Lucas – Leerlauf "vergessen" nach Starthilfe?

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SAAB
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FPT
Hallo zusammen!

Nach langer, sorgenarmer Zeit habe ich heute ein komisches Phänomen entdeckt, bei dessen Erklärung vielleicht jemand Hilfestellung geben kann? (Alexen ergab einige Ergebnisse, allerdings nicht den konkreten Fall) Nach gut vier Tagen Standzeit brauchte unser '92er 16S (Lucas) heute Starthilfe. Soweit, so gut. Die Batterie ist wohl wirklich am Ende und für Ersatz wird gesorgt.

Nun aber zum eigentlichen Problem. Motor ließ sich mit ADAC-Hilfe sofort starten, allerdings fiel mir da schon auf, dass er zunächst stark hochdrehte und mit erhöhter Standdrehzahl lief. Der Gelbe Bengel hat dann noch noch die Lima sowie irgendetwas anderes (dank Simone und Gebrabbel meines Gegenübers nur schlecht zu verstehen) durchgemessen und meinte: alles ok. Der Leerlauf hatte sich auf knapp unter 1000 Touren eingependelt, sodass ich nach etwa 5 Minuten Standzeit meinen Weg zur 3 Minuten entfernten Tankstelle zwecks Treibstofffassens antreten konnte.

Nach dem Tanken fingen die, oder besser das Problem an: Es ist kein Leerlauf mehr vorhanden. Beim Auskuppeln vor Ampeln, parkenden Autos oder älteren Herrschaften geht der Motor einfach aus. Ohne Zögern, einfach *plopp*. Im Fahrbetrieb sind keine Unterschiede zu bemerken, Leistung ist vorhanden. Ich bin danach noch gut 20, 25 Minuten am Stück gefahren - keine Besserung. Auch eben, als ich mit kaltem Motor startete, ging er ohne Gas sofort aus. Bevor nun die üblichen Verdächtigen wie

Unterdruckschläuche porös/undicht/gelöst (erste Sichtprüfung sagt alles ok)
AIC Ventil und/oder Drosselklappe versifft
Spannung am Steuergerät (da bin ich bei der Suche hier im Forum noch nicht weiter - hat jemand einen Link? Boris?)

unter die Lupe genommen werden: Kann es sein, dass "die Lucas" den Leerlauf "vergisst"? Also, nach plattem Akkumulator jetzt. Die üblichen Querelen wie dann und wann mal "Leerlauf hoch", "Leerlauf niedrig" direkt nach dem Starten kenne ich ja. Das klärt sich meistens bei der ersten Ampelphase, wenn er einmal von selbst in den Leerlauf fällt.

Oder hat der ADAC-Onkel irgendein Bauteil gehimmelt, weil er den Minuspol des Spenderakkus mit der Öse oben am Zylinderkopf verbunden hat? (Mal ganz laienhaft ausgedrückt)

Vielen Dank schonmal!
 
Gibt der CU14 erst mal etwas Zeit sich vom Schock des Strommangels zu erholen.
 
Wie gesagt, alles gut. Die Lucas muß nur wieder "lernen" wie sie am stabilsten den optimalen Leerlauf erreicht. Das dauert halt ein bisschen.

Und die Lucas ist ne kleine Zicke, was den Startstrom angeht. Ist er zu niedrig vergisst Sie auch mal schnell das erlernte oder verhaspelt sich anderweitig.

Da hilft nur ne gute Batterie.

Wenns dann trotzdem noch länger anhält ist doch was kaputt, denke aber das der ADAC die absolut sicherste Nummer ist, wenn es um Starthilfe geht
 
Wenn in diesem Fall (?) notwendig. Der Plan gerne per PN auf Abruf.
 
Also, kleines Update.

Ich bin heute zweimal eine längere AB-Etape gefahren, ohne dass es irgendwas gebracht hätte. Bergedorf -> Quickborn, ca. 1 Stunde AB am Stück: null Leerlauf. Dann Rückweg gleiche Strecke mit Unterbrechung nach den ersten 10 Minuten: keine Besserung und alles in allem vielleicht ein Quäntchen weniger Leistung bei etwa einem Drittel Mehrverbrauch zu spüren.

Allerdings: Zum Abschluss der Fahrt kurz (1 Minute) vorm Haus gehalten zwecks Ausladens, Motor abgestellt, wieder angelassen, null Leerlauf. Dann ca. eine weitere Minute zum Parkplatz suchen und siehe da, beim Rangieren vor der Parklücke war zu bemerken, dass das Triebwerk nicht mehr sofort auf 0 RPM ging, sondern kurz bei etwa 400 bis 500 Touren innehielt. Ich bin dann in die Parklücke und habe den Motor vorsichtig am Leben gehalten, der langsam mit der Leerlaufdrehzahl nach oben ging, bis sich bei etwa 900 Umdrehungen sowas wie ein stabiler Leerlauf einstellte. Ich bin dann vorsichtshalber nochmal gute 10 Minuten um den Block, bewusst auch mit Ampeln und allem, um sicherzustellen, dass er/sie/es wieder korrekt "gelernt" hatte.

Jedenfalls war dann eben wieder alles tutti und ich hoffe, das ist bei den kommenden Fahrten auch der Fall. Ich werde berichten. Es scheint aber in der Tat so zu sein, dass die CU14, was immer das ist :biggrin: etwas Zeit braucht.

Danke für die Hilfe bis hierher. :smile:
 
nun denn, hier die Info zum protzen am Stammtisch ;) :
CU14 bzw. CU14.1 ist der Name der Einspritzanlage von der Firma Lucas welche in den letzten 3 Jahrgängen inkl. der Lucas Komponenten (Steuergerät, Einspritzventile, Luftmassenmesser, Motortemperatursensor, Lamdasonde etc.) zum Einsatz kam. War wohl ne Kostengeschchte von Saab von der bisherigen Bosch LH Anlage auf Lucas zu wechseln. Genau wie der Softturbo (LPT) als abgespeckte Turboversion ohne Klopfsensor-geregelten Ladedruck (APC) und ohne Ladeluftkühler eine Kostengeschichte war, sozusagen zwar ein "Turbo" aber mit veringerten Herstellkosten.
Grundsätzlich kann man sagen wenn Softturbo dann hat er eine Lucas Anlage.
Von den Lucasanlagen gab es wie oben beschrieben 2 Versionen ein CU14 und eine CU14.1. Diese hatten u.a. verschiedene Steuergeräte und Einspritzdüsen (die frühe Version mit grünem Ring, die spätere mit orangenem Ring). Die genannten Komponenten sind weder unter den Lucasversionen noch mit den Bosch-Anlagen austauschbar und neu quasi nicht mehr erhältlich.

Ergänzung:
Auch innerhalb der Versionen gab es Evolutionsstufen mit den einige Probleme u.a. mit dem Leerlauf und Spannungsversorgung behoben wurden. Hierzu gab es für bereits ausgelieferte Fahrzeuge auch Serviceinformationen mit Kabelbaumänderungen für die Werkstätten, welche aber nach meiner Erfahrung von diesen beflissentlich ignoriert wurden.
 
Meine CU14 hat mal ein Softwareupdate erhalten. Laut Werkstattmeister auch unter seinen Kollegen eine eher unbekannte Maßnahme.

Roland
 
Meine CU14 hat mal ein Softwareupdate erhalten. Laut Werkstattmeister auch unter seinen Kollegen eine eher unbekannte Maßnahme.

Roland

Dieses Softwareupdate war Teil einer Service Note von Saab bei der auch weitere Einstellungen gemacht wurden (die auch ohne dieses SW update Erfolg haben :smile:, und ja dies ist eine auch bei Saab Werkstätten eher unbakannte Maßnahme :frown: )

Motor warm fahren, dann im Leerlauf die Schläuche vom Leerlaufventil zuquetschen - so dass der Leerlauf abs. in den Keller geht. Jetzt die Drosslklappe soweit aufmachen dass der Motor mit 600 - 700 U/min läuft. Wahrscheinlich musst Du eine längere Drosselklappenanschlagschraube eindrehen.
Jetzt mußt die die Löcher für die SChrauben mit denen das Poti am Drosselklappengehäuse angeschraubt ist -langfeilen, so dass Du das Poti der geänderten Lage der jetzt weiter geöffneten Droselklappe nachführten kannst.
Das Poti muß soweit nachgeführt werden dass < 0,4V zwischen Pin 1 und 2 anliegen (im Leerlauf bei warmem Motor).

Jetzt sollte der Motor sauber starten und auch im Leerlauf nicht mehr so weit in den Keller fallen dasss er ausgeht - schliesslich gibt die Drosselklappe min. 600 U/min vor
 
was nach der neuesten revision werstatthandbuch NICHT korrekt ist. es wird die drosselklappe auf 750-850 im warmen zustand eingestellt.
ein verstellen des potis habe ich noch nie durchführen müssen, es sollte allerdings per isat geprüft werden, ob die erkennung der gaspedalstellung noch ordnungsgemäß funktioniert. dies hat sie bei mir bisher immer, so das kein nachstellen des potis erforderlich war.

auch ist bei gesäuberter drokla bisher nie eine längere schraube notwendig gewesen.
 
nun denn, hier die Info zum protzen am Stammtisch ;)

Dazu müsste ich den Hamburger Stammtisch endlich mal wieder besuchen. :biggrin:

Klaus, ich hab' mir meinen Post nochmal durchgelesen und ich wollte keinesfalls die Lernfähigkeit der Lucas oder die Kompetenz der User in Frage stellen. :smile: Im Gegenteil. Es ging mir viel mehr um die Zeitspanne, die sie braucht. Ich habe hier mal was von einem Zeitraum im Bereich von +-30 Minuten gelesen, in denen das vonstatten gehen "kann". Meine CU14 scheint demnach unter einer gewissen Lernschwäche zu leiden. :biggrin:
 
die "Schwäche " liegt eindeutig beim Leerer nicht beim Schüler. Wie soll die Anlage auf der BAB Leerlauf lernen?
Beim stehenden Auto den Motor mit ganz ruhigem Gasfuß so gerade eben am Ausgehen hindern.....dann lernt die CU 14 leerlauf in 2 Minuten.
 
die "Schwäche " liegt eindeutig beim Leerer nicht beim Schüler. Wie soll die Anlage auf der BAB Leerlauf lernen?
Beim stehenden Auto den Motor mit ganz ruhigem Gasfuß so gerade eben am Ausgehen hindern.....dann lernt die CU 14 leerlauf in 2 Minuten.

Ja, hab' ich mir dann auch gedacht ...
 
Ich habe die neueste Revision des Werkstatthandbuchs nicht, nur die Saab Service Note, somit kann (und will) ich das nicht bewerten, jedoch steht auch schon in "meiner" Anleitung dass der Motor warm sein soll.
Bzgl. der längeren Schraube, die musste ich bisher immer einsetzen, und dass obwohl ich die Leerlaufdrehzahl "nur" auf 600 - 700 U/min angehoben habe. Tja, so unterschiedlich sind die Erfahrungen. Bei mir war dann die Madenschraube vom Drosselklappenanschlag immer zu kurz um sie noch wie ab Werk vorgeshen kontern zu können.
Bzgl. Poti verstellen mit Voltmeter: vielleicht hat nicht jeder einen ISAT (ich hab´ keinen), und mit < 0,4V kann man davon ausgehen dass die Lucas die Leerlaufstellung richtig erkennt, wobei die Anleitung von Saab für die Werkstätten war, und die sollten einen haben ?????

Frage zu der neuesten Revision Anleitung: soll man da auch die Schläuche zum/vom Leerlaufsteller abquetschen (sicherstellen dass über diesen Weg keine Luft an der Drosselklappe vorbei angesaugt werden kann?)
 
ja, sicher, der leerlaufsteller muss abgeklemmt sein. das ist richtig.
ich kenne die alte anleitung auch, und da steht 600, auch richtig.
 
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