S
Sacit
Hallo zusammen,
für meine Wellblechente fehlte mir eine Dichtung mit ungewöhnlichen Maßen. Überall erntete ich Achselzucken. Da fiel mir Peter Bazilles Touring Garage in Troisdorf ein, er beschäftigt sich schwerpunktmässig mit Lancia, kümmert sich aber auch um andere Marken. Gesagt, getan - ist ja nicht weit von mir und ich wollte dort immer schon mal hin.
Freitagnachmittag, offensichtlich kurz nach Feierabend. Ich betrete die Werkstatt, und werde sofort von der Faszination dieses Ortes erfasst. "Hier bist Du genau richtig" denke ich im Stillen. Es herrscht eine Art konzentrierte Ruhe. Ein Mechaniker ist mit einem Jaguar -Motor beschäftigt. Etwas überrascht über den späten Eindringling hört er sich mein Anliegen an. Gemeinsam suchen wir nach der Dichtung, die wenige Augenblicke vor mir auf der Werkbank liegt. Einige neugierigen Fragen angesichts der automobilen Schätze kann ich nicht zurückhalten und so bekomme ich eine exklusive Führung von einem ehemaligem Mitarbeiter der Firma. Ein beeindruckender Maschinenpark zur Motoreninstandsetzung, in einer Maschine wartet die Nockenwelle eines American LaFrance auf ihre Bearbeitung. Angesichts der beindruckenden Sammlung an Meisternocken mache ich mir keine Sorgen um ihre Zukunft. Etwas weiter liegt ein Zylinderkopf eines Bugatti Atlantic. Spätestens jetzt sollte ich einen Termin beim Kieferorthopäden machen, meine Kinnlade wird sobald nicht mehr ihre Ausgangsposition erreichen. Dann geht es zum Fahrzeugfundus. Jaguars, Maseratis, Ferraris - alle Superhelden der Autoquartetts - und natürlich Lancias aller Baureihen wohin das Auge blickt. Fulvias, Flaminas, Aprilias, sogar eine Aprilia Barchetta. Um meine Kinnlade ist es jetzt völlig geschehen. Da erblicke ich zwischen dem edlen Blech etwas sehr vertrautes - eine Wellblechente! Staubig und im Originalzustand, etwas älter als meine. Unerreichbar, von einigen Jaguar XK 120 und 140 zugeparkt steht sie da. Eine Ente hätte ich in dieser Umgebung überhaupt nicht erwartet. Weiter geht die Führung, wobei an einer Gamma Limousine, einem Beta Spider hinein in die Karosserieabteilung. Neu gedengelte Kotflügel an einer Aprilia, ein aufgebockter Ferrari-Prototyp, ein weiterer Ferrari in fortgeschrittener Entkernung. Die Atmosphäre ist so dicht und intensiv, ich bin sehr beeindruckt. Mit offenem Mund stehe ich wenig später von einem Deutsch Bonnet Coupé mit Le Mans-Historie und 2 Zylinder Panhard-Motor. Den Knickscheiben-356 hatte ich gerade erst verdaut. Ruhig und mit angenehmer Stimme erklärt mir mein Fremdenführer die Details und Besonderheiten der einzelnen Modelle. Er hat meine Verfassung längst durchschaut und gibt mir angemessene Pausen, das Betrachtete zu erfassen, bevor wir uns dem nächsten Kunstwerk zuwenden. Ich fühle mich wie in einer Skulpturenausstellung, eine Privatführung durch Giacomettis Schaffen. Die mittlerweile tiefstehende Sonne verleiht dem Ort ein eigentümliches Glühen. Mein Begleiter öffnet die Haube eines Lancia Astura aus den 30ern, und erklärt mir Details, wie die im Zylinderkopf eingearbeiteten Einlasskanäle. Das Resultat ist ein unglaublich schöner, schnörkelloser und glattflächiger Motor. Ein Blick in einen Flavia Sport von Zagato beendet die Führung und ich bin tief beeindruckt. Der Mechniker vom Anfang und mein Guide zünden sich eine Zigarette an. Wir plauschen noch ein wenig - und sind uns einig, daß der hinter einem E - Type stehende neuzeitliche Porsche Carrera GT hier einfach nicht hingehört. Auf dem Weg durch den Hof laufe ich an einem Daimler V8 aus den 60ern
vorbei und schaue auf eine ganze Armada Lancias. Ich steige in den 9000er, fahre los und lenke den Rest des Weges nur mit der rechten Hand nach Hause. Die linke hält derweil...meine Kinnlade. Was für ein toller Ort!
Wer in der Nähe ist und etwas Zeit hat, sollte hier einmal anhalten.
Touring Garage, Hauptstrasse 183, Troisdorf - Spich
für meine Wellblechente fehlte mir eine Dichtung mit ungewöhnlichen Maßen. Überall erntete ich Achselzucken. Da fiel mir Peter Bazilles Touring Garage in Troisdorf ein, er beschäftigt sich schwerpunktmässig mit Lancia, kümmert sich aber auch um andere Marken. Gesagt, getan - ist ja nicht weit von mir und ich wollte dort immer schon mal hin.
Freitagnachmittag, offensichtlich kurz nach Feierabend. Ich betrete die Werkstatt, und werde sofort von der Faszination dieses Ortes erfasst. "Hier bist Du genau richtig" denke ich im Stillen. Es herrscht eine Art konzentrierte Ruhe. Ein Mechaniker ist mit einem Jaguar -Motor beschäftigt. Etwas überrascht über den späten Eindringling hört er sich mein Anliegen an. Gemeinsam suchen wir nach der Dichtung, die wenige Augenblicke vor mir auf der Werkbank liegt. Einige neugierigen Fragen angesichts der automobilen Schätze kann ich nicht zurückhalten und so bekomme ich eine exklusive Führung von einem ehemaligem Mitarbeiter der Firma. Ein beeindruckender Maschinenpark zur Motoreninstandsetzung, in einer Maschine wartet die Nockenwelle eines American LaFrance auf ihre Bearbeitung. Angesichts der beindruckenden Sammlung an Meisternocken mache ich mir keine Sorgen um ihre Zukunft. Etwas weiter liegt ein Zylinderkopf eines Bugatti Atlantic. Spätestens jetzt sollte ich einen Termin beim Kieferorthopäden machen, meine Kinnlade wird sobald nicht mehr ihre Ausgangsposition erreichen. Dann geht es zum Fahrzeugfundus. Jaguars, Maseratis, Ferraris - alle Superhelden der Autoquartetts - und natürlich Lancias aller Baureihen wohin das Auge blickt. Fulvias, Flaminas, Aprilias, sogar eine Aprilia Barchetta. Um meine Kinnlade ist es jetzt völlig geschehen. Da erblicke ich zwischen dem edlen Blech etwas sehr vertrautes - eine Wellblechente! Staubig und im Originalzustand, etwas älter als meine. Unerreichbar, von einigen Jaguar XK 120 und 140 zugeparkt steht sie da. Eine Ente hätte ich in dieser Umgebung überhaupt nicht erwartet. Weiter geht die Führung, wobei an einer Gamma Limousine, einem Beta Spider hinein in die Karosserieabteilung. Neu gedengelte Kotflügel an einer Aprilia, ein aufgebockter Ferrari-Prototyp, ein weiterer Ferrari in fortgeschrittener Entkernung. Die Atmosphäre ist so dicht und intensiv, ich bin sehr beeindruckt. Mit offenem Mund stehe ich wenig später von einem Deutsch Bonnet Coupé mit Le Mans-Historie und 2 Zylinder Panhard-Motor. Den Knickscheiben-356 hatte ich gerade erst verdaut. Ruhig und mit angenehmer Stimme erklärt mir mein Fremdenführer die Details und Besonderheiten der einzelnen Modelle. Er hat meine Verfassung längst durchschaut und gibt mir angemessene Pausen, das Betrachtete zu erfassen, bevor wir uns dem nächsten Kunstwerk zuwenden. Ich fühle mich wie in einer Skulpturenausstellung, eine Privatführung durch Giacomettis Schaffen. Die mittlerweile tiefstehende Sonne verleiht dem Ort ein eigentümliches Glühen. Mein Begleiter öffnet die Haube eines Lancia Astura aus den 30ern, und erklärt mir Details, wie die im Zylinderkopf eingearbeiteten Einlasskanäle. Das Resultat ist ein unglaublich schöner, schnörkelloser und glattflächiger Motor. Ein Blick in einen Flavia Sport von Zagato beendet die Führung und ich bin tief beeindruckt. Der Mechniker vom Anfang und mein Guide zünden sich eine Zigarette an. Wir plauschen noch ein wenig - und sind uns einig, daß der hinter einem E - Type stehende neuzeitliche Porsche Carrera GT hier einfach nicht hingehört. Auf dem Weg durch den Hof laufe ich an einem Daimler V8 aus den 60ern
vorbei und schaue auf eine ganze Armada Lancias. Ich steige in den 9000er, fahre los und lenke den Rest des Weges nur mit der rechten Hand nach Hause. Die linke hält derweil...meine Kinnlade. Was für ein toller Ort!
Wer in der Nähe ist und etwas Zeit hat, sollte hier einmal anhalten.
Touring Garage, Hauptstrasse 183, Troisdorf - Spich
