Saab startet nicht. Batterie oder Anlasser defekt?

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SAAB
9-3 I
Baujahr
1999
Turbo
LPT
Liebe Saab-Gemeinde,

gestern habe ich mit meinem Saab 9-3 Cabrio (Automatik) eine kleine Ausfahrt gemacht. An einer Sehenswürdigkeit habe ich angehalten und wollte den Motor abstellen. Leider habe ich dabei den Zündschlüssel versehentlich in die Startposition gedreht – also so, als würde ich den Motor starten, obwohl er bereits lief.

Ich muss dazu sagen, dass meine Frau den Wagen auch häufig fährt. Da sie technisch nicht so versiert ist, ist ihr das in der Vergangenheit öfter passiert – . Ich habe es ihr schon mehrmals erklärt, und sie sagt auch immer, dass sie es verstanden hat. Trotzdem passiert es ihr weiterhin. Bisher gab es dabei aber nie Probleme.

Gestern ist mir das zum ersten Mal selbst passiert – nach vielen Jahren. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, da es ja bei meiner Frau nie zu Schwierigkeiten geführt hat.

Nachdem ich mir die Sehenswürdigkeit angesehen hatte, wollte ich weiterfahren – aber der Motor sprang nicht mehr an. Der Anlasser versuchte zwar zu drehen, schaffte aber nur eine minimale Bewegung, vllt 1, max 2 Umdrehungen. Es wirkte so, als hätte die Batterie nicht genug Kraft.

Ich habe daraufhin den ADAC gerufen. Der Mitarbeiter überbrückte die Batterie, und der Wagen sprang sofort wieder an – als wäre nichts gewesen.

Heute Morgen musste ich zur Arbeit und hoffte, dass sich die Batterie nach meinen 30km nach dem ADAC etwas erholt hätte. Doch der Startversuch verlief schleppend. Der Anlasser drehte nur sehr langsam, immer 1-2 Umdrehung. Nach einigem Orgeln sprang der Motor dann aber an. Als ich die Motorhaube öffnete, fiel mir ein starker Geruch nach faulen Eiern auf – was meines Wissens ein Hinweis auf eine defekte Batterie ist.

Später blieb ich erneut liegen, als ich den Wagen (ausversehen) bei einer Tankstelle ausschaltete, weil ich tanken musste– zum Glück direkt vor einer Werkstatt. Dort erhielt ich wieder Starthilfe, und der Wagen sprang wieder sofort an. Der Mitarbeiter der Werkstatt sagte mir, dass laut seinem Booster die Lichtmaschine korrekt lädt. Die Batterie sei aber wahrscheinlich defekt – sie ist immerhin schon 5 Jahre alt. Aus Zeitgründen erzählte ich ihm nicht von dem Vorfall am Vortag mit dem Starten des Motors im laufenden Zustand.

Jetzt meine Frage:

Kann es sein, dass dieser Fehlgriff gestern (Startversuch bei laufendem Motor) die Batterie endgültig beschädigt hat, vielleicht weil sie ohnehin schon geschwächt war?
Oder könnte das Problem am Anlasser liegen – eventuell eine Überspannung, die ihn beschädigt hat?
Was ich aber nicht verstehe, weshalb dann der Startvorgang mit Überbrückung einwandfrei funktioniert – der Anlasser dreht dann ganz normal, der Wagen springt sofort an, und fährt auch ohne Probleme weiter.

Was meint ihr? Ist eher die Batterie der Schuldige, oder könnte doch der Anlasser oder ein anderer Teil des Startsystems betroffen sein?

LG Tim
 
Eigentlich dürfte die Batterie da nichts abbekommen haben.

Aber je nach dem wie alt sie ist, kann sie auch zufällig einfach gestorben sein, ohne das das mit dem falschen betätigen des Anlassers zu tun hat.

Für den Anlasser ist das die absolute Totsünde. Der dreht ja normalerweise nicht annähernd auf Motor-Leerlauf-Drehzahl.
(Wenn das häufig passiert, brennt der irgendwann durch und ist tot)

--> Batterie tauschen und schauen obs besser ist.
 
Eigentlich dürfte die Batterie da nichts abbekommen haben.

Aber je nach dem wie alt sie ist, kann sie auch zufällig einfach gestorben sein, ohne das das mit dem falschen betätigen des Anlassers zu tun hat.

Für den Anlasser ist das die absolute Totsünde. Der dreht ja normalerweise nicht annähernd auf Motor-Leerlauf-Drehzahl.
(Wenn das häufig passiert, brennt der irgendwann durch und ist tot)

--> Batterie tauschen und schauen obs besser ist.
Nö, macht er nicht. Aus dem WIS:"Wenn der Motor angesprungen ist und die Motordrehzahl die Drehzahl des Starters
überschreitet, wird über eine Freilauffunktion der Ritzelantrieb unterbrochen, wodurch ein Überdrehen des Starters verhindert wird."
Bei ganz alten Motoren war es so, aber bei diesem Modell nicht mehr.
 
Batterie tauschen und weiterfahren
Vielen Dank. Ich bin einfach ratlos. Du glaubst also auch, dass die Batterie das Problem ist?
Ich kann mir nur nicht erklären, warum sie vorher einwandfrei funktioniert hat – und dann ausgerechnet in dem Moment, in dem ich den Schlüssel einmal falsch herum gedreht und den Anlasser erneut betätigt habe, plötzlich defekt ist.

Kann es sein, dass genau dadurch eine Überspannung entstanden ist und die Batterie deshalb spontan „gestorben“ ist?
Eigentlich hätte ich eher vermutet, dass der Anlasser defekt ist – aber das ergibt auch keinen richtigen Sinn, denn wenn ich das Auto mit einer Überbrückung starte, funktioniert alles.

Ich verstehe einfach nicht, warum genau in diesem Moment die Batterie den Geist aufgibt, nur weil ich den Anlasser einmal falsch betätigt habe.
 
Bei ganz alten Motoren war es so, aber bei diesem Modell nicht mehr.

Wenn Anlasser nach dem Anspringen nicht ausspurt, klar. Macht ein lustiges Geräusch.
Aber kriegt man überhaupt einen Anlasser in einen laufenden Motor eingespurt? Bei dem Krach, den der Versuch macht, lässt man doch eh vor Schreck den Schlüssel sofort los und der Schaden dürfte eher stomatologischer Art sein.
 
Der Anlasser ist ein Elektromotor. Ein Elektromotor ist prinzipiell auch ein Generator, so wird er im E-Auto ja auch bewusst eingesetzt. Der Anlasser im Saab kann jedoch nicht als Generator fungieren, wegen des bereits erwähnten Freilaufs.
Damit wird die Sache einfach: Mit Starthilfe: Anlasser dreht normal. Ohne Starthilfe: Anlasser dreht nur langsam, also zu wenig "Strom" von der Batterie. Nach längerer Fahrt ergibt sich keine Verbesserung. Ergo: Batterie hinüber. Der Strombedarf des Anlassers ist ja nicht gering, siehe Batteriegrößen bei Dieselmotoren.
 
@TIM: ...wie alt ist denn nun die Batterie?
Spricht doch tatsächlich alles für eine neue.
 
(...)
Aber kriegt man überhaupt einen Anlasser in einen laufenden Motor eingespurt? Bei dem Krach, den der Versuch macht, lässt man doch eh vor Schreck den Schlüssel sofort los und der Schaden dürfte eher stomatologischer Art sein.
Bei dem Schubschraubtriebstarter (so heißt der Anlasser mit Nachnamen …) sitzt das Anlasserritzel auf einem ziemlich steilen Gewinde, ähnlich wie eine Mutter.
Wenn die Motordrehzahl schneller wird als die Anlasserdrehzahl wird das Ritzel dadurch „zwangsausgespurt“. Eine Feder versucht zwar das Ritzel wieder in den Zahnkranz vom Motor zu drücken, die Drehzahlunterschiede sind aber so groß, dass die dann nur die Ecken von Ritzel und Kranz aneinander vorbeischrammen.
Mechanisch ist das genauso schlecht wie es sich anhört. Aber es soll verhindern dass der Anlasser auf einmal mit Motordrehzahl läuft, und dann elektrisch Blödsinn macht oder sich zerlegt.
Soweit die Theorie.

Praktisch würde ich hier auch erstmal die Batterie erneuern.
 
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