Kraftstoff in der Ansaugbruecke - Wie kommt der da hin?

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Kurz zur Vorgeschichte: 900 Turbo 16S, Modell 90, LH-Jetronic 2.4. Wagen hat gerade eine Motor- und Getrieberevision bekommen, wollte danach aber irgendwie nicht so recht rund laufen. Symptome waren subjektiv mangelhafte Leistungsentfaltung in allen Bereichen, aber speziell unten raus sowie ungleichmaessiges Hochdrehen - als wenn er immer wieder Aussetzer haette. Bei alledem war der Ladedruck aber voll da, bis max. 1,0 bar. Zuendung ist korrekt eingestellt.

Irgendwie fuehlte sich das alles aber auch mehr nach Kraftstoffversorgung als nach Zuendung an. Also haben wir einen dieser fabelhaften LH-Jetronic-Tester, die es wohl mal von Saab gab, angeschlossen. Der zeigte bei mehreren Testzyklen machmal keinen Fehler an, manchmal aber auch Fehler bei der Einspritzung. Die Pruefroutine besagte, dass man erst die Duesen durchmessen soll. Da gab es nichts auffaelliges, zumindest nichts Elektrisches. Als zweites waren Hauptrelais und Kraftstoffrelais dran. Beide verhielten sich so erstmal unauffaellig, werden aber prophylaktisch gegen bereits bestellte Neuteile getauscht.

Dann sprang der Wagen ploetzlich nicht mehr an. Irgendwie hatte es waehrend der Tests auch schon immer ziemlich nach Sprit gerochen. Also FuelRail geloest und die Duesen so mal spritzen lassen. Zumindest kam aus allen etwas heraus, was natuerlich noch nichts ueber die korrekte Funktion aussagt. Die Ueberraschung war aber, dass der Motor bei nicht eingesteckten Duesen anprang. Das sollte er ja eigentlich nicht, wenn kein Kraftstoff eingespritzt wird. Wir haben dann einfach mal in den Ansaugtrakt geschaut und nicht schlecht gestaunt, dass da ca. 1 cm hoch der Kraftstoff drinstand.

Wir kommt der da hin? Die Ansaugbruecke wie auch der ZK sind von einem B201, aber daran wird's ja wohl nicht liegen. Die Duesen spritzen ja direkt in die Brennraeume, und selbst wenn eine (oder mehrere) Duesen nicht zerstaeuben sondern nur troepfeln, sollte der Kraftstoff doch nicht "den Berg hoch" zurueck in die Ansaugbruecke wandern. Zumal da ja normalerweise auch Gegenwind weht. Kann es ueber einen defekten Benzindruckregler kommen? Wenn man an dem Nippel oben auf dem Benzindruckregler, von dem normalerweise ein Schlauch zur Ansaugbruecke fuehrt, Unterdruck anlegt, so wird der gehalten. Schliesst das nicht den Benzindruckregler aus?

Neue bzw. andere Duesen kommen mit Sicherheit, aber zuerst muss der Ansaugtrakt wieder trocken gelegt werden, und wir muessen wissen, wie der Sprit da hingekommen ist.

Irgendwelche Ideen oder Tipps zum weiteren Vorgehen?
 
Wie ich das erste mal mit dem lh tester gespielt habe hatte ich auch ein Sprit Problem. Ich hatte den benzindruckmesser nicht mit angeschlossen. Beim Durchtesten sprang die benzinpumpe an und hörte nicht mehr auf. Erst als ich den tester ausgemacht habe war Ruhe.ein startversuch vom Motor ist schon daran gescheitert da er nicht mehr drehte. Die brennräume waren komplett mit Benzin voll.also Kerzen raus und Motor drehen lassen. Habe blöd geguckt als der Sprit an die 4m hohe Decke gespritzt ist.
Vielleicht gabs bei dir ja auch solch ein Problem mit dem lh tester.
 
Schreibfehler, B212

Na klar, meinte B212. War nach dem Debakel gestern offenbar nicht mehr ganz bei Sinnen.

@ commander: Oh, Mist! Darauf hätte ich auch wirklich selbst kommen können! Ich denke mal, das es genauso gewesen sein wird: Fuel Test gemacht (der laut Tester sinniger Weise nur bei ausgeschalteter Zündung geht), ohne jedoch die Düsen vorher aus den Brennräumen zu nehmen oder den Test mittels Druckgeber durchzuführen. Dabei hatte ich auch ein kurzes Summen vernommen und festgestellt, dass eine Duese - im verbauten Zustand - oben raus leckte (defekt, nehme ich mal an). Dass in der kurzen Zeit aber die Brennräume offenbar so volllaufen, daß die Suppe auch noch rückwärts den Ansaugkrümmer flutet, hätte ich nie für möglich gehalten.

Vorschläge zum weiteren Vorgehen? Kerzen raus, in Deckung gehen und den Motor drehen lassen, hört sich schon mal gut an. Aber so werde ich wohl nicht den Ansaugtrakt trocknen können, oder? Oder sollte ich erstmal versuchen, durch die Kerzenaufnahmen sowie die Unterdruckanschlüsse auf der Ansaugbrücke soviel Kraftstoff wie möglich abzusaugen (Unterdruckpumpe oder ähnliches)?
 
Ich habe es auch nicht glauben wollen wieviel Sprit in der kurzen zeit aus den einspritzventilen gepumpt wird. Wie gesagt bei mir drehte der Motor noch nicht mal mehr. Zu erst dachte ich die Batterie ist zu schwach oder defekten Anlasser.Ich habe die Kerzen raus und ihne Weile drehen lassen. Leg am besten paar Lappen oben drauf. Die sauerrei spritzt Meter hoch. Ich habe die Kerzen trocken gelegt und dann ewig georgelt. Nach gut 5 Minuten ist er dann angesprungen aber ganz beschissen gelaufen. Neuen Satz Kerzen rein und dann ging es schon besser. Nach 10 Minuten laufen lassen war es dann gut. Nochmal Kerzen und Öl gewechselt und alles war wieder wie es soll.
 
Lasse den Wagen etwas in Ruhe, dann verdunstet der Sprit von ganz allein.
Bei offener Drosselklappe gehts etwas schneller.

Dann neue Kerzen und den Motoreinstellungen (Steuerzeiten,ZZP) kontrollieren.
 
Wie gesagt bei mir drehte der Motor noch nicht mal mehr.

War bei mir exakt das Gleiche. Ich hatte schon befuerchtet, dass ich in meiner Dusseligkeit das Steuergeraet zerschossen haette, denn das war so ziemlich das einzige, das ich angefasst hatte.

Ansonsten vielen Dank fuer die Tipps und die beruhigenden Worte. Fahrzeug steht im Moment in der Werkstatt. Kerzen sind zwar drin, aber die grossen Unterdruckanschluesse in der Ansaugbruecke sind draussen, so dass darueber hoffentlich genug Sprit verdunsten kann, bevor wir morgen wieder Hand anlegen.
 
So, wollte kurz Vollzug melden. Kraftstoff war leider innerhalb des einen Tages auch nicht annähernd verdunstet, weshalb ich heute mit einer Unterdruckpumpe die Reste von der tiefsten Stelle der Ansaugbrücke abgesaugt habe. 150 ml waren es wohl noch. Brennräume waren aber schon abgetrocknet, und über die Drokla in den LLK ist scheinbar auch nichts gelaufen. Dann noch schnell andere Einspritzventile verbaut, neue Kerzen wieder rein, und schon sprang der Wagen wieder an und lief auch gleich rund. Ölstand war völlig normal, so dass wir nicht nochmal gewechselt haben.

Hier gibt's ja eine gerade einen Thread, wie man die Ventile vom 8V im Ultraschallbad reinigt. Geht das mit denen vom 16V auch? Oder kann jemand eine gute Adresse nennen, bei der man die alten Ventile prüfen und überholen lassen kann?
 
Hätte ja auch sein können, dass ich zu faul bin, die Suche zu benutzen... :biggrin:
 
Hätte sein können. :tongue:

Aber der Hinweis zur Instandsetzung war ja eher etwas subtil und nicht sofort per Suche auffindbar. Da ich mich dran erinnert habe, dachte ich, ich schleim mich mal ein bißchen ein... :biggrin:
 
Hat ja auch geklappt. Und ein offizielles "Danke" gibt's auch dafür.
 
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