Da bin ich ganz bei Euch. Als meine Kinder noch klein waren,
liefen die damals üblichen Kindercassetten, die mir nach kurzer
Zeit so auf den Geist gingen, dass ich irgendwann die Radios aus
den Autos ausgebaut habe. Dann war Ruhe und man konnte die
Kinder mit Autoraten beschäftigen und auch mal in die Landschaft
schauen. Das Problem gibt es zwar nicht mehr, aber ich schmeiße
immer noch das Radio raus.
Im Oldtimer hatte ich ein Becker Mexico, zwei Drehknöpfe, ein paar
Stationstasten und noch mit Röhren. Man konnte alles mit einer Hand
bedienen, ohne hinzuschauen. Dank Röhren reagierte das Radio auch
nicht auf Oberleitungen wie viele modernere Transistorgeräte.
Im Auto meiner Frau ist ein Gerät, das um die Drehknöpfe herum winzige
Drucktasten hat. Die drückt man, dreht dann auf irgendeine Funktion,
drückt dann den Knopf usw. Ganz tolle Erfindung! Beim Anfassen des
Knopfes erwischt man leicht so eine Taste und dann darf man anhalten
und erst mal die Bedienungsanleitung studieren. Während der Fahrt
geht nichts. Die Beschriftung ist winzig und dort ist es ja auch dunkler.
Es stimmt schon, die Bedienung solcher Geräte während der Fahrt
ist viel gefährlicher als telefonieren. In einem Auto hatte ich Lenkradtasten.
Da habe ich das Radio nicht ausgebaut, aber eigentlich hatte ich es
trotzdem fast nie eingeschaltet. Wenn ich Musik hören will, ist das zu
Hause ohne Fahrgeräusche doch ein ganz anderer Genuss.
Ich weiß, fast alle jüngeren Leute halten mich für bescheuert, aber
dafür habe ich auch noch keinen Unfall gebaut.