Stahlseil

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18. Feb. 2008
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Danke
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SAAB
900 I
Baujahr
1987
Turbo
FPT
Als ich meine rechte Lautsprecherabdeckung abgenommen habe um die Anschlüsse der Lautsprecher zu kontrollieren ist mir an der A-Säule befestigt ein dickes Stahlseil aufgefallen welches im Amaturenbrett verschwindet. Was hat das für einen Zweck? Nur mal interessehalber:smile:
 
...das stahlseil ist an beiden a-säulen verschraubt und soll im crash-fall diese "zusammenhalten"...
 
Was muß man denn anstellen um die A-Säulen auseinander zu drücken?
Grüße vom
landschleicher
 
Ist für den richtigen Elchtest.
Damit der nicht im Falle des Frontalaufpralls dem Fahrer auf dem Schoß sitzt.
Saab halt..
 
Überschlag, Dach drückt auf A Säulen, diese knicken nach ausen aus...
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das wohl auch Teil der Elchsicherung sein soll - sprich Elch versucht über die Windschutzscheibe in das Fahrzeuginner einzudringen....
 
Dann hoffe ich mal, dass ich auf dieses Seil nie angewiesen sein werde..
 
Überschlag, Dach drückt auf A Säulen, diese knicken nach ausen aus...
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das wohl auch Teil der Elchsicherung sein soll - sprich Elch versucht über die Windschutzscheibe in das Fahrzeuginner einzudringen....

...was der eindringling ja noch immer könnte - so er denn "wollte"... stahlseil ist ja unter der wss...
 
Das Stahlseil wurde nur eingebaut, damit ich meine Kabel (FSE-Mikrofon, Regensensor) in Richtung A-Säule sauber verlegen und befestigen kann... :biggrin:
 
Ich glaube, das Thema gab es hier schon mal vor Jahren, und da stellte sich raus, daß nicht jeder 9000er dieses Stahlseil hat.
Der Elch-Schutz kam wohl irgendwann mal im Rahmen einer Modellpflege dazu.
 
Überschlag, Dach drückt auf A Säulen, diese knicken nach ausen aus...
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das wohl auch Teil der Elchsicherung sein soll - sprich Elch versucht über die Windschutzscheibe in das Fahrzeuginner einzudringen....

Ihr dürftet wohl gemerkt haben, daß dies Seil nicht sonderlich straff gespannt ist, oder...?
Klar verhindert es prinzipiell, daß die A-Säulen beim Überschlag nicht knicken - aber bitteschön - wann knicken die A-Säulen schon mal beim Überschlag im Bereich unterhalb der Scheibenebene...? Da wären eher die Pfosten zu schützen, über ein Seil, welches oberhalb der Scheibe das Fahrzeug quert...

Elche "hüpfen" ins Fahrzeug. Das sollte wohl bekannt sein. Seile, insbesondere schlabberig das Fahrzeug querende, hüpfen aber nicht nach oben, in den gefährdeten Bereich hinter der Frontscheibe. Das mit dem "Elchfänger" ist ein lustiger Joke, den ich auch bei jeder passenden Gelegenheit anbringe...

Nun, wir sind hier aber ein mehr oder weniger seriöses Saab-Forum - deshalb verkneife ich mir heute mal die Späße.

Des Rätsels Lösung ist wie folgt:

Bei einem heftigen Frontcrash wird der quer verbaute Motor nach hinten geschoben und "küsst" die Fahrgastzelle. Man nennt dies in der Automobiltechnik Blockbildung. Im Gegensatz zu Fahrzeugen, bei denen der Motor längs eingebaut ist mit dahintergeflanschtem Getriebe und Hinterradantrieb kann diese Blockmasse nicht nach unten in den Bereich des Getriebetunnels ausweichen. Die Folge ist, der Trümmer dringt ab einer bestimmten Aufprallenergie in den Innenraum ein, durchschlägt die Spritzwand und zertrümmert durch die heftige Deformation der Spritzwand das dahinterliegende Cockpit. Die scharfen Bruchstücke wiederum treffen die Insassen, welche zwar den Unfall überlebt hätten, aber von Teilen ihres eigenen Wagens aufgespießt würden.

Das Seil ist also nichts anderes als ein Fänger für dicke, von vorne aus dem Motorraum einschlagende Brocken im Falle eines Front-Crashes. Die Aufhängpunkte in den Säulen wiederum stützen sich nach hinten durch den Rahmen der Seitenwand ab. Dachquerträger und untere Rahmenverstärkung der Frontscheibe verhindern das Ausweichen der kompletten A-Säule, die Verstärkung am A-Säulenfuß ganz unten schützt vor Wegknicken.

Gleichzeitig wird wirksam verhindert, daß sich die Sicherheitszelle von vorne her durch den Anprall spreizt. Das Seil ist wie alle Seile der Welt nur auf Zug belastbar, verhindert also zusätzlich im schlimmsten Falle das Ausweichen der Säulen nach außen und verteilt auch einseitige Aufprallenergie von vorne durch Weiterleitung der Zugkräfte auf die jeweils andere Seite.

Und zu guter Schluß - Das Seil ist deshalb etwas schlapp, damit die Krafteinleitung in die A-Säulen und Weiterleitung der Energie in die Zelle nicht ruckartig erfolgt.
 
Also fast wie Audi "Procon ten" Seil ........... womit in den 90ern viel Werbung gemacht wurden :-)

http://www.youtube.com/watch?v=C-ooL3Afzx8

Nicht ganz. Die Audi-Lösung operierte aktiv, indem die Energie durch Seilumleitung in eine der Krafteinleitung umgekehrter Richtung als Zugkraft umgewandelt wurde. Das Mantelrohr, also die Lenksäule geht nach vorne, während die weiter vorne angeschlagenen Aufhängpunkte des Seils durch den Crash nach hinten gedrückt werden. Die schwedische Lösung ist dagegen einfach nur ein passiver Fänger - Wirkt wie ein Querträger zwischen den Türsäulen, ist aber erheblich leichter und platzsparender - wird aber im Gegensatz zu einem Stahlprofil nicht zusätzlich kraftabsorbierend auf Knickung, Biegung oder Stauchung, sondern lediglich auf Zug belastet - mit dabei einem Blechprofil haushoch überlegenen, extremen Reißfestigkeit.

Auch wenn es immer wieder behauptet wird - Mit dem Handling bei der Bandmontage an der Fließfertigung in T. hatte das Seil auch nichts zu tun. Es handelt sich definitiv NICHT um ein Halteseil, mittels welchem die Karosse an einem Kran hängend irgendwie in der Landschaft bewegt wurde - dafür wäre das Ding zu schlabberig und unpräzise. Es ist auch nicht lackiert, somit diente es definitiv nicht als Hilfsvorrichtung, um die Karosse durch Tauchbäder zu ziehen - Und auch das Cockpit wurde nicht daran hängend in die Karosse gewuchtet, weil die Haltepunkte des Seiles ganz woanders angeschlagen. sprich verschraubt sind.
 
Dieses Seil im 9k war erst ab einem gewissen Jahrgang verbaut worden, vermutlich 90 oder 91 - weiss nicht mehr auswendig.
 
Dieses Seil im 9k war erst ab einem gewissen Jahrgang verbaut worden, vermutlich 90 oder 91 - weiss nicht mehr auswendig.

Und Ihr alle werdet doch wohl hoffentlich *niemals* einen nicht mehr rettbaren 9k verschrotten, bevor Ihr nicht das Seil gerettet habt, oder...?

Das Dingens ist mit einfachsten Mitteln zu einem idealen Notfall-Schleppseil umzurüsten. Zumindest hat es bei mir schon mehrfach gute Dienste geleistet - MeinerEiner (TM) verdankt dem recycelten Teil - nachdem ich eine Kollegin mitsamt ihres Motor-Pupses aus einer Schneewehe gezogen habe - sowohl ein unendlich gutes Abendessen, als auch einige unvergessliche Folgestunden...
 
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