Sonstiges Servopumpe defekt?

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04. Feb. 2010
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SAAB
900 II
Baujahr
1998
Turbo
Ohne
Mir ist vor einigen Tagen etwas Dummes passiert. Dumm u.a. deshalb, weil ich trotz eigentlich besseren Wissens nicht rechtzeitig auf die Fehlersymptome reagiert habe.
Nach längerer Standzeit über die Feiertage machte mein 902 2.0i Bj98 nach dem Starten recht laute klappernde Geräusche aus Richtung VA, die aber nach einigen Metern Fahrt wieder geringer wurden bis sie beim Geradeausfahren ganz verschwanden, bei Kurvenfahrt aber wieder lauter wurden.
Nun waren im Dezember gerade die vorderen Bremsscheiben und -beläge sowie die Querlenker gewechselt worden, so dass ich nun blöderweise als erstes vermutete, dass hier was bei der Montage schiefgegangen sein musste (oder Radlager defekt o.ä.) und die Jungs in der Werkstatt sich das noch einmal angucken müssten. Auf die Idee, dass es von der Servolenkung kommen könnte, bin ich so leider erst etwas spät gekommen. Ein Blick in den Ölbehälter offenbarte es dann: Nur noch ein Rest von schäumendem Hydrauliköl auf dem Boden zu sehen. Also sofort Öl besorgt (Castrol CHF), leider zum Apothekenpreis, und wieder auf Normalniveau aufgefüllt. Nun ist die Lenkung zwar wieder absolut ruhig, mein Gewissen aber gar nicht. Denn die elenden Klappergeräusche deuten doch leider darauf hin, dass die Servopumpe trocken gelaufen ist und nun frisst, also Metallabrieb im Öl ist. Wie würdet ihr jetzt vorgehen?
Meine Gedanken:
1. Öl ablassen und mit neuem Öl das Lenkungssystem spülen
2. Magneten im Behälter anbringen, um Metallabrieb zu sammeln (oder ist das komplett nutzlos, weil Alu. Bei bis zu 80 bar Druck ja wohl eher kein Alu, oder?)
3. Hochdruckleitungen und evtl. gebrauchte Pumpe besorgen und bei wärmeren Temperaturen (Frühjahr) selber wechseln (oder ist es dann auch schon für das Lenkgetriebe zu spät wegen evtl. weiter fressender Pumpe?)

Warum hat Saab hier eigentlich keinen Filter mehr eingebaut um das Lenkgetriebe vor Metallspänen aus defekten Servopumpen zu schützen? Kann ich nicht sowas auf die schnelle noch selbst nachrüsten?
Im WIS ist unter Punkt 18A Filterpatrone ACS 4193199 aufgeführt. Wieso nur bei ACS? und wofür steht ACS überhaupt?
Wäre nett, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet.
 
Zuletzt bearbeitet:
geht die so schnell kaputt? Meine ist auch schon mal trocken gelaufen, allerdings nicht nach längerer Standzeit sondern bei Volker Fahrt. Da merkt man das ja im ersten Moment auch nicht. Geräusche kamen dann von der Luft, die durch das System ging. Nur würde ich das nicht als Klappern beschreiben. Defekte Leitung ersetzt und aufgefüllt. Gut ist seit dem.
 
Momentan ist ja alles wieder ruhig, aber ob es bleibende Schäden verursacht hat, ist eben die Frage. Hauptsorge ist ja das Lenkgetriebe, das bei evtl. "angefressener" Pumpe mit in Gefahr ist, wenn ich testhalber einfach weiter fahre.
 
passiert so schnell nichts, mit dem richtigen öl auffüllen, lenkung einige male bis zu anschlag, dann entlüftet sie.
ölstand häufiger kontrollieren, irgendwo wird das system undicht sein.
pps ein filter befindet sich im behälter, ein weiterer in der hohlschraube leitungsanschluß der lenkung
 
Danke für die Hinweise. Die Pumpe scheint dann ja etwas robuster zu sein, als ich befürchtet hatte. Da bis jetzt keine auffälligen Geräusche mehr zu vernehmen sind, werde ich jetzt einfach weiter fahren, vor und nach jeder Fahrt Hydraulikölstand kontrollieren (bisher kein neuer Ölverlust), neue Hochdruckleitungen bestellen, beim Einbau das Öl dann komplett wechseln und natürlich den Behälter reinigen.
 
Kann mich Flemming und Majoja02 nur anschließen. Habe ein Leck im System gehabt (Druckschlauch von unten), so dass die Pumpe mehrmals trocken lief. Schlauch ersetzt und aufgefüllt, funktioniert auch nach 20.000 km noch einwandfrei.
Ich vermute, dass das Lager der Pumpe bei solchen Aktionen am meisten gefährdet ist.
Und unbedingt Majoja02 Hinweis mit dem Entlüften beachten. In der Suche solltest du auch einen Thread dazu finden.
 
Verfolge mal den Rücklaufschlauch vom Vorratsbehälter mit einer Taschenlampe bis hinunter zum Lenkgetriebe. Diesen Schlauch hab ich schon bei unseren beiden 9-3ern tauschen müssen, weil er komplett morsch war
und unten am Anschluss zum Lenkgetriebe aufriss. Es ist eine ganz miese Gummiqualität.
 
Verfolge mal den Rücklaufschlauch vom Vorratsbehälter mit einer Taschenlampe bis hinunter zum Lenkgetriebe. Diesen Schlauch hab ich schon bei unseren beiden 9-3ern tauschen müssen, weil er komplett morsch war
und unten am Anschluss zum Lenkgetriebe aufriss. Es ist eine ganz miese Gummiqualität.

OK, den reinen Gummischlauch werde ich auch gleich mit bestellen, ist vom Preis her im Vergleich zu den Hochdruckleitungen ja "fast geschenkt".
 
Ich vermute, dass das Lager der Pumpe bei solchen Aktionen am meisten gefährdet ist.
Wenn ich das richtig sehe genau das eher nicht. Uns ist gerade die Pumpe im Volvo auseinander geflogen, üble Sauerei. Das die Hauptlast tragende Lager, das die Welle auf der Seite der Riemenscheibe trägt, ist ein normales Rillenkugellager, dauergeschmiert. Zum Ölkreis hin ist es durch einen Simmering getrennt. Das hat also nichts mit dem Ölkreis zu tun. Problematisch ist das trockenlaufen wenn dann für den eigentlichen Pumpmechanismus.
 
Wenn ich das richtig sehe genau das eher nicht. Uns ist gerade die Pumpe im Volvo auseinander geflogen, üble Sauerei. Das die Hauptlast tragende Lager, das die Welle auf der Seite der Riemenscheibe trägt, ist ein normales Rillenkugellager, dauergeschmiert. Zum Ölkreis hin ist es durch einen Simmering getrennt. Das hat also nichts mit dem Ölkreis zu tun. Problematisch ist das trockenlaufen wenn dann für den eigentlichen Pumpmechanismus.
Ich meine auch nicht, dass es an Schmierung mangelt, sondern dass durch den ungleichmäßigen Fluß des Mediums erhebliche Schläge über die Welle auf das Lager übertragen werden. Das Spaltmass des Pumpenrades zum Gehäuse sollte so groß sein, dass es hier nicht zu Abrieb kommt.
 
die Schläge wie du es nennst treten aber erst bei der schnellen Dekompression der verdichteten Luft im Öl, also in der Lenkung auf. Die Pumpe verdichtet die Luft recht kontinuierlich. Hört man auch, aber wenn die Lager das nicht für ein paar Kilometer abkönnen, wie sollen sie dann hunderttausende lang die Vibrationen des Motors überstehen?

Und welches Spaltmaß meinst du? Ich hab die vom Saab noch nicht zerlegen müssen. Aber selbst wenn es keine Flügelzellenpumpe wäre, auch Zahnrad- und Kolbenpumpe mit Taumelscheibe haben Reibpaarungen die irgendwann fressen wenn sie trocken laufen. Gluck für uns ist hier wohl, dass bei so viel Luft im System, dass kein Öl mehr gefördert wird, auch kein Druck mehr aufgebaut wird und somit ein Großteil der Last entfällt. Aber eben immer noch ein Rest Öl für ein wenig Schmierung sorgt.
 
@Flemming Mit Schlägen meine ich das Implodieren der Dampfblasen während der Verdichtung. Weil an der Ansaugseite der Pumpe nicht genügend Öl nachfliesst bilden sich durch Kavitation Dampfblasen. Während der Verdichtungsphase brechen diese schlagartig zusammen und es kommt zu Druckspitzen von mehreren 1000 bar. Diese Spitzen schädigen die Oberflächen der Pumpe, können aber auch Auswirkungen auf die Lagerung haben.

Eine ordnungsgemäß arbeitende Pumpe sollte im Förderbereich keine Reibpaarungen haben. Bei der Flügelzellenpumpe, als auch bei Schraubenpumpen laufen die Elemente ja nicht auf dem Gehäuserand, sondern haben einen Abstand zu diesem (Spaltmass??). Bei der Zahnradpumpe sorgt das Flankenspiel für Reibungsfreiheit. Eine Schmierung durch das Medium würde ja auch bei Wasserpumpen und Kompressoren nicht funktionieren.
Zusammen genommen gehe ich davon aus, dass die gefährlichste Phase für die Pumpe die Zeit des mittleren Flüssigkeitsverlustes ist, soll heißen, solange noch Öl nachgefördert wird.
 
schon ein wenig her.
Ja, ich weiss recht gut was Kavitation ist. Und wo willst du die bei der Servopumpe her nehmen? Der Behälter Sitz gut angebunden davor. Ist da nix mehr drin, dann hast du andere Effekte, aber nicht die Effekte, die bei hohen strömungsgeschwindigkeiten auftreten.

Schau dir noch mal die Flügelzellenpumpe an. Und wo kommt bei Zahnradpumpen des Spiel her wenn nicht beide Seiten mit weniger Spiel angetrieben werden? Ölpumpe nimmt das innere Rad das äußere mit. Gleitreibung, hoffentlich von Öl geschmiert.
 
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