Neukonstruktion Turbolader für B 202

KGB

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Einige haben es ja schon mitbekommen: ich finde nix Passendes für meine No.5, dabei sollte es so schwierig nicht sein. Anvisiert ist ein Gebläse, das die Vorzüge von Mitsu MHI TE05 und Garrett T3 TB03 vereint. Der Mitsu-Lader schafft bei höherer Drehzahl nicht die erforderliche Luftmenge, der Garrett ist untenrum zu träge und die Abgasseite neigt temperaturbedingt zu Rissbildung. Hinzu kommt der Umstand, dass die Produktion der betreffenden Garrett-Teile eingestellt wurde. Es gibt also in absehbarer Zeit keinen Ersatz mehr, und selbst von Profis überholte Austauschlader haben häufig Risse in der Abgasseite.

Ich habe mich deshalb heute mit einem Spezialisten (Turbolader-Fertigung) zusammengesetzt, und er hatte ein erfreulich offenes Ohr für diese Problematik. Auch er ist der Meinung, dass zukünftig von der Firma Garrett nichts zu erwarten ist, anderseits der problematische Handelsweg von Teilen für Mitsu-Lader eine schrittweise Anpassung (Ausprobieren) behindert und unnötig in die Länge zieht. Seiner Meinung nach ist durch den neuerlichen Boom von "kleineren" Turboaggregaten vor allem die Firma Borg-Warner (ex KKK) gerade auf einem Höhenflug und liefert kurzfristig gutes und vor allem temperaturresistentes Material in allen Größenordnungen, wodurch eine genaue Anpassung wunschgemäß schnell realisiert werden kann. Ab Mitte des Jahres wird es auch eine kugelgelagerte Rumpfgruppe bei Borg-Warner geben. Als ungefähre Ansage für einen solchen Lader steht eine Hausnummer von ca. 1.000 Euro im Raum. Einzig für den Übergang Auslass Abgasseite zum Hosenrohr müsste ein Adapter angefertigt werden. Alles andere wäre Plug&Play.

Durch dieses Angebot motiviert möchte ich zuerst einen Nachbau des nicht mehr erhältlichen, so genannten X-Laders (Garrett-Cosworth) angehen, den ich lange Zeit in meiner Ex-No.1 verbaut hatte. Versehen mit einer kugelgelagerten Rumpfgruppe sollte dieser Lader das Einsatzgebiet von 200-250+ PS gut abdecken, und erfahrungsgemäß liefert er auch mehr als ausreichend Luft obenrum, ohne die brachiale und Getriebe tötende Drehmomententfaltung der größeren GT28 Lader von Garrett zu haben.

Der Lader wurde in den 80er und 90er Jahren in Kooperation von G+W Motorsport und der Firma motair für den B202 adaptiert, und insbesondere im Norden war er gut verbreitet. Ich weiß auch von Forumsusern, dass sie ihn verbaut haben (Rdele?). Da ich zur Zeit KEINEN Zugriff auf einen solchen Turbolader habe, hier also mein Aufruf: Wer noch einen solchen Lader (Zustand egal, es geht nur um die Maße und Geometrie) hat, möge sich bitte mit mir in Verbindung setzen, da mein Hersteller das Ding für einen Nachbau in Natura benötigt. Die Zeit drängt ein wenig...

Und falls noch jemand andere konstruktive Vorschläge machen möchte, was zu bedenken oder zu berücksichtigen ist, würde ich mich über jeden "Mitfahrer" bei diesem Projekt freuen.
 
ich bin noch immer für einen bi-turbo-ansatz, oder noch besser, diese dynamischen turbolader mit veränderbaren schaufeln ... aber ich denke da liegt man nicht mehr bei ca. 1keur!
 
@KGB: wieso der Nachbau wenn ab Mitte des Jahres ein " aktueller" Lader für den 900 in Aussicht steht (stehen könnte), preiswerter wird der Nachbau doch sicherlich auch nicht werden?
 
Du berichtest von einem KKK Lader der ab mitte des Jahres mit Modifikationen und aktueller Technik bereitstehen könnte und anderseits von der Möglickeit den "X-Lader" nachbauen zu lassen.
 
Das sind zwei paar Schuhe, und dennoch einer. In beiden Fällen würde ich in Vorleistung treten, und No.5 als Experimentalfahrzeug zur Verfügung stellen. Einen KKK-Lader in Serienkonfiguration wird es ohne das nicht geben. Von daher bin ich schon auf Mithilfe angewiesen...
 
Soll das Endprodukt dann nur für leistungsgesteigerte Fahrzeuge gefertigt sein oder eher ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen? Wie sähe denn eine Mithilfe aus (abgesehen vom X-Lader Chassi)?
 
Mal abgesehen von KKK, deren aktuelle Produkte ich nicht kenne:

Falls es denn so ein dickes Ding sein muss, wieso greifst Du denn -zumindest im ersten Schritt - nicht auf irgendwas zurück, was bereits funktioniert?

Ein ganz banaler, handelsüblicher MHI TD04 in einer passenden Grösse z.B.?
Ist zwar auch keine ganz modere Konstruktion mehr, aber dennoch etwas völlig anderes als das o.g. Garrett-Fossil
 
hast du bei ebay mal weltweit "garrett hybrid" gesucht, ich kenne die spezifika nicht, aber die liste ist lang ... u.a. gleich einer für den B232T

sollst da ja nicht gleich kaufen, aber es ist ja die frage nach den möglichkeiten
 
Der TD04 ist sicherlich ein zuverlässiger und bewährter Lader, der nachweislich auch für 250 PS gut ist. Ich frage mich nur, wie viele Turbo-Spezialisten hierzulande bereit sind, mit einem japanischen Lader zu experimentieren. Ohne jetzt nähere Kenntnis darüber zu haben, scheint es mir doch so, daß die Garrett-Stützpunkte und auch die von KKK hier weit verbreiteter sind. Deshalb, und auch weil ich selbst mit meinem GT2860R im 9-5 sehr zufrieden bin, würde ich auf einen GT-Lader von Garrett als Basis zurückgreifen. Der GT2554R beispielsweise ist für bis zu 270 PS ausgelegt und ist dabei klein genug, um fix hochzudrehen.
 
In welche Richtung geht es denn nun? Leistung oder die Synthese aus den bekannten T05 und T3? *kopfkratz*
 
Um es nochmal deutlich auszusprechen: es wird in naher Zukunft keine rissfreie Auslass-Seite von Garrett passend zum T3 Krümmer-Anschluss-Flansch mehr geben. Das scheint Fakt...
 
Interessanter Ansatz, aber so wirklich verückt machen muß man sich deswegen nicht.
Wie gesagt ist der TD04 ein sehr guter Lader und passt mit etwas Aufwand an den Motor.
Wem der Hersteller (MHI) nicht passt kann auch mit ähnlichem Aufwand irgendeinen GT Lader einbauen und zwischen Drehmoment und Drehzahl/Leistung auswählen.

Ich fahre ja (wie vielleicht einige wiessen) einen TD04HL 15T im 900 / B202 und einen GT2871R am B234. Der Umbau ist nicht ganz ohne, aber von jedem versierten und sorgfältigen Schrauberherz machbar. Eintragung ist so eine Sache, das Problem wird mit dem Borg Warner aber auch auf einen zu kommen.

Aktuelle Borg Warner Lader haben einen sehr guten Ruf, sind super verarbeitet, sollen auch mit Kugelllagerung sehr haltbar sein (was man über die GT Reihe nicht einheitlich hört) hätten natürlich (wenn dieses Angebot zu Stande kommt) den Pluf&Play Vorteil und sind mit 1000€ nicht zu teuer.

Ich bin gespannt, was daraus wird.
 
Um es nochmal deutlich auszusprechen: es wird in naher Zukunft keine rissfreie Auslass-Seite von Garrett passend zum T3 Krümmer-Anschluss-Flansch mehr geben. Das scheint Fakt...

Ich will ja nicht in Abrede stellen, dass die Garrett-Lader im 900 am Turbinenauslass gerne reissen (meiner noch nicht), verstehe aber nicht, warum das quasi ein Naturgesetz sein soll. Liegt das am Guss? Klar ist mir natuerlich auch, dass Garrett keine T3-Neuentwicklungen mehr auf den Markt bringen wird, aber meist kann man als findiger Schrauber doch einiges passend machen.

Bei einem schwedischen Turbospezialisten wird z.B. ein GT30R fuer den 900I angeboten. Der kommt hier wohl eher nicht in Frage, da Ladedruck bereits unterhalb von 3.500 U/min gewuenscht sind, aber irgendwie muss der sich ja auch an einer Serienabgasanlage befestigen lassen.

Und dann ist da noch Swedish Dynamics in USA: Die werben damit, dass deren Hybrid-Turbos ein T3-Gehause aus Ni-resist haben. Hat hier jemand Erfahrung mit den Jungs und ihren Produkten?
 
Und was kommt danach? Ein Turbocompound ? Der wuchtet nochmal 20kW auf die Achse :biggrin:
 
Und wiegt wieviel? Ist doch LKW Technik :)
 
Egal, hauptsache drückt
 
War der X-Lader nicht ein Garret T3 - Basis war der Sierra Cosworth Lader...?
 
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