Rostschutzbehandlung als Service?

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Bei meinem 900S M1993 sollten baldmöglichst die Türen unten genau untersucht und gegebenenfalls gegen Rost behandelt werden. Nun überlege ich mir, ob's nicht grad an der Zeit wäre, eine allgemeine Rostschutzbehandlung durchführen zu lassen...
Im Serviceheft ist auf der hintersten Seite (nebst dem km-Serviceprogramm) dieses Blatt vorhanden, leider unverstempelt :redface: Gehört so eine Korrosionsschutzbehandlung zur Option eines Services von SAAB? Wurde dies bei jemand von Euch durchgeführt und abgestempelt, oder wie ist dies zu verstehen?
 

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Hi

bei mir war da trotz relegmäßiger Serviceeinträge bis vor kurzem auch nichts eingetragen und ich habe da z.B. meine Mike Sanders Fett Konservierung als Rostschutzbehandlung festhalten lassen. Ich weiß nicht, ob Saab da ein bestimmtes Programm vorgesehen hatte und man kann unter dem Begriff ja alles mögliche zusammenfassen.
 
Mein 901 MY89 hatte eine solche Rostschutzbehandlung. Der Händler, die damalige Saab Niederlassung in Koblenz, hat den Wagen nach ca. 8 oder 12 Monaten nach der Erstzulassung (müsste die genaue Zeit noch einmal nachschauen) komplett mit Waxoyl Professional 120-4 Hohlraumschutz behandelt und diese Prozedur nach weiteren 1,5 Jahren wiederholt. Allerdings wurde dies in einem extra Begleitheft und nicht in den Inspektionsunterlagen vermerkt. Die waren damals auch die Erstbesitzer und haben sich das daher wohl 'gegönnt'.
 
Bei meinem CV sind die 3 der 4 Felder durch die damalige Vertragswerkstatt abgestempelt.
Diese (waxoil-)Versiegelungen musst ich allerdings selbst beauftragen.

Seit einigen Jahren erledige ich das selbst.
 
Dinol war auch gelblich... In den späten 80ern gab's nicht so viele Alternativen.
 
Aha.
Dinol härtet aus bzw. wird zähelastisch?
 
Also auf schwarz ist es definitiv mehr gelb als braun... und härtet an einigen Stellen leider aus:mad:
Dank Fluid Film Liq.A jetzt wieder elastischer.

Wie gesagt (möchte den Fred nicht entführen), mich interessiert es nur Interesse halber.
 
Bei mir war das Waxoyl eher gelblich und in einer ordentlichen schicht vorhanden. Ob es ausgehärtet war habe ich nicht getestet. Ich habe jedoch die Hohlräume mit FF Liq. A geflutet und ein paar Monate später noch mal mit FF Liq. AR. Die AWTs habe ich anstatt mit Liq. AR mit Sanders behandelt.
 
Falls es Euch tatsächlich interessieren sollte...

Es gab zur damaligen Zeit tatsächlich nur im Wesentlichen zwei Anbieter von Versiegelungen.

Bei Dinitrol unterscheidet bitte zwischen der offiziellen Neuwagenbehandlung, die häufig von Lackierereien durchgeführt wurde und der nachträglichen, auch als solche bezeichneten "Rostbremse" für Gebrauchtfahrzeuge. Im ersteren Falle wurden die Neufahrzeuge im Kundenauftrag vor Fahrzeugübergabe durch den Händler zu seinem "Hauslackierer" gebracht, denn niemand wollte die Sauerei in seiner Schrauberbude haben - zudem der Wagen in der Einbrennkammer vorgeheizt wurde, um optimales Fließverhalten des Konservierungsmittels zu erzielen.

Kenne eine Reihe von Fahrzeugen verschiedenster Art, die damals das Procedere durchlaufen haben - sowohl Neufahrzeuge, als auch Nachbehandlungen. Die "große" Neuwagenversiegelung ist an zusätzlichen Gummistopfen in Radhäusern und Längsträgern sowie den Türholmen zu erkennen. Dazu kam eine Teilzerlegung des Innenraumes. Sehr teuer, da arbeitsintensiv. Ich erinnere mich an Preise zwischen 1200-1500 DM - Nach einem Jahr wurde an kritischen Stellen mittels Endoskop geprüft und erforderlichenfalls kostenlos nachgesprüht.

Gebrauchtwagenversiegelung erfolgte mit identischem Material, aber etwas weniger Montageaufwand. Kosten lagen bei um die 400-700 DM und wurde häufig bei Übernahme von Jahreswagen in Privathand geordert. Der Umfang dürfte in etwa der nachträglichen Saab-Versiegelung entsprochen haben, dort waren die folgenden "Behandlungen" eher Kontrolltermine, bei denen lediglich an exponierten und extrem kritischen Stellen etwas nachgearbeitet wurde. Und ja, auch schon damals war das Thema Antriebswellentunnel bekannt und entsprechend berücksichtigt.

Bei allen mir bekannten Dinol/Dinitrol-Fahrzeuge aus dieser Zeit, egal ob Laternenparker oder Garagenfahrzeuge, ist die Versiegelung definitiv noch nicht ausgehärtet, ich würde den Zustand nach etwa 20 Jahren als zähelastisch mit noch hinreichendem Haftvermögen bezeichnen. Das Material dunkelt mit den Jahren auffallend nach, anfänglich fast sirupfarben wird es tatsächlich mit der Zeit opak braun. Mehrfache Fingernagelprobe meinerseits führte immer zu dem Ergebnis, daß die Haftung auf dem Untergrund auch nach Jahrzehnten hinreichend ist. Es zieht sich keinesfalls wie ein Film vollständig ab, auch wird es nicht brüchig, sondern verhält sich eher wie wie zäh-klebrige Knetmasse.

Waxoyl war immer das Konkurrenzprodukt, wurde aber im Gegensatz zu Dinol/Dinitrol nicht ausschließlich durch zertifizierte Franchise-Werkstätten verwendet, sondern auch im Handel frei vertrieben. Dies bedeutet nicht, daß es schlechter ist - aber es besteht dadurch, daß keine Werkstatt- oder Lackierereibindung mit geschultem Personal bestand, eine geringe Gefahr, daß bei der Anwendung Fehler gemacht wurden.

Der Service bei Saab mit abgestempeltem Heft wurde auffallend selten von Kunden geordert. Wenn doch, dann stehen die jeweiligen Fahrzeuge heute meistens noch recht gut da. Viele Werkstätten haben auch darauf verzichtet, diese Leistung explizit anzubieten, denn das Ganze war auch für den Händler entweder mit Hin- und Herfahrerei oder erheblichem Zeitaufwand verbunden, man konnte damit wenn es wirklich gut gemacht wurde eigentlich nichts verdienen.

Automatisch zum Service gehörte die Behandlung nie. Einige wenige Überzeugungstäter unter den meinstens kleineren Saab-Niederlassungen haben allerdings ihre wirklich guten Stammkunden bedrängt, es "machen" zu lassen, wenn sie wussten, daß der Wagen über längere Zeit gehalten werden sollte. Wer allerdings schon damals vor hatte, seinen Neuwagen nach wenigen Jahren wieder gegen das aktuelle Modell zu tauschen, dem waren Themen wie Rostversieglung reichlich wurscht. Besonders pfiffige Gebrauchtwagenkäufer dagegen gingen gezielt auf Suche nach "dinolversiegelten" oder "waxoylbehandelten" Fahrzeugen, weil sie wussten, daß dadurch kostenträchtige Rostschäden auf lange Zeit kein Thema waren.

Hope, it helps...
 
Wenn doch, dann stehen die jeweiligen Fahrzeuge heute meistens noch recht gut da.

Das kann ich bestätigen, Waxyol sei Dank. Bei meinem findet sich nur am Radlauf hi. re. etwas Rost und an einer Tür eine ca. 1€ große Blase (oberflächlich) das war es auch schon soweit ich das beurteilen kann. Wobei ich zugeben muss noch nie mit einem Endoskop in die Hohlräume geschaut zu haben. Ich habe gerade noch mal nachgeschaut, mein Wagen wurde am Tag der Erstzulassung, 18.09.89 versiegelt, am 12.10.90 sowie noch einmal am 14.09.91. Besitzer/Kunde war jeweils die Scania Deutschland GmbH. Damit korrigiere ich meine Zeitangaben vom vorherigen post.
 
Das kann ich bestätigen, Waxyol sei Dank. Bei meinem findet sich nur am Radlauf hi. re. etwas Rost und an einer Tür eine ca. 1€ große Blase (oberflächlich) das war es auch schon soweit ich das beurteilen kann. Wobei ich zugeben muss noch nie mit einem Endoskop in die Hohlräume geschaut zu haben.

Meistens findet sich noch mehr Rost, wenn man Möbel, Teppiche und Seitenverkleidungen ausbaut.
 
Meistens findet sich noch mehr Rost, wenn man Möbel, Teppiche und Seitenverkleidungen ausbaut.

Also unter den Teppichen, besonders auch die kritischen Bereiche vorne sind ohne Befund. Hinter den Seitenverkleidungen ebenfalls da ich die für die FF Behandlung entfernt hatte. Also Glück gehabt.:smile:
 
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