Also nach meiner Erfahrung gibt es kein Patentrezept für eine Nebenbehandlung zum Lösen festgerosteter Muttern von ausgeglühten Stehbolzen. Insbesondere der Einsatz von "Rostlöser" genannten Kriechölen, und das lösen der Muttern im heißen Zustand sind Vorgehensweisen, welche einen festen Glauben an sie voraussetzen.
Hauptausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg der Aktion ist der Zustand der Muttern und der Bolzen. Soll heißen: Sind z.B. die Muttern nur halb so alt wie die Bolzen, und dementsprechen nur halb so Mürbe ist die Chance, dass die Mutter den Bolzen überlebt ohne sich von ihm zu lösen vergleichsweise groß.
Unterm Strich hilft nach meiner Erfahrung nur mit gefühlvoller Gewalt dran drehen und hoffen!
...und sollte es geklappt haben, vor dem Wiedereinbau die Gewinde säubern/nachschneiden und die neuen Muttern mit Kupferfett ansetzten. Bewirkt keine Wunder, schadet aber auch nicht!
P.S.: Ach ja! Was man vorher machen sollte ist den sichtbaren Teil des Bolzengewindes reinigen und mit Kriechöl behandeln. Für den Fall, dass man die Mutter gelöst bekommen hat sollte man dadurch verhindern, dass sich die Mutter beim abdrehen auf dem restlichen Gewinde erneut festfrisst und (im Extremfall) dann der Bolzen beim erneuten Lösen abreisst. ...ist alles schon vorgekommen!