Vibrationen beim Anbremsen

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12. Juni 2012
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SAAB
9000 II
Baujahr
1995
Turbo
LPT
Hallo,
bei meinem 9000CS aus 1995 mit 135tkm stellen sich Vibrationen aus der Vorderachse beim Anbremsen aus "höheren"
Geschwindigkeiten über 80 km/h ein. Gefühlt Reifenunwucht. Das ist wohl auszuschließen da mit den neuen Reifen keine Veränderung zu merken war.
Die Bremse ist ebenfalls auszuschließen, da neu.
Meine Vermutung sind verschlissene Querlenkerlagerungen, die den Querlenker in Längsrichtung bei Bremskrafteinleitung nach hinten und dann wieder nach vorn schwingen lassen.
Die Vibrationen erzeugen ein Wummern im Innenraum und zittern in Lenkung, kein trockenes schlagen oder rattern.
Ich würde mit dem Tausch der Lagerung an der Karosserie (Querlenkerbuchse Karosserie, Achsträger und Querlenker)anfangen. Stabilagerei gleich mit.

Liege ich mit Vermutung richtig? Habt ihr andere Erfahrungen? Tips und Tricks zur Montage?
 
Die Bremse ist ebenfalls auszuschließen, da neu.
Wenn das Vibrieren vor dem Erneuern der Bremsen noch nicht da war, eher: "Die Bremse ist verdächtig, da neu." Nicht richtig eingefahren?
Ansonsten liegst du mit deinen Vermutungen nicht verkehrt - ist das Fahrwerk denn ausgeschlagen?
 
Danke für eure Ansätze.
Den 9000 fahre ich jetzt ein knappes Jahr. Die Vibrationen waren anfangs leicht und eben nur zwischen 80-90 km/h, also auch vor der neuen Bremse. Erster Verdacht war eine Reifenunwucht, aber nach Tausch gleiches Phänomen. Die Bremse war verschlissen und ist gut eingebremst.
Ich kenne ihn nur so, ein direkten Vergleich zu einem nicht ausgeschlagenen Fahrwerk habe ich noch nicht. Läuft bis auf diesen Geschwindigkeitsbereich seidig weich, ohne schlagen oder klappern. An stehen lose Krümmermuttern mit Stehbolzen. Diese werden täglich in Balistol gebadet. Die Fahrwerkschrauben übrigens auch. Mit dem Wärmetauscher Heizung bin ich durch.
 
Hallo,
bei meinem 9000CS aus 1995 mit 135tkm stellen sich Vibrationen aus der Vorderachse beim Anbremsen aus "höheren"
Geschwindigkeiten über 80 km/h ein. Gefühlt Reifenunwucht. Das ist wohl auszuschließen da mit den neuen Reifen keine Veränderung zu merken war.
Die Bremse ist ebenfalls auszuschließen, da neu.
Meine Vermutung sind verschlissene Querlenkerlagerungen, die den Querlenker in Längsrichtung bei Bremskrafteinleitung nach hinten und dann wieder nach vorn schwingen lassen.
Die Vibrationen erzeugen ein Wummern im Innenraum und zittern in Lenkung, kein trockenes schlagen oder rattern.
Ich würde mit dem Tausch der Lagerung an der Karosserie (Querlenkerbuchse Karosserie, Achsträger und Querlenker)anfangen. Stabilagerei gleich mit.

Liege ich mit Vermutung richtig? Habt ihr andere Erfahrungen? Tips und Tricks zur Montage?

Selbst wenn die Bremse bereits vor einiger Zeit getauscht wurde, stehen leicht verglaste Beläge immernoch ganz oben auf der Verdächtigenliste, zumindest dann, wenn nicht hundertpro sichergestellt ist, daß die Bremsanlage topfit ist . Möglich, daß einer der Sättel kurz davor war oder ist festzugehen, die alten Beläge ruiniert hat - und deshalb auch schon die neuen Klötze sich überhitzt haben. Möglicherweise hat sich dabei auch schon die neue Bremsscheibe leicht verzogen.

Dies, in Verbindung mit ausgelümmelten Fahrwerkskomponenten, kann dann erst recht zu beschriebenem Körperschall der Karosse führen. Vibrationen in der Lenkung beim Bremsen OHNE ursächliche Beteiligung der Bremsanlage entstehen dagegen erst dann, wenn Fahrwerkskomponenten schon wirklich ziemlich am Ende sind.

Versuche es mit einem simplen Test - Bremse den Wagen mehrfach aus höherer Geschwindigkeit runter. Stell dann den Wagen ab und fühle an den Radnaben, ob ein spürbarer Temperaturunterschied entstanden ist. Falls ja, dann hast Du den Übeltäter gefunden.
 
könnte Seitenschlag oder Verzug der Bremsscheibe (Beitrag #5) oder zuvor Seitenschlag vom Radlager sein.
Würde dbzgl. mal messen. Bildbeispiel: (klick)
 
moin moin,
ich würd auch den sattel in die engere wahl nehmen. hattes es bei meinem 9k das der sattel sich von zeit zu zeit festsetzte.
 
Versuche es mit einem simplen Test - Bremse den Wagen mehrfach aus höherer Geschwindigkeit runter. Stell dann den Wagen ab und fühle an den Radnaben, ob ein spürbarer Temperaturunterschied entstanden ist. Falls ja, dann hast Du den Übeltäter gefunden.

Hallo, ich kämpfe auch schon paar Tage an der Bremsrubbel-Front, daher die Frage: wer ist dann der Übeltäter?
Bremssattel an der kälteren oder wärmeren Seite? Radlager auf der wärmeren Seite?

Vielen Dank
steini
 
Hallo, ich kämpfe auch schon paar Tage an der Bremsrubbel-Front, daher die Frage: wer ist dann der Übeltäter?
Bremssattel an der kälteren oder wärmeren Seite? Radlager auf der wärmeren Seite?

Vielen Dank
steini


Falls Du ganz sicher sein willst, dann fahr zusätzlich ohne jegliches Bremsen eine längere Strecke. Dann tippe vorsichtig mit der Fingerspitze auf die Mitte der Nabe. Falls Du dort nur laue Wärme spürst, mit dem zweiten Finger durch eine der Felgenöffnungen auf den Sattel. Ist dieser einseitig auffallend heiß, bist Du schon am Ziel der Forschung.

Selbst ein defektes Radlager wird nach mäßig kurzer Strecke niemals so heiß, daß es außen auf der Felge unangenehm wird. Zudem melden sich Radlager zumeist durch zunehmende Geräuschkulisse beim Kurvenwedeln. Ein festsitzender Brems-Sattel ist bei Kurvenfahrt dagegen akustisch recht unauffällig, produziert aber schon nach wenigen Bremsungen extreme Hitze
.
Mit einem total fertigen, so gut wie komplett festgegangenen Sattel hat man mit recht hoher Wahrscheinlichkeit zu tun, wenn die Bremswärme nicht nach etwa zehn Kilometern ohne weiteren Bremsvorgang so gut wie verschwunden ist. Im schlimmsten Falle schleifen dann die Klötze auf der Scheibe, selbst ohne das man bremst. Man kann in diesem Falle am betroffenen Rad kaum noch die Felge anpacken, ohne sich zu verbrennen. Häufig hat dann auch schon die Scheibe einen "Regenbogenanstrich" durch die Hitze - oder eine dünne Kruste, die änlich aussieht wie eine brünierte Schraube.
Der Bremsdruck von 200 bar reicht fast immer, um auch eine defekte Bremse auf die Scheibe zu drücken - Aber nach Ende der Bremsbetätigung geht sie nicht mehr von der Scheibe runter und die Klötze radieren dauerhaft, selbst bei freier Fahrt.

Hakende Sättel sind tückisch. Dann, wenn durch die normale beim Bremsen immer entstehende Wärme leichte Werkstoffdehnung entsteht und der Brems-Bollen deshalb gelegentlich festhakt, bis er irgendwann entweder von der minimalst flatternden Scheibe um den erforderlichen Lüftungsspalt zur Seite gedrückt wird oder durch eine Erschütterung etwas zurückgeht. Man sieht in diesem Stadium häufig noch nicht die typischen Anlauf-Farben auf der Scheibe.

Ein defektes Radlager, welches derartige Reibungswärme produziert, würde sich in diesem Zustand schon längst mit Geräuschen bemerkbar machen, die man auch in Wacken einmal jährlich in Bühnennähe "genießen" kann. Selbst ein nur minimalst geschädigtes Lager produziert bei Kurvenlast fast immer die ganz typischen, leicht mahlenden Brummgeräusche.
 
Starkes Spiel in der Radaufhängung kann auch dazu führen (Querlenkerlager, oder ausgeschlagener Spurstangenkopf)
 
Habe schon Querlenkerlage mit einem freien Spiel von über 10 mm gesehen.....
 
Habe schon Querlenkerlage mit einem freien Spiel von über 10 mm gesehen.....

...oder total verrottete Führungsschuhe (offiziell: Querlenkerstützen) aus Leichtmetall, die nach Einstechen mit dem Schraubendreher wegkrümelnd eine frei in der Landschaft stehende Schraube freilegten.
 
...oder total verrottete Führungsschuhe (offiziell: Querlenkerstützen) aus Leichtmetall, die nach Einstechen mit dem Schraubendreher wegkrümelnd eine frei in der Landschaft stehende Schraube freilegten.

So ähnlich, kommt aufs gleiche raus....
 
Falls Du ganz sicher sein willst, dann fahr zusätzlich ohne jegliches Bremsen eine längere Strecke. Dann tippe vorsichtig mit der Fingerspitze auf die Mitte der Nabe. Falls Du dort nur laue Wärme spürst, mit dem zweiten Finger durch eine der Felgenöffnungen auf den Sattel. Ist dieser einseitig auffallend heiß, bist Du schon am Ziel der Forschung.

Selbst ein defektes Radlager wird nach mäßig kurzer Strecke niemals so heiß, daß es außen auf der Felge unangenehm wird. Zudem melden sich Radlager zumeist durch zunehmende Geräuschkulisse beim Kurvenwedeln. Ein festsitzender Brems-Sattel ist bei Kurvenfahrt dagegen akustisch recht unauffällig, produziert aber schon nach wenigen Bremsungen extreme Hitze
.
Mit einem total fertigen, so gut wie komplett festgegangenen Sattel hat man mit recht hoher Wahrscheinlichkeit zu tun, wenn die Bremswärme nicht nach etwa zehn Kilometern ohne weiteren Bremsvorgang so gut wie verschwunden ist. Im schlimmsten Falle schleifen dann die Klötze auf der Scheibe, selbst ohne das man bremst. Man kann in diesem Falle am betroffenen Rad kaum noch die Felge anpacken, ohne sich zu verbrennen. Häufig hat dann auch schon die Scheibe einen "Regenbogenanstrich" durch die Hitze - oder eine dünne Kruste, die änlich aussieht wie eine brünierte Schraube.
Der Bremsdruck von 200 bar reicht fast immer, um auch eine defekte Bremse auf die Scheibe zu drücken - Aber nach Ende der Bremsbetätigung geht sie nicht mehr von der Scheibe runter und die Klötze radieren dauerhaft, selbst bei freier Fahrt.

Hakende Sättel sind tückisch. Dann, wenn durch die normale beim Bremsen immer entstehende Wärme leichte Werkstoffdehnung entsteht und der Brems-Bollen deshalb gelegentlich festhakt, bis er irgendwann entweder von der minimalst flatternden Scheibe um den erforderlichen Lüftungsspalt zur Seite gedrückt wird oder durch eine Erschütterung etwas zurückgeht. Man sieht in diesem Stadium häufig noch nicht die typischen Anlauf-Farben auf der Scheibe.

Ein defektes Radlager, welches derartige Reibungswärme produziert, würde sich in diesem Zustand schon längst mit Geräuschen bemerkbar machen, die man auch in Wacken einmal jährlich in Bühnennähe "genießen" kann. Selbst ein nur minimalst geschädigtes Lager produziert bei Kurvenlast fast immer die ganz typischen, leicht mahlenden Brummgeräusche.

Hallo Josef, ich habe die Tests so gemacht und nichts auffälliges feststellen können. Hatte ein Infrarot-Thermometer dabei und die Finger geschont aber Nabe, Sattel Scheibe waren sowohl heiß als auch nach 10km "kullern" auf der Bahn links wie rechts def. gleich und nicht übermäßig warm.
Beim Bremsenwechsel gingen die Kolben quasi mit der Hand zurückzudrücken... Denke ich werde die Sättel trotzdem auf Verdacht mit neuen Dichtungen bestücken. Neue ATE Bremsscheiben/Klötze liegen bereit, so das ich da hoffentlich minderwertiges Material ausschließen kann. Radnaben schließe ich aus, da der Verzug (mit Messuhr) immer an anderer Stelle und unterschiedlich stark auftrat.
Gruß steini
 
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