Pulser belastet Batterie?

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Moin Forum,

nachdem meine Starterbatterie jetzt das Zeitliche gesegnet hat, wurde eine neue angeschafft. In diesem Zusammenhang habe ich einen Waeco BR12 Batteriepulser angeschlossen, der zur Gesunderhaltung permanent am neuen Akku dranbleiben soll.

Das steht so auch in der recht übersichlichen Bedienungsanleitung drin, dass man den Pulser gerne an einer freien Stelle festschrauben oder an der Batterie befestigen soll. Das Letztere habe ich mit etwas Montageband auch gemacht.

Nun habe ich festgestellt, dass mit angeschlossenem Pulser das Auto schlechter anspringt, als ohne Pulser.

Ohne Pulser startet der der Motor sofort, mit Pulser "leiert" er ein ganz kleines bisschen. Es ist jetzt nicht unbedingt dramatisch, aber schon hörbar, dass der Anlasser nicht so kraftvoll durchzieht.

Jetzt die Frage:

Belasten diese Pulser die Batterie beim Starten?

Ich habe jetzt erstmal das Pulserkabel vom Pluspol wieder abgenommen und freue mich auf Eure Meinungen.

Viele Grüße

Andreas_HH
 
Wie man's nimmt, steht doch aber alles in der Anleitung:
Einschaltspannung: >12,6V (+/- 0,2V)
Standby-Eigenverbrauch: < 0,2mA
Arbeitsstrom: 10 A
Sollte also nicht der Rede wert sein. Frage mich nur, wie beim Laden da 10A entnommen und zurückgegeben werden sollen. Wer ist niederohmiger, der Audio-Cap oder die Batterie?

Mal aus der Anleitung zitiert, schwingen mit Eigenfrequenz. Ob die Kristalle davon auch was wissen?
"Der Battery Refresher entnimmt der Batterie Energie und gibt sie als Stromstoß wieder zurück. Dadurch werden die Kristalle zum Schwingen in ihrer Eigenfrequenz angeregt. Sie zerfallen wieder in ihre amorphe Struktur. Ihre Moleküle können wieder in den Ladeprozess integriert werden. Dadurch steigen Ladespannung, Kälteprüfstrom und Kapazität der Batterie wieder an.
Sämtliche Bleibatterien werden vor verfrühtem Altern bewahrt.
Der Anschluss des Battery Refreshers ist sinnvoll an Batterien bis zu 300 Ah.

HINWEIS: Der Battery Refresher ersetzt kein Ladegerät, sondern arbeitet nur zusammen
mit einem Ladegerät oder während der Fahrt."
 
OK, danke. Da ich nun von Strom keine Ahnung habe, ausser, dass ich ab und zu mal eine gewischt bekomme, meinst Du, das ist alles OK und normal?
 
nachdem meine Starterbatterie jetzt das Zeitliche gesegnet hat, wurde eine neue angeschafft. In diesem Zusammenhang habe ich einen Waeco BR12 Batteriepulser angeschlossen, der zur Gesunderhaltung permanent am neuen Akku dranbleiben soll.

Batterien altern durch die Anzahl der Ladezyklen. Ganz besonders durch Tiefentladung. Stichwort Sulphatisierung bis hin zum Plattenbruch. Punkt. Zusätzlich negativ wirkt die Säureschichtung bei langer Standzeit und schlechtem Ladezustand.

Wird die Batterie regelmäßig schlecht geladen - insbesondere dann, wenn sie niemals richtig voll ist wie im Kurzstreckenbetrieb mit starken Verbrauchern, sinkt im Laufe der Zeit die theoretisch zur Verfügung stehende Leistung durch Absinken des maximal erbringbaren Kalt-Startstromes. Im finalen Stadium einer mürben Batterie erhöht sich der Innenwiderstand, die Batterie nimmt auch bei ordnungsgemäßer Behandlung nur noch eine dramatisch verringerte Ladung auf.

Diese Pulser versuchen, durch kurze Impulse mit (relativ) hohem Ladestrom, den Alterungsphänomenen entgegenzuwirken, können dies aber logischerweise nicht bei ruhendem Ladekreis - Schließlich soll die Batterie ja geladen werden - und nicht genau umgekehrt - ihr zum Betrieb des Pulsers der Saft entzogen werden.

Je nach Hersteller dieser Dingerchen steckt unterschiedliche Schalttechnik dahinter, aber im Wesentlichen lässt sich das Teil auf einen Kondensator reduzieren, der in bestimmten zeitabständen geladen wird und dann einen extrem kurzen Stromstoß auf die Batterie gibt. Wenn also dieser Kondensator im Augenblick des Motorstartes geladen wird, dann belastet er zusätzlich zum Anlasser die Batterie - weil ja die Lichtmaschine in dem Augenblick noch keinen Saft liefert.

Wo bei diesen Geräten die Grenze zwischen Physik und Religion liegt - Ich sag dazu mal nichts.

Meines Erachtens ist es aber sinnvoller, in bestimmten Zeitabständen die Batterie extern rappelvoll zu laden - denn hierfür kann logischerweise bei ungünstigen Betriebsbedingungen auch ein im Fahrzeug eingebautes Elektronik-Gimmicks-Teil nicht sorgen. Auf diese Weise erhöht man die Lebensdauer einer Batterie nachweislich und wirkungsvoll. Bei länger abgestellten Fahrzeugen sorgt ein angeschlossener Erhaltungslader für Ausgleich der Selbstentladung und den Verbrauch der im Ruhezustand des Fahrzeuges in Betrieb befindlichen Verbraucher - wie Alarmanlage, Borduhr, Senderspeicher des Radios oder ähnlichem.

Batterien "leben" zwischen drei und etwa sieben Jahren, je nach Pflegezustand und Wertigkeit der verbauten Platten. Meist ist es ein innerer Kurzschluß im Bleisumpf durch gelöste Fragmente der Platten, die im Betrieb auch unter Idealbedingungen immer wieder vorkommen. Das führt dann zum "Nix-Geht-Mehr"-Augenblick früh morgens. Beginnt dagegen die Orgelei schleichend, der Anlasser dreht mürrisch und bekommt die Fuhre nicht in Schwung, dann hat die Kapazität der Batterie die untere Schmerzgrenze überschritten. Zwar ohne Kurzschluß, aber durch Alterung - falls nicht der Regler defekt ist und durch zu tiefes Spannungsniveau des Bordnetzes gar keinen Ladestrom mehr geliefert hat.

Eine defekte Zelle durch Kurzschluß erkennt man übrigens recht leicht - Es fehlt in etwa ein Sechstel der Nennspannung, wenn man diese ohne Last über die Pole abgreift. Also deutlich niedrigere Spannung, wie bei einer leeren Batterie.

Ich hätte vermutlich dazu geraten, die Kohle für dieses Gerät zu sparen und bei Neuanschaffung eher in den Aufpreis für eine zyklenfeste Gel-Batterie zu investieren, die zudem bei längeren Standzeiten so gut wie keine Selbstentladung vorweist.
 
Josef, vielen Dank für Deine Erklärung. Grundsätzlich ist mir das Problem der Sulphatisierung und langer Standzeit bekannt und ich würde, falls ich das Auto längere Zeit nicht bewegen würde, auch ein entsprechendes Erhaltungsladungsgerät anschließen.

Was mich halt wunderte ist, dass bei einer nagelneuen Batterie, dir topfit eingebaut wurde, der Effekt beim Starten überhaupt auftritt. Meine alte Batterie hat über 5 Jahre gehalten und war für den damaligen Preis damit akzeptabel. Der Pulser hätte bei dem Akku bestimmt nichts mehr gebracht.

Mich würde halt interessieren, ob das schlechtere Startverhalten mit dem Pulser normal ist und ein positiver Effekt nur dann eintritt, wenn die Batterie z.B. bei längeren Fahrten ensprechend gepflegt wird, oder es besser ist, den Pulser nur dann anzuschliessen, wenn mit einem externen Ladegerät geladen wird.

Es gibt ja auch Ladegeräte, die die gleiche Technik anwenden, um Batterien über längere Ladezeiten zu erhalten und ältere Batterien wieder aufzufrischen, solange noch kein Zellenschluss durch den Bleisumpf vorhanden ist.

Ich will nur vermeiden, dass durch den Pulser die Batterie nach ein paar Tagen Standzeit in der Garage platt ist.

Habe jetzt auch bei Waeco einmal angefragt und warte auf deren Antwort.

Hätte ja sein können, dass hier einer den gleichen Pulser einsetzt und schreibt, ja, alles kein Problem, muss so sein.

Vielen Dank und viele Grüße

Andreas_HH
 
Ich habe den (blauen) Megapulse (war mit den Referenzen das erste mir bekannt gewordene Gerät), den ich normalerweise (wenn ich dran denke) mit den Klemmen des Ladegeräts (wenn ichs winters/kurzstreckig mal für nötig halte) zusätzlich an die (älteren) Batterien meiner 2- und 4-Räder anschließe und auf die Lebensverlängerung (der Batterien ! grin) warte und hoffe.

Aber ich habe es für einige Monate auch abwechselnd im 901 i CV und im 9K auf Dauer an der Batterie angeschlossen gehabt und weder beim Starten, noch bei der Batteriespannungsanzeige im 9K irgendeinen Unterschiede feststellen können.

Vielleicht bin ich auch einfach nicht sensibel genug, denn auch nach Ölwechseln merke ich nie, daß der Motor ruhiger läuft und "besser durchzieht" !
 
Wenn die Dinger sauber gebaut sind, so sollten sie zumindest nichts schaden. Wenn da steht, dass er erst über 12,6 V einschaltet, dann sollte er bis der Anlasser nicht mehr dreht nur den Standby-Strom von <0,2mA, also fast nix, ziehen. somit unwirksam für den Startvorgang.

Ich kenne solche Pulslader von alten (vor Li-Ion-Akkus) TV-Kameras. Die waren von oder für Sony wenn ich das recht in Erinnerung habe. Preis war vierstellig. Die Biester waren aber komplette Hochleistungsladegeräte und das man den Preis zahlte hatte seine Berechtigung. Mit de gesunkenen Stromverbrauch heutiger Geräte und der Li-Akkutechnik hat sich das geändert, da kauft man lieber mal neue Akkus. Und natürlich ein Profiladegerät das einen Akku nicht killt aber voll lädt und zudem eine Info über den Alterungszustand gibt oder geben kann.

Ich halte von den Pulsern wenig. Tiefentladungen vermeiden ist das wichtigste, danach den Akku insb. wenn es kalt wird möglichst voll geladen halten. Zudem sterben Akkus durch Nichtbenutzung. Ganz typisches Beispiel sind USV-Geräte. Die Akkus von solchen werden dermaßen hochohmig. Die aus den APCs, die ein paar Jahre nur standby ohne regelmäßige Wartungsläufe liefen, waren regelmäßig so hochohmig, dass ich in einen 12V Akku selbst mit 40V keinen Sinnvollen Ladestrom rein bekomme. Die harte Schicht blockiert den. Bricht die durch die hohe Spannung an einer Stelle auf, so schießt der Strom sofort hoch. Durch mehrfaches Laden und Entladen mit Strömen im Bereich 0,2 bis 1C ( also 1-5A bei einem 5Ah Akku) berappel sie sich wieder ein wenig. Aber brauchbar werden sie nicht mehr.

Nebenbei, ich habe den Eindruck, das heutige Akkus immer weniger Schlammraum unter den Zellen haben so dass es schneller zum Zellenschluss kommt. Na ja, ohne Ausfälle geben es ja keinen Aftermarket.
 
Nebenbei, ich habe den Eindruck, das heutige Akkus immer weniger Schlammraum unter den Zellen haben so dass es schneller zum Zellenschluss kommt. Na ja, ohne Ausfälle geben es ja keinen Aftermarket.

Ja, in der Tat. Dem ist so.

Zudem sind, um möglichst in Maximum an Leistung - sprich Kapazität - in möglichst kompakten Bauraum zu zwängen, die Platten im Laufe der Zeit etwas dünner und der Abstand zwischen ihnen verringert worden. Das bringt mehr Plattenoberfläche bei identischer Gehäusegröße. Dem Elektrischen-Verbraucher-Irrsinn und Elektro-Motörchen-Für-Alles-Und-Jeden Halli-Galli im Fahrzeug sei Dank. Um die Spitzenlast von möglichst vielen Verbrauchern mit hoher Stromaufnahme puffern zu können, ohne die Lima in ihrer Leistung extrem zu vergrößern, muß halt die Batterie stärker dafür herhalten. Während es früher nur die Diesel waren, findet man heutzutage auch in Benzinern Monster-Akkus, die für den eigentlichen Fahrzeugbetrieb gar nicht erforderlich wären, sondern nur für die darin verbauten "Komfort"-Verbraucher.

Trauriger Nebeneffekt ist übrigens, daß diese Batterien "moderner" Bauart durch die dünneren Platten wesentlich stoßempfindlicher sind als die "alte" Bauform. Logisch, daß dann bei nicht mehr ganz taufrischer Batterie sich nicht nur der "Schlamm" sondern auch durch mechanischen Bruch entstandene Fragmente im immer kleiner werdenden Sumpf ansammeln.

Wundert es jemanden, daß die Drecks-Dinger manchmal schon nach drei bis vier Jahren verrecken, während man früher mit etwas Pflege durchaus die doppelte Betriebszeit erreichen konnte...? Die Sache hat Methode - zudem sich bis auf ganz wenige Nischenheimer die Batterieproduktion eh auf einen einzigen Quasi-Weltmarkt-Monopolisten konzentriert, der im Laufe der Zeit nahezu alle konkurrierenden Hersteller aufgekauft hat.

Und - schwupps - schon sind wir auf dem Weg zu einer neuen Verschwörungs-Theorie...
 
Und - schwupps - schon sind wir auf dem Weg zu einer neuen Verschwörungs-Theorie...
Nö, das ist einfach nur Marktwirtschaft. Und wenn es dann auch noch technische Gründe als Ausrede gibt, ... so beschreitet man eben den einfachsten Weg wenn er auch noch den Aftermarket befeuert.
 
Ich habe in meinem Wohnmobil für den Motorteil eine Batterie von Magnet-Marelli mit 100Ah. Die Batterie ist seit der Lieferung des Fiat-Triebkopfes 1997 in Betrieb. Seit 2003 hänge ich sie im Winter ab und zu mit einem "Megapulser" an das Ladegerät. Bis jetzt zeigt die Batterie noch kein Zeichen von Schwäche.
 
Also ich würde ja den Pulser ausbauen zwecks der höheren Drehzahl (=schnellere Schmierung?) beim Kaltstart. :tongue::tongue:

Ist schon Wahnsinn wie wir mit vielen Dingen veräppelt werden. Hatte das Thema mit den Batterien auch mal mit jemanden diskutiert. Es ist ja bekannt das eine Batterie stirbt, wenn der Schlamm die Platten berührt. Aus der Logik heraus sollte man also den Freiraum darunter so groß wie möglich gestalten.. Was macht man??!..
Dann würde sich doch jeder Menscht nur ein oder zweimal eine Starter Batterie im Leben kaufen. :biggrin: Aber so gesehen ist es im Interesse eines jeden (bei dieser großen Bevölkerung), immer Arbeit zu haben.. und die machen wir uns mit solchen "Aktionen" künstlich selbst.. :deal: Das komplette Fahrzeug strotzt nur von solchen Bauteilen.
 
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