SAB-Kennzeichen

Toll, und was bringt dies dem Steuerzahler?

Eine praxisgerechte Umsetzung wäre sinnvoller gewesen als die Reaktivierung historischer Kennzeichen.

Tut mir leid, ich kann nicht nachvollziehen welchen Nutzen diese Änderung hat.


Gruß Joschy
 
Ich sehe zwei Vorteile:
Kleinere Städte können über das Kennzeichen wieder etwas mehr Identität vermitteln (die "Eingemeindung" in Sachen Kennzeichen ist ja nicht überall auf Gegenliebe gestoßen)

Es werden Kapazitäten frei bezüglich Nummernvergabe.
 
Wie, ist das jetzt schon durch mit der Reaktivierung der alten Kennzeichen?

Soeben lokalen Stand erlesen... na dann warte ich wohl noch ein wenig mit der Zulassung. :cool:
 
zumindest kostet es auch nix.

Klar, 4,7 Millionen €uronen sind nix. Schade, wie Politiker die Zeit verschwenden.
Für mich ist das populistischer Kleinkram, ähnlich wie die Punktereform. Andere Probleme zu lösen wäre sinnvoller, aber der geneigte Steuerzahler ist blöd genug, um nicht zu merken, daß er für diesen Schmuh selbst bezahlt.
Das Argument der erweiterten Nummernkreise kann ich nicht nachvollziehen. Bei einer praxisgerechten Lösung des Wechselkennzeichen könnte ich drei! Nummern frei machen.

Gruß Joschy
 
woher hast Du die Zahl?

Kannst Du überall googeln, natürlich sollen sich die Kosten amortisieren duch die Umschreibungen. Man rechnet wieder mit Geld, daß man nicht hat.
Wenn ich mir das Interesse an diesen Thread betrachte, kann ich ungefähr hochrechnen, wieviele die Nummern wechseln werden.

Gruß Joschy
 
"Kannst Du überall googlen" ist nicht wirklich eine Quellenangabe. Wenn Du hier eine Zahl raus haust, dann solltest Du die vielleicht auch belegen können.

Das einfache freigeben neuer Nummerkreise ist nicht mehr als das umlegen eines Softwareschalters. Das war bei der Freigabe von "B", "F", "G" und "O" in der Buchstaben- / Ziffernkombination auch nicht anders.
 
Ich sehe nicht, wo hier für den Steuerzahler 4,7 Millionen Euro Kosten entstehen sollen. Wo ist denn der Unterschied bei der Abwicklung, wenn ich statt meines Wunschkennzeichens FR-.. ...., vorn eine andere Buchstabenkombination hätte? Hier kostet es EUR 20,00 mehr, wenn man sein Kennzeichen selbst aus dem Pool der freien wählt. Dies kann man sogar online vorher reserrvieren. Inzwischen muss ich nicht mal mehr auf die Zulassungsstelle laufen, kann den ganzen Vorgang online erledigen. Das ist bei uns seit dem Frühjahr möglich. Den genauen Ablauf kenne ich noch nicht, weil ich seitdem kein Fahrzeug zugelassen habe.

So viel ich weiß, kann eine Stadt auf Antrag ihr altes Kfz-Kennzeichen reaktivieren lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass bei der damaligen Reform nicht jede Stadt (und auch viele Einwohner) besonders glücklich war, nun das Kennzeichen des größeren Nachbarn spazieren zu fahren, vor allem, wenn da gewisse Rivalitäten bestehen. Städte/Regionen mit touristischem Hintergrund werden ganz besonders Wert darauf legen.

Dass die Beteiligung an diesem Thread gering ist, dürfte daran liegen, dass die Überschrift zu wenig Interesse weckt.

Was die Zeit unserer Politiker angeht, bin ich nicht unglücklich, wenn sie sich mit solchen Themen neben (zugegebenermaßen) wichtigeren befassen. Zumindest können sie in dieser Zeit keinen Blödsinn machen. Und mit Geld kalkulieren, das man nicht hat, ist wohl hier nicht zutreffend. Der Aufwand einer Zulassung wurde ja wohl kalkuliert und der Bürger muss dafür die Gebühren berappen. Er zahlt in den meisten Fällen sogar freiwillig EUR 20,00 mehr für sein Wunschkennzeichen, obwohl das kostenmäßig bei der Behörde den Aufwand nicht erhöht. Und wer neu anmeldet, nimmt einfach seine Kombination und fertig. Kein Unterschied zu vorher. Wer aber evtl. direkt auf ein neues Kennzeichen umsteigen will, zahlt zusätzliche Gebühren, erhöht also den Umsatz der Behörde.

Die Sache mit dem Wechselkennzeichen ist deshalb ein Flop, weil unser Finanzminister ein Sturkopf ist und offenbar nicht kapiert, wie das laufen könnte. Oder man war so genervt von den jahrelangen Forderungen des blöden Volkes und diverser Organisationen, dass man es absichtlich so machte, um den Flop vorzuprogrammieren. Dann kann man sagen: Seht Ihr! Erst habt Ihr es haben wollen, nun nimmt es keiner an!

Meiner Ansicht nach hätte man sogar noch weiter gehen können und die Kfz-Zeichen durch Namen ergänzen. So könnte sich bei Zahlung einer netten Summe eine Firma wie BMW diese Buchstaben reservieren lassen und für alle Firmenfahrzeuge verwenden. Die würden sich das garantiert etwas kosten lassen. Um es weiter zu spinnen, könnte man die Zulassung an Autohersteller abgeben, also komplette Entlastung des Staates, und der Hersteller liefert das neue Auto fertig zugelassen mit Wunschnummer. Aber unser Beamtenstaat ist für so etwas viel zu träge.

In Österreich geht es, habe da diverse Autos gesehen, z.B. eine Firma BRAUN, die das offenbar reserviert hat und ihre Autos damit bestückt. Und ein Schwede kam mal zu einem Treffen mit dem Kennzeichen LANCIA (sonst nix). Wir dachten an einen illegalen Scherz, aber er hat gefragt und es bekommen.
 
So viel ich weiß, kann eine Stadt auf Antrag ihr altes Kfz-Kennzeichen reaktivieren lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass bei der damaligen Reform nicht jede Stadt (und auch viele Einwohner) besonders glücklich war, nun das Kennzeichen des größeren Nachbarn spazieren zu fahren, vor allem, wenn da gewisse Rivalitäten bestehen. Städte/Regionen mit touristischem Hintergrund werden ganz besonders Wert darauf legen.
Aber logo!
Denke da nur an Rügen, welches mit der Kreisgebietsreform fast sein 'RÜG' verloren hätte, wo dann aber am Ende dessen Erhalt gleich hierin mit aufgenommen worden war, so dass man auch ohne diese aktuelle 'globale' Neuregelung ausgekommen wäre.
 
Das Thema ist nicht sehr ergiebig. Da erschienen mir Diskussionen zum Doppelkennzeichen und der unverschämten Steuersituation wertvoller.
 
Wieso wird denn immer nur von 'Umschreibung' gesprochen?

Wenn ich demnächst zur Zulassungsstelle gehen will, um ein Auto aus sowieso anderem Landkreis umzumelden, ist es doch kostenmäßig total egal, welchen Kennzeichenanfang ich nun wähle, wenn ich sowieso ein Wunschkennzeichen haben möchte - oder nicht?!
In der heutigen Ausgabe der Regionalzeitung ist das Thema ganz groß (weil's sonst nix gibt außer goldenen Hochzeiten und Laub am Straßenrand...), angeblich stünden die Telefone in den Zulassungsstellen hier kaum still - wieso eigentlich, frage ich mich. Die Leute beschäftigen sich mit einem Krams, den ganzen Tag... :boring:
 
Danke für den Link. Ich zitier dann mal:

"Hohe Kosten werden durch die Wahlfreiheit nicht entstehen. In dem Gesetzentwurf rechnet das Verkehrsministerium mit 20.000 Euro für die Umstellung der Software. Es schätzt zudem, dass 515.000 Fahrzeughalter ihre KFZ-Kennzeichen ändern werden und damit Verwaltungskosten von 4,7 Millionen Euro auf die Städte und Gemeinden zukommen. Diese Belastung soll über eine Gebühr von 26 Euro, die der Autohalter pro Antrag zahlen muss, gedeckt werden."

Die 4,7 Mio € entstehen also nur dann, wenn die erwähnten 515.000 Halter umkennzeichen. Diese kommen dann über die Verwaltungsgebühr wieder rein. Kennzeichnet keiner um entstehen auch keine Kosten. Und das man für eine bestellte Leistung zahlt ist nun so ungewöhnlich nicht. Es handelt sich übrigens um die stink normale Verwaltungsgebühr, die halt anfällt, wenn man innerhalb des Zulassungsbezirks umkennzeichnet. An der öffentlichen Hand bleiben also bestenfalls die 20.000€ für die Softwareumstellung hängen. Gut ist auch Geld, aber wenn man sich den Etat des Verkehrsministeriums anschaut, dann relativiert sich das ganze wieder.
 
Wieder mal ein Beispiel, wie Gerüchte in Umlauf gebracht werden. Da ist von 4,7 Millionen die Rede, die werden nun zitiert, aber die Gegenrechnung lässt man großzügig unter den Tisch fallen.
 
Ich würde ja gerne meine S-AA 8 Kennzeichen mit in die neue Heimat nehmen. Hoffentlich ist das bis dahin möglich.
 
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Die 4,7 Mio € entstehen also nur dann, wenn die erwähnten 515.000 Halter umkennzeichen. Diese kommen dann über die Verwaltungsgebühr wieder rein. Kennzeichnet keiner um entstehen auch keine Kosten. Und das man für eine bestellte Leistung zahlt ist nun so ungewöhnlich nicht. Es handelt sich übrigens um die stink normale Verwaltungsgebühr, die halt anfällt, wenn man innerhalb des Zulassungsbezirks umkennzeichnet. An der öffentlichen Hand bleiben also bestenfalls die 20.000€ für die Softwareumstellung hängen. Gut ist auch Geld, aber wenn man sich den Etat des Verkehrsministeriums anschaut, dann relativiert sich das ganze wieder.


So rechnen Milchmädchen, die fest der Meinung sind, dass Peter Ramsauer, sein Bundesverkehrsministerium und die Landesverkehrsministerien rein ehrenamtlich tätig sind.

Allein das Genehmigungsverfahren war bestimmt 'n echtes Schnäppchen und da es ja sonst keinerlei Probleme in der verkehrstechnischen Infrastruktur gibt, können wir alle heilfoh sein, dass sich die Ministerien derart zu beschäftigen wussten, und nicht in durch Langeweile induzierte Depression verfielen.

Ich hoffe jedenfalls, dass die betreffenden Personen, welche kürzlich weder Kosten noch Mühen scheuten, und Verletzungen und bleibende Schäden durch ihr mehrtägiges (und nächtiges) Verharren bei Eiseskälte vor der jeweilig zuständigen Zulassungsbehörde ertrugen um ihr sehnlichst erwünschtes Kennzeichen zu ergattern, sich auch entsprechend still und einsichtig verhalten, wenn die jeweilige Kommune ihnen leider mitteilen muss, dass die Mittel für den Bau der Ortsumgehung ihrer Heimatstadt leider vorerst nicht bewilligt wurden...

Egal! Was ist schon ein von einem übermüdeten LKW-Fahrer überfahrenes Schulkind in einer Kleinstadt, wenn dort wieder Lokalpatriotismus in Form anderer Buchstabenfolgen gelebt werden kann!

...aber nur meine Ignoranz hat mich jene satirischen Zeilen schreiben lassen, denn ich habe ja nicht verstanden, dass jenes, als Änderung der Fahrzeugzulassungsverordung getarntes, verwaltungstechnische Perpetuum Mobile, welches sich ja finanziell nicht nur selbst trägt, sondern gar paradiesischen Gewinn abwirft, den Heiland der Finanzpolitik im Verkehrswesen darstellt: Lokalpatrioten und Kennzeichen-Nostalgiker werden das monetäre Füllhorn beschicken, welches uns bundesweit staufreie Fahrt auf zwölfspurigen, und von Herrn Ramsauer persönlich handasphaltierten Autobahnen garantiert.


"Nun stehen die liebgewonnenen Buchstabenkombinationen vor einer Wiederbelebung."


...und dies zehn Monate vor der Bundestagswahl. ...also Zufälle gibt's...
 
stimmt, ich bin ein Milchmädchen. :tongue:

Du meinst die "Eh da"-Kosten. Diese Kosten, die durch das Gesetzgebungs- und/oder Verordungsgebungsverfahren entstehen sind in den seltensten Fällen irgendwo eingepreist. Die zahlen wir mit dem "normalen" Steuergroschen. Was ja auch durchaus sinnvoll ist.

Von denen sprach allerdings der Zeitungsartikel gar nicht.
 
Ich halte es für ziemlich absurd, die Wiedereinführung alter Kfz-Kennzeichen als Wahlgeschenk zu betrachten. Es wird wohl keiner seine Stimme deshalb einer bestimmten Partei geben. Es ist auch sehr weit hergeholt, die "Arbeitszeit" der Politiker aufzurechnen. Die bekommen ihr Geld auch, wenn sie nichts tun (was manchmal besser wäre).
Es ist auch sicher notwendig, dass Maßnahmen getroffen werden, das hier zitierte getötete Schulkind zu retten, aber dies nun beliebig mit irgendwelchen anderen politischen Entscheidungen zu verknüpfen, ist doch sehr weit hergeholt.
Vielleicht betrachtet der eine oder andere diese Reaktivierung der alten Kennzeichen als unnötigen Luxus, anderen macht es aber Freude. Einer hätte gern seine Initialen am Auto, dem nächsten ist es völlig egal. Kann man weiter führen: Wir mögen SAAB, andere halten uns für Spinner. Ist doch sch...egal, was für 'ne Kiste, Hauptsache 4 Räder, Dach über'm Kopf und grüne Plakette.
Wenn so ein kleiner "Luxus" den Steuerzahler ca. EUR 20.000,-- kostet, was spricht dagegen? Es gibt ja auch Vorteile. Wenn nur alles so billig wäre, was unsere Politiker so ausbrüten.

Ich denke, solche kleinen Dinge machen (in der Summe) den Unterschied aus zwischen leben und dahin vegetieren.

Polemik-Modus an:
Wenn man wirklich ganz viel Geld sparen will, sollte man die ganze Sippschaft in Brüssel zum Teufel jagen. Die bekommen etwa das Doppelte vergleichbarer Posten im nationalen Bereich bezahlt und langweilen sich offensichtlich so, dass sie auf die bescheuertsten Ideen kommen. Prominentes Beispiel war die Vorschrift über die korrekte Krümmung der "EU-Gurke" und (wahrscheinlich nach x Sitzungen, Bildungen von Kommissionen, Abschlussbesprechung auf Hawaii oder so) Wiederabschaffung. Polemik-Modus aus.

@ René: Das Beispiel mit RÜG war sehr gut. Nach Luftlinie ist Rügen so ziemlich der entfernteste Ort in Deutschland für mich. Kürzlich sah ich ein Auto mit diesem Kennzeichen. Ich erzählte es meiner Frau, da die Wahrscheinlichkeit hier ein solches Kennzeichen zu sehen, gleich Null ist. Daraus entstand dann die Idee, doch mal wieder ein paar Tage nach Rügen zu fahren, was wir 2013 fest eingeplant haben. Gerade Kennzeichen, die man gut zuordnen kann (auch BAD für Baden-Baden), können solche Effekte hervorrufen. Das gilt auch für solche Kennzeichen, die man vielleicht vor Jahren selbst am Auto hatte. EMS (Bad Ems), FRG (Freyung), TÖL (Bad Tölz) fallen mir deshalb immer ganz besonders auf, was auch animiert, mal wieder in die Gegend zu fahren, wo man einige Jahre gelebt hat.
 
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