Nach Ölwechsel zur Nebelmaschine mutiert

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SAAB
9-5
Baujahr
2004
Turbo
FPT
Moin allerseits!

Jetzt hat es uns auch endlich mal richtig erwischt. :frown: Da denkt man sich nix böses, will dem Cabrio mal wieder was gutes gönnen und da das Thema "blauer Rauch" hier auch immer wieder auftaucht und immer viel diskutiert wird dachte ich, diese wenn auch unerfreuliche Erfahrung mal teilen zu wollen.

Grundsätzlich läuft das Cab einwandfrei, so gab es auch keinen Anlass etwas anderes zu vermuten. Zur Vorgeschichte möchte ich noch hinzufügen, das Cabrio ist seid Juli letzten jahres bei uns zu Hause. Beim verkaufenden Händler wurde direkt vor dem Kauf die Wasserpumpe gewechselt, nebst Ölwannencheck und frischem Öl (+normaler Service). Eine nachvollziehbare Werkstatthistorie ist ebenso vorhanden. Im Januar hat das gute Stück bereits den nächsten Ölwechsel bekommen (ja, nur das Beste von Mobil1). Jetzt waren die 10tkm wieder voll und frisches Gold nebst Filter, Luftfilter und Kerzen standen Gewehr bei Fuss. Ran ans Werk - Stunde gemütliche Arbeit - fertig. Dachte ich!

Ein Tag später, direkt nach dem Start bläut er leicht aus dem Auspuff. Der erste Schreck! Nach einigen Meter Fahrt war wieder alles in bester Ordnung. Abends noch mal flux die Kerzen rausgenommen und nach dem Ölstand gesehen - alles pikobello. Nächster Tag. Keine Fahne nach dem Anlassen! Komisch!? Nach 10 min. Fahrt ein Blick in den Rückspiegel - *schreck lass nach* - blauer Rauch im Überfluss. Auf einer Strecke von 500m konnte man vor lauter Nebel gar nichts mehr erkennen. Blinker an, rechts aus - Schlüssel rum und aus! Zum Glück nicht weit von zu Hause. Motor läuft einwandfrei, keine unauffälligen Geräusche - bis auf den Qualm. Mutig wieder Schlüssel rum, Auto an und ab in die Halle. Für mich gab es eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung - der Turbo hat es hinter sich! Vorab nach einigen Tipps hier (Dank an Stephan) noch die Kurbelgehäuseentlüftung überprüft (sofern man beim B204E überhaupt davon sprechen kann) - ohne Befund. Krümmer und Ansaugschlauch vom Turbo demontiert. Während Ansaugseitig alles trocken war, war die Abgasseite des Lader völlig verölt, bzw. man sah ganz deutlich das verbrannte Öl. Also schon mal auf die Suche nach einem Ersatzlader gemacht (allerdings bisweilen nicht fündig geworden).

Ja ich, weiß ab hier werde ich vermutlich gesteinigt! *aua* nicht so doll! Es kann ja eigentlich nicht sein, das der Turbolader von einen auf den anderen Tag kaputt geht. Zumal das Fahrzeug so gut kaum bewegt worden ist. Ich habe dann in England einen Überholsatz für den Garrett Turbo TB28 geordert um einen desaströsen Selbstversuch zu starten, da ich der Meinung war - das neue Öl hat vermutlich Ablagerungen an der Dichtung gelöst und lässt durch eben diese jetzt Öl durch.

Habe mal einige Bilder gemacht -> http://cid-9ddb3db11f808115.photos.live.com/browse.aspx/Turbolader%20regeneration

Eines steht jetzt definitiv Fest - der Lader ist grundsätzlich in Ordnung. Auf der Rückseite des Halteplättchen für das Ausgleichslager der Laderwelle, befindet sich ein Ölkanal.

Sieht so aus -> http://public.bay.livefilestore.com/y1pEgpX5PmQUS520opPkM8ILmDyC1c2vw3lGAjkm1ymum4k3W6jE4KXP2lGzYqDlZ-5XRQy39bgc7PlIhZ6p3A1Nw/14062010218.jpg?psid=1

Dieser war mit einem relativ großen Plocken Dichtmasse verstopft. Bei der Farbe dieses Plocken viel ich fast aus allen Wolken! Es ist die Dichtmasse der Ölwanne! Die netten Herren der sogenannten Fachwerkstatt haben es wohl etwas übertrieben als sie die Wanne wieder montiert haben. Somit sehe ich auch einen logischen Zusammenhang mit dem Ölwechsel. Das frische Öl hat den Plocken direkt in den Lader geschwemmt (Wobei es doch eigentlich erst durch den Filter sollte????) die Ölbohrung verstopft und damit ein Ölüberdruck im Lagergehäuse verursacht. Das frische Öl musste ja nun irgendwo hin und hat den kürzesten Weg durch die Dichtungen genommen. Kleine Ursache große Wirkung! Hier kann man wieder mal prima sehen, nichts geht über eine kompetente Werkstatt! Wie auch immer, hab die restlichen Teile erstmal in Bremsenreiniger eingelegt und begonnen die Ölwann zu demontieren. Morgen werde ich dann den Lager mit neuen Lager/Dichtungen versehen wieder zusammensetzten und montieren. Aber erst wenn die Wann sauber ist und alles was darüber hängt.

Fragt sich nur wo das Zeug womöglich noch alles hingekommen ist. Das kann ja was werden...

Aber - es muss halt nicht immer gleich ein wirklicher "Defekt" sein. Der Defekt kann auch im Kopf eines Schrauber vorhanden sein. :mad:
 
Damit würde ich zur Werkstatt fahren (natürlich nicht mit dem auto!!! :) ) und nen tierischen aufstand machen,.. kann ja wohl schlecht sein sowas!!!

grausam!
 
Wohl wahr! Das konnte ich heute leider nur via Telefon - die ist in Berlin - und ich in Hannover!
 
Ach Mensch, sei froh das Du das selber besser kannst. Was willste Dich mit einem Unterhalten, der Dich nicht versteht.

Warum willst Du Dir das antun!

Mir hamm se gleich ne neue Ölwanne eingebaut, weil se so blöd sind ne Schraube anzuziehen nach dem Ölablassen.
Habe nun eine Dicke Raupe um die Ölwanne herum, ne ROTE!
 
solange alles dicht ist, is das doch vollkommen egal,..unterhalten würde ich mich mit ihm darüber das du das geld zurück oder zumindest zum teil zurückbekommst!!!!
 
Na mit Geld ist da nichts! War ein Abmachung beim Kauf - Ich moser nicht am Preis, dafür komplette Inspektion, Ölwannencheck, und 4 neue Reifen. Abgesehen davon war es immernoch "günstig". Aber mich ärgert der Pfusch an sich! Hab den Jungs vorhin mal Bilder via EMail geschickt, weil sie die gerne haben wollte.
 
Zum Glück hast Du ja jetzt eine sehr gute Werkstatt in der Nähe! ;-)
 
Hallo,

ich würde trotzdem sicherheitshalber versuchen, über die Schiedsstelle des KFZ-Handwerks eine Sicherung des Schadens zu erheben.
Du hast ja folgerichtig schon geschrieben... "wohin das Zeugs sonst noch überall gekommen ist."
Wenn man nun den Teufel an die Wand malt... könnte das auch in einem Motorschaden, in welcher Form auch immer, enden. Wer steht dann nun dafür gerade?

Gruß Kater546
 
ne Innung haben wir in Garbsen......
 
Na wir überlegen gerade - unser Anwalt/und Freund meinte, dass sei schwer, nach einer solch langen Zeit (knapp 11 Monate). Aber er wird sich mal etwas schlau machen... (Stichwort schleichender Defekt)

Hier mal ein Update:

Lader erstmal beiseite gelegt und Wanne abgenommen. So eigentlich ganz gut aus. Allerdings schwam ganz unten in der Wanne allerlei gelöste Ablagerungen und natürlich etwas von der Dichtmasse :mad:. Hab alles anständig gereinigt und Sieb mit neuem Dichtring eingesetzt. Motor selbst sieht innen recht gut aus, keine dicken Ablagerungen oder Verkokungen. Pleul und Kurbelwelle glänzen schön goldfarbend. Habe sämtliche Dichtrückstände am Block entfernt. Wanne sauber mit ordentlich dosierte Menge Dichtmasse montiert.



Da ich heute mal frei habe, werde ich mal sehen, dass der Lader fertig wird. Update folgt.
 
hier meine Lieblings-Schlamm-Bilder.....
 
Dafür, dass die Wanne gerade vor 11 Monaten runter war, ist aber eine Menge Dreck im Sieb, welcher nichts mit der Werkstattaktion zu tun hat.
 
das zweite Bild von mir stammt von einem Fahrzeug mit 49000km Laufleistung...Rückschlüsse auf irgendwas sind immer schwierig
 
das zweite Bild von mir stammt von einem Fahrzeug mit 49000km Laufleistung...Rückschlüsse auf irgendwas sind immer schwierig

Schon klar.
(ich habe auch mal ein 6 jähriges 9-3CV mit 70tkm auf der Uhr und 2 Ölwechsel seit EZ gesehen...:cool:)

Aber bei 2,3TUS-Wagen, habe ich eine gute Wartung seit Wannenreinigung vor 11 Monaten vorausgesetzt.
 
Sowohl Sieb als auch Wanne sieht nicht so aus als ob sie vor 11 Monaten gereinigt wurden.

War das ein Saab-Händler?

Wenn die Werkstatt keine Werkstatt mit Saab Erfahrung war könnte ich mir vorstellen, dass man es machen wollte, die Wanne dann nicht abbekommen hat und dann einfach wieder Dichtungsmittel reingeschmiert und die Wanne schnell wieder festgeschraubt hat.
 
Na er sollte jetzt eigentlich den zweiten Ölwechsel seid dem Kauf bekommen, wohlbemerkt sind wir aber nicht mal 17tkm gefahren, somit eigentlich sogar früh dran. Ist halt "nur" ein Zweitwagen.

Bin eben aus der Halle gekommen. Läuft schön ruhig, hat aber auf den paar Metern von der Halle hier her noch einen leichten Anflug von Fahne gehabt. Ansonsten sieht es aber jut aus. Werde morgen nachmittag mal 4-5 Kilometer Probe fahren um den Auspuff mal richtig warm zu fahren. Da steckt mit Sicherheit auch was vom Öl drin.

Gekauft haben wir das Cab bei einem Volvo-Händler. Das Cab war dort allerdings schon seid 6 Jahren bekannt, was auch das Serviceheft belegt.

@Stephan - waren das auch b204er? War bisher eigentlich immer der Meinung das das groh der Ölschlamm-Problematik die b205er betrifft.

Muss jetzt erstmal pennen - bin groggy :redface:
 
Moinsen,

so, nach einigen Tagen jetzt noch mal mein persönlicher Abschluss zu diesem Thema. Wagen läuft jetzt einwandfrei. Vorgestern noch ein paar Autobahnkilometer (bei 100-120 Km/h) hingelegt um auch dem Auspuff mal etwas frei zu pusten. Das Ganze allerdings in ziviler Fahrweise. Nach ca. 15-20 Kilometern auch kein Rauch mehr. Die letzten 100km waren dann wieder so, wie es sein sollte - entspannend. Motor läuft schön ruhig und weich. Auch die Ölwannendichtung hält was sie verspricht - dicht. :smile:

Fehlende Bilder von der Montage des Lader habe ich ergänzt und ist für Interessierte hier zu finden. Allem in Allen muss ich ich im Nachhinein eingestehen, dass das selbst überholen des Laders in diesem Fall die richtige Wahl war. Demnach war der Lader nicht defekt, sondern der Ölkanal vor der Turbinendichtung lediglich verstopft, wobei das Öl dann nur noch den Weg durch die Dichtung nehmen konnte. Kleine Ursache, große Wirkung.

Insgesamt sind knapp 92,-€ in den Überholsatz für den Garrett-Lader geflossen, nebst knapp 130,-€ für Öl, Filter, Dichtungen, Sicherungsmuttern etc.- Zusätzlich kommt morgen noch ein neuer Schlauchsatz für KGE.

Der Lader selber brauchte viel Fingerspitzengefühl und ist definitiv nichts für Grobmotoriker.

Wer Interesse an neueren Bildern hat -> http://cid-9ddb3db11f808115.photos.live.com/browse.aspx/Turbolader%20regeneration
 
wo bekommt man so einen Überholsatz?
Werkzeug zum Lösen/Befestigen der Mutter auf der Laderwelle
und mit welchem Drehmoment werden die Schrauben/Mutter angezogen :confused:
 
Entweder direkt bei Garrett oder in England. Hier gibt es eine große Auswahl an verschiedensten Händler für alle möglichen Ladertypen.

Genaue Quelle kann ich noch raussuchen. Der Satz beinhaltete: Lager (in zwei Größen), Ausgleichslagerhalter (mit Ölkanal), Wellendichtringe Abgas- und Einlassseitig, Dichtungen für Kompressorgehäuse und Ölablaufstutzen, alle Spreng- und Seeringe (Ausnahme der riesige Seering des Verdichtergehäuses), Sicherungsringe für die Wellenlager, Schrauben für Lagerhalterung, Schrauben und neu Sicherungbleche für das Turbinengehäuse, nebst Dichtung.

Werkzeug ist denkbar einfach. Kleiner Ratschenkasten (mit Torx aufsätzen, und 14 Stecknuss), Seeringzange (eine ganz Kleine für die Sicherungringe der Lager und ein Große für den Ring des Verdichtergehäuses), Kunststoffhammer, 1 Edding (zum markieren der Gehäusepositionen und der Turbinenschaufeln), mehrere kleinere Zangen (Abgewinkelt, Spitz etc.), Öldosierkanne mit frischem Öl (Lager, Welle etc. müssen ! geölt eingebaut werden), Eimer mit Bremsenreiniger, Pinsel (rund, kleine Größe) und etliche Lappen, sowie diverse Standardschraubenzieher.

Anzugdrehmoment die Schrauben müsste ich erst in der Halle nachsehen, die hab ich nicht im Kopf. Kann wenn ich die Tage Zeit habe alles mal ausführlich in Bild/Schriftlicher Form festhalten.
 
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