schwere Motoraussetzer beim Gasgeben

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SAAB
9000 II
Baujahr
1996
Turbo
LPT
Liebe Gartenfreunde,

ich bin neu hier und schon muss ich mich hilfesuchend an die versammelte Kompetenz wenden

Mein 9000er (Bj. 1996, 150 PS, Automat, 234.000 km) zeigt seit Kurzem folgende äusserst unangenehme Störung:

Wenn ich zwischen ca. 20 - 120 km/h in den kickdown oder nur auf den kickdown-Druckpunkt gehe (sofern man von kickdown bei 150 PS sprechen kann...), gibt es im Drehzahlbereich zwischen 3 - 4.000 kurze und offenabr vollständige Motoraussetzer. (Dass der Motor aussetzt, ist meine Vermutung.)

Mit der entsprechenden Folge eines überdeutlichen fiesen stoßartigen Ruckelns, sorry, ich kann es gerade nicht besser beschrieben.

Das fühlt sich ziemlich brutal an, weil die Aussetzer sowohl kurz und knackig als auch kurz und heftig sind.

Letztlich "hangelt" er sich zwar geschindigkeitsmäßig hoch, und wenn er dann ca. ab 120 km/h erreicht hat, läuft er rund, man kann dann mit dem kickdown spielen - allet jut.

Das Problemchen trat anfänglich unentschlossen unregelmäßig, jetzt entschlossen regelmäßig auf.

War heute testweise auf der Autobahn, Motörchen läuft mit Super Plus sehr sauber bis ca. 220 km/h - Motorblock, Zylinderkopf, Ausgleichwellen usw., also der ganze typische Spass bei ca. 200 Tkm wurde alles gemacht - Motor läuft besser als jede Veritas Nähmaschine jemals träumte zu laufen!

Wenn man sanft und gefühlvoll (sind nur 150 PS, nicht schwer also...) Gas gibt, läuft er sauber bis v-max, nur eben nicht bei den oben beschriebenen beiden Möglichkeiten des Durchtretens: also Bodenplatte oder bis Druckpunkt.

Habe jetzt die Zündkassette gewechselt, einen defekten Unterdruckschlauch auch, Zündkerzen sind etwa 18.000 km drin, mein definitiver Getriebespezi (eigene Firma, macht nur Getriebe) schwört tausend Tode nach der Probefahrt, dass es das Getriebe NICHT sei, denn das würde, obgleich das erste, schalten wie irische Butter mit Meersalz.

Getriebeöl wurde vor ca. 25 Tkm gewechselt, sieht gut aus, Füllung vollständig.

Ich bin kein Techniker und auch kein allzugroßer Bastler, aber ich vermute, es muss etwas mit dem beim scharfen Gasgeben scharf einsetzenden Unterdruck (na ja, eben 150 PS!) zu tun haben, dass sich kurz irgendetwas schliesst (das zumindest war eine der Absturzursachen der 152 bei Dresden...), also gehen meine Gedanken in Richtung:

- Spritpumpe anfällig? (dürfte noch die erste sein)

- Benzinfilter? (neu vor knapp 2 Jahren und 42.000 km)

- irgendwas mit Tankentlüftung? (wenn es das gibt?)

??????

Ich hoffe, Ihr seid nicht alle im Urlaub oder anders verschollen oder verschieden, so dass ich darum bitte: Kann jemand einem alten Mann auf's Pferd helfen?

Rückfragen jederzeit gerne, ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich machen.

Danke!!
 
Hallo,
hatte ähnliches Verhalten auch mal, war laut Werkstatt letztlich eine schwer gängige Wastegate-Klappe am Turbolader. Wenn ich die Beschreibung richtig in Erinnerung habe: hat nicht mehr geöffnet und der Motor ist dann (vorzeitig) in Fuel-Cut gegangen ...
 
Wo steht der 9000?
Es gibt hier viele Tech2-Nutzer die auch gerne helfen.
Von daher: PLZ wäre hilfreich und dann Testfahrt mit Tech2.
Glaskugellesen bringt nichts und der Thread wird unnütz.
 
Ja Jörg, der Ansatz vom hanseaten klingt für mich plausibel.
Ob man dies nun mit 'nen T2 loggen muss, oder auch erst einmal ein Manometer erhellend sein kann, kann man ja immer noch schauen.
Evtl. wäre der kurze Abstecker auf dem Weg zu Ingo dann ganz gut, und wir können dabei schon etwas vorarbeiten.
 
Liebe Gemeinde,
ich bin wirklich gerührt, wie mein Beitrag an der Wandzeitung angenommen wird! Wie früher...

Ähm, das Auto steht in Berlin, nur ich erstmal nicht bis Anfang / Mitte August wegen Urlaub.
Bin aber bis dahin für jeden Hinweis natürlich und wirklich dankbar!

Und:
Ich habe ja geschrieben, dass ich ein interessierter Laie bin - was zum T1 ist ein T2 ????

Danke und bis später!
 
Ein Tech2 ist quasi DAS Diagnosegerät für den 9000, welches zu der Zeit auch von den Werkstätten eingesetzt wurde.
Davor gab es für die 900er und frühe 9k noch das ISAT, welches bei etwas späteren 9k dann aber nur noch zusammen mit einem SDA II als Erweiterung einsetzbar war.
Insofern ist das T2, meines Erachtens, beim 9k das Gerät der Wahl.
 
Ja, ein festgegammeltes Wastegate ist wahrscheinlich.
Leider von oben schwer erreichbar. Aber auf der Hebebühne kann da jeder mit etwas Geschick mal Hand anlegen und die Regelstange incl. Klappe hin und her bewegen.
Dann überprüfen , ob der Sicherungsring noch auf der Achse steckt und Probefahren.
 
Ja Jörg, der Ansatz vom hanseaten klingt für mich plausibel.
Ob man dies nun mit 'nen T2 loggen muss, oder auch erst einmal ein Manometer erhellend sein kann, kann man ja immer noch schauen.
Evtl. wäre der kurze Abstecker auf dem Weg zu Ingo dann ganz gut, und wir können dabei schon etwas vorarbeiten.
Das Manometer muss ständig beobachtet werden und reagiert wahrscheinlich zu träge. Ich dachte deshalb den Sensor mit Tech2 zu loggen und den Wert über die Zeit anzuzeigen.
Weiterhin hilfreich um evtl. Fehlercodes auszulesen.
 
Na, ob der klar über 0,4 geht, das sollte so ein Manometer schon nocht sichtbar hergeben. Aber ich wollte das T2 ja keinesfalls wegreden. Wozu auch: Ist ja beides da. :rolleyes:
Noch viel schöner müßte man es auf'm Laptop mit CarPC sehen, oder direkt in der Suite. Das ist dann aber, mangels fehlender eigener Übung damit, keine Sache von 3 Minuten.

Und soweit ich weiß, ist das Auto im September auch mal etwas länger in meiner Nähe, so dass man da dann auch mal im kalten Zustand schauen kann.
 
Leute, wie Klaus schon sagte: einfach mal die Klappe/Gestänge per Hand prüfen ob leicht/schwergängig und ggf. wieder fluffig machen. Ich glaube nicht das Detlef damals eine ausgedehnte Messfahrt gemacht hat. Viel zu (zeit)aufwändig. :rolleyes:
 
Auch bei mir war es ein extrem schwergängiges wastegate.
 
Oder einfach der Schlauch zur Druckdose am Turbolader
 
Leute, wie Klaus schon sagte: einfach mal die Klappe/Gestänge per Hand prüfen ob leicht/schwergängig und ggf. wieder fluffig machen.
Dazu ist es aber bequemer, wenn man a) von unten (Bühne/Grube) ran kommt, und b) die Kiste dabei vor allem kalt ist.
 
Liebe Freunde der versifften Dosen am Turbolader,
ich bedanke mich nochmals für die rege Anteilnahme am noch nicht ganz Verblichenen...

Ihr seid alle wirkliche Helden!

Ich konnte fachlich zwar nur ungefähr folgen, wenn ich aber den Querschnitt der Meinungen nehme, denke ich, wird es schon der richtige Hinweis sein.
Ich werde nach Rückkehr aus dem Urlaub mal die Ärmel hochkrempeln bzw. krempeln lassen und nach Abschluß der Restaurierungsarbeiten Bericht erstatten,
welches waste es nun am Gate gewesen ist.

Nochmals danke und bis später!
 
Liebe Verweigerer ausgedehnter Messfahrten,

in diesem Fall hat "saab900turbo" gewonnen: "Oder einfach der Schlauch zur Druckdose am Turbolader"
Es war wirklich schlicht und kraus ein vergammelter, poröser Schlauch (€ 4,99 oder so), der lediglich gewechselt werden musste,
und schon heulen die 150 PS wieder los!!!
Ich danke Euch allen aber sehr, es war meine erste Bitte um Hilfe in diesem Forum und es war eine sehr angenehme Erfahrung.
Dank aller Tips konnte schnell und zielgenau gesucht und behoben werden.
Jetzt kann die Mühle wieder mit der Starrachse schlenkern...

Bis später bzw. hoffentlich nicht bis später ....
 
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