Startprobleme 2.2 TiD

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SAAB
9-5
Baujahr
2003
Turbo
TiD
Moin liebe Saab Community,

ich greife ein Thema auf, das hier im Forum schon mehrmals angesprochen wurde. Wirkliche Erkenntnisse habe ich leider nicht finden können.

Kurz die Daten zum Fahrzeug:

2.2 TiD, Ez. 2004, aktuelle Laufleistung knapp 250tsd. km

Ich bin jetzt 2,5 Jahre im Besitz des Fahrzeugs und bin rd. 25.000 km damit gefahren.
Ich nutze das Fahrzeug als beruflicher Pendler (20km einfache Fahrstrecke, kein Stadtverkehr) und 1x pro Jahr für Urlaubsfahrten (zwischen 600km und 1800km einfache Fahrstrecke)

Bis vor kurzem ist der Motor problemlos sowohl im kalten als auch warmen Zustand unmittelbar angesprungen, im Winter nach kurzer Vorglühzeit ebenfalls tadellos, kein Georgel etc.

Startvorgänge waren seit Beginn der Übernahme des Fahrzeugs von starker Rauchentwicklung (schlecht verbrannter Kraftstoff-schwarzgrauer Qualm) begleitet. Auch unter Last qualmt er stark.
Stabiler Leerlauf, kein Ruckeln oder Leistungsverlust.

Jüngst war ich beim TÜV. Im Zuge der AU haben die Kollegen nach 1 Stunde kopfschüttelnd aufgegeben und das Fahrzeug nach nebenan zu Mercedes gefahren. Angeblich ist es zu modern für deren Messgeräte (EZ 2004!!). Dort hat er dann die AU bestanden. Ich stand daneben und sah die schwarzen Wolken, die unter Last hinten raus kamen und dachte mir nur, die AU schafft der nie...hmmh.

Vielleicht ist es nur ein Zufall, aber nach dem ganzen Rumgefummel habe ich nun Startprobleme.

Der Motor benötigt nun beim Kaltstart mindestens zwei, häufig auch 3 längere Startversuche, bevor er dann anspringt. Beim warmgefahrenen Motor gibt es keine Probleme.

Im Forum habe ich Hinweise bezüglich Leckölleitungen und Traversendichtringen gefunden.
Leckölleitungen habe ich schon geprüft, die sehen nicht porös aus und da kommt auch reiner Dieselkraftstoff raus, wenn man die abzieht. Es macht auch keinen Unterschied, ob das Fahrzeug bergauf oder bergab geparkt wurde.

Einspritzpumpe, Injektoren wären noch Kandidaten, aber gäbe es dann nicht ebenfalls Probleme beim Fahren? (Leistungsverlust, Aussetzer)

Glühkerzen habe ich der Form halber durchgemessen (Widerstände sind o.k.). In einer Facebook- Saabgruppe kam der Hinweis, dass es auch bei höheren Aussentemperaturen durch defekte Glühkerzen zu Startproblemen kommen könne, was ich nicht nachvollziehen kann, aber dann trotzdem geprüft habe.
In der gleichen Gruppe schrieb mir ein User, er hätte die gleichen Probleme gehabt. Trotz Tausch der Leckölleitungen und Traversendichtungen gab es keine Besserungen. Er hat das Fahrzeug dann bis zur Verschrottung weitergefahren.

Auf Verdacht die Leitungen und Dichtungen tauschen möchte ich nicht.

Daher meine Frage in die Runde:

Hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht, die gelöst werden konnten?

Für Eure Tipps/Anregungen vielen Dank!!
 
Lecköleitungen tauschen - nach 250.000km sind die porös und ich vermute nicht, dass Du es geschaft hast die Leitung vom Düsenanschluss/Traverse abzuziehen - falls ja dann ist Dein Fahrzeug/Du ein Phänomen!

Ah ja, die Rauchentwicklung - prüfen ob die dicken Schläuche vom/bis Turbolader/Intercooler dicht sind.
 
Nachtrag: keine MKL, Fehlerspeicher ist leer. Mit dem Tech II lässt sich die Kraftstoffmenge, die zum Starten benötigt wir, theoretisch hochsetzen (Anfangsdrehmoment). Das Gerät setzt die geänderten Werte aber zurück
 
Schlä
Lecköleitungen tauschen - nach 250.000km sind die porös und ich vermute nicht, dass Du es geschaft hast die Leitung vom Düsenanschluss/Traverse abzuziehen - falls ja dann ist Dein Fahrzeug/Du ein Phänomen!

Ah ja, die Rauchentwicklung - prüfen ob die dicken Schläuche vom/bis Turbolader/Intercooler dicht sind.

Schläuche sind alle dicht, Unterdruckschläuche dito. Ladedruck ist auch vollständig vorhanden.

Leckölleitungen habe ich lediglich an den Plastiktüllen abgezogen, nicht an den Düsen. Das hat dann gezischt, so als ob sich ein Vakuum füllt.
 
Schlä


Schläuche sind alle dicht, Unterdruckschläuche dito. Ladedruck ist auch vollständig vorhanden.

Leckölleitungen habe ich lediglich an den Plastiktüllen abgezogen, nicht an den Düsen. Das hat dann gezischt, so als ob sich ein Vakuum füllt.

Heute noch mal die Werte bem Fahren gecheckt. Ladedruck ist/soll-Werte sind identisch, gehen auf max. 1,0 bar hoch. Angeforderte und verbrannte Luftmassen ebenfalls identisch. Also geht mir keine Ansaugluft verloren. Das Rußen muss wohl andere Ursachen haben,
 
Hallo,

mein 2.2 TiD hat auch mal schlimm gerußt. Besonders wenn es auf der Autobahn leicht bergauf ging. Laut Boschdienst war das Ladeluftsystem dicht. Tatsächlich war aber der Kühler undicht.

Zum Startproblem, das können die Traversendichtungen sein. Im Netz gibt es eine Anleitung, wie du die Dinger tauschst. Der Aufwand ist nicht so groß. Aber du muss vorher alle Dichtungen besorgen. Bei mir war es danach gut. Du kannst das aber auch testen indem du über Nacht mal bergab parkst. Die Dichtungen ziehen dann keine Luft, da der Diesel nicht in den Tank zurück fließen kann.

Gruß
Andreas
 
Habe heute mal zunächst die Leckölleitungen in Angriff genommen. Nach Tausch startet er nun gar nicht mehr. Über die Sammelleitung zur Einspritzpumpe hat diese Luft gezogen, konnte man schön zischen und gluckern hören, als ich den Schlauch abzog. Wie bekomme ich da jetzt die Luft wieder raus? Kraftstofffiltergehäuse ist ca. zur Hälfte gefüllt, aber der Schlauch vom Filter zur Pumpe ist nicht voll. Mir ist ein Ventil an dem Metallrohr vom Filter zur Pumpe aufgefallen. Wird dort via Entlüftungsgerät, welches ich nicht habe, entlüftet? Sind sonst Tricks bekannt, wie ich den Bock wieder zum laufen bekomme? In der Saab Betriebsanleitung soll man so lange orgeln, bis der Motor anspringt. Ich möchte aber ungern einen Pumpenschaden durch Trockenlauf riskieren.
 
Opel:

Auszug aus der BDA:

Wiederstart nach Leerfahren ist möglich.

Mit verzögertem Startverhalten ist zu rechnen.

Zündung dreimal für jeweils 15 Sekunden

einschalten. Anschließend Motor maximal

40 Sekunden starten. Sollte der Motor

nicht starten, Vorgang frühestens nach

5 Sekunden wiederholen. Sollte der Motor

danach nicht starten, Hilfe einer Werkstatt

in Anspruch nehmen. Wir empfehlen, sich

an Ihren Opel Partner zu wenden.


allerdings:
Die Pumpe vom 2.2DTI ist aber selbst ansaugend und kann keine Luft pumpen (bzw nur sehr begrenzt) .... es muß also das System mit Diesel gefüllt sein damit die Pumpe ansaugen kann


Dazu die Opelaner:

Nun zur Lösung selbst: Ich habe mir die Lage der Kraftstoffleitungen am Filter (unten am Rahmen) und die Rücklaufleitungen angesehen.
Die Schnellkupplung der Rücklaufleitung vom Filter zum Motorraum nach oben (Gummischlauch an Metallleitung) habe ich abgezogen und mittels aufgestecktem Schlauch und ein wenig Eigenkraft des Mundes Unterdruck erzeugt, bis Dieselkraftstoff kam.
Den Schlauch der Rücklaufleitung zügig wieder aufgesteckt und mit der Schelle abgedichtet.
Somit war gewährleistet, dass der Niederdruckkreis bis zur Einspritzpumpe ausreichend mit Medium versorgt war.
Danach erfolgte die Anlasser-unterstützte Entlüftung des Hockdruckkreises (öffnen der Kraftstoffleitung am Düsenstock des 4. Zylinders) bis das dort Diesel ankam (ca. 10 Sekunden).

Man sollte einen Putzlappen darunter legen, damit nicht alles mit Diesel benetzt wird.
Während des Entlüftens, nach Austritt des Kraftstoffes die Leitung wieder verschlossen und den Motor nach einer Pause von ca. 30 Sekunden erneut gestartet.
Nach ca. 10 Sekunden sprang der Motor dann langsam aber stetig an.
Die evtl. noch vorhandene Restluft im Hochdrucksystem wurde dann eigenständig des Motors bzw. Kraftstoffsystems verwiesen.


Merke: der 2.2er ist da sehr zickig.
Ich habe da mal von einem alten FSH einen schönen Trick gesehen.
Er hat sich einfach im Motorraum eine Handpumpe an die Dieselleitung gebastelt (Gibts bei Hansaflex, hatten früher fast alle Diesel ohne Förderpumpe).
 
So, kurzer Zwischenbericht.
Motor läuft wieder, habe das Gehäuse vom Kraftstoffilter sowie die Kraftstoffleitung zur Einspritzpumpe mit Diesel -2 Taktölgemisch aufgefüllt. Beim Startversuch gab es nur kurzes Gerumpel, ich habe dann mit Startpilot nachgeholfen. Den Kraftstofffilter habe ich gleich mit erneuert, der sah schon echt übel zugesetzt aus. Qualmen beim Starten scheint weg zu sein.
 
Kleiner Nachtrag:
Mein örtlicher Opel Händler wollte für die kleinen Plastik- T-Stücke der Leckölleitungen sage und schreibe 10€ pro Stück haben. Schlauch als Meterware hat er gar nicht da, für rd. 60€ Meterpreis hätte ich aber dort bestellen können. In einem kleinen Autoteilehandel habe ich dann 1,5m Schlauch sowie 5 Verbinder (2x Reserve) für 10€ gekauft, nicht mal 1/10 des Originalersatzteilpreises.
 
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