RALLYE ALLGÄU-ORIENT und Saab-Teilnehmer

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Allgemeine Zeitung vom 06.05.2015 / Lokales

Kühles Bier darf auf der Reise nicht fehlen - RALLYE ALLGÄU-ORIENT Simon Maurer und Vanessa Merz wollen in drei Wochen mit dem Auto in der jordanischen Hauptstadt Amman sein

Von Jochen Werner

SPONSHEIM. Am 8. Mai heißt es für Simon Maurer und Vanessa Merz "auf und davon". Tags darauf beginnt für sie in Oberstaufen die Rallye Allgäu-Orient (AOR). Von den ursprünglich geplanten 111 Teams gehen knapp 90 an den Start und wollen mit ihren "Rostlauben" knapp drei Wochen später in der jordanischen Hauptstadt Amman ankommen. Wollen, wohlgemerkt, denn die Voraussetzungen sind schwierig genug: Die mindestens 20 Jahre alten Autos durften nicht mehr als 1111 Euro gekostet haben.

Das eigene Team aus zwei Oldtimern und einem gleich alten Verpflegungsfahrzeug ist nun vollständig. Unter Schwangerschaften oder politischen Bedenken leidet die Nummer 77 der Teilnehmerliste nicht.
Den letzten Platz im Team "Getriebesand" ergatterte ein Berliner Bayer, dessen Mannschaft unvorhergesehenermaßen zusammenfiel. Den alten Saab hat Projektleiter Simon richtig liebgewonnen: "Der ist mittlerweile mein Alltagsauto, damit fahre ich auch zu Kunden", weiß er, dass er sich spätestens am Ziel in Jordanien vom Gefährt trennen wird, denn der Rückweg erfolgt mit maximal 23 Kilo Gepäck per Flugzeug.
"Man kann die Tour auch fahren, wenn man gar keine Ahnung hat", hat Vanessa aus der einschlägigen Literatur mittlerweile gelernt. Die Vorfreude ist bei der 22-Jährigen und ihrem Freund groß. Lachen ist an der Tagesordnung. Pannen sehen die beiden nach Stand der Dinge als "interessante Taktik" an, vielmehr wollen sie wenigstens zum Start ohne Schwierigkeiten mit ihrem uralten Saab wegkommen. Die Batterie haben sie erneuert, damit das "Schlüsseldrehen nicht wieder zum interessanten Event wird". Um das Abenteuer wissen sie jedenfalls.
Das Kribbeln beginnt
"Unauffällig ist er nicht mehr", steht für sie genauso fest. Die Startnummer 77 ziert den entlang der Sponsheimer Hauptstraße abgestellten Saab jedenfalls seit einigen Wochen, dazu kommen viele Aufkleber von Rallye und Sponsoren. Und natürlich die regenbogenfarbene Dachbox, die Simon in Gau-Algesheim "für umme" besorgen konnte. "Es ist einfach alles, was man normal nie machen würde", infizieren die beiden den Zuhörer mit ihrem Rallye-Virus direkt und unmittelbar. Angst? Fehlanzeige. "Wir bleiben immer mindestens 100 Kilometer von der türkisch-syrischen Grenze entfernt", versichert Vanessa. An die Stelle der Tour durch den Nahen Osten tritt die Fähre aus der Türkei nach Haifa (Israel).
"Dort holt uns der israelische Saab-Club an der Fähre ab", weiß Simon um ein besonderes Schmankerl. Der einzige Saab der Rallye ist schließlich etwas ganz Besonderes. So der Oldtimer die Strecke denn schafft. 2800 Kilometer sind es ohne Autobahnen von Oberstaufen nach Istanbul, die in fünf Tagen bewältigt werden wollen - über die kroatische Küstenstraße und Albanien. Und dann beginnt die Reise erst wirklich. Der Kühlschrank steht auf dem Rücksitz, "damit das Bier abends kalt ist", freut sich Simon. Überhaupt sei das von ihm umgebaute Auto mittlerweile der "totale Hammer". Die Kabel im Sicherungskasten hat er unter seiner Kontrolle, den Unterfahrschutz aus drei Millimeter dickem Stahlblech eingebaut und bis über den Kühler gezogen. "Bevor etwas anfangen kann zu brennen, fliegt die Sicherung", weiß Simon als Experte.
Und dann beginnt bei ihm auch das Kribbeln. Das Material ist da, die Reiseführer müssen noch gelesen werden, die Apotheke fehlt noch. CB-Funk und Scheinwerfer will Simon noch anbringen. Am 1. Mai folgte in der Schloßbergstraße 26 die Abschlussparty mit der endgültigen Präsentation des Autos und der Bitte um Spenden für die Teamkasse und ein albanisches Kinderheim. Denn der Grund für den Umweg über das Land der Skipetaren ist ganz besonders: Ein soziales Projekt soll für Vanessa und Simon Teil der Reise sein. "Das größte Problem war, ein Kinderheim zu finden, das unsere Spenden auch annehmen will", erzählt Vanessa. Über E-Mailkontakte zum Verein "Sternstunden e.V." kam schließlich der Kontakt zustande. Und der soll mindestens soviel wert sein wie die ganze Rallye, wenn auch auf anderer Ebene.
 
Ich bin übers WE in Staufen, falls sich die Abfahrtsprozedur nicht zu lange hinzieht, kann ich mal ein Startfoto aller Saabs machen.
Den Zieleinlauf müßte dann ein anderer übernehmen.
 
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Wie willst Du in Staufen den Start in Oberstaufen fotografieren?
 
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