T16S: Motor neu aufgebaut - und was kommt jetzt?

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Ich mache hier mal einen Thread auf, in dem ich nach Euren Meinungen und (besser noch) Erfahrungen fragen moechte hinsichtlich Leistungssteigerung nach einer gruendlichen Motorrevision.

Ich fange mal von vorne an: Der Wagen ist ein T16S, Modell 1990. Vor etwa 2 Jahren, auf der Hoehe des Abwrackwahns, in ziemlich grottigem Zustand und fuer kleines Geld gekauft. Technisch und vom Rost her sah er aber noch recht gut aus, wobei sich spaeter allerdings doch noch so einiges an brauner Pest offenbaren sollte. Technisch gab's dafuer keine groesseren Ueberraschungen. Der Wagen laeuft mit roter Box, Matrix-Kat und Simons-Auspuff und hat vorne die grosse 9000er Bremse drin. Da er nun aber schon etwa 310.000 km auf der Uhr hatte (genau weiss ich es nicht, der Km-Zaehler hat manchmal Aussetzer...), habe ich mir ueberlegt, ihm vor weitergehenden Massnahmen eine Motor- und Getrieberevision angedeihen zu lassen. Das ist jetzt abgeschlossen, wobei Folgendes dabei gemacht wurde:

Ich habe - auch mit Blick auf eine moegliche spaetere Umstellung auf T5 - einen B212-Kopf verbaut, komplett mit dazu gehoerigem Ansaugtrakt. Beides, sowie einen rissfreien Kruemmer, habe ich von Hartmut Lohmann (www.lohmann-tuning.de) bearbeiten und die Uebergaenge aufeinander anpassen lassen. Ventile sind gleich geblieben, aber die Sitze sind neu geschnitten, Fuehrungen erneuert und der gesamte Kopf halt stroemungsoptimiert worden.

Da sich bei der Demontage des Motors herausstellte, dass zwei Kolben an der Oberkannte leicht angefressen waren und der Block auch Laufspuren aufwies, wurde beides gleich noch gegen bessere Gebrauchtteile getauscht. Der gebrauchte Block wurde dann beim Motorenbauer vermessen, die Dichtflanken wo noetig abgezogen und die Laufbuchsen gehohnt. Die Kurbelwelle wurde gewuchtet und poliert. Die Pleuel habe ich - ebenfalls bei Hartmut Lohmann - erleichtern (gut 10% weniger) und feinwiegen lassen.

Da ich noch einen nagelneuen MHI-Lader liegen hatte (verplombtes Wastegate-Gestaenge: Kann ich davon ausgehen, dass der GLD stimmt?), musste der alte Garrett bei der Gelegenheit weichen. Ebenfalls neu hinzugekommen ist ein Alu-LLK aus einem aelteren 900 (Ab welchem Mj. kam eigentlich Plastik ins Spiel?), von dem ich mir eine etwas bessere Kuehlung verspreche.

Neue Lagerschalen, Kolbenringe, Oelpumpe, Kettensatz etc gab's natuerlich auch.

Das Getriebe (original, mit 7er Primaer) war kurz auf, zeigte sich aber noch in einem erstaunlich guten Zustand, so dass hier nicht weiter Hand angelegt wurde.

Im Moment bin ich noch bei den ersten 1000 km und drehe den Motor noch nicht ueber 3000 U/min. Das wird sich aber bald aendern, und dann wuerde ich auch gerne ein wenig mehr Leistung sehen. Ich gehe ja davon aus, dass die bisher getaetigten Modifikationen (Lader, Kopf, LLL) schon etwas gebracht haben werden, und sicher werde ich den Wagen dann auch erstmal so wie er ist geniessen wollen. Andererseits kenne ich mich gut genug um zu wissen, dass ich meine Saabs gerne etwas kraeftiger habe.

Mein Ziel ist als aller erstes Haltbarkeit. Die Grundlage dafuer hoffe ich durch die Motorrevision gelegt zu haben. Darueber hinaus strebe ich etwa 210 PS an. Wenn es "nur" 200 werden ist das aber auch kein Problem. Gut gehen soll er halt!

Nun die Frage: Wie erreiche ich das? Ich habe hier ueber die Suche einen Thread von 2005 ausgegraben, bei dem es um modifizierte APC von Speedparts und im Eigenbau nach Anleitung ging. Wie sind denn da die Langzeiterfahrungen? Hat hier schon mal jemand die Steuerungen von Swedish Dynamics probiert, evtl. sogar in Verbindung mit den dort ebenfalls angebotenen groesseren Einspritzduesen? Einfach nur am GLD oder am Druckwaechter zu drehen halte ich persoenlich fuer zu kurz gegriffen. Oder gibt es da andere Meinungen / Erfahrungen?

Bin mal gespannt auf Eure Anregungen.
 
ehm... Ich dachte man macht sich bei solchen Sachen vorher Gedanken darüber was bei raus kommen soll und wählt entsprechende Mittel/Maßnahmen..... So herum scheint mir etwas verdreht....
 
Glückwunsch. Klingt, als wenn du bislang alles richtig gemacht hast :smile: Nun hast du eigentlich zwei Varianten, wie es weiter gehen kann - und die unterscheiden sich eigentlich nur in der Art und Weise der Kraftentfaltung. Einen Weg kannst du dir in einer lauen Sommernacht mal zu Gemüte führen, in dem du in meiner Signatur auf Historie klickst (ich weiß nicht genau ab welcher Seite es für dich interessant wird, aber ich habe das Prozedere mehrmals durchgekaut, und eigentlich alle Möglichkeiten bis auf Zündveränderung und Wassereinspritzung ausprobiert.) Das Hauptproblem ist momentan, dass es derzeit keine gescheiten Lader auf dem Markt gibt. Entweder zu wenig Luftdurchsatz, oder zu viel... Allerdings solltest du die 200 PS mit deinen Modifizierungen bereits haben. Jetzt noch das APC anständig abgleichen und dann erstmal so lassen :smile: Das wäre auf jeden Fall am haltbarsten :biggrin:
 
ehm... Ich dachte man macht sich bei solchen Sachen vorher Gedanken darüber was bei raus kommen soll und wählt entsprechende Mittel/Maßnahmen..... So herum scheint mir etwas verdreht....

Ich glaube, Du hast Da was falsch verstanden (oder meine Ausführungen nur grob überschlagen). Gedanken habe ich mir sehr wohl vorher gemacht, denn sonst hätte ich kaum in eine Motorrevision investiert - die ja wohl VOR einer Abstimmung des APC und ähnlichen Maßnahmen liegen sollte. Wie beschrieben, weiss ich auch, wo es leistungsmässig hingehen soll. Und wie ebenfalls beschrieben, habe ich auch schon verschieden Möglichkeiten angedacht (und manche wieder verworfen). Nur fehlen mir eigene praktische Erfahrungen beim 900I; die habe ich selbst bisher vorwiegend beim 9-5 gesammelt. Daher auch meine eingängliche Frage nach Erfahrungen anderer hier.

@kgb: Danke. Werde mir die Historie mal zu Gemüte führen. Bin mal gespannt, was die zwei Varianten sind, von denen Du sprichst.
 
Ne, ne....gelesen hab ich das alles schon, nur frage ich mich halt, was du mit den Erfahrungen anderer jetzt noch willst. Die Hardware ist ja fertig, wenn dir da jetzt jemand sagt, "Das hätte ich aber so und so gemacht" nützt dir das jetzt herzlich wenig...

Wenn du selber sagst du hast beim B202 keine Erfahrung, dann aber erst mal "machen lässt" und dann fragst wie man dies oder jenes erreichen kann, finde ich das halt "verkehrt herum". Zumal ich mich bisher nicht daran erinnern kann hier mal was von einem B212 Kopf als "Tuningmaßnahme" gelesen zu haben, wenn waren das in der Regel B234 Köpfe....
 
Die Köpfe zumindestens sind die gleichen.
 
Die Hardware ist ja fertig, wenn dir da jetzt jemand sagt, "Das hätte ich aber so und so gemacht" nützt dir das jetzt herzlich wenig...

Richtig. Deshalb hatte ich bewußt auch nicht nach Kommentaren zur Hardware gefragt. Aber wo wir jetzt schon dabei sind, bin ich natürlich doch Neugierig auf Deine Meinung. Auch wenn Du keinen Ansatzpunkt für Unterstützung siehst...

Die Köpfe zumindestens sind die gleichen.

Danke! Beim Überfliegen von kgb's Thread fiel mir ein, daß ich vielleicht noch erwähnen sollte, dass die Spritversorgung bei mir noch Serie ist, ich also keine 9000er Düsen oder eine andere DroKla verbaut habe.

Zum Lader: Der ist (erfahrungsgemäß) gut für 220-230 harmonische PS und gut 300-320 NM Drehmoment.

Gut zu wissen. Werde auch bis auf Weiteres beim Serienlader bleiben. Freue mich überhaupt, daß das gute Stück nach 3 Jahren im Regal endlich mal Einsatz sieht. Zur APC-Abstimmung: Selber Tüfteln oder gibt's was Brauchbares von der Stange?
 
Am besten wäre es wohl, eine bekannte Adresse mit drei Buchstaben anzufahren bzw. vorher mal nachzufragen wann es recht ist.
 
(...) dass die Spritversorgung bei mir noch Serie ist, ich also keine 9000er Düsen oder eine andere DroKla verbaut habe.(...) Zur APC-Abstimmung: Selber Tüfteln oder gibt's was Brauchbares von der Stange?

Also die Spritversorgung a la 9k (mit 4-Loch-Düsen, nur DIE taugen was) ist erst dann notwendig, wenn ein größerer Lader verbaut wird. Da geht es dann vornehmlich um mehr Einspritzmenge, keinesfalls um mehr Einspritzdruck!!! Der sinnvolle Druck endet bei Bosch-Systemen bei 3.2 bar, bei Lucas (angeblich? selber keine Erfahrungen!) etwas höher...

APC: niemals und nirgends etwas P&P verbauen/einstellen. Das ist die Krux, die Königsdisziplin. Also nix mit Werten a la 900.com oder sonstwas im Netz. Immer individuell für dein ganz persönliches Aggregat einstellen. Und das Problem ist: die Ohmsche Regulierungskurve am P-Poti des APC Steuergerätes ist leider eine Fehlkonstruktion. Das heißt, der Nennwiderstand beim Einstellen des Potis ist überproportional hoch. Das ist auch der Grund, warum kaum jemand das im DIY-Modus schnallt, und meißt unsinnige Einstellungen gewählt werden. Abhilfe schafft nur ein "Strecker", der die Poti-Werte (Widerstände) entsprechend lockert. Nach meiner Erfahrung am besten mit einer externen Steuereinheit zu realisieren. 901flpt hat da Erfahrung im Bau eines solchen Systems. Ohne eine harmonische Annäherung der P-Poti-Werte (je nach Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit etc.) kommt man zu keinem befriedigenden Ergebnis. Erst danach geht es an das F-Poti... (der Feintrimm)
 
Richtig. Deshalb hatte ich bewußt auch nicht nach Kommentaren zur Hardware gefragt. Aber wo wir jetzt schon dabei sind, bin ich natürlich doch Neugierig auf Deine Meinung. Auch wenn Du keinen Ansatzpunkt für Unterstützung siehst...

Meine Meinung zur Hardware? Da ich vor ein paar Wochen einen Kopf aus der von dir genannten Hand vor mir liegen hatte, hoffe ich für dich, dass du den Kopf vor dem Einbau noch in der Hand hattest....:redface:

Ansonsten sollte sich die von dir geforderte Leistung bei halbwegs gescheiter APC Abstimmung sicher spielend erreichen lassen. Was Teil der Arbeiten die du auch hast machen lassen (Pleul auswiegen, etc) an Laufruhe bringen kann, habe ich allerdings am grundsätzlich schon mal deutlich rappeligeren 8V erleben dürfen. So die Arbeiten ordentlich ausgeführt sind ist das alleine schon ein Gewinn.

Ansonsten ist jetzt ja eh schon alles gesagt, APC gescheit einstellen (lassen) und fahren....:smile:
 
Hmmm.... hoert sich kompliziert an. Und auf eine externe Steuereinheit (nur zum einmaligen Einstellen der Potis, oder als Festeinbau zusaetzlich zum APC?) habe ich eigentlich keine Lust.

Zur allseits bekannten Werkstatt mit den drei Buchstaben: Da hatte ich natuerlich schon angeklopft als es um die Motor- und Getrieberevision ging. Bin auch ganz hervorragend telefonisch beraten worden, wofuer ich an dieser Stelle nochmal danken will. Die Qualitaet der Arbeit, die mich dort wohl erwartet haette, ist sicherlich auch ueber jeden Zweifel erhaben. Letztlich habe ich die Ueberholung dann aber doch in meiner geografischen Naehe machen lassen, weil ich bei solchen Dingen immer ganz gerne dabei bin, nicht zuletzt auch, um hier und da mal mit Hand anzulegen und etwas zu lernen. Und das geht bei ueber 300 km Entfernung einfach nicht. Fuer eine Feinabstimmung von Motorsteuerung (und Fahrwerk?) waere das sicher etwas anderes.
 
Meine Meinung zur Hardware? Da ich vor ein paar Wochen einen Kopf aus der von dir genannten Hand vor mir liegen hatte, hoffe ich für dich, dass du den Kopf vor dem Einbau noch in der Hand hattest....:

War das auch ein Saab-Kopf?

Fuer mich war es der dritte Saab-ZK, den ich da habe machen lassen und danach auch gefahren bin, von daher sehe ich dem Ergebnis der Arbeit nach der Einfahrperiode recht entspannt entgegen.
 

Okay...dann dann glaube ich zu wissen, wovon Du sprichst. Nur stellt sich die Situation fuer mich wahrscheinlich anders dar als fuer Dich. Ist aber kein Thema fuer hier, sondern eher etwas, worueber man sich PM oder besser noch von Angesicht zu Angesicht austauscht.

Da bin ich im Vorteil: Bei mir sind es immerhin 35 km weniger.

Jedes bisschen hilft.
 
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