Onkel Kopp
Don Quijote de Olja a.D.
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Ich bin gestern wieder auf ein paar herrliche Zeilen im Buch "40 Jahre Rallyesport" gestoßen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Ich poste sie mal hier, da es da hauptsächlich um Erik Carlsson und den 96 geht:
Saab-Einsätze wurden nicht „irgendwie abgespult“, sie wurden zelebriert, begleitet von Blitz und Donner. Ein am Limit bewegter Rallye-Saab wirkte auf den Betrachter wie ein Derwisch im Kampf mit den Elementen: Wenn ein Saab Humalamäki fuhr, sprang und flog er nicht einfach, er teilte bei jeder Landung das Erdreich, ließ Erdfontänen aufsteigen, ächzte und stöhnte und wirkte wie eine Mischung aus Panzer und Panther. Saab-Siege wurden nie erkauft, und erprotzt. Saab-Siege wurden erkämpft, mit Vergaservereisung, Bremsfading und Männerschweiß. Die Fußbremse benutzten Saab-Fahrer lediglich zum Lenken! Die Autos waren toll, aber nicht im Sinne eines Stratos, gegen dessen Herrlichkeit jeder Fahrer verblassen musste. Saab-Autos ließen genügend Spielraum, um auch die Fahrer heldenhaft erscheinen zu lassen: Saab-Fahrer hatten stets ein besonderes Kaliber, ein besonders großes Herz, höchste Perfektion, Artistik, Kampfgeist! Den Größten unter ihnen nannte man „Carlsson-auf-dem-Dach“, und er war so stolz auf diesen „Kriegsnamen“, dass er sich ihn auf die Wagentür klebte.
Nett finde ich auch die Rallye-Story von Erik Carlsson von der 1962er RAC-Rallye, die er gewann, aber beinahe noch verloren hätte.
Erik Carlsson und sein Copilot David Stone lagen überlegen in Führung, als die hintere Radaufhängung an ihrem Rallye-96 brach. Sie humpelten ins Etappenziel und waren ziemlich ratlos. Service gab es damals ja noch nicht. Da fiel ihr Blick auf einen nagelneuen Saab 96 am Straßenrand, der dort abgeschlossen parkte – vom Besitzer keine Spur. Da man damals quasi mit Serienautos fuhr, legten die beiden kurzerhand den Zuschauer-96 auf die Seite und bauten die hintere Radaufhängung aus. Als sie gerade beim Einbau in ihren Rallye-Saab waren, tauchte der Besitzer auf, wurde blass und wollte unverzüglich die Polizei holen. Erik Carlsson konnte ihn jedoch beschwichtigen und davon überzeugen, dass dieser Eingriff jetzt wirklich unbedingt notwendig ist!
Erik Carlsson gewann die Rallye, freundete sich mit dem edlen Spender an und traf ihn noch regelmäßig bei der RAC.
In dem Buch gibt es auch ein Interview mit Erik Carlsson, wo er noch ein paar Anekdoten zum Besten gibt. Ich habe herzhaft gelacht. Die mit dem "Auto-seitwärts-aus-dem-Schlamm-rollen" von der 1964er Safari ist ja relativ bekannt, sie steht auch in Bleekers "The Spirit of Saab", aber es gibt noch ein paar kleine solcher Anekdoten. Die gibt's dann morgen...
Saab-Einsätze wurden nicht „irgendwie abgespult“, sie wurden zelebriert, begleitet von Blitz und Donner. Ein am Limit bewegter Rallye-Saab wirkte auf den Betrachter wie ein Derwisch im Kampf mit den Elementen: Wenn ein Saab Humalamäki fuhr, sprang und flog er nicht einfach, er teilte bei jeder Landung das Erdreich, ließ Erdfontänen aufsteigen, ächzte und stöhnte und wirkte wie eine Mischung aus Panzer und Panther. Saab-Siege wurden nie erkauft, und erprotzt. Saab-Siege wurden erkämpft, mit Vergaservereisung, Bremsfading und Männerschweiß. Die Fußbremse benutzten Saab-Fahrer lediglich zum Lenken! Die Autos waren toll, aber nicht im Sinne eines Stratos, gegen dessen Herrlichkeit jeder Fahrer verblassen musste. Saab-Autos ließen genügend Spielraum, um auch die Fahrer heldenhaft erscheinen zu lassen: Saab-Fahrer hatten stets ein besonderes Kaliber, ein besonders großes Herz, höchste Perfektion, Artistik, Kampfgeist! Den Größten unter ihnen nannte man „Carlsson-auf-dem-Dach“, und er war so stolz auf diesen „Kriegsnamen“, dass er sich ihn auf die Wagentür klebte.
Nett finde ich auch die Rallye-Story von Erik Carlsson von der 1962er RAC-Rallye, die er gewann, aber beinahe noch verloren hätte.
Erik Carlsson und sein Copilot David Stone lagen überlegen in Führung, als die hintere Radaufhängung an ihrem Rallye-96 brach. Sie humpelten ins Etappenziel und waren ziemlich ratlos. Service gab es damals ja noch nicht. Da fiel ihr Blick auf einen nagelneuen Saab 96 am Straßenrand, der dort abgeschlossen parkte – vom Besitzer keine Spur. Da man damals quasi mit Serienautos fuhr, legten die beiden kurzerhand den Zuschauer-96 auf die Seite und bauten die hintere Radaufhängung aus. Als sie gerade beim Einbau in ihren Rallye-Saab waren, tauchte der Besitzer auf, wurde blass und wollte unverzüglich die Polizei holen. Erik Carlsson konnte ihn jedoch beschwichtigen und davon überzeugen, dass dieser Eingriff jetzt wirklich unbedingt notwendig ist!
Erik Carlsson gewann die Rallye, freundete sich mit dem edlen Spender an und traf ihn noch regelmäßig bei der RAC.
In dem Buch gibt es auch ein Interview mit Erik Carlsson, wo er noch ein paar Anekdoten zum Besten gibt. Ich habe herzhaft gelacht. Die mit dem "Auto-seitwärts-aus-dem-Schlamm-rollen" von der 1964er Safari ist ja relativ bekannt, sie steht auch in Bleekers "The Spirit of Saab", aber es gibt noch ein paar kleine solcher Anekdoten. Die gibt's dann morgen...