Motor Kühlkreislauf vollständig entleeren

gp

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SAAB
9-3 II
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2009
Turbo
LPT
Ich will hier keine Diskussion beginnen, ob es sinnvoll ist, dass Long-Life-Kühlmittel des B207 Motors nach ein paar Jahren auszutauschen oder nicht. ;-)
Ein Austausch macht ja eh nur Sinn, wenn man das System komplett entleeren kann.
Ich habe jetzt aber gelesen, dass von den 7.5 l Gesamtinhalt nur 2-3 Liter rauslaufen wenn man die Flüssigkeit unten am Kühler ablässt. Von einem Entleeren kann man da also nicht sprechen, das kann man sich eig sparen.
Nun habe ich in einer Anleitung zum Einbau der el. Blockheizung für den B207 gelesen, dass dort das Kühlerwasser an der Schraube unten an der Pumpe abgelassen werden kann. Das wäre dann vermutl. die gekennzeichnete Schraube in dem ersten Bild.

pumpe.jpg

Nach der Zeichnung im WIS zum Kühlkreislauf sieht es so aus, als ob die Ablassschraube an der Pumpe evtl. die tiefste Stelle des Kühlsystems darstellt, abgesehen vom Kühler selbst.

kühlsystem_B207.png

Liegt der Wärmetauscher für die Heizung ober- oder unterhalb der Pumpe?

Hat der Motorblock eigentlich weitere Ablassschrauben?
Im EPC in Gruppe 2-4800 ist unter Nr.18 eine Screw Plug abgebildet (vorne am Block zwischen Lima und Ölfiltergehäuse), in Gruppe 2-0400 sind unter Nr. 10 eine Dichtschraube beschrieben (seitl. im Steuergehäuse) und unter Nr. 6 (getriebeseitig).

Danke u. Gruß,
gp
 
Wieso spülst Du dein System nicht ordentlich mit normalem Wasserdruck und füllst dann neue Kühlerflüssigkeit auf ?
Blockseitig hat jeder Motor eine eigene motorseitige Ablassschraube als auch Kühlerseitig(4, 6 und 8 Zylinder, an denen ich bisher dran war).
Der Wärmetauscher sitzt tiefer, da dieser, wenn er höher sitzen würde eine eigene Entlüftung besitzen müsste.
 
Wieso spülst Du dein System nicht ordentlich mit normalem Wasserdruck und füllst dann neue Kühlerflüssigkeit auf ?
Wenn man keine Möglichkeit findet, den kompletten Inhalt (7.5 Liter) abzulassen, hast du nach dem Durchspülen mit normalem Wasser aus der Wasserleitung dann ca. 5 Liter Leitungswasser im System. Das Leitungswasser bei uns ist nicht geeignet für ein Kühlersystem. Das ist nicht annähernd demineralisiert/destiliert. Ablassen/durchspülen macht nur Sinn, wenn du alles ablassen kannst.

Blockseitig hat jeder Motor eine eigene motorseitige Ablassschraube als auch Kühlerseitig(4, 6 und 8 Zylinder, an denen ich bisher dran war).
Ja also genau das war doch eine meiner Fragen: WELCHER der Schraubstopfen ist der Richtige um das Wasser aus dem Block abzulassen? Oder kannn man es komplett ablassen an der Schraube unten an der Wapu?

Der Wärmetauscher sitzt tiefer, da dieser, wenn er höher sitzen würde eine eigene Entlüftung besitzen müsste.
Wieso braucht er eine eigene Entlüftung, wenn er höher als die Wasserpumpe liegt? Es muss doch nur sichergestellt sein, dass der Schlauch zu Thermostatgehäuse horizontal liegt und dass von dort die Luft zu AG-Behälter aufsteigen kann. Muss ich nochmal im EPC nachschauen...
 
Zum Thema destilliert oder nicht mal folgendes , was ich seit 20 Jahren so umsetze (via C&P, da keine Lust hier Romane zu verfassen) :

Hallo,
von der Verwendung von sog. "destilliertem" (also ionengetauschtem) Wasser rate ich ab, da es aggressiver ist als das Leitungswasser.
Die Kalkablagerungen halten sich in sehr überschaubaren Grenzen, da es sich ja um einen geschlossenen Kreislauf handelt und ständig Strömungen, hohe Temperaturen und Schwingungen die Ablagerung von Kalziumsalzen behindern bzw. vorhandene teilweise sogar wieder lösen.
Die weitgehend "ungebändigten" Moleküle in salzarmem Wasser haben eine höhere Reaktionsfreudigkeit und können an manchen Bauteilen, mit denen sie in Berührung kommen, Lochfraß anrichten. Bei Verwendung von Leitungswasser tritt dieser Effekt so gut wie gar nicht auf, da verschiedene Salze gelöst sind, dadurch ist die Affinität zu anderen Molekülen herabgesetzt.
Ansonsten empfehle ich, nicht einfach mengenabhängig aufzufüllen oder Frostschutz zuzusetzen, sondern in jedem Fall vorher die Frostschutztiefe zu bestimmen. Das geht relativ einfach mittels eines Prüfröhrchens, mit dem man etwas Kühlflüssigkeit entnimmt und an einer Skala (dichteabhängig) ablesen kann, bis zu welcher Temperatur der Frostschutz ausreicht."

Zum Thema Stopfen:

Wenn ich das nächste Mal drunter liege, sage ich Bescheid, welcher es denn ist. Aktuell kann ich die Frage nicht abschließend beantworten.

Zum Thema WT: Der Aufbau ist wie im Sanitärbereich zu betrachten, wenn Du einen Heizkörper installierst oder einen neuen Heizkreis zeichnest, sonst sind Luftblasen im WT, die du nur mit Druck wieder rausbekommst , oder einer separaten Entlüftung.... Luft steigt bekanntlich in jeder Leitung immer nach oben....

Gruß
Lars
 
Danke, den Beitrag über Leitungswasser und destilliertem Wasser hatte ich schon gesehen - und mich gewundert. Ich folge schon seit 35 Jahren den Vorgaben der Hersteller von Kühlerschutzmitteln, bisher nur mit guten Ergebnissen.
Der Beitrag ignoriert völlig, dass wir nicht reines Wasser in unseren Kühlersystemen einsetzen sondern ein (1:1) Gemisch mit Kühlerschutz. Was wissen wir Laien über die Formulierungen der Hersteller? Vllt. sind diese angepasst auf entmineralisiertes Wasser, was bei Leitungswasser nicht möglich ist, weil es auf der Welt ungefähr 10.000 verschiedene Leitungswasser gibt. Wie sollen die Hersteller ihren Kühlerschutz formulieren mit stabilen Eigenschaften für Leitungswasser, das alle moglichen Eigenschaften hat (hart,weich, unterschiedl. Mineralienanteile etc.) Geht doch gar nicht.
Jedenfalls hab ich noch keine Herstellerempfehlung gelesen, die nicht entmineralisiertes Wasser verlangt. Und da verdienen sie nicht mal dran.

"Die weitgehend "ungebändigten" Moleküle in salzarmem Wasser haben eine höhere Reaktionsfreudigkeit": Ich würd das so gerne mal von einem Chemiker gegen lesen lassen...

Wg. Entlüftung: Das Beispiel mit dem Heizkörper zu Hause passt nicht. Die Heizkörper werden aus ästhetischen Gründen von unten angeschlossen, wenn sie von oben angeschlossen werden würden bräuchte man keine Entlüftung des Heizkörpers, weil die Luft über die obenliegenden Anschlüsse entweichen könnte. So könnte auch der WT im 9-3 mit Wasser versorgt und "automatisch" entlüftet werden.
Zum 9-3: hab nochmal im EPC und WIS nachgeschaut: der WT steht ungefähr im 45° Winkel, die Anschlüsse liegen übereinander ungefähr auf halber Höhe. D.h. eigentlich kann die obere Hälfte nicht entlüften, außer der Wasserstrom im WT ist so stark, dass Luft einfach mitgerissen wird. Ob der WT nun aber über oder unterhalb der Ablassschraube an der Wapu liegt ist in WIS/EPC nicht erkennbar. Aber man könnte auch einfach einen der Schläuche am WT abmachen. Dann entleert er sich. WIS schlägt noch vor, ihn mit Druckluft auszublasen (z.B. vor dem Ausbau).
 
Zum Thema Frostschutz und Leitungswasser : auch mal ein Auto 20 Jahre begleitet und den Frostschutz(das gleiche Gemisch, wie Saab es auch haben will) nur getauscht, wenn Motorseitig oder Kühlseitig etwas zu tun war?
Ich fahre noch so ein Gefährt... und es ist noch der 1. original Alukühler drin ;-)) Laufleistung 394 tkm 1. AluKopf , 2. Block wg. Pleullagerschaden (bei TKM221 ) 5. Zylinder .
Das mal aus der Alltagspraxis hier für die Lehrbücher der Thesenhersteller ... mich interessiert nur die Praxis und nicht das Spiel was wäre wenn und wie sieht es der/die Hersteller.

Ich kenne kein Auto, wo sich der WT nicht selbst entlüften kann, sonst ist es wahrhaftig eine Fehlkonstruktion.

Der ganze Aufwand zur Erneuerung des Kühlmittels ?
Gysantin rot tauscht man an sich nur , wenn die Kopfdichtung Wapu oder Kühler mal neu muss . 1x im Jahr ausspindeln auf -25 - 30 Grad langt meines Erachtens völlig
Wie lautet denn die Laufleistung des Saabs ?
Gruß
Lars
 
Zum Thema Frostschutz und Leitungswasser : auch mal ein Auto 20 Jahre begleitet und den Frostschutz(das gleiche Gemisch, wie Saab es auch haben will) nur getauscht, wenn Motorseitig oder Kühlseitig etwas zu tun war?
Ich fahre noch so ein Gefährt... und es ist noch der 1. original Alukühler drin ;-)) Laufleistung 394 tkm 1. AluKopf , 2. Block wg. Pleullagerschaden (bei TKM221 ) 5. Zylinder .
Das mal aus der Alltagspraxis hier für die Lehrbücher der Thesenhersteller ... mich interessiert nur die Praxis und nicht das Spiel was wäre wenn und wie sieht es der/die Hersteller.
Lars
FInd ich immer wieder köstlich, allgemeine Schlüsse aus der Erfahrung mit EINEM Auto abzuleiten. Und so wie ich das verstehe, has du das Kühlmittel aber nicht 394 tkm drin gelassen, sondern bei Verbau des neuen Blocks erneuert, oder?

Meine Erfahrung: meiner beiden ersten 9000 Anfang der Neunziger hatten beide jeweils einen Korrosionsschaden im Kühlersytem: 1x Kühler, 1x Heizungswärmetauscher bei unter 200 tkm. Ich hatte mich dann sobald es Internet gab in einem amerikanischen Saab-Forum eingelesen und die Anwenderbasis und zurückgelegten Meilen sind da ja deutlich größer als in D. Thema war bekannt, Tipp: alle paar Jahre Kühlerschutz tauschen und einen bestimmten von Mercedes nehmen. Das habe ich dann befolgt, bei diesen und zwei weiteren 9000 nie mehr Probleme mit Korrosion im Kühlersystem gehabt. Alle hatten zwischen 320 und 390 tkm.

Wenn man berufl. in der Industrie was mit Produktentwicklung zu tun hat, dann weiß man, dass Herstellerempfehlungen sehr gründlich recherchiert sind und es ist im Mittel schlau, sich daran zu halten. Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
Für die, die sich fragen, wieviel Kühlflüssigkeit man nun eigentlich von den 7,5 Litern ablassen kann:
Ich konnte nach Ablassen der Flüssigkeit am Kühlerablaufhahn, der Ablassschraube an der Wapu und nach Öffnen des Thermostatgehäuses hinterher etwas weniger als 5 Liter auffüllen (bis zur Marke an dem Reservoir).
Ich habe am Motorblock trotz intensivem Suchen keine weiteren Schrauben gefunden. (Heißt aber nicht, dass auch keine da sind.)

Noch ein Hinweis zum Thermostat: Skandix hat mir eins mit Bestellnummer 1062972 als passend für den 9440 MJ 2009 verkauft. Meines Erachten passt das NICHT, weil der Durchmesser mit aufgelegter Dichtung 2 mm kleiner ist als beim Original, und, was viel wesentlicher ist, die Dichtung ist 4,4 mm hoch, die "Nut" im Thermostatgehäuseunterteil hat aber nur 3 mm Tiefe. D.h., wenn man den Kunststoffdeckel aufschraubt, kann der nicht mehr plan auf dem Unterteil aufliegen (weil zusätzl. 1.4 mm da sind), der Deckel wird verzogen und weil aus Kunststoff, macht er diese Behandlung möglicherweise nicht sehr lange mit. Jedenfalls ist das nicht so vorgesehen.
Das Thermostat sieht genau so aus wie das vom 9000 (mit kleinem Entlüftungsventil für vertikalen Einbau, nicht horizontalen.)

Ich hoffe, das ist mal irgendwann für jemand nützlich.
 
FInd ich immer wieder köstlich, allgemeine Schlüsse aus der Erfahrung mit EINEM Auto abzuleiten. Und so wie ich das verstehe, has du das Kühlmittel aber nicht 394 tkm drin gelassen, sondern bei Verbau des neuen Blocks erneuert, oder?

Meine Erfahrung: meiner beiden ersten 9000 Anfang der Neunziger hatten beide jeweils einen Korrosionsschaden im Kühlersytem: 1x Kühler, 1x Heizungswärmetauscher bei unter 200 tkm. Ich hatte mich dann sobald es Internet gab in einem amerikanischen Saab-Forum eingelesen und die Anwenderbasis und zurückgelegten Meilen sind da ja deutlich größer als in D. Thema war bekannt, Tipp: alle paar Jahre Kühlerschutz tauschen und einen bestimmten von Mercedes nehmen. Das habe ich dann befolgt, bei diesen und zwei weiteren 9000 nie mehr Probleme mit Korrosion im Kühlersystem gehabt. Alle hatten zwischen 320 und 390 tkm.

Wenn man berufl. in der Industrie was mit Produktentwicklung zu tun hat, dann weiß man, dass Herstellerempfehlungen sehr gründlich recherchiert sind und es ist im Mittel schlau, sich daran zu halten. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bei jedem Wapu Wechsel wird der Teil , der sowieso daneben geht erneuert . Daher ist es nie immer nur das alte Kühlmittel .
Wenn du mich nicht näher kennst , würde ich an deiner Stelle nicht anfangen hier Unterstellungen vorzunehmen ... und schreien im Forum lässt nicht ableiten , das hier sachlich weiter über das eigentliche Thema diskutiert wird .

das Paradebeispiel an einem Auto mit der Laufleistung zeigt , das es geht wenn die Qualität stimmt . Ausnahmen bestätigen die Regel :-) .

Über Öl würde ich mich mit dir gar nicht erst unterhalten , zu laut wäre die Diskussion .


Produktentwickler haben auch nur was zu tun , wenn der Fortschritt auch durch defekte forciert wird ( siehe weiße Ware, früher 20 Jahre , heute 5-8 Jahre ) .
In der Industrie muss so etwas konstruktiv einfließen . Wirtschaftskreislauf ...

Schlussendlich sage ich Danke für den Hinweis der unterschiedlichen Thermostate . Das wird saisonende noch mit der neuen wasserpumpe von mir selbst getauscht . Also ein guter Hinweis .

Beste Grüße
Lars
 
Ich konnte nach Ablassen der Flüssigkeit [...] hinterher etwas weniger als 5 Liter auffüllen.

Tja, man sollte wohl erst eine kleine Probefahrt machen bevor man die Abschlusserkenntnis postet...
Nach 20 km war der Stand (trotz ordentlichem Entlüften) dann doch deutlich gesunken und ich konnte noch 1/2 l Flüssigkeit nachfüllen.
Also insgesamt 5,5 l. Wer also 3 Liter Konzentrat kauft ist auf der sicheren Seite und hat noch ein bisschen was übrig für das gelegentliche Nachfüllen (angeblich verliert der Kühlkreislauf ja durch das "Weep Hole" am Wapu-Lager immer etwas).

(Da ich keine Möglichkeite gefunden habe, meinen Beitrag zu editieren, muss die Korrektur halt jetzt separat stehen. Doof.)
 
Und weil mir das gerade noch einfällt:
Die in meinem MJ 2009 verbaute Kühlwasserpumpe hat weder ein "Weep Hole" noch eine Schraube, an der man das Wasser in der Pumpe ablassen könnte.
Ich habe auch am Motorblock keine Schrauben gefunden, die nach Ablassschraube für das Kühlwasser aussehen. Sehr schade!
 
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