Korrosionsschutz Federbein 9-3

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Joschy

Hallo Saab Gemeinde, ich stelle meinen Beitrag hier ein, da Korrosionsschutz nicht nur für die 9-3 Fahrer interessant ist, wobei diese mit stark rostenden Federbeinen besonders von der GM-Sparpolitik bestraft wurden. An meinem 9-3 Cabrio, welches nur im Sommer bewegt wird, sahen die Federbeine vor der Einwinterung noch so aus: 205224542-w988[1].jpg Noch nicht dramatisch, aber doch unschön, was also tun, um diesen Zustand zu ändern? Federbein demontieren und mechanisch entrosten, grundieren, lackieren und anschließend konservieren? Klar, zeitmäßig in der Winterpause machbar aber dennoch zuviel Aufwand in meiner kalten zugigen Scheune. Also habe ich bei Google das Wort " Korrosionsschutz" eingegeben und stieß auf kathodischen Korrosionschutz. Zunächst eher skeptisch ob der Machbarkeit dieser Methode, traf ich im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt in Bleedesheim zufällig meinen ehemaligen Physiklehrer, von dem ich wußte, daß er damals einen Borgward Maximilian (der große Bruder der Isabella, sehr selten und daher unbekannt) restaurierte und fragte ihn, was er von der Methode halte. Dies sei ein ganz alter Hut, der allerdings von der Automobilindustrie als Humbug abgetan werde, aus Angst keine Neuwagen verkaufen zu können. Ich solle nur darauf achten, daß ich als Opferanode ein extrem unedles Metall verwende, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen. Meinen ersten Versuch hatte ich dann auch gleich an diesem Sonnabend aufgebaut, als unedles Metall durfte mein Bauauto, ein Opel Omega V6, Bj2000 fungieren:IMAG0176.jpg Nach einer Woche war allerdings noch keine Wirkung zu sehen, so daß ich meinen Physiklehrer Hr. Aufschneider nochmals kontaktierte. Seine erste Frage war, wie ich Anode und Kathode verbunden hätte. Auf meine Antwort : "Stromkabel 3X1,5mm²" durfte ich mir sämtliche Anekdoten meiner geistigen Fehltritte im Unterricht anhören (was ich hier nicht vertiefen möchte) allerdings bekam ich auch den Tipp Erdungskabel 10mm² zu benutzen, da mit den vormals genutzen 3 Litzen ein elektrischer Kurzschluß entstünde, natürlich solle ich auch beide Fahrzeugbatterien abklemmen, sodaß die Spannungsreihe nicht durch Fehlströme beeinflußt wird. Nachdem ich den Versuchsaufbau geändert hatte, waren schon am nächsten Tag kleinste Lackblasen am Omega zu sehen, das Endergebnis sieht so aus: Ein nahezu rostfreies Federbein IMAG0182.jpg die "Opferanode sieht so aus:IMAG0169.jpg Da sich die Opferanode mit der Zeit aufbraucht, suche ich für den nächsten Winter unedles Metall wie z.B. Daccia Logan, Hyundai I30 oder ähnliches. Preisgünstige Angebote bitte per PN. Vielen Dank im Voraus und ein schönes Rest-Osterfest.
 
Ahhhhh ja. Aber hätte dein Physiklehrer dich nicht auch darauf aufmerksam machen müssen, dass eine Erdung notwendig gewesen wäre? Ich kann das auf den Photos nicht erkennen, oder hast du die Räder demontiert, um eine direkte Erdung zu erreichen?
Schönen ersten Tag des zweiten Quartals diesen Jahres.... ;-)
 
Ich hatte den Omega mit dem rechten Vorderrad in einer mit Salzwasser gefüllten verzinkten Wanne stehen, als Elektrolyt quasi.:top:
 
Auf sehr ähnliche Art hatte ich, mit unserer alten Schubkarre als Gegenpol, vor exakt 5 Jahren mal die AWTs eines 900ers quasi reanimiert.

Hielt in der Form aber leider auch nur wenige Stunden. Interessanter wäre wohl eine weniger eintagsfliegenähnliche Lösung. :rolleyes:
 
Auf sehr ähnliche Art hatte ich, mit unserer alten Schubkarre als Gegenpol, vor exakt 5 Jahren mal die AWTs eines 900ers quasi reanimiert.

Hielt in der Form aber leider auch nur wenige Stunden. Interessanter wäre wohl eine weniger eintagsfliegenähnliche Lösung. :rolleyes:
Versuch es mal mit einer teilverzinkten Karosserie aus dem VAG-Konzern. Die Vollverzinkten liegen immer so schwer im Magen:biggrin:
 
Hallo Saab Gemeinde, ich stelle meinen Beitrag hier ein, da Korrosionsschutz nicht nur für die 9-3 Fahrer interessant ist, wobei diese mit stark rostenden Federbeinen besonders von der GM-Sparpolitik bestraft wurden. An meinem 9-3 Cabrio, welches nur im Sommer bewegt wird, sahen die Federbeine vor der Einwinterung noch so aus: Anhang anzeigen 114117 Noch nicht dramatisch, aber doch unschön, was also tun, um diesen Zustand zu ändern? Federbein demontieren und mechanisch entrosten, grundieren, lackieren und anschließend konservieren? Klar, zeitmäßig in der Winterpause machbar aber dennoch zuviel Aufwand in meiner kalten zugigen Scheune. Also habe ich bei Google das Wort " Korrosionsschutz" eingegeben und stieß auf kathodischen Korrosionschutz. Zunächst eher skeptisch ob der Machbarkeit dieser Methode, traf ich im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt in Bleedesheim zufällig meinen ehemaligen Physiklehrer, von dem ich wußte, daß er damals einen Borgward Maximilian (der große Bruder der Isabella, sehr selten und daher unbekannt) restaurierte und fragte ihn, was er von der Methode halte. Dies sei ein ganz alter Hut, der allerdings von der Automobilindustrie als Humbug abgetan werde, aus Angst keine Neuwagen verkaufen zu können. Ich solle nur darauf achten, daß ich als Opferanode ein extrem unedles Metall verwende, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen. Meinen ersten Versuch hatte ich dann auch gleich an diesem Sonnabend aufgebaut, als unedles Metall durfte mein Bauauto, ein Opel Omega V6, Bj2000 fungieren:Anhang anzeigen 114118 Nach einer Woche war allerdings noch keine Wirkung zu sehen, so daß ich meinen Physiklehrer Hr. Aufschneider nochmals kontaktierte. Seine erste Frage war, wie ich Anode und Kathode verbunden hätte. Auf meine Antwort : "Stromkabel 3X1,5mm²" durfte ich mir sämtliche Anekdoten meiner geistigen Fehltritte im Unterricht anhören (was ich hier nicht vertiefen möchte) allerdings bekam ich auch den Tipp Erdungskabel 10mm² zu benutzen, da mit den vormals genutzen 3 Litzen ein elektrischer Kurzschluß entstünde, natürlich solle ich auch beide Fahrzeugbatterien abklemmen, sodaß die Spannungsreihe nicht durch Fehlströme beeinflußt wird. Nachdem ich den Versuchsaufbau geändert hatte, waren schon am nächsten Tag kleinste Lackblasen am Omega zu sehen, das Endergebnis sieht so aus: Ein nahezu rostfreies Federbein Anhang anzeigen 114124 die "Opferanode sieht so aus:Anhang anzeigen 114125 Da sich die Opferanode mit der Zeit aufbraucht, suche ich für den nächsten Winter unedles Metall wie z.B. Daccia Logan, Hyundai I30 oder ähnliches. Preisgünstige Angebote bitte per PN. Vielen Dank im Voraus und ein schönes Rest-Osterfest.

So weit schon mal ganz ganz gut.

Was Dir allerdings Dein Physiklehrer verschwiegen hat, ist der Trick mit der zweiten Phase. Denk immer an diese Tabletten für die "Dritten" - dann weisst Du, was ich meine. Bedeutet, nach der kathodischen Entrostung mittels Opferanode muß auf gleichem Wege ein dauerhafter Rostschutz auf's Federbein - und das geht folgendermaßen:

Warte, bis Dein Nachbar, mit einem modernen Fahrzeug neben Deinem Wagen parkt. Das nachbarliche Auto sollte eine vollverzinkte Karosserie haben. Dann nimmst Du Deinen Kabelaufbau und schließt ihn an den Nachbarswagen an, allerdings genau andersrum gepolt als beim Entrosten. Dabei wandern die Zink-Ionen vom Nachbarwagen auf die entrosteten, aber noch ungeschützen Partien Deines Wagens über. Wichtig ist, daß sowohl Dein als auch der Nachbarswagen seit dem Winter noch nicht gewaschen wurden, denn die Reste des Streusalzes dienen in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit als Elektrolyt.

Eine Wanne mit Salzwasser reicht in diesem Falle nicht.

Bedenke bei der Aktion aber bitte, daß moderne Fahrzeuge heutzutage aus extrem dünnem Blech gefertigt werden. Soll heißen - Übertreib's nicht, denn Zink ist mittragende Komponente moderner Leichtbau-Karosserien - und wenn Du zu viel Zink vom Spenderfahrzeug überträgst, schwächst Du nachhaltig die Struktur des Nachbarwagens.

Es funktioniert übrigens auch, wenn Du eine vorhandene Auspuffanlage aluminieren möchtest. Dann allerdings brauchst Du einen Audi A8 oder Daimler-SL modernerer Bauart als Spenderfahrzeug, denn ältere Aluminium-Karosserien sind schon mürbe, leiden unter interkristalliner Korossion und sind zum Aluminieren von Auspuffanlagen ziemlich ungeeignet.

Jetzt glaube aber bitte nicht, Du könntest auf diese Weise auch eine Ferrita-Abgasanlage nachbauen, falls ein DeLorean neben Dir parkt - denn die Physik kennt auch Grenzen: Der hierbei erforderliche Strom wäre so hoch, daß der Flux-Kompensator durchzünden würde und Deinen Wagen mit auf einen Zeitsprung mitnähme. Schließlich willst Du den Korrosionsschutz sofort - und nicht erst in 30 Jahren, wenn Du Deinen Wagen auf der Zeitschiene eingeholt hast...
 
Jetzt glaube aber bitte nicht, Du könntest auf diese Weise auch eine Ferrita-Abgasanlage nachbauen, falls ein DeLorean neben Dir parkt - denn die Physik kennt auch Grenzen: Der hierbei erforderliche Strom wäre so hoch, daß der Flux-Kompensator durchzünden würde und Deinen Wagen mit auf einen Zeitsprung mitnähme. Schließlich willst Du den Korrosionsschutz sofort - und nicht erst in 30 Jahren, wenn Du Deinen Wagen auf der Zeitschiene eingeholt hast...

...zurück in die Zukunft: so könnte er aber seinen Wagen direkt als nagelneuen 900 direkt ab Werk zulassen. Dann wäre der Rostschutz wie neu...
 
Schade das ich den thread nicht vorher gesehen habe, denn sonst hätte ich wahrscheinlich erzählt wie ich den Versuchsaufbau - eifrig und neugierig wie ich bin (und meine Federbeine sind rostig wie Sau) - nachempfunden.
Allerdings um einen schnellen Effekt erzielen zu können (ich könnte dort in der Halle nicht lange verweilen) mit (ich glaube) 20mm² Kupferkabel. Schweres Zeug..
Salzwasser hätte ich nicht da gehabt, also hätte ich sicherlich Rostumwandler genommen. Papa hat gesagt das sei wie Salzsäure oder ist das sogar. (und Rost...Umwandlung hört sich gut an für das Vorhaben!)

Schwubs die bubs beide Autos miteinander verbunden. Halbe Stunde später wäre das Federbein zwar Rostfrei, aber plötzlich wäre der gesamte Lack vom Auto wie Blätterteig runtergefallen. Der chemische Prozess wäre zu heftig und schlagartig gewesen. Wer gute Ergebnisse erzielen will, muss sich Zeit nehmen und es richtig machen! Joschy hat interessante Ideen, ist die original erfunden?:biggrin:
 
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