitenfalzen unten und Radhausabschlüssen sind beim 9-3 schon Opel oder Japanertypisch. Die Zwischenräume der Auspuff- Hitzeabschirmbleche / Carossierieübergänge, diverse Haken und Bosaltöpfe erinnern etwas an zu heiss gebackenen Blätterteig.
Im Radhaus hinten rechts kann sich wegen der zwei Tankleitungen / Entlüftung reichlich Salz und Dreck ansammeln, welcher dann feststeckt und Rost sich Richtung Heckbereich durchkämpft.
Die Innenseite der Stossdämpferaufnahmen hinten war auch schon betroffen.
Problematisch finde ich auch den hinteren Stosstangenbereich, auch seitlich, wo es im Winter Salz raufwindet. Rostet dann oben gegen innen zum Gepäckraum.
Vorne gibts Spezialitäten wie die Befestigung und Tunnel des Lenkgetriebes oder der Abfluss / Hohlraum der Scheibenwischermechanik wo man besser acht geben muss.
Kotflügel-Innenseiten / Träger und Fahrwerksteile vorne sind eher Standard wie beim 9-5.

Betreffend Vorsorge habe ich auf Bitumen / Tektil Behandlung umgestellt.
 
Fett wird aber nicht ab Werk im 9000 verwendet worden sein. Da tippe ich eher darauf, daß da jemand eine Nachbehandlung durchgeführt hat.
Hab eigentlich alle Rechnungen zum Fahrzeug, eine Hohlraumkonservierung taucht dort aber nicht auf.
 
Aktueller Anlass meiner Frage ist der 9-3 Viggen eines Freundes, der seit Auslieferung in 2000 bis vor kurzem in erster Hand war , ein durchgestempeltes Scheckheft der ausliefernden Werkstatt (bei HH) inklusiver aller Korrosionsschutzbehandlungen (6 !) hat.
Wie das Scheckheft eines 9-3 I aussieht, weiß ich leider nicht. Beim 9-3 II(I) ist bei den Korrosionsschutzfeldern ein Platz für Freitexteinträge. Wenn da nichts eingetragen wurde, würde ich ebenfalls davon ausgehen, daß nur eine Sichtkontrolle stattgefunden hat.
 
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