Unterschiede Bj. 69 zu Bj. 79

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08. Jan. 2008
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SAAB
96
Baujahr
1969
Turbo
Ohne
Hallo Saabspezialisten!
Ich habe mir zwecks Blechersatzteilträger eine Saab 96 Karosse, Bj. 79 gekauft. Jetzt hat sich herausgestellt, dass diese Karosse in einem sehr guten Zusatand ist, und eigentlich zu schade ist um sie auseinander zu flexen. Ich spiele jetzt immer mehr mit dem Gedanken diese Karosse an die Fahrgestellnummer meines Bj. 69er Saabs zu schweißen ;-) und natürlich alle anderen Sachen umzubauen. Jetzt die Frage, wie identisch sind diese beiden Karossen? Gab es in den 10 Jahren noch irgendwelche Änderungen? Ich habe mal gehört, dass sich die Windschutzscheibe mal geändert haben soll.
Bin gespannt auf eure Meinungen.
Danke,
Boris
 
Hallo Boris !

Die Windschutzscheibe wurde mit Modelljahr 68 vergrüßert , sollte also gleich sein . Kotflügel sind anders wegen der größeren Leuchten und Blinker . Sollte man aber problemlos umbauen können . Beim Umbau der Stoßstangen und des Chromkühlergrills sind , soweit ich das in Erinnerung habe , Anpassungsarbeiten nötig . Innen dürfte es beim Armaturenbrett Unterschiede geben , denn der ´69er müsste ja noch das alte aus Blech mit den kleinen Rundinstrumenten haben .

Bei den Bremsen gibts auch Unterschiede : anderer Hauptbremszylinder , der aber leider auch an der Spritzwand eine andere Aufnahme hat . Wenn Du also den alten HBZ weiterverwenden wolltest ( was aufgrund des fehlenden Bremskraftverstärkers und der ungleich schlechteren Teilesituation aber sowieso nicht anzuraten ist , müsstest Du auch hier anpassen .
Grundsätzlich sollte aber alles machbar sein .
 
Vielen Dank für Deine Detailreiche Antwort, Gerald. Das hilft mir bei meiner Entscheidung schon deutlich weiter.
Ein paar Fragen hab ich noch. Bei meinem 69er ist schon ein Hauptbremszylinder mit BKV drin. Heißt das, dass den mal jemand nachgerüstet hat, oder gab es auch die ältere Variante mit BKV? Und, ist das Armaturenbrett tatsächlich eingeschweißt, oder kann es umgebaut werden?
Vielen Dank schon mal im Voraus.
@turbo9000:Wo ist das Problem? Wenn ich neue Schweller, Stehbleche, Bodenbleche und Spritzwand an mein Auto schweiß ist das auch nicht viel weniger als wenn ich eine ganze Karosse dranschweiß. Besser, stabiler und somit auch verkehrssicherer ist aber letztere Variante. Dann kann doch eigentlich keiner was sagen, oder? :proud:
Gruß,
Boris
 
Hallo Boris !

Wäre durchaus möglich , dass der ´69er schon einen BKV hat . Mein ´70er hat ja auch einen und die beiden Baujahre haben als einzige den vermaledeiten Lockheed HBZ , für den kaum Teile aufzutreiben sind . ( Der mit dem runden Ausgleichsbehälter aus Kunststoff , Durchmasser vielleicht 7 cm ... ) .
Trotzdem löst die Frage BKV oder nicht in dem Fall Dein Problem nicht .
Die HBZ Aufnahme in der Spritzwand besteht beim Lockheed aus zwei SENKRECHT versetzten Löchern ( mit einem Abstand in irgendeinem zölligen Maß ) , der spätere ATE ab ´71 braucht aber 2 HORIZONTALE Löcher ( natürlich in metrischem Abstand .
Bei einer Vollrestauration ist der Umbau natürlich sicher auch möglich . Ich wollre es damals aber nicht tun , weil ich nicht in einem intakten Motorraum herumbohren und -schweissen wollte .
Aber wie gesagt , wenn Du mit der geringen Abweicheung vom Original leben kannst ( und ich denke , das kannst Du , sonst würdest Du so einen Umbau gar nicht erwägen ) , dann lass den ´79er HBZ drin , auch wenn der Rest nach ´69 ausschauen soll .
Ab ´70 kann man das Armaturenbrett sicher ausbauen . Also vermutlich auch die ältere Version . Ist aber leider schon so lange her , dass ich das ´66er "Saabinchen" eines Freundes geschlachtet habe ...
 
Im Prinzip ist das meiste schon richtig gesagt worden, aber ich geb trotzdem noch meinen Senf dazu... :smile:

Die Karosse vom '70er ist nahezu identisch mit der des '69ers, bis auf die schon angesprochene Aufnahme des Bremskraftverstärkers. Fällt aber nur echten Kennern auf und ist für mich kein Problem. Vorteil ist sogar, daß der ATE-HBZ + Bremskraftverstärker haltbarer und einfacher Instand zusetzen sind. Von daher, Pluspunkt.

Amaturenbrett-Träger ist beim 69er anders, läßt sich aber umbauen. Scheibenwischermotor ist anders, aber dann einfach den vom '79er drin lassen und fertig. Auch hier, wiederrum einfacher an Ersatz zu kommen.

Vorteil der '79er-Karosse ist nebenbei, daß dort meistens schon die ganzen Verstärkungen drin sind, die Anfang der '70er noch extra als Verstärkungssatz für Rallyes eingeschweißt werden mußte. Hatten die letzen 2 oder 3 Baujahre netterweise ab Werk drin. :biggrin:

Was sonst? Elektrik ist in einigen Punkten anders, da müßtest du dann am besten den kompletten Kabelstrang transferieren. Ist aber kein Hexenwerk, wenn man vor dem Ausbau alles genau markiert.
Kotflügel sind beim '79er identisch mit '69, außer den zusätzlichen Löchern für die größeren Blinker / Rückleuchten. Die kann man einfach zuschweißen, zuspachteln, mit Glasfaser verschließen oder so ähnlich. Habe alle Varianten schon mit Erfolge durchgeführt.
Ah halt, 69er hat noch Tankeinfüllstutzen weiter oben, falls das nicht schon umgebaut wurde. Ist aber kein Problem, läßt sich einfach Umbauen. Kotflügel plus Einfüllrohr der gewünschten Variante einbauen und fertig.

Ansonsten gibt es keine nennenswerten technischen Unterschiede, wenn ich jetzt alles richtig beisammen habe... :cool:

Gruß,
Erik
 
Vielen Dank für eure tolle Unterstützung. Ich denke ich werde dann den Umbau wagen. Das einige Problem ist, dass ich in der 70er Karosse keinen HBZ und Scheibenwischer mehr habe. Naja, aber wenn ihr sagt, dass sowas leicht zu beschaffen ist, sollte es ja kein Thema sein.
Vielen Dank und Gruß,
Boris
 
Ja, sollte kein Problem sein.

Der '69er HBZ wurde in der Form nur '69 und '70 verbaut, danach gab es dann den ATE-HBZ mit Bremskraftverstärker von '71 bis '80. Da die meisten 96er in Deutschland aus den Jahren '77 bis '80 stammen, dürfte es kein Problem sein, von einem Schlachter was zu bekommen.

Im Prinzip gilt für den Scheibenwischermotor das gleiche. :smile:
 
Letzte Karosserieänderung beim V4 war 1976

Da ich noch nicht so lange hier im Forum angemeldet bin, lese ich immer wieder in alten Beiträgen. Daher der Hinweis zu diesem alten Beitrag.

Der Gedanke eine neuere Karosse für den Neuaufbau eines alten V4 zu nehmen, wird wohl immer mal wieder entstehen. Da in Deutschland der V4 nach langer Pause erst wieder 1976 im Programm war, sind es wohl hauptsächlich die Karossen der Baujahre 1976(75B) bis 1980, die für so was verplant werden.
Neben den bereits oben von erik sehr gut beschriebenen Änderungen, gab es im Sommer 1975 die letzte umfangreiche Karosserieänderung beim V4.

Die Rücksitzbank wanderte ein Stück nach hinten und die Rückenlehne bestand von da an aus einem Stück. Das bedeutet, das Querblech unter der Sitzfläche ist etwas abgeändert und sitzt weiter hinten. Die Innenkotflügel sind modifiziert, ebenso der Kasten über der Hinterachse.
Des bedeutet, dass nur die neue um klappbare Rücksitzbank passt.
Für den 95 war die Änderung noch gravierender, denn er verlor seine dritte Sitzreihe, weil nun Tank, Rücksitze und das Querblech unter der Sitzbank mit dem 96 identisch waren.

Das Seitenteil unter dem hinteren Seitenfenster wurde ebenfalls modifiziert, um echte Automatikgurte für die Heckpassagiere installieren zu können.
Die Gurtbefestigung auch für vorn wurde geändert. (neue Anlenkpunkte)

Die Gummistoßstangen und ihre verstärkten Halter passen auf die alten Bohrungen in der Karosserie.
Größeren Begrenzungsleuchten vorn und die neuen Heckleuchten sind nur aufgesetzt und bedurften keine Änderung der Bleche, von neuen Schraubenlöchern abgesehen.

Übrigens die vorderen Kotflügel ohne Blink- und Begrenzungsleuchten unterscheiden sich in der Form von denen ab 1969 verwendeten. Die Rundung ist anders ausgeführt.
 
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