Vibrationen in Lenkrad und Pedalerie

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SAAB
9-3 II
Baujahr
2006
Hallo zusammen,

ich habe bei meinem 2.8 Turbo V6 seit einiger Zeit das Problem, dass das Lenkrad und in abgemilderter Form die Pedalerie auch schon bei geringer Geschwindigkeit vibrieren bzw. die Lenkung instabil wirkt (d.h. die Fahrbahnbeschaffenheit wird direkt weitergeben, .z.B. bei Überfahren von Fahrbahnmarkierungen ist dies im Lenkrad spürbar, bei Überfahren von Gullideckeln bewegt sich das Lenkrad sogar). Bisher wurde bereits folgendes gemacht:

- Wechsel von Bremsscheiben und Bremsbelägen vorne und hinten. Ich hatte zuvor ein flatterndes Lenkrad beim Bremsen, wahrscheinlich durch verzogene Scheiben vorne, dies hat sich durch den Bremsenwechsel gebessert, aber die oben beschriebene Symptomatik ist geblieben. Hinten war an der Verschleißgrenze angelangt.
- Wechsel der Koppelstangen
- Wechsel der Stoßdämpfer, Domlager und Rillenkugellager vorne
- Auswuchten der Räder

Der Wagen wurde bereits in zwei Werkstätten auf die Bühne genommen und die Vorderachse nach ausgeschlagenen Bauteilen bzw. Spiel untersucht, dabei aber von beiden Werkstätten nichts Auffälliges gefunden.

Was könnte eurere Meinung nach die beschrieben Symptome auslösen?

Vielen Dank bereits vorab.

Mit freundlichen Grüßen
TurboSix
 
Das ist das Kreuzgelenk im Lenkgestänge.
Die Symptome beschreiben es perfekt, ist auch eine bekannte Ursache.

Ehe du jetzt irgendwo in die Werkstatt rennst und dir 200€ oder mehr für das Ersatzteil aus den Rippen leiern lässt. Das Kreuzgelenk gibt es als universelles Ersatzteil für etwas um die 15-20€. Wechsel ist etwas fummelig, aber auch für Laien machbar:
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Vielen Dank für den Hinweis. Aber ich kann irgendwie noch nicht ganz glauben, dass dann zu Vibrationen bzw. fahrbahnabhängigen Erschütterungen des Vorderwagens (auch im Fußraum spürbar) respektive dem sich z.B. beim Überfahren von Gullideckeln bewegenden Lenkrad führen kann.

Welche Symptomatik tritt bei ausgeschlagenem Querlenker bzw. Querlenkerlagern auf, da diesen doch auch eine gewisse Dämpfungsfunktion zukommt? Doch in Richtung Spurstange bzw. Spurstangenköpfe zu denken, erscheint mir bei der geschilderten Symptomatik noch weniger aussichtsreich oder was meint ihr?

Mit freundlichen Grüßen
TurboSix
 
Querlenker poltern aufs übelste.
Wenn die so vibrieren wie von dir geschildert müssten die aber extrem durch sein.

Was auch sein kann ist ein defektes Radlager in Verbindung mit defektem Kreuzgelenk.
Viele Werkstätten bekommen das nämlich nicht auf die Reihe.

Trick zur Diagnose - Auto aufbocken, Rad drehen, dabei gleichzeitig an das Federbein fassen. Solltest du auch nur die leichteste Erschütterung im Bein spüren ist es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Radlager.

Nicht immer hast du da wirklich Spiel.

Ist alles halt etwas schwer aus der Ferne.
 
Vielen Dank nochmals. Ich werde das auf jeden Fall, wie von Dir beschrieben, prüfen. Aber müsste ein Radlager, das bereits für deutliche Vibrationen sorgt, nicht auch eine unüberhörbare Geräuschkulisse produzieren?

Mit freundlichen Grüßen
TurboSix
 
Müssen muss nichts so dumm es klingt.
Habe es schon sehr oft erlebt, das Radlager defekt waren, obwohl sie kein Spiel oder wirklich wahrnehmbare Geräusche beim Drehen per Hand hatten.

Den Trick mit dem Federbein habe ich von einem Altmeister und ist wirklich Gold wert.
 
Fahrzeug auf eine 4-Säulen-Bühne stellen und dann mal das Spiel in den Achswellengelenken prüfen!...speziell die inneren Gelenke.
Denn nur bei stehendem Fahrzeug sind die Gelenke in der Position, wie sie auch bei der Fahrt sind.
Bei freihängenden Rädern verschieben sich die Gelenke und nehmen eine Position ein, wo die Gleitflächen intakt sind...und so auch kein Spiel zu fühlen ist.

Dasselbe gilt für Spurstangengelenke und Achs-Traggelenke.

Unruhiges Fahrverhalten, insbesondere instabilen Geradeauslauf, liegt in der Regel an einer verstellten Spur-Einstellung.
Wurde nach der Stoßdämpfer-Reparatur eine Achsvermessung durchgeführt???...wenn nicht, Fehler gefunden.
Wenn wohl, Meß-Protokoll einstellen, damit man mal drüber gucken kann. :smile:
 
Nach dem Wechsel der Stoßdämpfer wurde tatsächlich keine Achsvermessung durchgeführt. Die Probleme traten allerdings - wie oben beschrieben - bereits vor dem Wechsel der Stoßdämpfer auf und haben sich dadurch zumindest nicht spürbar verändert. Dennoch habe ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, nun eine Achsvermessung durchführen zu lassen. Dabei stellen sich für mich aber grundsätzlich noch zwei Fragen. Kann eine verstellte Spur überhaupt dazu führen, dass die Lenkung so anfällig wird für Unebenheiten? Könnten die schlagenden vorderen Bremsscheiben dazu geführt haben, dass sich die Spur verstellt?

Mit freundlichen Grüßen
TurboSix
 
Fehlerhafte Achsgeometrie sorgt für jede Menge Probleme.
Bei negativer Spureinstellung ist der Gradeauslauf unstabil...der Wagen eiert über die Straße, die Reifen schleißen innen ab, etc.
Darum sollte man tunlichst die Achseinstellung kontrollieren, sobald am Fahrwerk Teile getauscht werden.
 
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